Da steht aber auch:
"Eines gleich vorweg: Zur Monitorkalibration braucht man immer ein Messgerät (ein Colorimeter) plus die dazugehörige Software, mehr zu diesen Geräten gleich."
Mit Kalibrierung "Pi-mal-Auge-Kalibration" ist keine Kalibrierung im eigentlichen Sinne gemeint.
Ich zitiere mal Wikipedia "
Kalibrierung (in Anlehnung an das englische Wort
calibration auch
Kalibration) in der Messtechnik ist ein
Messprozess zur Feststellung und Dokumentation der Abweichung eines
Messgerätes oder einer
Maßverkörperung gegenüber einem anderen Gerät oder einer anderen Maßverkörperung, die in diesem Fall als
Normal bezeichnet werden."
Dein Auge ist kein Messgerät, da dein Auge selbständig einen Weißabgleich macht, bist du damit die schlechteste Validierung. Schaust du paar Minuten auf eine grüne Wand, wird dein selbst eingestellter Weißpunkt ermaßen daneben liegen.
Das ist der Punkt, den du nicht verstehst. Dein Colorimeter oder Spektralphotometer misst exakt definierte Werte. Die Software sendet ein 120/120/120 Grau, gemessen wird aber 125/120/120, also rötlich. Das Messergebnis geht zurück und in die LUT (Tabelle der Korrekturwerte) wird um die Korrekturdaten von 125/120/120 auf 120/120/120 korrigiert. Wird ein 0/255/0 Grün zum Monitor geschickt und er kann es nicht darstellen, weil es außerhalb des Bereichs liegt, wird eben der Maximalwert genommen. In der Validierung NACH Messung und Erstellung des Profils wird dann angezeigt, mit welcher Abweichung nach Delta E die Farbwerte angezeigt werden können. Alles über DeltaE 3 ist sichtbar. Und somit kann auch bestimmt werden, welchen Farbraum, bzw. welches Profil (sRGB, AdobeRGB, ECI, PSO) überhaupt wiedergegeben werden kann.
Die Helligkeit NACH der Kalibrierung per Tastatur zu verstellen, verfälscht das gesamte Ergebnis. An einem CG279X ist dies z.B. gar nicht möglich. Und wenn doch, dann wird eine Warnung ausgegeben, dass der Monitor dann nicht mehr kalibriert ist. Daher arbeitet man bei gleichbleibenden Lichtverhältnissen, ist das nicht möglich, kann man Presets für verschiedene Helligkeiten anlegen (80/100/120 cd/qm).
Am iMac kann ich nichts verstellen, weder Weißpunkt, Gamma noch Farbtemperatur. Wenn du deinen iMac als externen Monitor verwenden kannst, mach das mal. Das Bild wird komplett anders sein, als du es eingestellt hast. Arbeitest du wieder nativ mit dem iMac, ist das Bild so, wie du es verbogen hast.
Nur, alles, was du schreibst von Fernsehern und CMM usw. interessiert mich eigentlich weniger,
ich sage nur, dass in den Begriff „Kalibrieren“ auch die manuelle Kalibration fällt, nicht mehr und nicht
weniger, und das findet man nicht nur bei Wiki, sondern auch in den genannten Fachbüchern.
Das ist ja schön, nur hast du deine Quelle Wikipedia genannt: "Die Variante 1 wird nur dort verwendet,
wo die Nutzung von Farbmanagement nicht möglich ist. Das ist insbesondere dort der Fall, wo kein Computer als Zuspielgerät verwendet wird, z. B. auf Fernsehgeräten und digitalen Projektoren mit TV-Receivern und Videoplayern als Bildquelle. Meist werden sie heute auf den Rec.709-Farbraum für HDTV-Wiedergabe eingestellt."
Und da habe ich zurecht die Glaubwürdigkeit in Frage gestellt. Denn schon mein TV aus 2013 ist kalibrierbar, auf jeden Eingang einzeln. Panasonic bietet den Service auch bei dir an, wenn du es nicht selbst kannst.
Das ist zwar schön, wenn du das Signal irgendwie verbiegen kannst, aber kannst du exakt sagen, wie viel cd/qm du eingestellt hast? Ob du nun 5.000/5.500/5.800/6.500 Kelvin eingestellt hast? Willst du das dann "kalibriert" nennen? Wenn es danach geht, kalibriere ich meine Waage auch nach unten, vorm Spiegel sehe ich leichter aus. Das mache ich dann Pi-mal-Daumen".
Und der Polizei sage ich "also nach Augenmaß war ich niemals 22km/h zu schnell".
Bei der Hardwarekalibration wird der Monitor selbst kalibriert, bei der Softwarekalibration wird die LUT der GPU (ungenauer als im Monitor) angepasst und ein Profil fürs System erstellt.