Gesellschaft Die GEZ-Stasi war eben hier bei mir

Bogol schrieb:
Tatsächlich? Nur warum soll das GEZ-System mehr Unabhängigkeit garantieren? Die Parteivertreter sitzen in allen Aufsichtsgremien und die Landesregierungen bestimmen mit den Staatsverträgen, wieviel Geld fließt.

1. Kennst du den Unterschied zwischen Gebühren und Steuern?

2. Hast du deine Frage selbst beantwortet. Es wird eben über verbindliche Staatsverträge abgewickelt und nicht über die Steuerverteilung, bzw. Haushaltsplanung. Da hat der Staat einen ganz anderen Spielraum!
 
Bogol schrieb:
Das Problem ist ein bißchen anders, denn dort gehören die großen Privatsender dem Ministerpräsidenten. So, als ob der Bundeskanzler zugleich Chef von RTL, Sat 1 und Pro 7 wäre.
QUOTE]

Ich bezog mich ganz abstrakt darauf, dass die politische "Obrigkeit" sagt, was die Presse zu schreiben/drucken hat. Das wäre nämlich der Fall bei der Finanzierung der ÖR mit Steuergeldern, denn dann macht man mal eben den Geldhahn zu, wenn es nicht so läuft, wie man will. Ohne Finanzautonomie kann es keine Pressefreiheit geben, genauso wenig gäbe es Förderalismus ohne eine gewisse Finanzautonomie der Länder.
 
sieben Seiten habe ich nun nicht komplett gelesen und weiß nicht, ob das schon erwähnt wurde, aber in bälde wird der Typ ggf. wieder vor Tür stehen und dann evtl. mit Recht! Denn, wenn ich mich jetzt recht entsinne (war doch hier ein Thread irgendwo?), ab 2006 wird das Internet GEZ-Pflichtig.

Wer also einen PC (ja, auch einen Mac!) mit Internet-Anschluss (ja auch ISDN oder Modem) sein eigen nennt, der muss bezahlen. Und zwar nicht etwa als zweites Radio, sondern soweit ich das verstanden habe als TV-Gerät. Also richtig "günstig" :(
...dass man noch nie übers Netz einen öffentlich-rechtlichen livestream angeschaut hat und es auch nie tun wird spielt dabei - natürlich - keine Rolle.

... sehr "lustig" das ganze. Ich wollte mal von Eurosport einen Live-Stream gucken (Snooker-Übertragung). War gänzlich unmöglich weil gnadenlos überlastet. Das wird vermutlich bei Tageschau und anderen Sendungen auch der Fall sein wenn diese erstmal richtig genutzt würden...
 
Greensynapse schrieb:
1. Kennst du den Unterschied zwischen Gebühren und Steuern?
Ja. Und?

2. Hast du deine Frage selbst beantwortet. Es wird eben über verbindliche Staatsverträge abgewickelt und nicht über die Steuerverteilung, bzw. Haushaltsplanung. Da hat der Staat einen ganz anderen Spielraum!
Sofern es sich um freie Haushaltsmittel handeln würde, ja. Mach einfach ein Rundfunkfinanzierungsgesetz und schon hast Du deine verbindliche Regelung. Oder noch sicherer: schreib eine feste Anteilsregelung in Kapitel X Grundgesetz. Wer sagt denn, daß über die Mittelvergabe jährlich neu in den Ministerien entschieden werden muß, nur weil etwas steuerfinanziert ist?
 
GEZ ist für mich eine Verbrecherbande!

Man kann nicht Geld für irgendwas eintreiben, was man unter dem Deckmantel der Notwendigkeit rechtfertigt.
Wenn die Bezahlt werden wollen für Ihre Leistungen, dann sollen die ein PayTV draus machen! Ein staatlicher TV Sender ist NICHT notwendig, auch wenn hier gleich wieder einige rumheulen werden und behaupten, dass Deutschland sofort zu einer Art polizeistaatlich geführter Diktatur wird.

Hauser

P.s. Ganz zu schweigen von dem Missbrauch der Gelder. Wieso eig so viele Sender und nicht einer? Und wieso geben die solche Unsummen für Irrsinn aus? (Z.B. Fussball WM und anderer Schnick-Schnack? - Ist das echt NOTWENDIG? Sollen die meinetwegen die Nachrichten senden, dafür kriegen die von mir dann auch 10 Cent im Jahr!)

