es sollte in einem reichen land wie dem unseren eigentlich unmöglich sein, dass die ausbildung der menschen so vernachlässigt wird. ständig wird geheult, die schüler hätten gewaltige wissenslücken und die leute seien nicht qualifiziert genug. wo nichts ist, kann ja wohl kaum was herkommen.
man lernt leider sehr viel kram in der schule, den man nie wieder benötigt. das sollte mal überarbeitet werden.
zudem haben wir unterrichtsfächer, über die sich trefflich streiten lässt. kunst und musik sind da die besten beispiele. beides sehr kreative fächer, die allerdings auch begabung voraussetzen. ich erinnere mich da an meinen kunstunterricht...das war schrecklich. mir lag das malen mit dem pinsel nie. es hat mich weder angesprochen, noch konnte ich da groß etwas realisieren, weil mir das talent gefehlt hat. ich hatte einfach keine vision, die ich zu papier bringen konnte. und einfach ein bild nachmalen ist auch nicht so prall. mich hat der kunstunterricht null angesprochen. so geht es heute vielen. wäre doch super, wenn ich stattdessen mit photoshop etc. etwas künstlerisches verwirklichen könnte, weil mir das mehr liegen würde. im kunstunterricht geht es nicht darum, den pinsel zu schwingen, sondern um die entfaltung kreativer potentiale. ebenso in musik. ich hatte viele mitschüler, denen das geschick und die geduld fehlte, um ein musikinstrument zu lernen. es hat sie nicht wirklich angesprochen. aber musik am computer zu machen, fanden einige sehr interessant. es hat ihrer arbeitsweise und lebensart entsprochen. sie konnten was mit dem computer anfangen. er war ein vertrautes arbeitsinstrument für sie.
schule soll nicht nur wissen vermitteln, sondern auch kreative potentiale fördern und deren entfaltung ermöglichen. ein macbook, als beispiel, bietet dafür in der schule sehr gute vorrausetzungen. es kann meine leinwand, mein schnittplatz und mein fotostudio sein. die möglichkeiten sind unbegrenzt. wenn ich will, kann ich mich in einer freistunde mit dem book in eine ruhige ecke zurückziehen und dort arbeiten. wenn schule und die aufgaben spaß machen, weil ich mich darin verwirklichen kann und auch weiß, dass mir das hier beigebrachte später etwas bringt, dann mache ich auch gerne etwas mehr. auch in den freistunden. das ist eine interessante beobachtung, die ich über die jahre gemacht habe. wenn schüler spaß am unterricht haben, sind sie unglaublich motiviert und lernen freiwillig in ihrer freizeit neue fähigkeiten, die sie später im unterricht nutzen können.
aber das wird wohl nie bei der regierung ankommen. oder man hat andere motive. was fürchtet ein staat mehr als exzellent ausgebildete bürger mit einem sehr guten allgemeinwissen, die der politik genau auf die finger schauen und kritisch hinterfragen, für was die gelder verwendet werden. wenn ich alleine überlege, wie viele steuergelder für die rechtschreibreform verschwendet wurden. die buchindustrie hat es natürlich gefreut. oder die anschaffung von trainings und ausbildungshubschraubern für die bundeswehr, die überhaupt nicht für diese aufgabe geeignet sind, wie sich später herausstellte und jetzt für noch mehr geld umgerüstet werden müssen. es läuft einiges falsch in diesem land und leider begnügen sich die meisten menschen damit, sich zu beschweren, aber nie selbst etwas dagegen zu unternehmen. vielleicht sind wir einfach zu verwöhnt und zu sehr in unserer passiven lebenseinstellung a la "ein anderer wird sich schon drum kümmern" verwurzelt, als dass sich wirklich mal was ändern würde.
möglicherweise müssen ja wirklich zeiten anbrechen, wo kein realschüler mehr einen ausbildungsplatz erhält, selbst die abiturienten kaum noch jobs bekommen und ein studium dir auch nichts mehr bringt, damit die menschen endlich mal den hintern hochbekommen und was ändern.
es wird sehr viel gejammert, es sei kein geld da. das ist schwachsinn. ich war selbst in der lokalpolitik und hab live mitbekommen, wie viel geld für projekte ausgegeben wird, die nur bestimmten lobbies dienen oder kurzweilig das prestige der partei anheben, aber am ende ein fass ohne boden sind. aber die meisten politiker die ich kenne, denken nur bis zur nächsten wahl und planen mit dem geld weder effektiv noch auf lange sicht. hauptsache schnell mal ein paar schlagzeilen in der zeitung gemacht. das sollte so nicht sein. leider haben in einer welt wie dieser hier politiker mit höheren wertvorstellungen keine chance groß etwas zu ändern, weil die umgebung in der sie sich bewegen nur auf ihren eigenen vorteil aus ist und man ihnen eine menge steine in den weg legt, die unmöglich alleine zu bewältigen sind. es werden zu viele kompromisse eingegangen.
das gleiche gilt für lehrer, die sich sehr stark in der schule engagieren. es gibt wirklich hochmotivierte, begabte pädagogen, die auch viel eigenes geld in ausrüstung stecken, um ihren unterricht aufzuwerten. was bringt das aber, wenn ihr kollegium schon nach kurzer zeit das tuscheln anfängt und die schulleitung blockiert, weil so steht das ja nicht im lehrplan etc.
es fehlt leider der rote faden in unserer bildungspolitik. kleine reförmchen und experimente mit kleinen laptop-klassen bringen nahezu nichts. auch wird ein haufen geld für studien verschwendet. ich muss nicht zwei millionen euro für studien rausschmeißen, um zu wissen, dass laptop-klassen bislang nicht so viel bringen, weil es an konzepten für den unterricht fehlt und das laptop-klassen kostspielig sind.
ich bin jedenfalls froh, dass ich einen eigenen mac hab und der mich durch studium begleitet und mir das leben erleichtert.