Ab wann arbeitet denn jemand nicht?
Wir können natürlich den Begriff "arbeitslos" streichen, da nicht ausreichend differenziert. Wir arbeiten am Essen. Oder an uns, wenn wir meditieren und trainieren. Kung Fu ist harte Arbeit, eine Tasse Tee zuzubereiten ist Arbeit, ist somit Kung Fu. Jenes, was Perfektion erfordert. Wir können auch diskutieren, ob lediglich klassische Erwerbstätigkeit gemeint ist, wenn es darum geht, zu arbeiten: Sklavenarbeit ist auch Arbeit - unbezahlte Arbeit ist Arbeit. Gut, dann habe ich gestern bezüglich meines Hobbys harte Arbeit geleistet. Andere arbeiteten zu dieser Zeit an ihrem latissimus dorsi. Oder dem gluteus maximus. Arbeit zu vermeiden kann im Übrigen auch viel Arbeit erfordern.
Soweit bei dir Unsicherheiten bestanden: ich habe bezüglich des Kontextes meines Beitrages und der Nennung des Begriffes "Sozialrecht" nicht die Arbeit an einer Tasse Tee gemeint, sehr wohl aber auch Eingliederungsmaßnahmen in den Arbeitsmarkt, also auch Arbeit um letztlich einen Erwerb sicherzustellen. Die Schularbeit wiederum war nicht auf meinem Radar, auch das Klamottenwaschen ist nicht bedacht gewesen. Ebenfalls keine Push-Ups. Und ja, ein unbezahltes Ehrenamt kann sehr arbeitsintensiv sein. Ebenso die Arbeit im eigenen Garten. Viele Tätigkeiten sind arbeitsintensiv, von Bedeutung in dieser Gesellschaft und werden nicht finanziell (entsprechend) entlohnt (durchaus mitunter aber gesellschaftlich und persönlich gesehen in anderer Weise).
Und ob Einkünfte aus Kapitalvermögen Arbeit erfordern... nun, das lässt Raum für Interpretationen.
Und mancher übt ja auch einen "Beruf" und Arbeit fern der Legalität aus.
Zu dieser Stunde halte ich es einmal mit der Weisheit des Mannes von der Straße, der schlicht fragt: "gestern auf Arbeit gewesen?" "Nein, auf meine Neffen aufgepasst."*
*sehr harte Arbeit.