Gesellschaft CO2-Emission+ Wie dumm sind die Deutschen?

Eigentor für Vorreiter Merkel (die Fahne im Wind). Scheint wohl doch nicht so wichtig zu sein, mit dem CO2...oder gehts hier nur um Kohle?
http://de.today.reuters.com/news/ne...52033_RTRDEOC_0_EU-BRANCHEN-AUTOS-CO2-2ZF.xml
Zitat:Neue Autos sollen ab dem Jahr 2012 im Schnitt nur noch 120 Gramm Kohlendioxyd (CO2) je Kilometer an die Umwelt abgeben statt derzeit 160 Gramm. "Das wird ein starkes Signal an die Welt senden über die Entschlossenheit der EU, mutige Maßnahmen für den Klimaschutz zu ergreifen", sagte EU-Umweltkommissar Stavros Dimas am Mittwoch in Brüssel zur Vorstellung des Gesetzentwurfs.

Da große und schwere Wagen mehr CO2 ausstoßen, sollen deren Hersteller die Emissionen stärker zurückfahren als die Produzenten leichterer Kleinwagen. Der europäische Autoverband ACEA verurteilte den Entwurf ebenso wie BMW, Volkswagen und Peugeot. Die eher auf schwere Luxuswagen spezialisierten deutschen Autobauer sehen sich unverhältnismäßig belastet.

In die Bresche für die deutsche Autoindustrie sprangen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Deutschland befürworte das Reduktionsziel, doch der Weg dahin sei ökonomisch ungünstig, monierte die Kanzlerin. "Wir glauben deshalb, dass hier Industriepolitik gemacht wird zulasten Deutschlands und der deutschen Autohersteller." Auch Gabriel warf der Kommission vor, es gehe ihr nicht um Klimaschutz, sondern um "einen Wettbewerbskrieg zwischen der deutschen und der französischen und der italienischen Automobilindustrie". Letztere würden bevorzugt. :cake:
 
Seit der industriellen Revolution (zu Deiner Beruhigung: Du ging von dem fiesen, fiesen britischen Eiland aus...) ist der CO2 Gehalt der Atmosphäre drastisch gestiegen.

Wie hoch war denn CO²-Gehalt vor der Industrialisierung?
 
Da gucke ich mal wieder rein, und siehe da: Der Thread ist ja immer noch nicht tot!
;)

Ich denke, die heutige "skandalöse" Entscheidung der EU-Kommission zur Abstrafung der PS-geilen deutschen Autobauer könnte die Diskussion wieder etwas "anheizen".:p

Und: was meint Ihr?
a) Verschwörung der EU gegen die visionären deutschen Autobauer, oder
b) BMW und Co. haben es einfach noch nicht verstanden; geschieht ihnen recht.

?
 
Das Brüsseler Schauspiel ist in der Tat ein "Wettbewerbskrieg".
Die Parteien sind die Hersteller großer, schwerer und starker Autos (Deutschland, Schweden, GB) auf der einen Seite, und die kleinerer und sparsamerer Autos auf der anderen (Frankreich, Italien, Spanien).

Es ist ungerecht, wenn die Eigner grösserer – und teurerer! – Autos die Umwelt mehr verschmutzen dürfen als Menschen, die sich nur ein kleines Auto kaufen können oder wollen.
Es ist aber auch umweltpolitisch falsch, wenn letztere, die ja die Mehrheit darstellen, nichts verändern braucht, weil ihre Autos den Grenzwert jetzt schon einhalten.

Fazit:
1. Der Grenzwert von 120 g/km ist viel zu hoch. Er muss so niedrig gesetzt werden, dass er auch die Autos erfasst, die am meisten gefahren werden. Nur so wird sich an der konstruktiven Seite etwas ändern.
2. Die CO2-Abgabe muss mehr an den Spritpreis gekoppelt werden als an den Fahrzeugtyp, denn durch den tatsächlichen Verbrauch entsteht ja erst das CO2.

Mein Vorwurf ist, dass die EU inkonsequent handelt, und die Politik ihre jeweiligen Autoindustrien zu schützen versucht, wo es nur geht.
Um Umwelt- bzw. Klimaschutz geht es derzeit in Brüssel nicht.
 
