Fototasche bei Aldi

spoege schrieb:
Ricky:
Die Verbraucher geben im Durchschnitt nur noch 12 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus. (Sowie zusätzliche 4 Prozent für alkoholische Getränke und Tabakwaren.) Noch in den 70iger Jahren waren es fast 30 Prozent, in den 50iger Jahren sogar über 40 Prozent.

Deiner Meinung nach siehen die Prozentzahlen für Angehörige der Unterschichten anders aus? Wie denn?
Wenn man die Marktmacht von Aldi &Co und deren Auswirkungen diskutiert, heisst das

...na, wenn ich sehe wieviele fernseher in einem "unterschichten"-haushalt heute stehen, wieviel playstations, wieviele computer oder DVD-player.......dann kann sich da gegenüber den 70ern nur gewaltig was geändert haben ;)
 
Irgendjemand sonst unter den Philosophen, der die Tasche auch mal im wirklichen Leben gesehen hat und dazu etwas beitragen möchte?

:rolleyes:
 
Ich finde es schade, dass die Antipathie gegen Discounter zu solch pauschalen Aussagen wie "Alles Schrott da, die behandeln ihre Angestellten schlecht und machen ausserdem die kleinen Einzelhändler kaputt" führen.
Das ist alles nur teilweise richtig und viel zu allgemein.
Der Rückgang des lokalen Bäckers, Metzgers und Tante Emma-Ladens fand auch schon vor dreissig Jahren statt, weil die Menschen durch die gestiegene Mobilität und Flexibilität einmal die Woche zum Supermarkt am Stadtrand gefahren sind.
Dazu kommt noch, dass Ein-Personen-Haushalte schon rein zeitbedingt anders einkaufen müssen als Familien…
Sicherlich haben die Discounter die Lage noch massiv verstärkt.
Aber auch die wurden erst durch die Zentralisierung erst möglich. Ohne Großzulieferer und weltweite, schnelle Logistik wäre die Infrastruktur einer Discounterkette nicht gewährleistet. Dass die Zulieferer durch die gestiegene Größe der Abnehmer dann weiter wachsen und der Druck nach unten weiter stieg, ist auch leider logisch.
Insgesamt auch eine bivalente Angelegenheit.
Die kleinen Händler müssen sich so also Nischen suchen, um weiter zu existieren.
Aber das ist ja schließlich in jeder Branche so und lässt sich nicht aufhalten.
Aber solange die Discounter von vielen so kritisch beäugt werden, kann die Situation ja nicht so schlimm sein :).

Und ja, mein Lebensstandard wäre ohne Discounter geringer, bei MIR macht es ordentlich etwas aus, ob ich 30 oder 60€ die Woche für Lebensmittel ausgebe.
Sicherlich wird auch bei anderen Familien das "gesparte" Geld woanders eingesetzt.
Edit: Und es ist auch klar, dass es keineswegs gut sein, wenn man nur noch bei Discountern kauft. Dass eine solche Effizienz auf Dauer Arbeitsplätze und damit allgemeinen Wohlstand kostet, ist richtig, da stimme ich in2itiv zu.

On Topic: Die Tasche kenne ich nicht, aber generell sind solche Angebote brauchbar aber nicht hochwertig. Wenn man also nicht erwartet, dass so etwas so toll ist wie die 50€ Tasche aus den Fachgeschäft, der kann damit zufrieden sein. Natürlich nur, wenn im das Prestige egal ist ;).
 
Laut Statistischem Bundesamt von 2002 geben "arme" und "reiche" Familien einen etwa gleich hohen Anteil ihres Einkommens für Lebensmittel aus, zwischen 17 und 19%.
Das heisst, auch arme Familien müssen heute nur noch einen Bruchteil dessen ausgeben, was sie vor 20 Jahren ausgegeben haben.

Mittlerweile 36% des Umsatzes läuft über Discounter. Sie können als einzige im Einzelhandel Umsatzsteigerungen vorweisen.
Weshalb?
Es ist die "Glaubwürdigkeit in der Preisfrage". Man muss über den Kauf nicht lange nachdenken, ist sich sicher, dass es hier am billigsten ist, und die Produkte sind zumeist als in Ordnung getestet.

Wie sie herstellt werden, oder die Arbeitsbedingungen der Angestellten sind demgegenüber für das Discounter-Publikum völlig uninteressant.

Die finanzielle Luft, die auch Unterschichts-Familien durch die immer billiger werdenden Nahrungsmittel gewinnen, geben sie anders aus: Für Unterhaltungselektronik beispielsweise, oder ihr Auto.
Äusserlich sichtbare Staussymbole, die eben zeigen sollen, dass sie nicht arm sind, und die ihnen Anschluss bieten an den allgemeine Entwicklung der Technik, sind für arme Familien wichtiger als Bionahrungsmittel.
Das gilt ebenso für die untere Mittelschicht.

