Deutsche Sprache schwere Sprache?

Wie war der Witz?
sagt der eine: ich gehe nach Aldi, gehste mit? sagt der andere " ZU Aldi" darauf der erste: wie, zu? ist schon acht Uhr abends?

Heißt aber trotzdem "ich geh auf Schalke". Denn wennste sachst, ich geh zu Schalke, hauense Dir eins aufs Maul. In Schalke, Ich glaub, auch in Dortmund. Aber die Dormunder, weilste hingehst, die Schalker, weilste nich hin gehörst.

Genug geblödelt.

Zeichensetzung ist übrigens auch etwas sehr Schönes und trägt zur Sinnhaftigkeit der Schreibe bei. Nicht wahr, iSaint? Noch nie einen Post gelesen, in dem ÜBERHAUPT KEIN Satzzeichen zu finden ist, großes Kino! Da hilft auch das Emoticon nicht weiter.

Wobei ich auch bei anspruchsvollen Flyern oder monatlichen Werbe-Beilagen (Gravis!) zahllose falsche und fehlende Interpunktionen finde, ich glaube, ich bin paranoid. Oder uneinsichtig, was die Entwicklung der deutschen Sprache angeht.

Grüsse, Ciccio
 
... Ich habe noch nie so viele Mails im beruflichen Umfeld bekommen, wo ich wirklich nicht verstehe was mein Gegenüber von mir will ( kein Spaß ) - fehlende Überschrift, Rechtschreibung, fehlende Zuordnung der Wörter, keine Anrede, usw, usw.

Das kenne ich auch, leider.

Dass viele Kids heute die Rechtschreibung nicht beherrschen und im SMS-Stil schreiben, ist eine Sache, aber wenn die Erwachsenen so locker und cool in diesem Stil schreiben und die Wörter "verbiegen", finde ich das genauso schlimm. Kleines Beispiel: "Ich komme heute späta, ich muss noch Brötchen holn."
 
Zuletzt bearbeitet:
mir gehts nen bissle so wie dir CharlieD
wobei bei mir das Problem mit dem groß-kleinschreiben eher antrainiert ist glaub ich bei mir
ich bin gerade dabei mich mühsam daran zu gewöhnen die richtigen Wörter groß zu schreiben :D


Ich wollte ja in diesem Thread nicht zur Hetze beitragen, aber bei diesem Post stellen sich mir die Nackenhaare auf.
Ich glaube, hier gibt es schlimmere Mängel, als nur die fehlerhafte Groß-Kleinschreibung.
 
Solange wir solche "Probleme" haben - haben wir keine Probleme ...
 
Besser als, genauso wie.

Was ist daran so schwer zu verstehen?
 
Ich weiß. Steht im Duden. Aber der ist schon lange kein Garant mehr für Sprachqualität. Die nehmen auch irgendwann Digga und Alda auf.

Daran sieht man sehr schön, dass Sprache nichts mit dem individuellen Qualitätsbewusstsein zu tun hat, sondern mit der gesamtgesellschaftlichen Veränderung. Und das ist auch gut so. Wäre ja noch schöner, wenn irgendwelche selbsternannten Sprachschützer in ihrem Elfenbeintürmchen bestimmen könnten, was richtiges und vor allem gutes Deutsch ist. Deutsch ist das, was im Duden steht, denn dort steht das, was sich in der Gesellschaft durchgesetzt hat.
 
Wir lassen es am besten gleich weg. Mein Haus größer dein Haus, ugah ugah.
 
@saugkraft,
"Schreibe"... das nennt man im Marketing "zielgruppen-angepaßte Kommunikation". Hätte ich ein Emoticon beifügen sollen... vergessen. Soll nicht wieder vorkommen :)
Gruss, Ciccio
 
@le-petz,
Bewahrer der reinen und unverfälschten Sprache gibt es beispielsweise in Frankreich.
Und wir sollten uns hüten, jedwede Sprache zu einem Kauderwelsch verkommen zu lassen (keine Sorge, ich "deutschtümele" hier nicht) schließlich sollten nicht Randgruppen, die möglicherweise nicht einmal ihre Muttersprache vernünftig beherrschen, nach dem Motto "der kleinste gemeinsame Nenner ist das, was wir brauchen" die Richtung vorgeben, in welche sich eine Sprache entwickelt.
Sprache ist eine gesellschaftlich vorgegebene Normierung, die sich abschleift und anpasst, aber sicher nicht, indem sie Verballhornungen und sprachliche Inkompetenz adoptiert. Um ein Beispiel für Veränderung zu nennen: das heutige Unwort F****N war zu des großen Freiherrn Zeiten mit einem zwar verwandten, aber verfänglichen Sinn belegt, man f****e sich etwas in die Tasche. Heute, hunderte Jahre später, tun und verstehen wir es anders...
Aber nur weil es Leute gibt, die es für hip halten, Worte falsch auszusprechen, sollten wir doch die Worte nicht verändern, oder? Da helfen Sprachkurse, manchmal auch auslachen, wenn man die böse Absicht erkennt.
Gruss, Ciccio
 
Hätte ich ein Emoticon beifügen sollen... vergessen.
Ach Quark. Du hättest lieber eine Grafik mit einem Bullshit-Bingo beifügen sollen. Dann hätte ich gleich was ankreuzen können. :hehehe:
 
Daran sieht man sehr schön, dass Sprache nichts mit dem individuellen Qualitätsbewusstsein zu tun hat, sondern mit der gesamtgesellschaftlichen Veränderung. Und das ist auch gut so. Wäre ja noch schöner, wenn irgendwelche selbsternannten Sprachschützer in ihrem Elfenbeintürmchen bestimmen könnten, was richtiges und vor allem gutes Deutsch ist. Deutsch ist das, was im Duden steht, denn dort steht das, was sich in der Gesellschaft durchgesetzt hat.