P.s. Alle die hier auf der Seite der GEZ sind:

10 Euro an

Hauser
Sparkasse Hamburg
BLZ 22055000
Kto 98875546

Verwendungszweck: Kostenpflichtige Inhalte auf Hauser's Homepage, die ich als Internet-User nutzen KÖNNTE(!)
 
krill schrieb:
Vielleicht liest Du mal nach, was die Stasi war, wie sie gearbeitet hat und wie viele Opfer sie auf dem Gewissen hat. Vor allem aber, was die Leute in den neuen Bundesländern für Erfahrungen und Gefühle mit der Stasi verbinden.

Vielleicht liest Du den Thread erstmal komplett durch, bevor Du hier weiter den Sittenwächter spielst. Wie ich oben schon erwähnte bin ich aus den neuen Bundesländern.

krill schrieb:
Wer die Bezeichnung "GEZ-Stasi" verwendet, auch wenn er grade angenervt ist, darf dann auch nicht empfindlich sein, wenn er dafür einen an die Mütze bekommt...

Ich bin durchaus kritikfähig, dazu gehört aber nicht, als unterbelichtet bezeichnet werden. Und wann wie empfindlich ein Mensch auf gemachte Äußerungen reagiert, hast auch nicht Du zu entscheiden.

F.
 
Bogol schrieb:

Und hälst trotzdem an deiner Meinung fest? Dann habe ich vielleicht den Unterschied nicht verstanden. Erkläre es mir mal bitte.

Bogol schrieb:
Sofern es sich um freie Haushaltsmittel handeln würde, ja. Mach einfach ein Rundfunkfinanzierungsgesetz und schon hast Du deine verbindliche Regelung. Oder noch sicherer: schreib eine feste Anteilsregelung in Kapitel X Grundgesetz. Wer sagt denn, daß über die Mittelvergabe jährlich neu in den Ministerien entschieden werden muß, nur weil etwas steuerfinanziert ist?

Schön, nur wer kann den Gesetze "einseitig" ändern?!? Der Bundestag und damit das gleiche Organ, dass den Haushalt verabschiedet. Und natürlich muss es nicht so laufen, dass man dem ÖR das Geld plötzlich entzieht, aber es könnte so sein und das alleine würde wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Rundfunkanstalten schweben.

So haben wir verbindliche Staatsverträge. Wo ist das Problem. Ich sage nochmal: Würde jeder bezahlen, gäbe es keine GEZ, gäbe es kein Ärger. Also sollt ihr den Nichtzahlern in den Arsch treten!
 
Greensynapse schrieb:
Und hälst trotzdem an deiner Meinung fest? Dann habe ich vielleicht den Unterschied nicht verstanden. Erkläre es mir mal bitte.
Wollen wir ein Seminar veranstalten? Steuer = Geldleistung, der keine direkte Gegenleistung entgegensteht und die von öffentlicher Hand zur Erzielung von Einnahmen auferlegt wird. Gebühr = Geldleistung, die für eine bestimmte Gegenleistung aufgrund öffentlichen Rechts angefordert wird. Jetzt darfst Du noch schön erklären, was eine "Abgabe" ist und was dieser ganze Definitionsmarathon eigentlich mit unserem Thema zu tun hat.

Schön, nur wer kann den Gesetze "einseitig" ändern?!? Der Bundestag und damit das gleiche Organ, dass den Haushalt verabschiedet. Und natürlich muss es nicht so laufen, dass man dem ÖR das Geld plötzlich entzieht, aber es könnte so sein und das alleine würde wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Rundfunkanstalten schweben.
Und wer entscheidet über die Staatsverträge? Die Länderparlamente. Wo soll da der große Unabhängigkeitsvorteil liegen? Außerdem bist Du nicht darauf eingegangen, daß man durch eine Aufnahme der Steuerfinanzierung in die Finanzverfassung die Gefahr von spontanten Gesetzesänderungen minimieren könnte.

So haben wir verbindliche Staatsverträge. Wo ist das Problem. Ich sage nochmal: Würde jeder bezahlen, gäbe es keine GEZ, gäbe es kein Ärger. Also sollt ihr den Nichtzahlern in den Arsch treten!
Würde jeder bezahlen, gäbe es die GEZ trotzdem; ganz einfach, weil sie die Verwaltungsstelle für den Gebühreneinzug ist. Außerdem ist der Ansatz drollig: wären alle lieb, fair und nett, könnten wir Polizei und Gerichte abschaffen und viel Geld sparen.
 
Bogol, normalerweise segnen die Länderkammern nur den Vorschlag der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs) ab. Diese ist ein unabhängiges Gremium, dort melden die öff. rechtl. ihren Bedarf an, kriegen immer etwas abgezogen, es folgt die Empfehlung der KEF, das wird von den Parlamenten abgesegnet. Hierdurch wird die Gebühr eben nicht von den Parlamenten festgelegt. Dein Gesetz führte zu einer Beihilfe, die ist EG-rechtlich verboten.

