Was manche Leute so alles aus der Bibel ableiten..ts ts ts...
Hier bei den Rastafaris vor allem aus dem Alten Testament nebst Offenbarung des Johannes aus dem Neuen*. Der Gott des Alten Testamentes war auch kein humanistischer Zeitgenosse. Das (nicht wirklich biblische) Konzept der Hölle der damaligen Kirche (und soweit aufrechterhalten auch der heutigen) entspricht ebenfalls keinem humanistischem Anspruch. Gerade Glaubenskonzepte und Erziehung von und durch Evangelikale sind hier sehr kritisch zu nennen, auch die Sexualfeindlichkeit und die Position gegen Homosexuelle. Vieles wird hier dem Alten Testament entnommen. Alttestamentarier im neuen Gewand sozusagen. Die Botschaft des Neuen Testamentes, die Kernethik des Christentums, das Wirken von Christus (daher der Name Christ) fällt so schnell unter den Tisch und wird negiert.
Evangelikale, radikale und rechte Christen sind auch in Deutschland seit längerem auf dem Vormarsch, es haben sich hier Parallelgesellschaften gebildet, zu nennen sind natürlich auch die jeweiligen christlichen Sekten. Menschen werden "als Soldaten Gottes" bezeichnet und Kritik sowie eigenständiges Denken ist oft unerwünscht. Hier kommt es auch wieder zu Gruppendynamiken und der Einzelne, das Individuelle, kommt unter die Räder, sofern er sich einer Doktrin und Dogmatik und auch der Kontrolle nicht unterwirft. Dies berührt auch gerade meine eigene Agenda: Stärkung des individuellen Rechts gegen Kollektive, die diese negieren, beschneiden und delegitimieren. Auf eine falsch verstandene Toleranz aufmerksam machen, die Menschenfeindlichkeit negiert, nicht genügend problematisiert und als "nützt dem politischen Gegner" von sich weist, Kritik zum Teil unterminiert und diskreditiert und sich dafür auch noch auf die Schulter klopft, im Namen einer Moral, die individuelles Leid und unterdrückerische Strukturen nicht mehr zur Kenntnis nimmt oder nur dort, wo es dem eigenen Anspruch nach politisch und gesellschaftlich opportun erscheint.
Hier noch kurz mehr zu den Rastafaris und zum obigen angesprochenen Thema: Rastafari (...) ist eine in Jamaika in den 1930er Jahren entstandene, heute weltweit verbreitete Glaubensrichtung, die dem Christentum entsprungen ist und viele alttestamentliche Bezüge aufweist. Die Bewegung lehrt die Göttlichkeit Haile Selassies. (...) In Zusammenhang mit der Gründung der Rastafari-Bewegung in Jamaika steht Marcus Garvey, der Gründer der Back-to-Africa-Bewegung. Garvey sagte in den 1920er Jahren die Krönung eines mächtigen schwarzen Königs in Afrika voraus. Die Krönung Haile Selassies (amharisch für „Macht der Dreifaltigkeit“) zum Kaiser von Abessinien im Jahr 1930 wurde als Erfüllung dieser Prophezeiung gewertet (...)
Quelle.
* Die Offenbarung war in der alten Kirche sehr umstritten, besonders in den östlichen Teilen des Römischen Reichs (...) und die Offenbarung war dort lange Zeit nicht Teil der kanonischen Schriften (...) Allerdings wurde sie von den meisten Kirchenvätern als kanonisch anerkannt (...) In den gegenwärtigen Ostkirchen wird die Offenbarung als einzige neutestamentliche Schrift nie im Gottesdienst verlesen. Da die Liturgie insgesamt als Offenbarung verstanden wird, bedeutet dies einen in der Praxis nicht voll kanonischen Status der Offenbarung. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche erkennt die Offenbarung des Johannes überhaupt nicht an und druckt sie auch in ihren Bibeln nicht ab.
Quelle.