Gesellschaft Frischgebackene Vegetarier – wie reagiert/e Euer Umfeld?

vegetarier sein ist anscheinend nicht nur eine ernährungsweise, über die man reden kann oder nicht:

es scheint ein sehr provokantes statement zu sein.
Nein, ist es nicht. Auch wenn Du krampfhaft versuchst, uns das einzureden.
Ernähre mich selbst vegetarisch, manchmal auch ein paar Wochen vegan.
Ich habe noch nie Probleme gehabt und wenn mir einer krumm kommen wollte hab ich einfach das Gespräch beendet.
Wieso fühlst Du Dich denn dauernd angegriffen :kopfkratz:
 
es scheint ein sehr provokantes statement zu sein.

Nein. Es sei denn, man provoziert damit. Ich versteh Dich. Du hattest eine "Erleuchtung" - und bist davon begeistert und versuchst vielen Leuten Deine Erleuchtung mitzuteilen. Das sei Dir gegönnt. Das ist aber erstmal per se nix anderes, ob Du von einer Ernährungsweise erleuchtet wurdest, vom neuen Friseur um die Ecke, Deiner Lieblingsband oder Fußballclub. Du wirst immer jmd. finden, der Fan eines anderen "Clubs" ist. Und schwupps ist man in einer Diskussion. Diese Diskussion muss man nicht mal unbedingt selber anstoßen. Aber im Moment BIST Du es, der die Diskussion angestoßen hast. Und ganz automatisch finden sich welche vom andern Club, welche die "Missionare" des anderen Clubs blöd finden. Somit finden wir uns mitten in einer Diskussion, die mitunter hitzig geführt wird.
Zum glück habe ich noch nie von sich mit Carnivoren prügelnden Vegetariern gehört. Anders als bei Fußballclubs.
 
vegetarier sein ist anscheinend nicht nur eine ernährungsweise, über die man reden kann oder nicht:

es scheint ein sehr provokantes statement zu sein.

Vegetarier zu sein an sich nicht, nein. Sätze wie
Mir ein leuchtendes Beispiel war meine 5-jährige Tochter, die irgendwann begonnen hat nachzufragen, dann völlig klar gesehen hat und jetzt ganz selbstverständlich vegetarisch lebt.

Diese plötzliche Klarheit und das "wie konnte ich früher nur Fleisch essen" stellt sich recht rasch ein.
jedoch schon. Denn damit stellst du Vegetarier klar über Omnivoren. Ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt. Und das ist für letztere natürlich etwas provokant.

PS: Fleischessende Menschen sind in der Regel Omnivoren. Karnivoren ernähren sich hauptsächlich von Fleisch - klassisches Beispiel Raubkatzen. Nur so als Klugscheisserei zwischendurch... ;)
 
@projectbuilder: mh, viel recht er hat.

darf ich sagen: ich stelle mich als vegetarier deutlich über omnivoren, die bedenkenlos fleisch aus jedweder quelle konsumieren und damit der industriellen massentierhaltung und deren gesundheitlichen, gesellschaftlichen, moralischen und umwelttechnischen problemen vorschub leisten?
 
Solltest du drüber nachdenken
Aber wenn es deinem Ego dient, kann es für dich vielleicht hilfreich sein.
 
Vegetarier zu sein an sich nicht, nein. Sätze wie

jedoch schon. Denn damit stellst du Vegetarier klar über Omnivoren. Ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt.

Das ist ja eben oft auch die Intension (bei Veganern natürlich noch wesentlich stärker ausgeprägt, als bei Vegetariern). Ideologie eben. Ich z.B. mag keine Lakitze, würde aber nie auf die Idee kommen, zu fragen "Frischgebackener Lakritzeverweigerer -wie reagiert/e Euer Umfeld?"

PS: Fleischessende Menschen sind in der Regel Omnivoren. Karnivoren ernähren sich hauptsächlich von Fleisch - klassisches Beispiel Raubkatzen. Nur so als Klugscheisserei zwischendurch... ;)

Sag das nicht so selbstverständlich. Ich kenne Veganer, die sogar versuchen ihre Hauskatzen vegan zu ernähren und darauf sogar noch stolz sind.
 