Ganz nebenbei handelt es sich bei der Rundfunk-Gebühr nicht um eine Gebühr im verwaltungsrechtlichen Sinn, vielmehr ist es nach herrschender Meinung ein Beitrag, deshalb musst du auch die Gebühr bezahlen, wenn du angibst, keine öffentlich-rechtlichen Sender zu schauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
2ndreality: Ich habe den Titel ("Gez-Stasi") schon bewußt gewählt. Zufällig komme ich urpsprünglich aus Dunkeldeutschland und kann mich noch gut an die Machenschafften og. Organisation erinnern. Druck ausüben, einschüchtern etc. Leider sind damals auch sehr menschenverachtende Methoden und existenzzerstörende Repressalien ausgeübt worden.

Dieses Zitat von Dir hab ich vorhin allerdings überlesen. Jetzt ist mir noch unklarer, warum Du die GEZ bewusst "Stasi" nennst, wenn Du deren Ziele und Methoden aus eigener Erfahrung kennst.

Ist aber auch egal, wir sind ja in der Bar.
 
Ren Hoek schrieb:
Bogol, normalerweise segnen die Länderkammern nur den Vorschlag der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs) ab. Diese ist ein unabhängiges Gremium, dort melden die öff. rechtl. ihren Bedarf an, kriegen immer etwas abgezogen, es folgt die Empfehlung der KEF, das wird von den Parlamenten abgesegnet.
Es geht ja um zwei Dinge: 1. Wieviel Geld darf's denn sein für die Sender? 2. Wo kommt das Geld her? Es spräche ja (theoretisch) nichts dagegen, ein Rundfunkfinazierungsgesetz so zu formulieren, daß die KEF den Betrag festlegt und dann die entsprechende Summe aus Steuermitteln bereitgestellt wird. Und was die Unabhängigkeit betrifft: vergessen wir nicht, daß die Mitglieder der KEF von den Ländern ernannt werden. Jede Art von öffentlich-rechtlicher Finanzierung hat als Pferdefuß, daß dann eben auch staatliche Gremien im Entscheidungsprozeß stehen, ganz egal ob die Mittel nun aus Steuern oder Gebühren aufgebracht werden.

Hierdurch wird die Gebühr eben nicht von den Parlamenten festgelegt.
Jein. Denn die KEF gibt ja nur eine Empfehlung ab. Die Länder können dann (und tun das auch!) daran herummäklen und versuchen (mit entsprechender Begründung), doch noch einen anderen Gebührensatz durchzudrücken.

Dein Gesetz führte zu einer Beihilfe, die ist EG-rechtlich verboten.
Das kann sein. Das Problem ist aber dann die mangelnde Abstimmung von EU-Recht und nationalem Recht. Das deutsche Recht betrachtet Rundfunk eben nicht als eine x-beliebige Art wirtschaftlicher Betätigung. In anderen Breichen (Landwirtschaft, Bergbau usw.) ist die EU deutlich flexibler, was Staatszuschüsse angeht.
 
Bogol schrieb:
Und wer entscheidet über die Staatsverträge? Die Länderparlamente. Wo soll da der große Unabhängigkeitsvorteil liegen? Außerdem bist Du nicht darauf eingegangen, daß man durch eine Aufnahme der Steuerfinanzierung in die Finanzverfassung die Gefahr von spontanten Gesetzesänderungen minimieren könnte.

Gesetze können durch neue Gesetze sehr leicht geändert werden. Die Staatsverträge nicht so ohne weiteres.

Das mit der Finanzverfassung ist unpraktisch und verkompliziert die Dinge unnötig. Die Praxis der Staatsverträge funktioniert gut. Die Finanzierung für den ÖR ist ein Paradebeispiel für die Anwendung von Gebühren, eben wegen jener Zweckgebundenheit.

Bogol schrieb:
Würde jeder bezahlen, gäbe es die GEZ trotzdem; ganz einfach, weil sie die Verwaltungsstelle für den Gebühreneinzug ist. Außerdem ist der Ansatz drollig: wären alle lieb, fair und nett, könnten wir Polizei und Gerichte abschaffen und viel Geld sparen.


Klar, die GEZ würde als solche noch weiterbestehen. Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich meinte natürlich die Geldeintreiber samt ihrer Methoden würden nicht mehr in dem Masse erscheinen, wie es gerade der Fall ist.

Hast wahrscheinlich recht, es ist naiv zu glauben, dass man das man die Menschen durch solche Hinweise ändern kann. Trotzdem ist es mir lieber darauf hinzuweisen statts zu resignieren und alles über Gesetze laufen lassen zu wollen, denn sie sollten die letzte Möglichkeit sein.
 