Ohne die seit 30 Jahren viele Menschen hirnzersetzende grüne Ideologie hätte man in der Forschung bereits viel weiter sein können als man heute ist. CERN ist ja noch nicht mal einsatzbereit.

Genau! Weil die Grünen und Ökologisten das Cern von Anfang an torpediert haben. Mit Elementarteilchen aus ökologischem Anbau. Pfui Spinne!!

Klimaerwärmung kann schon deshalb nmicht sein, weil es gestern Abend tierisch kalt war!! Außerdem unlogisch: Wenn alle heizen und Autofahren, wird die Erde doch wärmer, aber nur tagsüber. Nachts kühlt sie ja wieder ab!! Ist doch ganz klar. Wir werden verarscht. Und zwar von den Briten. Die wollen nur alles Öl für sich alleine haben!!!!!

Und noch ein Gegenbeweis: Wenn ich in mein Aquarium CO2 leite (als Pflanzendünger!), wird es kein Stück wärmer.
Co2 ist Dünger. Dann wachsen die Bäume und geben mehr Schatten. Folge: ES WRD KÄLTER!

Das kann schon der Normalbüger durch einfaches nachdenken rauskriegen. Einfach mal die Schlafmüze abnehmen und nicht immer alles nachplappern. Die Forscher wollen doch nur Geld und erzählen uns was vom Pferd!!
 
Zuletzt bearbeitet:
lünk schrieb:
Das Brüsseler Schauspiel ist in der Tat ein "Wettbewerbskrieg".

Es ist die Offenbarung das es im Guten halt nicht geht!

lünk schrieb:
Fazit:
1. Der Grenzwert von 120 g/km ist viel zu hoch. Er muss so niedrig gesetzt werden, dass er auch die Autos erfasst, die am meisten gefahren werden. Nur so wird sich an der konstruktiven Seite etwas ändern.

Stimmt! Und jetzt wo es geschehen muß schreien sie alle. Ist schon bezeichnend wie groß der Aufschrei war, obwohl es zunächst im wesentlichen nur die Bonzen-KFZ trifft. Mit 120g/m*3 hat die Industrie schon erhebliche Hausaufgaben ( die eigentlich seit Jahren bestehen ) nachzuholen und Verbraucher sollten sich schonmal wieder mit 2stelligen PS-Zahlen anfreunden.

lünk schrieb:
2. Die CO2-Abgabe muss mehr an den Spritpreis gekoppelt werden als an den Fahrzeugtyp, denn durch den tatsächlichen Verbrauch entsteht ja erst das CO2.

Die beste Methode wäre eine Streichung der KFZ-Steuer und dafür ein Aufschlag auf den Benzinpreis. Schließlich hängt die Emission ja nicht nur von der KFZ-Art sondern auch von der Nutzungsintensität ab. Aber ich fürchte die Lösung wäre zu einfach. Bürokraten lieben Prüfungen und Protokolle die ihre Jobs rechtfertigen...


man ahnt also wie schwer es wird den ganzen Holzheizern den Partikelfilter nahe zu bringen und wie nahezu unmöglich es werden wird Amerika,Russland und andere zu überezugen. Egal wie wir uns kasteien, da Klima global ist, werden wir nichts aber auch gar nichts ausrichten!
 
Es ist ungerecht, wenn die Eigner grösserer – und teurerer! – Autos die Umwelt mehr verschmutzen dürfen als Menschen, die sich nur ein kleines Auto kaufen können oder wollen.
Es ist aber auch umweltpolitisch falsch, wenn letztere, die ja die Mehrheit darstellen, nichts verändern braucht, weil ihre Autos den Grenzwert jetzt schon einhalten.

Also, kleinere Autos halten den Grenzwert jetzt schon ein und die müssen nichts verändern? Die Besitzer größerer Autos müssen etwas verändern?
Warum ist es dann nicht "ungerecht"*, dass nur die Besitzer größerer Autos etwas verändern müssen und letztlich tiefer in die Tasche greifen sollen?

* Mal abgesehen von den lustigen Definitionen von Gerechtigkeit.