@projectbuilder: mh, viel recht er hat.

darf ich sagen: ich stelle mich als vegetarier deutlich über omnivoren, die bedenkenlos fleisch aus jedweder quelle konsumieren und damit der industriellen massentierhaltung und deren gesundheitlichen, gesellschaftlichen, moralischen und umwelttechnischen problemen vorschub leisten?

Wie oft fliegst du? Was für ein Auto fährst du? Welche Textilien trägst du? Welche Medikamente nimmst du im Zweifelsfall ein? Konsumierst du Tofu und/oder Sojaprodukte?

Du stehst als Vegetarier soweit über Omnivoren wie Katholiken über Atheisten... also gar nicht!
 
Mir ein leuchtendes Beispiel war meine 5-jährige Tochter, die irgendwann begonnen hat nachzufragen, dann völlig klar gesehen hat und jetzt ganz selbstverständlich vegetarisch lebt.

Ich hoffe, du vertraust auch auf die "Klarsicht" deiner Tochter, wenn sie dir irgendwann erklärt, das "Schule doof ist, da sie 80% der Dinge, welche sie dort lernt, je nach Berufswahl, eh nie wieder brauchen wird."? Sorry, aber deine Tochter ist 5!!! Und du vermittelst ihr jetzt schon (auf welche bewusste oder unbewusste Art auch immer) das die Mehrheit der sie umgebenden Bevölkerung "böse" bzw. "Unmoralisch" ist???
 
ich hab ja selbst die letzten drei jahre stark reduziert und einen auf biobauern-flexitarier gemacht - aber wie oft gabs dann doch wurst, schinken, braten, hühnchen, döner unbekannter herkunft bei der arbeit, in der mittagspause, auf dem kongress, auf der messe, da ne salami auf der pizza, dort ein paar brocken hühnchen im chili - von allem nicht viel, aber immer wieder.
fällt mir jetzt erst auf, wie oft es fleisch gibt, auf jedem brötchen auf der messe MUSS wurst, schinken, lachs, roastbeef drauf - daneben das obligatorische gouda-brötchen.
alles schrottfleisch aus übelster massentierhaltung - wäre es anders, würds jeder groooooss draufschreiben.

ich hab mich auch immer für einen bewusst wenig und wenn dann sehr vertretbar essenden fleischkonsumenten gehalten - aber wenn ich da meinen kühlschrank und meine essen der letzten zeit durchgegangen bin...in die tasche gelogen!

was hat es hier nicht für lustige, "schwarzhumorige (!!!)" Nazi-Vergleiche gegeben (sorry saugi, das trägt man dir zu recht gerne lange nach), was habe ich mir hier "kein problem mit vegetariern, wenn ihr die fresse haltet" anhören müssen - hey jungs: euch hab ich erstens in diesem thread nicht ansprechen wollen, wenn euch vegetarismus nicht gefällt, ignoriert doch bitte das thema genau so gut, wie ihr die folgen eures fleischkonsums ignoriert (so wie ich die letzten jahrzehnte) und wenn ihr wissen wollt, warum euch das thema so aufregt und wenn ihr wissen wollt, warum ihr einfach nicht aufhören könnt hier weiterzulesen: ihr habt ein schlechtes gewissen, punkt.
 
ich hab ja selbst die letzten drei jahre stark reduziert und einen auf biobauern-flexitarier gemacht - aber wie oft gabs dann doch wurst, schinken, braten, hühnchen, döner unbekannter herkunft bei der arbeit, in der mittagspause, auf dem kongress, auf der messe, da ne salami auf der pizza, dort ein paar brocken hühnchen im chili - von allem nicht viel, aber immer wieder.
fällt mir jetzt erst auf, wie oft es fleisch gibt, auf jedem brötchen auf der messe MUSS wurst, schinken, lachs, roastbeef drauf - daneben das obligatorische gouda-brötchen.
alles schrottfleisch aus übelster massentierhaltung - wäre es anders, würds jeder groooooss draufschreiben.

