was ich hier so lese, gefällt mir irgendwie
es zeigt sehr gut, dass nicht jeder was mit einem rechner anfangen kann. das ist ok. mein vater macht vieles auch lieber per hand, weil es für ihn angenehmer ist. ich bin da das gegenteil. meine handschrift ist nicht so toll und ich kann nicht sehr lange mit der hand schreiben. ich empfinde es als unagenehm. mit dem rechner kann ich ewig und sehr schnell mitschreiben.
ich studiere online-journalismus. mein beruf ist an den rechner gekettet
eine schöne handschrift ist sicher erstrebenswert, aber mir ist es egal, ob jemand meine handschriftlichen notizen lesen kann. ich mache fast keine und wenn, dann nur für mich. der rest passiert über den rechner. und die meisten meiner kollegen halten es mittlerweile genauso. man kann so viel einfacher informationen austauschen und archivieren. wenn ich da an meine handmitschriften aus frühen schuljahren denke...was für ein chaos. das ist jetzt schon viel besser. zudem mache ich meine notizen auf dem laptop so, dass sie sehr prägnant sind und schlüsselbegriffe enthalten. mir persönlich hilft es, dass gelernte damit sehr schnell wieder zu reaktivieren. aber jeder hat seine eigene art des lernens und des mitschreibens.
das argument, dass es bislang keine gute lernsoftware gibt, ist interessant und stimmt nachdenklich. allerdings bin ich der meinung, das ist ein grund aber kein hindernis. passend zu neuen lernkonzepten würde man dann die entsprechenden lehrmittel parallel entwickeln müssen.
es ist kein wunder, dass sich in diesem land nichts ändert, wenn so schnell panik geschoben wird, weil man arbeit und geld in so ein projekt stecken müsste.
auch das bestehende weiterzuentwickeln halte ich für keine gute idee. in diesem speziellen fall zumindest. das sind halbherzige kompromisslösungen und dass man etwas schlechtes nicht ewig weitertragen soll, müsste uns spätestens seit windows klar sein
sicher gibt es lehrkräfte, die wundervollen, mitreißenden und spannenden frontalunterricht halten können. mein geschichtslehrer und meine ethiklehrerin konnten das sehr gut. aber mich haben die themen auch angesprochen. vor allem konnte man da viel diskutieren. viele meiner mitschüler empfanden den unterricht als grottenlangweilig und die meisten waren so demotiviert, dass sie einfach nur noch kram von der tafel abschreiben und später auswendig lernen wollten. super. da macht unterricht freude. die schüler beteiligen sich nicht mehr, weil ihnen alles egal ist und die lehrkräfte verlieren deswegen auch ihre motivation. man will es einfach nur noch hinter sich bringen. so sollte schule eigentlich nicht sein.
ich würde nicht mal sagen, dass unser schulpersonal schlecht ausgebildet wird. es werden nur die falschen leute ausgebildet. das ist ein schwerwiegendes problem. ich kenne so viele zeitgenossen und ex-klassenkameraden, denen ihr studium zu schwer war und die dann einfach auf lehramt gewechselt haben. schön ist auch, dass es eine menge leute gibt, die nicht wissen, was sie im leben machen wollen und dann einfach mal lehramt studieren. lehramt ist das neue germanistik und bwl
und die leute haben wir dann in den schulen sitzen. das fatale daran ist die falsche vorstellung der studierenden vom beruf des lehrers. lange ferien, halbtagsarbeit, klassenfahrten. schönes leben. das ist jedoch nicht wahr. lehrer ist ein harter beruf, der mittlerweile ein sehr hohes stresslevel hat.
lehramtstudierende sollten wesentlich strenger kontrolliert werden. es bedarf eines besonderen menschentyps, um gute lehrer zu bekommen. und wir haben leider sehr viele faule eier in den schulen sitzen. ich hab so viele lehrer gehabt, die nach ihrer festanstellung aufgehört haben, sich weiterzubilden und dementsprechend veraltet ist ihr unterricht. manche hatten überhaupt keine ahnung mehr von ihrem fach. so was ist unentschuldbar. aber man kann sie nicht rauswerfen, also muss man sie weitertragen.
natürlich würde dieser große wandel viel geld kosten. aber daran kann es nicht scheitern, wenn man überlegt, wie viel geld wir für sinnfreiere projekte verschwenden. und wenn ich daran denke, wie roland koch damals den bildungshaushalt um 80 millionen gekürzt hatte und sich selbst 15 millionen für den bau eines neuen amtssitzes eingeteilt hat, dann wird mir echt anders. (die zahlen stimmen so ungefähr)
wir geben geld für allen möglichen mist aus. spenden 500 millionen für den aufbau eines anderen landes und hier zu hause könnte man das geld genauso gut investieren. natürlich steckt ein wirtschaftlicher gedanke hinter diesen spenden, aber ich benötige erstmal eine starke struktur im eigenen land, bevor ich woanders anfange.
wir müssen massiv besser werden. sonst geraten wir immer weiter ins hintertreffen. aber kein politiker traut sich ernsthaft an dieses thema ran.
ein wandel ist notwendig. das kann man nicht leugnen. und dieser wandel muss massiv und grundlegend sein. sonst ändert sich gar nichts. die vergangenheit sollte uns eigentlich gezeigt haben, dass flicklösungen nur kurz funktionieren und viel mehr kosten, als wenn man es ordentlich gemacht hätte.
das problem mit schlechtem deutsch in der schule kenne ich. 85% ausländeranteil an meiner damaligen schule. ich konnte besser auf türkisch und arabisch fluchen, als auf deutsch. aber ich empfinde das als gesamtpaket. das heißt, dass ich auch das als bildungsproblem ansehe.
es muss sich wirklich sehr viel ändern. aber wir müssen es tun. oder wir sind bereit, die konsequenzen zu tragen.
ich würde lieber was ändern...