Diplomarbeit - welches Programm?

Mal so unter uns, fähige Wissenschaftler, talentierte Programmierer, engagierte Studenten... :rolleyes:

Wenn ich so manchen Beitrag hier lese befürchte ich, dass die Hoffnung auf anständige Arbeiten bereits im Vorfeld verloren ist. Bei mieser (bzw. fehlender) Rechtschreibung/Grammatik rettet auch das mächtige LaTeX nichts mehr.

Eventuell wäre als Vorarbeit eine Kombination von Deutsch-Kurs plus Einarbeitung in LaTeX plus Erwerb eines Dudens und Syntax-Wörterbuch sinnvoll?
 
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Man darf vor allem auch nie vergessen, dass man sich auch in Word ziemlich intensiv einarbeiten muss, wenn man noch keine wirkliche Word-Erfahrung / -Kenntnisse hat (nein das Tippen von 2 Briefen pro Semester reicht nicht automatisch zur Berufung als Experte...)! Ich würde mal sagen, wenn man in beiden Fällen "Anfänger" ist, schenken sich die Einarbeitungszeiten nicht viel!
 
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Der Beitrag von „TheMenace“ hat mir sehr gut gefallen – die Entscheidung für die passende Textverarbeitung darf nicht losgelöst von den Vorgaben des Instituts geschehen. In meinem Fach (Anglizistik) wurde das nicht all zu restriktiv gehandhabt, da gab es einfach einen Leitfaden von ca. zehn Seiten, an den man sich zu halten hatte – Seitenränder, Zeilenabstände, verwendete Schrift, Layout der Bibliographie und so weiter. Das konnte man dann entsprechend mit seiner präferierten Software umsetzen. In meinem Fall irgend so ein Editor für RiscOS. :D Texte wurden damals noch ausschließlich in Papierform eingereicht, an den digitalen Daten hatte keiner Interesse.

Heute würde ich längere Arbeiten wohl auch am ehesten mit Mellel schreiben. Ich habe zwei Bücher damit überarbeitet, und auch bei über 270 Seiten war es schnell und stabil, lieferte gute Ergebnisse. Allerdings kann ich nichts zum Thema Formel-Satz oder Tabellen sagen, da ich solche Inhalte ganz einfach nicht in meinen Texten benötige. Dafür finde ich sowohl die Vollbild-Ansicht als auch die Möglichkeit, praktisch alles über die Tastatur zu steuern, sehr hilfreich.

In Latex habe ich mich nie wirklich eingearbeitet, hauptsächlich deshalb, weil ich nicht den Nerv dazu hatte, zu lernen, wie ich die ganzen Formatvorlagen an meine Anforderungen anpassen kann. Ich werde das jedoch bald nachholen; nicht, daß ich mit Mellel (und Avenir für den kreativen Prozeß) nicht zufrieden wäre, aber Latex hat mich schon immer fasziniert. Oh, das klang jetzt schon fast etwas schmutzig. :D

Ich schließe mich der bereits geäußerten Meinung einiger Anwender hier an – man sollte das Programm nehmen, in dem man sich wohl fühlt. Die Einarbeitung in eine neue Umgebung (wie z. B. Latex) kann dauern, in der Zeit hat man mit einem vertrauten Programm vielleicht schon die ersten Kapitel für die Diplomarbeit geschrieben. Man spart vielleicht im Anschluß Zeit in Sachen „Layout“ und „Satz“, aber wer die letzten vier Jahre oder so seine Arbeiten z. B. mit Word geschrieben hat, wird wohl auch keine Probleme damit haben, Tabellen und Formeln damit zu setzen.

Cheers,
-Sascha
 
Es geht nichts über LaTeX - allerdings musst Du schau'n ob Du damit klar kommst, ein wenig Einarbeitszeit braucht man schon dafür

Full Ack!

@Threatautor: Und lass Dir sagen: "Die Einarbeitungszeit ist BESTENS investierte Zeit!" ;)
 
wer es bis zu einer DA geschafft hat, sollte auch intellektuell in der Lage dazu sein sich in LaTeX einzuarbeiten. Daher mein Tipp: LaTeX
 
Achja, noch eine kleine Anmerkung zu LaTeX:

Es kommt auch auf den Editor an mit dem man arbeitet. Denn es macht einen Unterschied wie Tag und Nacht ob man einen Standart-Texteditor á la Vi, Emacs oder so nimmt, von mir aus auch den "Editor" unter Windoof --- OOOODER ob man einen Editor hat der einem 90% der Arbeit abnimmt...

