Gesellschaft Bankengeheimnis abgeschafft – ist das so ?

dass es schlicht und einfach illegal ist, sich irgendwelche Daten anzusehen, die man nicht wirklich fuer den Job benoetigt.
So pauschal gesagt ist das völliger Quatsch. Hab ich auch erklärt. Herr lass' Hirn regnen. Warum das jetzt klingt, als würde ich rumpöbeln? (und nein, es ist nicht persönlich oder abwertend gemeint)

Weil ich folgende Meinung vertrete: Wenn mich ein Umstand wie der, um den es hier geht, stört.. Dann schaffe ich mir so viel Wissen wie möglich drauf und lese alles was ich finden kann bis der Arzt kommt. Damit ich eine sachlich begründete Handhabe bekomme.

Das ist wie mit den Leuten, die mit ihrem Auto ein anderes ganz leicht berühren und felsenfest davon überzeugt sind, dass ihre Versicherung gar nix zahlen wird ("das sollen die mal probieren, dann ist aber was los"). Das Ergebnis ist immer: Sie zahlt. Und gelegentlich steht dann einer von den Vollhonks vor Gericht, weil er ja sowas von im Recht ist, und kriegt gnadenlos einen übergebügelt.

Wie erziehst du deine Kinder? Erzählst du ihnen, dass der schwarze Mann kommt wenn sie ihre Hausaufgaben nicht machen?

Ist das scheiße, was die Dame da macht? Aber hallo. Ist das grenzwertig. Sicher. Wäre ihr Chef davon begeistert? Sicher nicht.

Aber es ist trotzdem nicht illegal. Da kannst du dich auf den Kopf stellen, rumtoben, die Uno anrufen oder eine Petition beim Bundestag einreichen. Es ist nicht illegal. Punkt.

Vielleicht verstößt sie damit gegen eine Dienstvereinbarung. Aber deshalb ist das trotzdem keine Straftat. Nur ein Grund für eine fristlose Kündigung.

Wenn du die Olle ärgern willst.. Mach folgendes: Wenn sie wieder mal eine Geschichte zum Besten gibt, sagst du:
"Ey, ich glaub, den kenn ich. Heißt der Werner Müller? Aus Berlin?"
Wenn Sie dann antwortet: "Nee, das ist Rolf Schmidt aus Wanne-Eickel."

Dann kannst du ihr richtig einen geben. Denn das ist strafbar.

Oder du lässt beiläufig mal fallen, dass sie vorsichtig sein soll, weil ein Bekannter von dir wegen sowas ein Gerichtsverfahren am Hals hat. Weil die Behörden in letzter Zeit im Rahmen einer Novellierung der Dienstvorschriften routinemäßig alle Zugriffe des letzten Jahres auf Datenschutzbelange prüfen.

Wenn sie dann zwei schlaflose Nächte hat, ist das auch nicht übel.

Worüber man sich tatsächlich aufregen könnte ist der Umgang öffentlicher Einrichtungen mit personenbezogenen Daten.
Die Praxis ist:
Behörde x beauftragt ein Unternehmen zur Wahrnehmung von bestimmten Aufgaben. Zum Beispiel in der IT. Die Mitarbeiter des Unternehmens erhalten Zugriff auf sensible Daten und unterschreiben eine entsprechende Vereinbarung.

Zusätzlich muss ein Verfahrensverzeichnis erstellt werden. Das steht sinngemäß drin, dass electricdawn, Saugi und Cosmic auf die Daten A, B und C Zugriff haben. Außerdem ist aufgeführt, wie und in welchem Umfang sie das machen. Das Verfahrensverzeichnis verschwindet in einem Aktenordner und vergilbt mit der Zeit.

Irgendwann kommt der Tag, an dem der Saugi an einem anderen Projekt arbeitet. Dafür kommt dann der Dextera. Das Verfahrensverzeichnis gammelt immer noch im Ordner. Die anderen werden ebenfalls ersetzt und eine neue Software kommt. Der Zugriff auf die Daten wird erweitert. Ggf. in ganz harten Fällen werden Daten technisch sogar vervielfältigt.

Auf dem original Verfahrensverzeichnis ist die Schrift kaum noch zu lesen.

Im Ergebnis arbeiten völlig andere Leute mit völlig anderen Rechten ohne irgendwann mal eine Datenschutzvereinbarung unterschrieben zu haben fröhlich weiter. Und das Verfahrensverzeichnis hat den Stand achtzehnhundertleipzig/-einundleipzig.
 