Bogol schrieb:
Jein. Denn die KEF gibt ja nur eine Empfehlung ab. Die Länder können dann (und tun das auch!) daran herummäklen und versuchen (mit entsprechender Begründung), doch noch einen anderen Gebührensatz durchzudrücken.

Die Länder haben das meines Wissens nach dieses Mal zum ersten Mal gemacht.
Deshalb ja jetzt auch die absolut neue Situation

…und jetzt mal den Kniff aus dem Zylinder ziehen: wenn im Moment die "Gebühr" rückgewährt werden müsste, an wen würde diese Zahlung erfolgen?

Nach deinem System müsste an die Länderhaushalte zurückgewährt werden, hier wird es dann zu einem Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Greensynapse schrieb:
Gesetze können durch neue Gesetze sehr leicht geändert werden. Die Staatsverträge nicht so ohne weiteres. Das mit der Finanzverfassung ist unpraktisch und verkompliziert die Dinge unnötig. Die Praxis der Staatsverträge funktioniert gut.
Nein, das ist ja gerade der Trick, daß man die Verfassung eben nicht sehr leicht ändern kann. Darum steht ja die ganzen Steuerverteilung im Grundgesetz, damit die Beteiligten einigermaßen sicher sein könne, daß ein mühsam ausgehandelter Kompromiß dann auch Bestand hat.

Die Finanzierung für den ÖR ist ein Paradebeispiel für die Anwendung von Gebühren, eben wegen jener Zweckgebundenheit.
Darum geht's doch: wenn eine Gemeinde für den Eintritt in ihr Schwimmbad eine Gebühr erhebt, dann setzt sie an den Eingang ein Drehkreuz und einen Kartenverkäufer und jeder zahlt für das, was er tatsächlich in Anspruch nimmt. Ob jemand Rundfunkprogramme empfängt oder nicht, ist dagegen überhaupt nicht mit vernünftigem Aufwand zu überprüfen. Daher würde hier eine Steuerfinanzierung den ganzen Stress und Ärger minimieren.
 
Ren Hoek schrieb:
Die Länder haben das meines Wissens nach dieses Mal zum ersten Mal gemacht.
Deshalb ja jetzt auch die absolut neue Situation

…und jetzt mal den Kniff aus dem Zylinder ziehen: wenn im Moment die "Gebühr" rückgewährt werden müsste, an wen würde diese Zahlung erfolgen?

Nach deinem System müsste an die Länderhaushalte zurückgewährt werden, hier wird es dann zu einem Problem.
Du meinst, das wäre dann gemeinschaftsrechtswidrig? Ich dachte, das Beihilfeproblem wäre, daß man Sender steuerfinanzieren würde, die mit privaten Sendern im Wettbewerb um Werbekunden stehen? In diesem Fall würde ich den Öffis einfach verbieten, Werbung auszustrahlen, dann wäre diese Wettbewerbsverzerrung gar nicht vorhanden.
 
das meine ich damit, im Moment kommt das Geld eben nicht vom Staat, egal ob irgendwelche Länderparlamente die Empfehlung der KEF absegnen, ein Werbeverbot ist nicht durchsetzbar, hier würde wahrscheinlich ein nicht mehr finanzierbarer Rundfunk entstehen (ganz nebenbei, wenn die Privaten am meisten "Schnapp" machen (Primetime) dürfen die ÖR ja schon lange nicht mehr werben)

Ren
 
Bogol schrieb:
Darum geht's doch: wenn eine Gemeinde für den Eintritt in ihr Schwimmbad eine Gebühr erhebt, dann setzt sie an den Eingang ein Drehkreuz und einen Kartenverkäufer und jeder zahlt für das, was er tatsächlich in Anspruch nimmt.
Naja, die allermeisten öffentlich betriebenen Schwimmbäder werden aus Steuermitteln bezuschusst......

Snoop
 
snoop69 schrieb:
Naja, die allermeisten öffentlich betriebenen Schwimmbäder werden aus Steuermitteln bezuschusst......
Snoop
Ja, der Anteil ist dann ja auch keine Gebühr! :D :cool:
 
Ren Hoek schrieb:
Ganz nebenbei handelt es sich bei der Rundfunk-Gebühr nicht um eine Gebühr im verwaltungsrechtlichen Sinn, vielmehr ist es nach herrschender Meinung ein Beitrag, deshalb musst du auch die Gebühr bezahlen, wenn du angibst, keine öffentlich-rechtlichen Sender zu schauen.

zu der Gebührenproblematik zitiere ich mich mal selbst (boah, bald führe ich ein Streitgespräch in einem Thread mit mir selbst :D)

ren
 
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