Nach TeXShop (und bestimmt 3 anderen freien Editoren) bin ich nun bei TextMate (Link) gelandet.
Ist zwar nicht ganz kostenlos, aber als Student hab'ich (wenn ich mich recht entsinne) 29Eur bezahlt. Und lasst euch sagen, DAS GELD IST ES WERT!!!!

Als kleines Beispiel: Ich will in LaTex einen Pfeil machen, weiss aber nicht mehr wie der genaue Befehl war....Egal. Icch hab meinen TextMate so eingerichtet, dass ich nur noch "arr" (für "arrow") schreibe und auf Tab drücke... *Plop*, schon hab ich ein dropdownmenu mit ALLEN möglichen Pfeilen die ich definiert habe. Das ganze ist natürlich beliebig erweiterbar. Ohne Witz, es gibt fast nix was der Editor nicht kann!

Kann nur jedem raten die 30Tage-Demo mal zu testen, ich hab nach 2Tagen die Vollversion gekauft! Und 29Euro find ich für das Ding mehr als fair. ;)
 
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Ich persönlich nutze MS Office...einfach aus dem Grund, weil ich mit dieser Suite am meisten Erfahrung habe (seit Windows Zeiten, welche nicht so weit zurück liegen) und ich einfach zu faul bin mich auch noch mit LaTex auseinander zu setzen während der Lit. recherche...traurig aber wahr...um meine Gedanken und Quellen und alles andere zu organisieren nutze ich Journler, welches wirklich ein sehr tolles Programm ist.

kakashi
 
... In meinem Fach (Anglizistik) wurde das nicht all zu restriktiv gehandhabt, da gab es einfach einen Leitfaden von ca. zehn Seiten, an den man sich zu halten hatte – Seitenränder, Zeilenabstände, verwendete Schrift, Layout der Bibliographie und so weiter. ...

Das ist bei Dir nicht restriktiv? Also meine Diplomarbeit umfasst 20 bis 100 Seiten - dass war es dann als Formatvorgabe.
Ich finde das i.A. auch lächerlich bei einer DA. Zumindest wenn ich sie mit LaTeX schreibe ist das ein Textsatzprogramm mit professioneller Ausgabe. Da brauch ich keine Formatvorgaben mehr... .

Ansonsten bin ich auch Verfechter der: Einarbeitungszeit ist gut investierte Zeit Theorie
 
Vor allem: Es macht auch einfach Spaß, etwas in LaTeX zu setzen, weil das was hinten raus kommt einfach genial aussieht und man einfach zufriedener mit dem Textsatz ist!
 
Da ich momentan vor der gleichen Frage stehe, muss ich mich hier mal einklinken.

Ich habe gerade mit meiner Master-Arbeit begonnen, bei der es um ein CRM-Thema geht, also aus der BWL-Ecke.
D.h. eher keine Formeln oder math. Beweise (die man ja sehr schön mit Latex darstellen kann), dafür mehr Diagramme, Tabellen usw.
Da wäre dann schonmal ein Vorteil von Latex nicht mehr so wichtig.

Latex kenne ich schon und habe auch schon damit gearbeitet. Da es schöne Ergebnisse liefert, wäre es eigentlich meine erste Wahl.
Ein großer Vorteil ist, dass das .tex-Format mit jedem Editor bearbeitet werden kann, d.h. in der Arbeit auf den Windows-Kisten und daheim auf meinem Mac.

Leider hat es auch ein paar "Schwachstellen", z.B. gelegentlich das Theater mit der Platzierung beim Einfügen von Bildern/Grafiken.

Ich war auch am Überlegen, mir Mellel anzuschauen, aber da müsste ich mich erst einarbeiten.
Vorteil von Mellel wäre, dass es vermutlich etwas leichter bzw. besser Word-Files (oder .rtf) erzeugt.