Es ist also keine Frage der Finanzen, sondern der Prioritäten im eigenen Lebenstil, das sich durch alle Schichten zieht.
Die Gutverdiener können sich zwar teurere Lebensmittel leisten – und immer mehr kaufen ihren Bedarf an Grundnahrungsmittel auch bei Aldi.
So ist Aldi auch zum grössten Weinhändler Deutschlands geworden.

Fazit: Ohne Abgaben auf umwelt- und tierfeindliche Nahrungsmittelproduktion wird sich am Käuferverhalten nichts ändern.
Es läuft alles über die Preisfrage.

Und selbst, wenn wir in Deutschland nur noch 2% unseres Einkommens für Lebensmitel ausgeben müssten – die Mehrheit würde es trotzdem bei Aldi tun.
 
Aldi & Co. = schlecht = Blödsinn.

Die Produktqualität würde ich als durchschnittlich bezeichnen, die Auswahl halte ich für bescheiden, deshalb ist das nichts für mich.

Die Einkaufsphilosophie missbillige ich dagegen sehr. Nehmen wir die Milch: da versucht man Preis durchzusetzen, die absolut unrealistisch sind. Folge: mehr Subventionen für die Bauern. Die Blödmänner und -frauen, die sich dann freudestrahlend über die günstige Milch hermachen stehen auch in vorderster Front, wenn lautstark gegen höhere Abgaben protestiert wird. In meinen Augen abstruse Realität, die kurzsichtige Stammtischler gerne übersehen.

Zum Thema: ich kenne die Tasche nicht, aber schlechte Qualität würde ich nicht vermuten. Schau sie an, mehr kann man nicht empfehlen. Persönlich finde ich dein Einkaufsverhalten recht blöd (fette Kamera + Lumpentasche).
 
Stadtkind: Bei Milch versucht man Preise durchzusetzen, die absolut unrealistisch sind. Folge: mehr Subventionen für die Bauern.
Falsch. Die Milchbauern bekommen immer weniger Subventionen.

Die Folge: Betriebe mit weniger als 150 Kühen verdienen kein Geld mehr, weil sie nur mit modernster – und teurer – Technik Milch zu den vorgegebenen Preisen produzieren können.

Weitere Folge: Kleine Milchbetriebe geben auf, vollautomatisierte Großbetriebe überleben.

Weitere Folge: Hochleistungskühe werden mit Hochleistungsfutter und Medikamenten bis an die Grenze gepusht, weil man unter 10.000 kg/Jahr/Kuh kein Geld verdient. Diese Kühe stehen immer im Stall und werden früh geschlachtet.

Und alles, weil Aldi & Co den Milchpreis drücken – für uns.
 
spoege schrieb:
Weitere Folge: Hochleistungskühe werden mit Hochleistungsfutter und Medikamenten bis an die Grenze gepusht, weil man unter 10.000 kg/Jahr/Kuh kein Geld verdient. Diese Kühe stehen immer im Stall und werden früh geschlachtet.

Also meine Tasche ist jetzt nicht aus Rindleder.
Eher aus Stoff, glaub ich.
 
Mein Gott, seit ihr Markengeil :rolleyes:
(auf die Tasche bezogen)
Dat Ding soll doch nur die Kamera tragen und schützen - mehr nicht... :rolleyes:

Wieso wird hier jeder gleich angefahren, wenn man mal was günstigers kaufen möchte?
 
Scheint ein Apple-Minderwertigkeitsproblem zu sein.
 
Ich geb ehrlich gesagt, lieber mehr Geld für die Sache aus, die drinne steckt ;)
Wenn die teure Tasche dreckig wird oder sie irgendwo langschrammt äger ich mich nur...
Bei dem billigeren hat sie ihre Schuldigkeit getan und gut is :)

Aber das kann man hier ziemlich oft im Forum verfolgen (ausgedachtes Beispiel, aber sowas kommt oft vor)...
"Hey ich hab mir nen Shuffle geleistet!"
"Was willste denn damit? Hätteste dir lieber nen nano gekauft!"

Hey, warum? Vielleicht passte das gerade in Budget, er gefiel einfach am besten oder erfüllt für den (geringeren) Preis einfach den Verwendungszweck?
Warum muss es immer das teuerste sein?

Aber ich glaube, die die darauf am meisten pochen, die sind wohl insgeheim die Geizhälse DeLuxe... :rolleyes:
 
Wieso wird hier jeder gleich angefahren, wenn man mal was günstigers kaufen möchte?
Hier kommen dauernd Fragen wie "das Zelt von Aldi", "die Festplatte von Aldi" und so weiter.
Warum nicht die Gelegenheit nutzen, und zu Aldi informieren? Das scheint doch durchaus notwendig zu sein...
 