Warum das jetzt klingt, als würde ich rumpöbeln? (und nein, es ist nicht persönlich oder abwertend gemeint)

Ich nehm's nicht persoenlich. Ich weiss ja, wie Du schreibst, Saugi. :)

Ich kann nur fuer uns sprechen. Und bei mir ist es illegal. Und ich kann auch dafuer angezeigt werden. Bei Dex scheint es ja aehnlich zu sein. Na ja, ist auch egal. Im Prinzip wollen wir ja beide nicht, dass einer in unseren Daten rumstoebert, der das im Moment eigentlich nicht soll.
 
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Ich nehm's nicht persoenlich. Ich weiss ja, wie Du schreibst, Saugi. :)
Sehr gut. Es zielt ja nur in die Richtung des Verhaltens, was ich immer öfter sehe.. Keine Ahnung vom Gesetz, Rechtsschutzversicherung, zu "faul" mal, 2-3 Seiten zu lesen und dann großspurig tönen, wie die Rechtslage ist (oder sein müsste).

Ich bin nun wahrlich kein Rechtsexperte, hab aber in der IT-Planung viel mit Rechtsvorschriften zu tun und muss da auch proaktiv handeln. Wenn irgendwer um die Ecke kommt und fragt, ob wir nicht einfach.. dann muss ich das erstmal prüfen (lassen), inwieweit da welche Rechtsvorschrift greifen könnte und wie man am besten vorgeht.

Und da gibt es viele Bereiche, die sind einigermaßen kompliziert und nicht in zwei Sätzen abzuhandeln.

Ein Beispiel ist: Inwieweit darf eine private Krankenversicherung die Krankengeschichte speichern (z.B. anhand von eingereichten Dokumenten, Rezepten, Behandlungsplänen, etc.). Und viel sensibler: Wie sieht es mit einer automatischen Auswertung aus? Ich bin mir einigermaßen sicher, dass viele Versicherer da an der Grenze der Legalität arbeiten. Denn die Anzahl der Krebspatienten inkl. Kosten im Jahr 2016 dürfte für die Preiskalkulation extrem interessant sein.

Das ist aber sowas von verboten, dass das vor Gericht richtig rappeln würde. Stichwort ist da die automatische Auswertung. (Es sei denn, der VN unterschreibt eine entsprechende Klausel)

Wenn das bei euch illegal ist, dann unterliegst du aber speziellen Rechtsvorschriften oder arbeitest mit speziellen Daten, die in einem sensiblen Verantwortungsbereich von irgendwem liegen, der seinerseits bestimmten Rechtsvorschriften unterliegt.

Oder eure Erlaubnisvorschrift ist entsprechend eng gefasst. Das BDSG sagt ja ganz klar: Alles was nicht explizit durch Einwilligung, Gesetz oder andere Rechtsvorschrift erlaubt wurde, ist verboten.

Es muss ja kein Gesetz sein. Eine Rechtsverordnung reicht da ja völlig. Beispiel: Der Landkreis xy legt per Rechtsverordnung fest, dass nur Meyer, Müller und Schulze auf die Personalakten zugreifen dürfen.

Genauso eine Verordnung kann es bei der ARGE geben. Nur gucken wenn er dir als Kunde zugewiesen ist. So in der Art.

Die Olle macht sich in dem Fall aber nicht strafbar. Sie verstößt gegen eine Verordnung. Und das hat disziplinarische Auswirkungen. Keine strafrechtlichen. Strafrechtlich könnte man theoretisch gegen die ARGE vorgehen. Aber weil diese Teile des BSDG nur für natürliche Personen gelten, geht das eben nicht.

Die Praxis sagt aber wiederum auch, dass die meisten Erlaubnisvorschriften sehr weit gefasst sind. In der Art: Die Mitarbeiter der ARGE, die in der Beratung tätig sind, dürfen die Datensätze der ARGE einsehen und damit arbeiten.

Hat den ganz pragmatischen Grund, dass du bei Urlaub/Krankheit/Vertretung nicht das ganze Verfahren ändern musst. Da verwaltest du dich zu Tode.

Einfacher ist es, wenn es z.B. externe Firmen sind. Da gibst du zu Administrationszwecken einfach explizit bestimmte Daten an bestimmte Mitarbeiter frei. Das kann ein kompletter Datenbankzugriff auf alle Datensätze sein. Du kannst es aber inhaltlich entsprechend eingrenzen, indem du einen Passus wie "alle administrativ-technischen Aufgaben" aufnimmst. Damit ist die Einsichtnahme in den Inhalt mehr oder weniger ausgeschlossen. Der Mitarbeiter sieht es zwar, darf aber nur an den jeweiligen Datensatz ran wenn er eine technische Aufgabe erfüllt. Damit ist die Suche nach "electricdawn" schon ausgeschlossen.

