Zu bedenken ist, dass die ganzen Arbeitslosen den Steuerzahler genauso belasten würden auf Dauer. Immerhin reden wir von gut 100.000 Menschen und so bedeutet eine Schließung von Opel auch den Bankrott von vielen Zulieferern, die für sich genommen gar nicht marode sind, sich jedoch speziell auf Opel fokussiert haben.
Opel darf man nicht unterstützen. (Ebenso wie die Banken zuvor).
Die gesamte Wirtschaft ist seit Jahren überbewertet und lebt nur auf Pump. Eigenkapitalanteile von 20% und weniger gehören in der Wirtschaft mittlerweile zum guten Ton. Das konnte doch nicht gut gehen.
Für mein Befinden stellt die aktuelle Situation lediglich eine Konsolidierung des gesamten Finanzmarktes dar. Das es durch den Crash einer einzigen Gesellschaft entsteht ist dabei nur logisch da in diesem System der eine an dem anderen hängt.
Letztenendes basiert die Finanzkrise auf der Misswirtschaft von Managern und Aktionären die den Hals nicht voll genug bekommen.
Um dabei mal auf Opel zu kommen: Wer hat denn Opel an GM verkauft? Das waren doch Opel-Manager und nicht das deutsche Volk das nach Meinung verschiedener nun dafür mit so obskuren Begründungen wie "Opel ist doch ein deutsches Traditionsunternehmen", "Know-how-Verlust" u.ä. herhalten soll. Dabei spielt es doch keine Rolle, ob dies im Jahr 2006 oder 1929 geschehen ist.
Bitter daran ist nur, dass so viele unschuldige Menschen darunter leiden müssen.
Die Zulieferer haben ebenfalls selber Schuld. Mangelnde Diversifikation war noch nie gut. Und genau unter diesem Problem leiden 99% aller Automobilzulieferer. Die sehen das schnelle Geld, bauen im Dunstkreis des Automobilwerkes eine "Montagebude" auf und bauen für diesen einen Automobilhersteller auf Teufel komm raus. Dabei begeben sie sich auch noch in die Abhängigkeit des Automobilherstellers und lassen sich schon die Preise für die kommenden Jahre von diesen vorschreiben.
Ist das Fahrzeugmodell am Ende seines Produktlebenszyklus angelangt wird die Bude wieder dicht gemacht. Der Unternehmer hat sein Geld verdient, die Mitarbeiter stehen auf der Straße sofern der Unternehmer sich nicht entschließt für das Folgemodell ebenfalls zu entwickeln und zu liefern.
Das ist das natürliche Risiko das man in dem Geschäft eingeht und dessen man sich voll bewusst sein muss. Und glaubt es mir: Die Unternehmer der Zulieferindustrie SIND sich dessen bewusst.
Ich bin der festen Überzeugung, dass Firmenpleiten (woraus auch immer entstanden) auch sein gutes haben: Sie öffnen Märkte und schrumpfen diese gesund. Unternehmen die schlecht wirtschaften haben auf einem Markt nichts verloren.
Die Märkte müssen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und nicht auf Geld anderer (Stichwort: Eigenkapital) aufgebaut sein.