Ich empfinde es als "ungerecht", dass "der kleine Verbraucher" überhaupt wieder das ganze "Klimatheater" bezahlen soll und die verschmutzende Industrie bekommt ihre Verschmutzungszertifikate kostenlos (und umso mehr, je höher der aktuelle Ausstoß ist) und kann diese bei Überschuss sogar noch verkaufen und kalkuliert die Kosten für die kostenlosen Verschmutzungsrechte mit in die Preise ein (weswegen der u.a. Strom z.B. so teuer geworden ist).
 
....man ahnt also wie schwer es wird den ganzen Holzheizern den Partikelfilter nahe zu bringen und wie nahezu unmöglich es werden wird Amerika,Russland und andere zu überezugen. Egal wie wir uns kasteien, da Klima global ist, werden wir nichts aber auch gar nichts ausrichten!....


Sicher werden wir nicht das Klima retten, keine Frage. Aber sich dem Fatalismus zu ergeben wäre ganz klar das falsche Zeichen. Und man sollte hier mal nicht so tun als ob die ganzen Maßnahmen die hier ergriffen werden jemanden in seiner persönlichen Freiheit einschränkt. Der wichtigste Punkt bei dem ganzen Thema ist doch wohl vernünftiger und sparsamer mit Energie umzugehen. Das tut niemanden Weh und schont noch den Geldbeutel. Und wenn sich später herausstellen sollte das das mit dem Klimawandekl nicht stimmen sollte, so what ? Worauf hat man denn groß verzichtet ?

Und wenn durch die EU-Verordnung später ein Porsche oder eine S-Klasse 5.000,- mehr kosten sollte, wen interessierts ? Die Klientel für diese Autos ist der Preis doch eh egal.
 
Also, kleinere Autos halten den Grenzwert jetzt schon ein und die müssen nichts verändern? Die Besitzer größerer Autos müssen etwas verändern?
Warum ist es dann nicht "ungerecht"*, dass nur die Besitzer größerer Autos etwas verändern müssen und letztlich tiefer in die Tasche greifen sollen?
...


Eventuell weil derjenige der den Müll produziert auch dafür bezahlen soll ?
 
phoenix_ob schrieb:
Sicher werden wir nicht das Klima retten, keine Frage. Aber sich dem Fatalismus zu ergeben wäre ganz klar das falsche Zeichen.

Nicht Fatalismus - Realismus. Man müßte hier nicht um jeden Preis Jobs vernichten, wenn es andere auch nicht tun!

phoenix_ob schrieb:
Und wenn durch die EU-Verordnung später ein Porsche oder eine S-Klasse 5.000,- mehr kosten sollte, wen interessierts ? Die Klientel für diese Autos ist der Preis doch eh egal.

Die Kunden und die haben leider ne gute Lobby, im Gegensatz zu den Millionen Golffahrern!
 
phoenix_ob schrieb:
Der wichtigste Punkt bei dem ganzen Thema ist doch wohl vernünftiger und sparsamer mit Energie umzugehen. Das tut niemanden Weh und schont noch den Geldbeutel. Und wenn sich später herausstellen sollte das das mit dem Klimawandekl nicht stimmen sollte, so what ? Worauf hat man denn groß verzichtet ?

:upten: so sollte man es sehen und diese Einsicht gilt es weltweit zu vermitteln!
 
Deswegen bekommt die verschmutzende Industrie die Rechte auch kostenlos?

vor allem weil die die davon leben die Industrie denn doch nicht abschaffen wollen! Ideale sind was Schönes, Leben ist was Reales! Energiekosten ... sind in Deutschland schon angehoben worden um den Verbrauch zu drosseln. Nat. kann man sie ökologisch korrekt mal kurz verdoppeln nur wird dann keine Industrie mehr da sein können, alles jammert über Arbeitslose und Steuerausfälle und dann wars auch wieder falsch!
 
Das CO2 schadet uns unmittelbar am wenigsten.