Was du nicht zu verstehen scheinst (oder nicht willst) ist, dass dir das doch niemand wegnehmen will. Iß so viel oder wenig tierische Nahrungsmittel wie du möchtest. Aber was ist deine Intension dies zum Thema aufzubauschen? Du findest Massentierhaltung ist Tierquälerei? Super. Aber das ist kein Argument für Vegetarismus, nur eines gegen Massentierhaltung.


ich hab mich auch immer für einen bewusst wenig und wenn dann sehr vertretbar essenden fleischkonsumenten gehalten - aber wenn ich da meinen kühlschrank und meine essen der letzten zeit durchgegangen bin...in die tasche gelogen!

Du schließt von dir auf andere, was per se nie eine gute Idee sein kann.


was hat es hier nicht für lustige, "schwarzhumorige (!!!)" Nazi-Vergleiche gegeben (sorry saugi, das trägt man dir zu recht gerne lange nach), was habe ich mir hier "kein problem mit vegetariern, wenn ihr die fresse haltet" anhören müssen - hey jungs: euch hab ich erstens in diesem thread nicht ansprechen wollen, wenn euch vegetarismus nicht gefällt, ignoriert doch bitte das thema genau so gut, wie ihr die folgen eures fleischkonsums ignoriert (so wie ich die letzten jahrzehnte) und wenn ihr wissen wollt, warum euch das thema so aufregt und wenn ihr wissen wollt, warum ihr einfach nicht aufhören könnt hier weiterzulesen: ihr habt ein schlechtes gewissen, punkt.

Da haben wir wieder ein gutes Beispiel für "sachliche Argumente unerwünscht". Warum sollen Nichtvegetarier das Thema ignorieren? Warum unterstellst du Nichtvegetariern Massentierhaltung oder andere negative Auswirkungen zu ignorieren? (Lass mich raten.... würden sie es nicht ignorieren, wären sie ja wie du! Was sonst, oder?)

Mich regt das Thema in keiner Weise auf. Was mich aufregt ist, eine dogmatisch missionierende Ideologie, sich über andere zu stellen oder ihnen ein schlechtes Gewissen anzudichten.
 
@ don.raphael

Aber ich mache es dir mit einer Ja oder Nein, und einer Anschlußfrage, ganz einfach.

1.) Fühlst du dich als Vegetarier/Veganer/Was auch immer dem überwiegenden Rest der Bevölkerung (Omnivoren) in irgendeiner Weise (moralisch, gesundheitlich ect.) überlegen? (Hast du ja eigentlich schon so formuliert.)

Und 2.) Wenn ja, wieso?

Die Antwort auf diese Fragen sind exakt der Grund dafür, warum du auf Ablehnung bzw. Probleme stößt! Und entgegen deiner Dogmatik hat das rein gar nichts mit einem schlechten Gewissen zu tun. Vielmehr dient diese Denkweise (schlechtes Gewissen) nur dazu dein Ego zu streicheln.
 
darf ich sagen: ich stelle mich als vegetarier deutlich über omnivoren,..
Natürlich darfst du das sagen. Ob du damit Freunde gewinnst, ist eine andere Frage. Auch da wiederhole ich mich total gerne: Mach doch einfach was du möchtest. Du hast eine Tochter. Da solltest du bei so einfachen Dingen wie Ernährung ein bisschen mehr drauf haben als hier um Anerkennung zu betteln.
 
...wann kommt endlich der "Danke" Knopf in der Bar an?
 
Ich denke nicht, dass ich mich dafür rechtfertigen muss, was ich esse oder auch was nicht. Klar, wenn du Vegetarier bist und zum Essen eingeladen wirst, sollte man das auch vorher sagen, macht Sinn. Ansonsten würde ich das nicht an die große Glocke hängen, warum auch?!

Und nein, ich möchte nicht auf Fleisch verzichten, habe aber mit der Massentierhaltung enorme Probleme. Deshalb esse ich während der Woche sehr viel Fisch und kaufe Fleisch nur vom Bauernhof, wo ich weiß, wie die Tiere gehalten werden (hier Rindfleisch). Seit kurzer Zeit hat hier auch nen Bio-Supermarkt aufgemacht (Basic), da habe ich dann jetzt auch eine hoffentlich vernünftige Quelle für weiteres Fleisch. Somit versuche ich, seit 2 Wochen weiteres Fleisch hier vor Ort nur dort zu kaufen.

