Ich glaube eher, das Boot Camp zu einer großen Rückswitcher-Welle führen wird. Viele Dienstleister haben in der letzten Zeit ihre Macs gegen Win-Rechner getauscht weil Kunden Programme verlangten die es (leider) nur auf Win gibt, oder aber die benötigten Mac-Versionen vernachlässigt und kaum gepflegt werden. Diese Unternehmen haben zwangsweise wegen ein oder zwei Programmen die Plattform gewechselt. Jetzt gibt es die Möglichkeit verlustfrei zurück zu gehen. Das werden sehr viele machen. Und in der Industrie haben die Macs jetzt auch den Fuß in der Tür. Alles Kreative wird mit OS X gemacht, und für die Büroanwendungen wird halt mit XP neu gebootet. Der Markanteil von OS X wird steigen.
Aber, denken wir doch mal ein wenig weiter. Microsoft verschiebt Vista um min. 1/2 Jahr. Weshalb? Das Problem könnte mit der in allen bisherigen Windows-Versionen implementierten Abwärtskompatibilität liegen. Das System wird immer mehr aufgebläht und ist kaum noch zu pflegen. Erinnert Ihr Euch noch an das Rhapsody-Drama? Das war auch der Versuch ein überaltetes Betriebsystem in die Neuzeit zu liften. Letztlich gescheitert. Erst der harte Schnitt auf OS X ohne direkte Unterstützung alter Software hat Apple da weitergeholfen. Ich wage jetzt mal die These, das Microsoft vor einem ähnlichen Schritt steht.
Und Microsoft braucht Apple ebenso wie Apple Microsoft braucht. Bill Gates und Steven Jobs sind in der letzten Zeit wohl oft gemeinsam essen gewesen.
Dabei haben sich beide Boot Camp ausgedacht. Es gibt nur zwei Gewinner:
Apple wird eine Million mehr Rechner verkaufen, und Microsoft eine Million zusätzliche Lizenzen.
Und die Software wird in Zukunft so aussehen, das sie automatisch erkennt welches OS (beide werden Unix-basiert sein) gestartet wurde, und sich entsprechend verhalten.