Aber der Ruß, der Feinstaub und die Gifte in den Abgasen werden uns
zunehmend zu schaffen machen. Ein erhöhtes Krebsrisiko ist ja schon
nachgewiesen, vielen andere Krankheiten wird man bald auch darauf
zurückführen können.
Da hilft auch kein Filter dagegen, im Gegenteil, normaler Kaminrauch
ist weniger gefährlich als das hoch erhitze ultrafeine Giftgemisch aus
"sauberen" Fahrzeugen.
 
vor allem weil die die davon leben die Industrie denn doch nicht abschaffen wollen! Ideale sind was Schönes, Leben ist was Reales! Energiekosten ... sind in Deutschland schon angehoben worden um den Verbrauch zu drosseln. Nat. kann man sie ökologisch korrekt mal kurz verdoppeln nur wird dann keine Industrie mehr da sein können, alles jammert über Arbeitslose und Steuerausfälle und dann wars auch wieder falsch!

Ich verstehe natürlich was du meinst.

Soweit ich das mitbekommen habe ging der Verbrauch aber kaum zurück, denn dafür waren die Preissteigerungen noch zu gering. Und sie waren natürlich "nur" so gering, damit die Gewinne steigen können. Bei Benzin liegt die Schwelle, ab der der Verbrauch deutlichst einbricht, bei ungefähr um die 2,50 bis 3 € pro Liter. Und wir werden sehen, dass die Preise recht knapp darunter sich stabilisieren werden. Die Salamitaktik sorgt dafür, dass jedes höhere Preisniveau als relativ günstig empfunden wird.


Das andere Problem ist:
Die kostenlosen Verschmutzungsrechte, bzw. deren Gegenwert, geht in die Preise ein - d.h. die Preise der Güter steigen so, als hätten die Verschmutzungsrechte bezahlt werden müssen. Aber diesem Preisaufschlag steht kein Kostenposten gegenüber. Folge: Gewinn steigt.
Wenn das produzierte Gut dann durch das Land gefahren wird, steigt der Preis weiter durch die gestiegenen Transportkosten (neben Benzin auch Maut etc). Und dort gibt es auf den einzelnen Stufen lustige Multiplikatoreffekte - bis hin zu den gestiegenen Heizkosten für die Zwischenhändler und dem Endkundenhändler. Am Ende ist ein Produkt um einen gewissen Teil teurer geworden. Da das alle Güter einer Industrie in ähnlicher Weise betrifft, bleibt das relative Preisverhältnis recht unverändert.

Güter die importiert werden (von ausländischen Herstellern) haben Teile dieser Kostensteigerung nicht. Aber da wurde das relative Preisverhältnis sowieso schon verändert, weil die Kosten für Emmisionsrechte eben schon eingepreist wurden.

Deinem Argument könnte man nur dann in gewisser Weise folgen, wenn die Industrie die Kosten für die kostenlosen Verschmutzungsrechte eben nicht im Preis ausgleichen würde.
So aber ist es nur eine Umverteilung mit äußerst positiven Effekten für besonders verschmutzungsintensive Produktionen.
 
Also, kleinere Autos halten den Grenzwert jetzt schon ein und die müssen nichts verändern? Die Besitzer größerer Autos müssen etwas verändern?
Darauf läuft der jetzige EU-Vorschlag hinaus.
Warum ist es dann nicht "ungerecht"*, dass nur die Besitzer größerer Autos etwas verändern müssen und letztlich tiefer in die Tasche greifen sollen?
Genau das ist ja das Problem mit den Flottengrenzwerten:
Je nachdem, wo man diese Grenze zieht, fallen mehr oder weniger Modelle durchs Raster.

Der 120g/km-Grenzwert verteuert, grob gesagt, alle Autos ab Passatgröße, weil die Hersteller die Verschmutzungsabgaben dafür natürlich an die Kunden weitergeben.
Das bedeutet aber auch, dass die kleinen Autos unverändert weitergebaut werden können und eben nicht optimiert werden müssen. Grade unter denen sind aber viele Volumenmodelle, die in der Summe eine Menge Sprit zu CO2 verbrennen.

Eigentlich müsste man die konstruktionsbedingten Säufer/Stinker, wie schwere Geländewagen oder Oberklasseautos, mit massiven Strafsteuern belegen, und gleichzeitig alle Modelle, auch die kleinen, ständig weiter optimieren.
 
b) BMW und Co. haben es einfach noch nicht verstanden; geschieht ihnen recht.