Nicht vergessen darf man nämlich auch den Betreuer bzw. offizielle Vorgaben, so nervig sie auch sein mögen.
Ich muss z.B. ein Exemplar auf CD abgeben, das eigentlich im .doc-Format sein sollte.
Daher kann ich jetzt versuchen, den Betreuer zu "überreden", dass ich doch Latex verwenden kann. Wahrscheinlich hat er als Marketing-Mensch noch nie was davon gehört und pocht auf Word. :-(

Word wäre aber echt die schlechteste Lösung. Glaube nicht, dass größere Dokumente mit Vorlagen, Grafiken usw. völlig problemlos mit den verschiedenen Versionen (2007, Office X, XP, ...) geöffnet / bearbeitet werden können.
 
Ich muss z.B. ein Exemplar auf CD abgeben, das eigentlich im .doc-Format sein sollte.
Daher kann ich jetzt versuchen, den Betreuer zu "überreden", dass ich doch Latex verwenden kann. Wahrscheinlich hat er als Marketing-Mensch noch nie was davon gehört und pocht auf Word. :-(

Und an dieser Stelle kommt doch LaTeX ins Spiel. Ich würde meine Arbeit nicht in einem "offenen" Format abgeben. Auch wenn man eine CD nicht mehr ändern kann, so kann man doch eine Word-Datei nachträglich bearbeiten. Ich würde an deiner Stelle eine pdf vorschlagen. Die kann man nicht nachträglich ändern, sie sieht gut aus (WYSIWYG - Aber in diesem Fall so richtig!) und es ist völlig System-/Programmunabhängig zu öffnen. Das sind doch Vorteile die einleuchten. Auch einem Marketing-Prof. Auf jeden Fall kann man das ja mal ansprechen. Und sich dann für das beorzugte Programm entscheiden. Welches aber wohl eher nicht Word ist...
 
Und an dieser Stelle kommt doch LaTeX ins Spiel. Ich würde meine Arbeit nicht in einem "offenen" Format abgeben. Auch wenn man eine CD nicht mehr ändern kann, so kann man doch eine Word-Datei nachträglich bearbeiten. Ich würde an deiner Stelle eine pdf vorschlagen.
und was hat das mit Latex zu tun? ein PDF kannst Du auch aus einem .doc heraus erzeugen. ;)
 
Aber das Argument Word verwenden zu müssen ist damit wohl überflüssig. Denn schließlich war das ja Problemanzeige: Ich kann LaTeX nicht verwenden, weil ich eine .doc Datei abgeben muss. Das Problem wäre mit einer pdf nicht mehr existent.
 
(...)
Vorteil von Mellel wäre, dass es vermutlich etwas leichter bzw. besser Word-Files (oder .rtf) erzeugt.
(..)

...dem ist leider (zu meinem grössten Bedauern) nicht so. Mellel ist derzeit eine Insel- und zwar eine sehr kleine: Es setzt die RTF-Spezifikationen nicht vollständig um. Man merkt es vor allem daran, daß sowohl beim .rtf wie auch beim .doc Ex- und Import die Formatvorlagen auf der Strecke bleiben. Der betreffende Text sieht zwar grösstenteils dem Orginal ähnlich, ist jedoch faktisch "hartformatiert", d.h. alles was man sieht gehört zur Standard-Formatvorlage. Folglich funktionieren Gliederungsansichten nicht mehr usw.
Sehr schade, da Mellel bereits am Bildschirm ein sehr schönes Schriftbild bietet und auch die Bedienung sehr durchdacht ist. Es wäre für micht das ideale Programm, wenn es Querverweise unterstützen würde (kommt vermutlich bald) und, noch wichtiger, vollständig RTF und das OpenDocument Textformat (das ISO-zertifizierte offene Format von OpenOffice) unterstützen würde. Insellösungen tue ich mir jedenfalls nicht mehr an, von daher arbeite ich momentan praktisch nur noch mit OpenOffice (NeoOffice) und Latex.

Paradox und unbequem, aber wahr: Von allen von mir seit '92 benutzen Dokumentenformaten hat sich .doc als das heute noch am zuverlässigsten lesbare erwiesen...
 
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und was hat das mit Latex zu tun? ein PDF kannst Du auch aus einem .doc heraus erzeugen. ;)

Wenn ich mich nicht ganz täusche, und ich muss gestehen, dass ich schon seit Ewigkeiten kein Word mehr gesehen habe, dann kann man mit Word nicht *direkt* PDFs erzeugen, sondern nur über Umwege wie zB einem PDF Drucker o.ä.

