Vielleicht vermag @fa66 etwas genaueres zur Verwendung des æ in Deutschland sagen?
		
		
	 
Viel ist dem verlinkten Text nicht hinzuzufügen.
Im heutigen Deutsch kommen Æ/æ und Œ/œ ggf. in Eigennamen vor; ansonsten als Zeichen in Wörtern mittellateinischer Herkunft. Ferner vielleicht noch als Zierschrift/-schreibung. Ein Antiquariat 
KÆFER & KŒFFLER, sollte es es geben, könnte sich so einen passenden Anstrich geben.
Zu Schreibung von Wörtern, die klassisch-lateinischer Herkunft sind, ist es – auch im Deutschen – fehl am Platz: also 
kein cæsar (und sinngemäß auch keine 
pœna), da diese Wörter in der Herkunftsprache noch mit Diphthong ausgesprochen wurden (also ['kaɛsar] oder etwa ['kajsar] – u.U. auch mit stimmhaften 
S als ['kaɛzar], ['kajzar] für 
caesar, bzw. sinngemäß ['poɛna]/['pojna] für 
poena). Damit sind die bekannten Schulaussprachen des Lateinischen im Deutschen falsch: eben weder 
zäsar noch 
käsar, und keine 
pöna, die auf dem Fuße folgt.
Nebenbei, auch für’s Griechische nicht: also eigentlich keine 
Önologie und 
Ökologie, sondern [oj-] und dafür auch kein archimedisches ['hɔɪrɛːka], sondern ['heʊrɛːka] für 
heureka/
εὕρηκα.
Und der klassische 
Philosoph ist ja, siehe Schreibung, ein [pʰi'losopʰ(os)]; die alten Römer hatten ja ein 
F, als 
filosofus hätten sie es sicher so geschrieben. Ein 
GAIVS IVLIVS CAESAR hat auch sicher noch ['weːniː 'wiːdiː 'wiːkiː] gesagt und nicht [v-…] als er vor Alesia stand.
Ach so: die 
Venus hat ein kurzes [ɛ], wenn der Planet oder die Göttin gemeint ist, also ['wɛnʊs]; mit langem [e:] ist’s der 
Verkauf. Das P in 
SPQR steht für ['pɔpʊlʊs] als 
Volk, mit ['poːpʊlʊs] wär’s 
»Senat und Pappel von Rom«.