Ganymed01 schrieb:
Wieso wird hier jeder gleich angefahren, wenn man mal was günstigers kaufen möchte?

Hier wurde niemand angefahren, sonst hätte man die Polizei aufgeboten ... ;)

Es geht um die geäusserte Einstellung: lieber billig zweimal kaufen, anstatt einmal richtig.
 
Ich find die Diskussion hier geil :D
Hätte nicht gedacht, das bei Leuten, die des Lesens und Schreibens mächtig sind, was ja wohl Vorausetzung bei der Teilnahme an der schönen Kompiwelt ist, eine solche Geisteshaltung zu finden ist.

Ich hab die Tasche übrigens gekauft, weil die bisherige Alternative "Jackentasche" hieß und ziemlich ausgebeult war.

Ich hätte auch keine fünf Euro mehr für irgendein Nobelteil ausgegeben.
Wär die Sony halt weiter in der Jacke mitgekommen.
 
Bei manchen Sachen machts auch Sinn... Meine Meinung...
Ich geb nicht zig Euronen für nen Gebrauchsgegenstand aus, der hinterher aussieht wie Hund, obwohls ein günstigerer es auch getan hätte...
Halt eine Tasche...
 
spoege schrieb:
Falsch. Die Milchbauern bekommen immer weniger Subventionen.

Falsch. Nur gleichen die "höheren" Subventionen die Preisdifferenz nicht aus. ;) Somit haben wir mal beide recht. :)
 
Ganymed01 schrieb:
Ich geb nicht zig Euronen für nen Gebrauchsgegenstand aus, der hinterher aussieht wie Hund, obwohls ein günstigerer es auch getan hätte...

Neben dem Aussehen hat das Teil auch noch bestimmte Funktionen (Dichtigkeit, Reissverschlüsse, Zusatzfächer usw.) ... ;)
 
stadtkind schrieb:
Neben dem Aussehen hat das Teil auch noch bestimmte Funktionen (Dichtigkeit, Reissverschlüsse, Zusatzfächer usw.) ... ;)

Ich hoffe, Du suchst Dir Dein Portemonnaie nach den gleichen Kriterien aus. :D
 
Pillermännchen schrieb:
Ich hoffe, Du suchst Dir Dein Portemonnaie nach den gleichen Kriterien aus. :D

Aber hallo! Es gibt Modelle, da passen nicht mal Scheine richtig rein, Kreditkarten hintereinander gestaffelt bietet auch nicht jedes usw.

Wenn einem das aber alles egal ist, dann müsste er auch keine Thread eröffnen. Oder?

Dein Verhalten wird übrigens auch als kognitive Dissonanz bezeichnet ... ;) ... was nichts schlechtes ist und bei jeden mehr oder weniger häufig auftritt. :)
 
Ganymed01 schrieb:
Ich geb ehrlich gesagt, lieber mehr Geld für die Sache aus, die drinne steckt ;)
Wenn die teure Tasche dreckig wird oder sie irgendwo langschrammt äger ich mich nur...
Bei dem billigeren hat sie ihre Schuldigkeit getan und gut is :)

...der unterschied ist, das eine günstige tasche nach dem "schrammen" schrott ist, die bessere das meist gut ab kann.....und wenn die doch mal nachgibt, oft kostenlos vom hersteller repariert wird,

...meine älteste tasche hat zweimal cross-canada, zwei mal transatlantic gesegelt, sicherlich in der summe 1 jahr skandinavien....alles in allem 15 jahre hinter sich...immer noch zu gebrauchen und drei mal kostenlos vom hersteller repariert.
 
in2itiv schrieb:
...der unterschied ist, das eine günstige tasche nach dem "schrammen" schrott ist, die bessere das meist gut ab kann.....und wenn die doch mal nachgibt, oft kostenlos vom hersteller repariert wird,

Wer sagt denn eigentlich, dass die ALDI-Tasche schlechter ist als eine andere? Mein Aldi-Geldbeutel (den ich nebenbei auch sehr schön finde) hält seit über 4 Jahren, der davor war vielleicht 2 im Einsatz bevor er schrecklich aussah.
Zwar würde ich auch nicht alles bei ALDI kaufen, allerdings auch nicht im Fachhandel. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, ein schlechtes Produkt bei ALDI gekauft zu haben…
Die Sachen dort sind ja auch nicht wegen der Herstellung billiger sondern weil weniger Leute am Verkauf mitverdienen.

(Edit: Doch, eines ist im ALDI fast immer Schrott: die Fahrräder! Sieht man aber auf den ersten Blick, ist also nicht weiter schlimm)
 
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