Corona-Gau in Göttingen
Mehr als 100 Erkrankte nach Zuckerfest ++ Randale an Corona-Hochhaus
04.06.2020 - 08:17 Uhr
Steigende Infektionszahlen, Massentests, Randale! In Göttingen verschärft sich die Lage, nachdem es bei privaten Zuckerfest-Feiern zu einem großen Corona-Ausbruch gekommen ist.
Mittlerweile wurden 105 Menschen positiv auf das Virus getestet. Nach Angaben der Stadt befinden sich drei der Infizierten in stationärer Behandlung, ein Patient muss künstlich beatmet werden. Rund 220 Menschen wurden als Kontaktpersonen ersten Grades unter Quarantäne gestellt.
Viele Betroffene wohnen in einem Hochhauskomplex am Rande der Innenstadt, dem Iduna-Block. Bis Sonntag sollen alle 700 Bewohner getestet werden.
Mittwoch wurden dort unter anderem Journalisten mit rohen Kartoffeln beworfen. „Ein Geschoss traf mich so heftig am Knöchel, dass er dick wurde. Wir haben Anzeige erstattet“, so Kameramann Festim Beqiri von Welt.de. Die Polizei musste zum Einsatz ausrücken.
Der Göttinger Corona-Ausbruch steht im Zusammenhang mit privaten Feiern mehrerer Großfamilien aus Anlass des Ramadan-Endes. Die Familien stammen nach Angaben der Stadt ursprünglich aus dem früheren Jugoslawien, sollen sich bei ihren Feiern am 23. Mai nicht an Hygiene- und Abstandsregeln gehalten haben.
In der Folge wurden ALLE Schulen in Göttingen wieder geschlossen, mehrere Kitas sind dicht – weil unter den Infizierten auch eine Reihe von Kindern und Jugendlichen sind. Die Stadt untersagte für einen Zeitraum von zwei Wochen zudem Mannschafts- und Kontaktsportarten. Ein Schwimmbad wird geschlossen.