Der gläserne Bürger

minilux schrieb:
(ob man aber noch einen Job bekommt wenn man sich weigert seine eGK "freiwillig" bei der Einstellungsuntersuchung zur Verfügung zu stellen??)
Man muss einen Menschen nur genau genug kennen, um ihn zu verletzen.

Ein Zitat aus dem Film "Das Netz". Natürlich sind viele Angaben freiwillig, natürlich darf einem Kunden kein Nachteil entstehen, wenn er freiwillige Angaben nicht gibt. Aber wer will denn nachprüfen ob nicht irgendwelche Nachteile entstehen?

Das beste Besipiel dazu ist von minilux angeschnitten worden. Wer hat eine Einwilligungserklärung neben seinem Arbeitsvertrag unterschrieben? Oder den Betritt zur Krnkenkasse erklärt?

Grundsätzlich müssen solche Einwilligungen nach der Vertragunterzeichnung vorgelegt und unterschrieben werden. Erst dann ist sichergestellt, dass dem Arbeitnehmer kein Nachteil entsteht.

Und, was liegt als erstes oben auf? Beitrittserklärung zur BKK Thyssen, oder die Verzichtserklärung der Centbeträge beim ausgezahlten Nettolohn.

Was macht da wohl der Arbeitnehmer? Genaustens durchlesen und sich verweigern, oder zähneknirschend unterschreiben?
 
bei der eGK ist für mich die Konsequenz auf die Nutzung des freiwilligen (medizinischen) Teils zu verzichten :)
 
quomodonam schrieb:
Wow, grundsätzlich alle Daten oder die einer ganz bestimmten Personengruppe? Unterliegt dieses Unternehmen nicht dennoch dem deutschen Datenschutzgesetz, sprich: auch bei "Verschiffung der Daten" nach Vietnam? Wie wird das in diesem speziellen Fall geahndet?
Es ging dabei um die Daten der Firmen Payback, Aral, Visa, Postbank, Karstadt/Quelle und einige Sozialdaten verschiedener Krankenkassen. Sowie die Daten der Bundesanstallt für Arbeit.

Der Transfer von Sozialdatenin Dritt-Staaten ist unter Strafandrohung verboten. Das Höchstmaß einer solchen Strafe entscheidet dann ein Gericht, je nachdem in welchem Umfang das geschehen ist.

Übrigens, dieser Vorfall ist auch im Fernsehen gewesen (ARD, Monitor).
 
lea schrieb:
…ich kann mir beim besten Willen einfach nicht vorstellen, dass die_da_oben irgendwie juckt, dass wir was nicht lustig finden.
Die denken doch nur wirtschaftlich und platt gesagt: Kontrolle bringt nun mal Geld…

Ergänzung: Es bringt vor allem das Gefühl der Macht und der Allwissenheit.

Wer kontolliert unsere Kontrolleure? – Und wer aus den normalen MacUsern ließt hier diesmal besonders interssiert mit?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sind wirklich gläsern geworden - oder waren wir das schon immer? Schließlich gab es über die Epochen verteilt immer wieder Institutionen, die daran interessiert waren, den Menschen zu durchleuchten, um die daraus gewonnen Informationen effektiv für sich zu nutzen. Einzig die Namen dafür haben sich geändert. Was früher Stasi war ist heute Payback. Einzig die Seite hat gewechselt und das Auftreten wird zunehmend subtiler. Wenn man früher von einer realen Bedrohung seitens des Staates rechnen musste, weil man in einer Diktatur steckte, wird diese Rolle heutzutage von kapitalistischen Konzernen belegt, die zwar nach außen einen freundlichen und offenen Eindruck erwecken, intern aber schlimmer, als der KGB agieren. Davor schützen kann man sich einzig und allein nur damit, nicht an solchen Programmen teilzunehmen. Wer es trotzdem macht ist selber schuld.

Sehr passend zum Thema ist, wie ich finde auch die 26ste Sendung des Chaosradio vom CCCB, die unt er dem Link http://chaosradio.ccc.de/cr26.html heruntergeldaden werden kann.

Weiter noch viel Spaß in 1984
Jan-Michael
 
minilux schrieb:
bei der eGK ist für mich die Konsequenz auf die Nutzung des freiwilligen (medizinischen) Teils zu verzichten :)
Der notwendige Teil enthält soviele Daten, dass Dir bereits Nachteile entstehen können.

Oder glaubst Du, dass Dich ein Arbeitgeber an eine Maschine einstellen wird, wenn Du Bluter bist (Stichwort Notfalldaten)?
 
minilux schrieb:
genau das ist bei der eGK unter Androhung von Geldstrafe verboten: dass ein Betriebsarzt die Karte mal schnell in sein Lesegerät steckt (ob man aber noch einen Job bekommt wenn man sich weigert seine eGK "freiwillig" bei der Einstellungsuntersuchung zur Verfügung zu stellen??)