1. Hat sich die Effizienz der deutschen Autos in den letzten Jahren durchaus verbessert. Auf den Verbrauch hat sich das aber kaum ausgewirkt, weil diverse EU-Vorgaben z. B. im Bereich Sicherheit erfüllt werden mußten.

2. Haben es die deutschen Hersteller schon lange verstanden. Alternativen zum Verbrennungsmotor gibt es seit fast einem Jahrhundert (das Hybridkonzept z. B. wurde nicht in den 1990er Jahren in Japan entwickelt, sondern bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland); einige davon könnten längst in Serie produziert werden. Wenn man verstehen will, warum sich bei den deutschen Herstellern diesbezüglich aber wenig getan hat, muß man sich anschauen, welches Kapital in den deutschen Autokonzernen steckt. Das sind zu einem nicht unerheblichen Teil Gelder aus Ländern der OPEC-Staaten, vor allem aus dem nahen Osten, die z. B. über Holdinggesellschaften Einfluß auf die Firmenpolitik nehmen können. Die erdölexportierneden Länder haben überhaupt kein Interesse daran, daß Mercedes Benz & Co. spritsparende Fahrzeuge herstellen.

3. Ob Neuwagen ab 2012 nach EU-Vorgabe nun 120g CO2 ausstoßen, ohne daß eine CO2-Steuer zu Buche schlägt, oder 160g mit zusätzlichen Kosten für den Kunden, ist für das Klima sowas von egal. Das wird genauso zu einem Umdenken und einer gesünderen Umwelt führen wie die Einführung der Ökosteuer - nämlich gar nicht. CO2-Diskussionen im Automobilbereich kaschieren nur das eigentliche Problem der schwindenden Ressourcen. Die Industriestaaten sollten besser einen langfristigen Aktionsplan erarbeiten, wie die Wirtschaft bis 2025 oder 2040 Schritt für Schritt auf alternative Energieträger umgestellt werden kann, als mit Verschmutzungsrechten zu handeln. Weg vom Öl lautet die Devise, auch im Automobilsektor.
 
Der 120g/km-Grenzwert verteuert, grob gesagt, alle Autos ab Passatgröße, weil die Hersteller die Verschmutzungsabgaben dafür natürlich an die Kunden weitergeben.
Das bedeutet aber auch, dass die kleinen Autos unverändert weitergebaut werden können und eben nicht optimiert werden müssen. Grade unter denen sind aber viele Volumenmodelle, die in der Summe eine Menge Sprit zu CO2 verbrennen.

Eigentlich müsste man die konstruktionsbedingten Säufer/Stinker, wie schwere Geländewagen oder Oberklasseautos, mit massiven Strafsteuern belegen, und gleichzeitig alle Modelle, auch die kleinen, ständig weiter optimieren.

