Der Beitrag von „TheMenace“ hat mir sehr gut gefallen – die Entscheidung für die passende Textverarbeitung darf nicht losgelöst von den Vorgaben des Instituts geschehen. In meinem Fach (Anglizistik) wurde das nicht all zu restriktiv gehandhabt, da gab es einfach einen Leitfaden von ca. zehn Seiten, an den man sich zu halten hatte – Seitenränder, Zeilenabstände, verwendete Schrift, Layout der Bibliographie und so weiter. Das konnte man dann entsprechend mit seiner präferierten Software umsetzen. In meinem Fall irgend so ein Editor für RiscOS.
Texte wurden damals noch ausschließlich in Papierform eingereicht, an den digitalen Daten hatte keiner Interesse.
Heute würde ich längere Arbeiten wohl auch am ehesten mit Mellel schreiben. Ich habe zwei Bücher damit überarbeitet, und auch bei über 270 Seiten war es schnell und stabil, lieferte gute Ergebnisse. Allerdings kann ich nichts zum Thema Formel-Satz oder Tabellen sagen, da ich solche Inhalte ganz einfach nicht in meinen Texten benötige. Dafür finde ich sowohl die Vollbild-Ansicht als auch die Möglichkeit, praktisch alles über die Tastatur zu steuern, sehr hilfreich.
In Latex habe ich mich nie wirklich eingearbeitet, hauptsächlich deshalb, weil ich nicht den Nerv dazu hatte, zu lernen, wie ich die ganzen Formatvorlagen an meine Anforderungen anpassen kann. Ich werde das jedoch bald nachholen; nicht, daß ich mit Mellel (und Avenir für den kreativen Prozeß) nicht zufrieden wäre, aber Latex hat mich schon immer fasziniert. Oh, das klang jetzt schon fast etwas schmutzig.
Ich schließe mich der bereits geäußerten Meinung einiger Anwender hier an – man sollte das Programm nehmen, in dem man sich wohl fühlt. Die Einarbeitung in eine neue Umgebung (wie z. B. Latex) kann dauern, in der Zeit hat man mit einem vertrauten Programm vielleicht schon die ersten Kapitel für die Diplomarbeit geschrieben. Man spart vielleicht im Anschluß Zeit in Sachen „Layout“ und „Satz“, aber wer die letzten vier Jahre oder so seine Arbeiten z. B. mit Word geschrieben hat, wird wohl auch keine Probleme damit haben, Tabellen und Formeln damit zu setzen.
Cheers,
-Sascha