Heute Abend z.B. mache ich ein leckeres Knoblauch Hähnchen. Dazu habe ich gestern dort ein Hähnchen gekauft. Nun gut, aber für nen 1,4 kg Gockel 18 EUR sind auch ne Ansage. Dann hoffe ich mal, dass die Haltung wirklich artgerecht war und es auch besser schmeckt.

Ich denke nicht, dass es unbedingt Bio sein muss. Aber ich würde mir wünschen, wenn die Verbraucher eher drauf achten würden, ob die Tiere artgerecht gehalten werden als das das Kilo Schweineschnitzel noch nen Euro billiger wird. Dann könnte man vielleicht auch artgerecht gehaltene Gockel für 10 Euro statt 18 bekommen. Aber nein, 3,99 Eur sind ja auch noch zu viel...
 
Mir ein leuchtendes Beispiel war meine 5-jährige Tochter, die irgendwann begonnen hat nachzufragen, dann völlig klar gesehen hat und jetzt ganz selbstverständlich vegetarisch lebt.

Diese plötzliche Klarheit und das "wie konnte ich früher nur Fleisch essen" stellt sich recht rasch ein.

Alle Achtung, ich war erst mit 20 soweit.. :D

Frischgebackene Vegetarier – wie reagiert/e Euer Umfeld?

war die Frage und ich konnte schon mal ein paar interessante Antworten - oder besser: Reaktionen - bekommen...

Ja die Reaktionen, schon die bloße Tatsache, dass Du Vegetarier bist, bringt manche auf die Palme, da muss man nichts weiter erwähnen, unterbewusst wissen sie, was sie Tieren antun, nur solange es alle tun, ist es schon "in Ordnung", aber wehe jemand tanzt aus der Reihe.. :hehehe:

Viel Erfolg!
 
Für mich hat sich bewährt, Diskussionen aus dem Weg zu gehen, Threads wie diesem fern zu bleiben und saulustigen Witzen ein anerkennendes Nicken zu schenken.
Im Endeffekt kann man davon ausgehen, auch wenn dein Gesprächspartner Anfangs ehrlich interessiert scheint, dass du früher oder später des Missionierens für schuldig befunden wirst und er sich natürlich nicht von dir vorschreiben lassen möchte was er zu essen habe.
Außerdem kaufe er eh nur beim Metzger, Bio sei reine Geldmacherrei und übrigens wäre Hitler ja auch Vegetarier gewesen sein.
 
Als ich damals mit Fleischverzehr aufgehört habe (immerhin auch schon 14 Jahre her) war ich zu Beginn auch überrascht, wie aggressiv teilweise die Reaktionen waren. Das hat sich weitgehend gelegt, viele aus dem Freundeskreis sind mittlerweile auch so, dass sie nicht mehr unbedingt Fleisch essen müssen, es aber hin und wieder gerne tun. Ich selbst war auch nie missionarisch unterwegs, habe keine Probleme damit wenn jemand neben mir ein blutiges Steak ist und halte mich auch wegen meines fleischverzichts nicht für einen besseren Menschen.

Auch heute gibt es - selbst von richtig guten Freunden - teilweise noch komische Reaktionen. Ich erinnere mich an eine "Diskussion" - nur einige Wochen her - als mein Kumpel sich fürchterlich darüber aufgeregt hat, wieso den ein Soja-Hamburger HAMburger heißt und ein Vegi-Schnitzel Schnitzel. Es sei was anderes und müsse auch anders heißen.. da kann ich ihn nicht verstehen. Die Vegi-Food-Industrie nimmt ihm als Fleischesser ja nichts weg, wenn Vegi-Produkte ebenfalls Schnitzel, Soja-Fleisch oder auch als Vleisch betiteln.

Grundsätzlich haben sich die Reaktionen darauf aber doch verändert. Früher gab es da (aus mir bis heute unerklärlichen Gründen) ne ganze Menge Schmähungen.. heute ist das "Ach echt? So ohne Fleisch? Und Wurst? .. aber Hähnchen? Auch nicht? Und warum?" absolute Standardfrage bei gleichzeitig großer Akzeptanz.
 
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