Krem statt Créme und Portmonee statt Portemonnaie ???
 
@le-petz,
Bewahrer der reinen und unverfälschten Sprache gibt es beispielsweise in Frankreich.
Und wir sollten uns hüten, jedwede Sprache zu einem Kauderwelsch verkommen zu lassen (keine Sorge, ich "deutschtümele" hier nicht) schließlich sollten nicht Randgruppen, die möglicherweise nicht einmal ihre Muttersprache vernünftig beherrschen, nach dem Motto "der kleinste gemeinsame Nenner ist das, was wir brauchen" die Richtung vorgeben, in welche sich eine Sprache entwickelt.

Das ist genau die Arroganz, die ich so liebe. Mit welchem Recht sagst du, welche Sprachveränderung gut und welche schlecht ist?! Es gibt dabei keine Bewertung. Deutsch ist das, was überwiegend gesprochen wird. Das mag dir passen oder nicht. Tipp: Du wirst übrigens immer unglücklich sein, wenn du jedwede Veränderung in der Sprache, die dir nicht passt, als negative Veränderung ansiehst. Vor wenigen Generationen haben die Menschen noch Altdeutsch gesprochen, davon würdest du keine 30 % verstehen.

Und nicht damit jemand mich falsch versteht, es geht hier nicht darum, dass ich das Assi-Deutsch als normal ansehe: Meiner genannten Argumentation zufolge handelt es sich da auch nicht um "gutes Deutsch, sondern erst, wenn ein Großteil der Bevölkerung dieses übernimmt.

sollten nicht Randgruppen, die möglicherweise nicht einmal ihre Muttersprache vernünftig beherrschen, nach dem Motto "der kleinste gemeinsame Nenner ist das, was wir brauchen" die Richtung vorgeben, in welche sich eine Sprache entwickelt.
Wen meinst du damit? Deutsche, Ausländer? Menschen mit deutschem Pass, aber dunkler Hautfarbe? Menschen mit deutschem Pass, deren Eltern auch deutsch sind, aber die Großeltern nicht? Besonders deutlich kannst du dich mit der Sprache nicht ausdrücken. Da ist ein "Geh ich Kino" wesentlich effektiver.


Sprache ist eine gesellschaftlich vorgegebene Normierung, die sich abschleift und anpasst, aber sicher nicht, indem sie Verballhornungen und sprachliche Inkompetenz adoptiert. Um ein Beispiel für Veränderung zu nennen: das heutige Unwort F****N war zu des großen Freiherrn Zeiten mit einem zwar verwandten, aber verfänglichen Sinn belegt, man f****e sich etwas in die Tasche. Heute, hunderte Jahre später, tun und verstehen wir es anders...
Meinst du ficken? Und wofür ist die Bedeutungsverschiebung nun ein Argument?
 
@le-petz,
für Sprachentwicklung. ALDA statt Alter zu sagen halte ich nicht für Entwicklung, sondern für Regression.
@WollMac,
nee, die Academie Française benüht sich um so etwas. Ähnlich wie die deutschren brauereien sich ums Reinheitsgebot be Bier kümmern :)
Gruss, Ciccio
 
Es gehört zur Sprachentwicklung, dass es Kräfte gibt, die auf Veränderung drängen, und solche, die beharrend sind. Aus dem Widerstreit dieser beiden ergibt sich schließlich die Entwicklung. Das heißt, dass man beides braucht, woraus sich ergibt, dass die allgemeine Verteufelung der beharrenden Kräfte eine Dummheit ist. (Ohne die beharrenden Kräfte würde die Sprache nämlich nicht mehr zur Verständigung dienen können.) Aber natürlich hat es auch keinen Sinn, sich störrisch den Veränderungen zu widersetzen, die nun mal die Veränderung der Kultur widerspiegeln.

Allerdings kann man die Qualität solcher Veränderungen sehr wohl beurteilen. Wenn die deutsche Sprache einen ihrer wesentlichen Vorteile einbüßt, nämlich ihre Anschaulichkeit, weil an die Stelle schöner Komposita einfache aber »geruchslose« Falschübersetzungen aus dem Englischen gesetzt werden, ist das ein Verlust, den man zu vermeiden versuchen sollte. In Island (dessen Sprache, was die Wortbildung und die Anschaulichkeit betrifft, große Ähnlichkeit mit dem Deutschen hat) gibt es tatsächlich eine staatliche Kommission, die Neologismen für neue Gegenstände aus dem Geist der isländischen Sprache erfindet. Das ist bei einer Sprache, die nur von 300.000 Menschen gesprochen wird, natürlich nötiger als beim Deutschen, weil da die »natürlichen« Beharrungskräfte nicht so ausgeprägt sind, aber der Erfindungsreichtum und der Witz dieser Kommission widerlegt die Meinung, dass Sprachschützer grundsätzlich schmallippige und schlecht gelaunte Bewohner von Elfenbeintürmen sind. Ich denke, das könnte auch uns gut tun. Allerdings werden wir die Errungenschaften des ausgesprochen hässlichen Marketing-Sprech, der sich überall festgesetzt hat, sicher nicht mehr loswerden. Auch gegen die falschen Übersetzungen aus dem Englischen (aufsetzen, teilen usw.) und die überflüssigen Anglizismen, wo es deutsche Wörter gibt (Trekking, Airport usw.) wird sich nichts mehr machen lassen. Aber selbst wenn man sich damit abfindet und nicht mit dem Kopf durch die Wand will, wird man nicht fehlgehen, wenn man die Sprache als ein Kulturgut betrachtet, das auch einen gewissen Wert hat, den man schätzen und wahren sollte.
 
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