War eine Zukunftsvision: Muss also eigentlich heißen: Was ist, wenn irgendwann einmal der potenzielle Arbeitgeber drauf Zugriff hat.
 
Dann wünsche ich Dir nur, dass Du in einer gesicherten und gefestigten Position in Lohn und Brot stehst...
 
SirSalomon schrieb:
Der notwendige Teil enthält soviele Daten, dass Dir bereits Nachteile entstehen können.

Oder glaubst Du, dass Dich ein Arbeitgeber an eine Maschine einstellen wird, wenn Du Bluter bist (Stichwort Notfalldaten)?
die Notfalldaten gehören zum freiwilligen Teil :D
 
"1984" , "Fahrenheit 451" , oder "Brazil" brauch ich mir eigentlich nicht mehr anzuschaun.

es passiert!
 
SirSalomon schrieb:
Oder glaubst Du, dass Dich ein Arbeitgeber an eine Machine einstellen wird, wenn Du Bluter bist (Stichwort Notfalldaten)?

Ich glaube das ich mich als Bluter erst gar nicht für so einen Job bewerben wollte...
 
minilux schrieb:
die Notfalldaten gehören zum freiwilligen Teil :D
Die Notfalldaten sind Pflichtdaten, die die eGK aufnehmen können muss, sobald sie veröffentlicht wird. Das Auslesen dieser Daten darf eben nur durch einen Träger einer entsprechenden Berechtigung geschehen (§ 291a Abs 4, Punkt 2, SGB V)
 
SirSalomon schrieb:
...

Um eines Klar zu stellen, das war ein Beispiel. Alles erfunden und ohne böse Absicht gegen avalon!!!


Ich habs mal kleiner gemacht, war ja nett..;)

:D und dabei stimmt alles... muhaha

Bin ich jetzt im Raster??..

Nun ja jetzt mal ohne Spaß,
das kann wirklich kritisch werden, aber ich glaube es sind noch genug Mechanismen da, um das zu verhindern.

So wird die Krankenkasse Daten nicht ohne trefflichen Grund rausgeben DÜRFEN wenn überhaupt.

Wir hatten hier bei uns in der Stadt das Problem das eine Datenschutzbeauftragte verhindert hat, das in Taxis Kameras eingebaut werden, damit es nicht zu schrecklichen Verbrechen kommt.

Ich hätte da überhaupt nichts dagegen, aber der Dame war wohl nicht beizukommen.

Somit ein Beispiel, wie auch sinnvolles verhindert werden kann und daran sieht man das die Verhinderungsmechanismen wohl noch funktionieren.
 
machine schrieb:
Ich glaube das ich mich als Bluter erst gar nicht für so einen Job bewerben wollte...
Das hat damit weniger etwas zutun. Wie vieles hier war das ein extremes Beispiel. Als Bluter bist Du durchaus in der Lage normale Arbeiten auszuüben. Ob Du den Arbeitsplatz aber bekommen wirst, wenn bekannt ist, dass Du Bluter bist, steht auf einem anderen Blatt.
 
Hier wird sich glaube ich echt über Kinkerlitzchen [sp?] aufgeregt. Ist mir Wurscht ob man mich beim Einkaufen von oben beobachtet. Paparazzi fänd' ich da schon wesentlich schlimmer. Was mir Angst macht ist die Frage wo die Überwachung noch hinführen wird... Hat jemand zufällig Michael Crichtons Prey gelesen? Und auch wenn die Privatspähre mit unrechten Mitteln gebrochen wird. Stichwort: Drogentest durch Urinprobe vor Jobantritt. Achtung an alle Bewerber: Keine Beagels essen!
 
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avalon schrieb:
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So wird die Krankenkasse Daten nicht ohne trefflichen Grund rausgeben DÜRFEN wenn überhaupt.
Sie dürften es nicht, stimmt. Hast Du mal versucht bei der Krankenkasse anzurufen um einen bestimmten Sachstand zu erfahren? Und hast Du ihn dann auch prompt am Telefon erfahren?

Tja, hätte auch nicht sein dürfen.

Abgesehen davon erfahren staatliche Organisationen mehr wie einem Recht ist. Allein das "wedeln" mit der "Staatsgewalt" löst bei vielen Mitarbeitern der KK einen enormen Respekt aus.

Und wenn ein entsprechender Verdacht besteht, werden die von der Krankenkasse alles bekommen was sie brauchen. Auch wenn dort keine Befunde geführt werden :D

Die stehen bei der Krankenversicherung ;)
 
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