bis auf Spezialhardware, die auch nicht unter Apple läuft, hatte ich dieses Problem noch nie. Ich nutze halt Standardhardware.
Ich nutze deine "noch nie Probleme!"-Aussage mal für einen etwas allgemeineren Kommentar:
Ich nutze seit über 30 Jahren, seit ich damals zum Kommunion meinen C64 bekommen habe, Computer jeglicher Art.
Die Computerbegeisterung hat meine Berufswahl, mein Studium, Nebenbeschäftigungen und damit ein bisschen auch meinen Lebensweg mit geprägt.
Ich habe in den Anfangsjahren Computer als Spielzeug gesehen, aber irgendwann recht früh angefangen, damit auch kreativ zu arbeiten: Musik zu machen, später Webseiten zu bauen und mit der Gestaltung von Bandplakaten oder Visitenkarten schon als Schüler Ende der 90er eigenes Geld verdient.
Natürlich ging damit einher, dass auch mein gesamtes "digitales Leben" in verschiedensten Lebensphase eng mit der benutzten Technik zusammenhing. Von der Wehrdienst-Verweigerung, auf meinem Highscreen-486er in F&A-Write getippt und auf meinem Lexmark-Tintendrucker ausgedruckt, über meine erste volldigitale Fotosammlung bis hin zu meinem erfolgreichen Webdesign-Lädchen in den Nach-Milleniumsjahren, powered by Macbook Pro und Creative Suite.
Mein komplettes Informatik-Studium habe ich mit Good Notes und 'nem Gummikappen-Stift (Pencil war da noch nicht) auf dem iPad 2 dokumentiert und auf einem Alienware-Notebook in der Eclipse die Java-Übungen nachvollzogen.
Die Art, wie mein Haushalt funktionierte, wie er mit Technik ausgestattet war, hing auch immer ein bisschen von der Lebensphase ab. Von beteiligten Menschen, vom Beruf, der Familie. Heute konzipiere ich Digitalisierung für einen großen Schulträger, da spielt Windows immer noch eine wichtige Rolle, genauso aber auch iOS. Ich wohne mit zwei so langsam jugendlich werdenden Kids unter einem Dach, der Große ist Gamer und Youtuber (und stolz auf seine zweistellige Followerzahl
) - und hat ganz eigene Anforderungen an Technik. Konsole, Smartphone und sein Schul-Laptop - all das muss zusammen funktionieren. Und wenn es auf dem iPhone kein Fortnite mehr gibt, dann stürzt einen das schon mal in die Sinnkrise.
Was will ich damit sagen - ich hatte mich ja auf die gern genutzte Aussage "...hatte noch nie Probleme...!" bezogen. Ich möchte das mal anders formulieren:
Ich hatte immer Probleme.
Ich erinnere mich an einen kompletten Sonntag, den ich ein Programm aus der 64er abgetippt hatte. Es lief nicht und ich habe den Fehler nie gefunden. Beim Versuch es auf Floppy zu speichern, machte ich etwas falsch und die Arbeit war weg. Ein anderes Mal funktionierte Wing Commander 3 nicht mit meinem PC, da musste ich mir vom Taschengeld mehr Arbeitsspeicher sparen, auf dem Küchentisch den schweren Tower aufschrauben und mit Hilfe meines seine Hilflosigkeit gekonnt überspielenden Vaters (den Technik kaum interessierte, mir das alles aber ermöglichte) den RAM-Riegel (bestimmt 4 MB oder so) einbauen. Dann habe ich Unzeiten mit dem Anpassen von Config.sys und Autoexec.bat verbracht... Ich erinnere mich auch an schweißnasse Momente, als in der Ausbildung eine Projektarbeit, die dutzende Seiten hatte, am Vorabend der Abgabe völlig zerschossen war. Ich habe mit einem Kommilitonen zusammen die gesamte Nacht vor Word gesessen. Habe den RGB-leuchtenden Tower in der ansonsten dunklen Altbauwohnung von ihm noch vor Augen und den Red Bull-Geruch in der Nase, das war in der Gigahertz-Run-LAN-Party-Zeit vor rund 20 Jahren.
Dann hat mir mein Powermac G5 mein Hochzeitsvideo - ich hatte extra Final Cut für den Schnitt gekauft und wirklich tagelang daran gesessen - wegen eines völlig lapidaren "Das Programm hat einen Fehler und muss geschlossen werden"-Errors vernichtet. Das Projekt war danach nicht mehr zu öffnen und ich konnte bei Null (also dem Import vom Camcorder per Firewire) neu anfangen. Eine Erklärung hat das System mir nie geliefert.
Ich erinnere mich an Kundenprojekte, die eine defekte Festplatte im Prä-Unibody-Macbook schrottete, ich erinnere mich an Schnittstellen-Geschwurbel zwischen Google-Calender und iCal, welches alle Geburtstage um einen Tag in die Zukunft schob - mit jahrelangen Folgen bis das alles wieder stimmte ;-)
Noch heute passieren regelmäßig Dinge, die mich beschäftigen und meine Zeit kosten, mal mehr, mal weniger.
Ich habe je nach Lebensphase und Tageslaune unheimlich Spaß daran, ein Technikproblem zu lösen und mich da reinzufrickeln, manchmal k***tzt es mich aber einfach nur an. Trotzdem habe ich eine Fotosammlung, die über 20 Jahre zurückreicht in die Anfangszeit der Digitalfotografie und trage sie heute in der Hosentasche mit mir herum. Ich habe wichtige Dokumente, Zeugnisse, Korrespondenz der letzten Jahre digital im Zugriff. All das hat die Zeiten überdauert.
Hat (z.B. die Fotos) zigmal die zugrundeliegende Architektur gewechselt, war mal Mac-Exklusiv, lag dann mittels Lightroom in der Creative Cloud und ist heute in der Fotos.app. Hat immer irgendwie geklappt. Dokumente natürlich noch einfacher.
Will sagen: Egal, ob ich gerade eine Windows- oder eine Mac-Phase hatte, oder ob wir sogar in die seligen Heimcomputerjahre zurückreisen. Es war immer auch "Arbeit", alles funktionsfähig zu halten, und an den Stand der Technik und aktuelle Trends (Disketten-, später DVD-Backups, externe HDDs, heute Cloud) anzupassen. Probleme gab es immer, und da war kein System "besser" als das andere. Oft war es nicht mal meine 100ig-eigene Entscheidung was ich nutze, es gab berufliche Anforderungen, familiäre Wünsche, ich schrieb es oben.
Müsste ich die letzten Dekaden zusammenfassen, dann käme ich wohl zu dem Schluss, dass es eine deutlich kleinere Rolle spielt, ob man Mac, Windows oder sonstwas nutzt, als oft angenommen wird. Hatte wie gesagt immer mal Phasen, da wollte oder musste ich switchen - und am Ende ist alles immer irgendwie weitergegangen.
Probleme gibt es immer - aber eigentlich immer auch Lösungen.
So, fand das mal ganz interessant, sich das vor Augen zu führen.