Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Zu den Fragen nach Kaufpreis, Kaufvertrag und Verkäufer:
Das MacBook wurde von einem gewerblichen Verkäufer gekauft, welcher ein Ladenlokal hier in der Stadt hat. Er werden Neugeräte, Service- und Reparaturdienstleistungen (auch für Unternehmen) angeboten. Bei dem Gerät hat es sich angeblich um ein Kundengerät, dass bei einem Neukauf in Zahlung genommen wurde. Das Gerät wurde über ein bekanntes Kleinanzeigenportal beworden. Ich habe eine Verkaufsquittung (mit Seriennummer des Gerätes) ausgestellt bekommen. Die Übergabe des Gerätes fand allerdings nicht im Ladenlokal der Firma statt, welches im Moment aufgrund der Coronakrise geschlossen ist, sondern in der Privatwohnung des Eigentümers einige Straßen weiter.
Aufgefallen ist mir die ganze Sache, weil der Akku (im Vergleich zu meinem eigenen Gerät mit ähnlichen Spezifikationen) bei der Benutzung sehr schnell leer geworden ist. Ich habe dann coconutBattery installiert um den Akku zu checken.
Laut Systembericht hatte der Akku knapp 150 Zyklen runter und den Zustand war "Gut".
Bei coconutBattery hat die ganze Sache dann schon wieder entsprechend anders ausgesehen:
Ich habe den Verkäufer angerufen, auf eine Rückgabe am selben Tag bestanden und bin dann nochmal schnell vorbeigefahren. Der Verkäufer wollte zuerst noch diskutieren und meinte, dass er ein geöffnetes Gerät nicht zurücknehmen würde und mit dem Gerät alles in Ordnung sei. Er habe das Gerät "so vom Vorbesitzer übernommen und selber nichts daran gemacht". Das hat mir allerdings ein wenig stutzig gemacht, weil im Inserat die Rede von "generalüberholten, geprüften und professionell aufbereiteten Geräten" war. Ich habe dann einfach mit einer Anzeige bei der Polizei gedroht, weil es sich hier ganz klar um einen arglistig verschwiegenen Mangel und einen Betrugsversuch handelt. Daraufhin hat der Verkäufer mir das Geld ausgehändigt, ist habe mich auf den Heimweg gemacht und er hat mir noch irgendwas hinterhergeflucht.
Das Gerät war mit 550€ zwar preiswert aber auch nicht unglaublich günstig.
Das Gerät hat optisch wirklich den Eindruck eines Neugerätes gemacht.
Einen neuen Akku einzubauen war mir ehrlich gesagt zu heikel, weil ich nach der ganzen Aktion ingesamt keine Lust mehr auf dieses MacBook hatte.
Ich bin mittlerweile absolut sicher, dass der Verkäufer mit betrügerischer Absicht handelt und Bescheid wusste über den Mangel. Das gleiche Gerät (identische Seriennummer) ist nämlich heute wieder auf dem Kleinanzeigenportal zu finden und der Text wurde um keinerlei Hinweis ergänzt. Es wird immer noch ein neuwertiger Zustand behauptet und ein Akku in gutem Zustand angepriesen.
Ich habe bereits per Mail das Kleinanzeigenportal kontaktiert und den Betrugsversuch durch den Verkäufer gemeldet. Die E-Mail enthielt Screenshots vom ursprünglichen Inserat, meine aufgenommenen Fotos und die eingescannte Kaufquittung.
Bei dem Verkäufer handelte es sich übrigens um einen älteren einheimischen Herren, welcher laute seinem Xing Profil vor seiner Selbstständigkeit schon bei renommierten Unternehmen in der IT tätig war und auch eine entsprechende Ausbildung in dem Bereich hat.
Man kann in der heutigen Zeit offenbar wirklich niemandem mehr trauen.