Lünk, ich bin beeindruckt, hast Du doch soeben genau das ausgesagt, was ich hier schon seit Monaten in den Threads versucht habe klar zu machen. Genau so sehe ich das nämlich auch, nur wenn wir die Ökonomie ins Spiel bringen, kommen wir auch schnell dahinter, warum das so schwer umzusetzen ist, zumindest die Optimierung bei den kleinen Fahrzeugen.
Kleine Fahrzeuge müssen preislich in gewissen Grenzen bleiben und an diesen Fahrzeugen verdient ein Hersteller wiederum extrem wenig, wenn überhaupt (siehe Fiat !). Ergo müssen diese Produkte extrem kostenoptimiert hergestellt werden und da sind die Spielräume eben einfach sehr eng für modernere und damit leider auch immer teurere Technologie. Hinzu kommt das deutlich empfindlichere Preisgefühl der Kunden in den Segmenten. Einem Oberklasse-Kunden ist es egal, ob sein Fahrzeug 2% teurer wird, einem Kleinwagenkunden aber nicht, mal abgesehen davon, dass dort die vorher genannten 2% nicht genauso ankommen, sondern eher in Bereichen um 20% liegen.
Ich kann, nur mal so als Richtwert, aus der Arbeitswelt mal eine Zahl nennen, bei der ich selber sehr gestaunt habe. Die Forschung und Entwicklung EINES einzigen Aggregates mit modernster Technologie, der gewünschten Haltbarkeit, auch und gerade unter der Prämisse eines möglichst effizienten Betriebs und allen anderen Punkten der Anforderungsliste und des Lastenheftes kostet rund 20 Mio. Euro über den gesamten Entwicklungszeitraum. Das Geld muss erstmal wieder rein kommen ! Genau aus dem Grund kommen moderne Technologien erst in teuren Fahrzeugen, siehe Preisgefühl weiter oben, und wandern dann nach und nach mit steigender Ammortisationsrate und optimierten und damit günstigeren Produktionsverfahren in die kleineren Klassen ein. Das dauert schnell mal zwischen 2 bis im schlimmsten Fall 5 Fahrzeuggenerationen, sprich um die
10 bis 30 Jahre, bis sich so eine Technik in allen Klassen etabliert hat. Und jetzt soll innerhalb von 5 Jahren (!!) quasi eine Totalrevolution im Entwicklugnsbereich gelingen ? Sowas können sich nur Politiker ausdenken, ohne auch nur die geringste Ahnung von den fachlichen Hürden zu haben.
Was da gefordert wird, halte ich nicht für unmöglich, aber es ist unter den technisch-physikalischen Bedingungen nicht so einfach möglich, wie sich das alle vorstellen.
Dass die Hersteller aus den südeuropäischen Gefilden deutlich besser im Schnitt abschneiden ist wirklich nur ihrem Produktportfolio geschuldet, aber in puncto moderne Technologie, spezifische Verbräuche oder Emissionen, stehen sie in der Regel deutlich hinter den deutschen Herstellern. Und gerade hier muss die Kritik an dem EU-Vorschlag ansetzen. Es wird gefördert auf alter, unwirtschaftlicher Technologie sitzen zu bleiben, die natürlich auch deutlich günstiger zu produzieren und zu verkaufen ist. Das bringt alles, nur keinen wirklichen Fortschritt.
Wenn die EU auch noch den neuen Verbrauchszyklus umsetzt, der angeblich mit EU VI kommt, dann wird das ein fatales Ende nehmen, denn dort rutschen ALLE, auch die jetzt so gut da stehenden, um im Schnitt gute 20 bis 40g/km bei den CO2-Emissionen nach oben...das wird noch lustig. Damit schiesst sich die EU mit ihren eigenen Forderungen mächtig ins Knie.
 
Kleine Fahrzeuge müssen preislich in gewissen Grenzen bleiben... (…) Einem Oberklasse-Kunden ist es egal, ob sein Fahrzeug 2% teurer wird, einem Kleinwagenkunden aber nicht, mal abgesehen davon, dass dort die vorher genannten 2% nicht genauso ankommen, sondern eher in Bereichen um 20% liegen.
(…)
Die Forschung und Entwicklung EINES einzigen Aggregates (…) dauert schnell mal zwischen 2 bis im schlimmsten Fall 5 Fahrzeuggenerationen, sprich um die
10 bis 30 Jahre, bis sich so eine Technik in allen Klassen etabliert hat. Und jetzt soll innerhalb von 5 Jahren (!!) quasi eine Totalrevolution im Entwicklungsbereich gelingen?
Wir können nicht warten, bis umweltfreundliche Technik von der Oberklasse her auch in die Golf-Klasse diffundiert ist, sondern die Verantwortung liegt jetzt schon auch bei den Volumenmodellen.

Denn die Hersteller wissen seit 10 Jahren, dass sie den CO2-Ausstoß ihrer Modelle drastisch senken müssen.
Sie haben aber ihre eigene Selbstverpflichtung von 140g/km nicht nur nicht eingehalten, sondern die Schuld dafür auch noch den Kundenwünschen ("Mehr SUVs! Mehr Ausstattung! Mehr PS!") gegeben – die sie wiederum selbst geweckt haben.

Ergo: Die eigenverantwortliche Regelung des Marktes funktioniert nicht, kann nicht funktionieren.
Jetzt müssen die Autobauer gezwungen werden, und natürlich ist das Jammern&Klagen laut.

Dabei reichen die derzeit diskutierten EU-Grenzwerte bei weitem nicht aus. Eigentlich muss es darum gehen, die Emissionen des Individualverkehrs drastisch zu senken, und nicht kosmetisch.

Aber die Autolobby ist sehr sehr stark – zu stark.
 
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