Und DA kommt LaTeX ins Spiel: Denn mit Latex erzeugst Du direkt ein DVI oder halt ein PDF-File. Und das wird nicht irgendwie "virtuell gedruckt", sondern direkt gerendert,....

just my 2 cent...
 
Wenn ich mich nicht ganz täusche, und ich muss gestehen, dass ich schon seit Ewigkeiten kein Word mehr gesehen habe, dann kann man mit Word nicht *direkt* PDFs erzeugen, sondern nur über Umwege wie zB einem PDF Drucker o.ä.

Und DA kommt LaTeX ins Spiel: Denn mit Latex erzeugst Du direkt ein DVI oder halt ein PDF-File. Und das wird nicht irgendwie "virtuell gedruckt", sondern direkt gerendert,....

just my 2 cent...
Hm, Latex an sich erzeugt kein PDF, sondern Du brauchst auch hierfür ein Tool, welches Dir den Latex Quellcode in ein PDF wandelt. Unter OSX brauchst Du für keine Anwendung ein Zusatztool um ein PDF zu erzeugen, auch Word nicht. Unter Windows benötigst Du so ein Tool, das kann entweder der kostenpflichtige Acrobat Writer sein, oder das kostenlose Opensource Tool PDF-Creator, welches einmal als Druckertreiber genutzt werden kann oder eben die Datei welche Du ins PDF-Forma wandeln willst auf das Applikations-Icon ziehen. Aber in beiden fällen findet eine Wandlung statt und das Ergebnis ist ein PDF von gleicher Qualität. ;)
Bei Word 2007 kannst Du ein kostenloses Plugin von MS Installieren, mit dem man die Datei direkt in PDF speichern kann.
 
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Hallo,

es gibt auch Latex-RTF-Konverter, das Layout ist dann zwar nicht zu gebrauchen und alle Formelzeichen und Symbole werden verstümmelt, aber für eine Plagiatsprüfung (der in meinen Augen einzige Grund, DOC-Format zu verlangen) reicht das allemal aus.
Im übrigen gibt es hier auch Fachgebiete, die explizit Latex verlangen. :)

Ansonsten kann ich ebenfalls nur TextMate von Macromates als Editor empfehlen. Schaut Euch unbedingt die Videocasts auf den Webseite dazu an.

Grüße fox78
 
...Ansonsten kann ich ebenfalls nur TextMate von Macromates als Editor empfehlen. Schaut Euch unbedingt die Videocasts auf den Webseite dazu an....

Grüße fox78

Richtig! Die Screencasts hätte ich selbstverfreilicht auch erwähnen sollen... die helfen beim Einstieg ungemein. ;)
 
Hallo nochmal,

ich hab mir jetzt die genauen Vorgaben des Profs angekuckt:

  • Die Blätter werden nur einseitig beschrieben.
  • Als Seitenformat ist stets DIN A4 zu verwenden.
  • Seitenränder sind wie folgt zu setzten: links 4,5 cm, rechts 2,5 cm, oben 3 cm, unten 1,5 cm.
  • Der Abstand einer Kopfzeile vom oberen Blattrand beträgt 1,5 cm.
  • Die Seitennumerierungen werden am oberen Blattrand in der Mitte mit Spiegelstrichen plaziert
  • Die Seiten des Textteils werden mit arabischen Ziffern laufend durchnumeriert. Die restlichen Seiten, außer dem Titelblatt und leeren Blättern, werden mit römischen Ziffern numeriert, wobei sich die Numerierung nach dem Textteil fortsetzt.
  • Als Schriftart sollte „Arial“ gewählt werden. Bei Verwendung eines Textverarbeitungsprogramms wird der Text im Blocksatz formatiert.
...

Vor allem den letzten Punkt finde ich schrecklich.
Ich glaube, ich schreibe doch in Word.
Klar, Arial krieg ich in Latex mit \usepackage{helvet} hin.
Wie bekomme ich dann die Bild-Unterschriften und das Inhaltsverzeichnis komplett in Arial hin?

Das sieht dann so aus (aus der Vorlage von M. Pospiech):

arialff5.png
 
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