Mir geht es ja letztlich auch nur darum, unseren Geist wach zu halten und für eine differenzierte Betrachtungsweise zu werben. :hehehe:

Es kursieren einfach zu viele Binsenweisheiten und Sch..hausparolen da draußen. Und dafür ist das Thema eigentlich zu wichtig.
 
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Behörde x beauftragt ein Unternehmen zur Wahrnehmung von bestimmten Aufgaben. Zum Beispiel in der IT. Die Mitarbeiter des Unternehmens erhalten Zugriff auf sensible Daten und unterschreiben eine entsprechende Vereinbarung.

Zusätzlich muss ein Verfahrensverzeichnis erstellt werden. Das steht sinngemäß drin, dass electricdawn, Saugi und Cosmic auf die Daten A, B und C Zugriff haben. Außerdem ist aufgeführt, wie und in welchem Umfang sie das machen. Das Verfahrensverzeichnis verschwindet in einem Aktenordner und vergilbt mit der Zeit.

Irgendwann kommt der Tag, an dem der Saugi an einem anderen Projekt arbeitet. Dafür kommt dann der Dextera. Das Verfahrensverzeichnis gammelt immer noch im Ordner. Die anderen werden ebenfalls ersetzt und eine neue Software kommt. Der Zugriff auf die Daten wird erweitert. Ggf. in ganz harten Fällen werden Daten technisch sogar vervielfältigt.

Auf dem original Verfahrensverzeichnis ist die Schrift kaum noch zu lesen.

Im Ergebnis arbeiten völlig andere Leute mit völlig anderen Rechten ohne irgendwann mal eine Datenschutzvereinbarung unterschrieben zu haben fröhlich weiter. Und das Verfahrensverzeichnis hat den Stand achtzehnhundertleipzig/-einundleipzig.
exakt so wird es gehandhabt....
 
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In §4 steht nix ueber das unnoetige lesen von personendaten...

Zitier mal bitte.


Schätzungsweise ist das Zugreifen auf die Daten nicht verboten.
Aber das Ausplaudern in der Öffentlichkeit.
 
soweit sind wir auch. oder hast du den Rest hier nicht gelesen? ;)
 
exakt so wird es gehandhabt....
Na, wenn ihr meint ...

Ich weiß nicht in welchen Buden ihr arbeitet, aber bei uns vergilben hier keine Zettel in irgendwelchen Akten. Wenn ein Log aufzeichnet dass ich sensible Daten angegriffen habe, dann wird das kontrolliert. Schau ich mir die Personaldaten - oder vielleicht sogar noch genauer, die Gehaltsdaten - von jemandem an obwohl ich damit nichts zu tun habe dann werd ich ein Problem bekommen. Schreibe ich dagegen ein Programm welches bspw. die Gehaltsdaten manipulieren muss dann wird da wohl kaum jemand nachfragen. Aber es ist eigentlich recht klar abgesteckt was ich zu tun habe - und ganz dämlich sind die auch nicht und wissen, ob mein Zugriff irgendwie erklärbar ist oder nicht.

Hier laufen auch die - auf gut Deutsch gesagt - Strafzettel durch. Generell wärs einfach sich da selbst rauszulöschen wenn man mal geblitzt worden ist. Aber natürlich findet auch hier eine ordentliche Kontrolle der Zugriffe statt.

Keine Ahnung was es da groß zu diskutieren gibt :noplan: Das sind Dinge die eigentlich niemanden etwas angehen. Gut dass das kontrolliert wird. Im Normalfall arbeitet ein Entwickler mit Testdaten, durch Systemrückkopien oder ähnliches kanns trotzdem vorkommen dass man da Realdaten zum testen hat. Und im produktiven Umfeld wirds dann interessant wenn ich Fehler finden muss - und das wird eben mitgeloggt was ich da treibe.
 
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Keine Ahnung was es da groß zu diskutieren gibt :noplan: Das sind Dinge die eigentlich niemanden etwas angehen. Gut dass das kontrolliert wird.
Anscheinend wird nicht überall kontrolliert wer wann wie wo in welchem Umfang einfach so Daten einsehen kann...
 
Und das macht es dann gut? Normal? Legal?
 
Ok, der muss jetzt sein: Legal, illegal, scheissegal!

Ja, ich verzieh mich ja schon... :shame:
 
Ich weiß nicht in welchen Buden ihr arbeitet,..
*hust*

Ich habe mal für ein deutsches Dax notiertes Industrieunternehmen aus Süddeutschland gearbeitet. Und eine Weile beim Land Hessen.

Noch Fragen? :hehehe:

Ich geb dir die Hand drauf.. Wenn ich in offizieller Funktion in Deutschland in 10 staatliche Stellen reinschlappen und nach dem Verfahrensverzeichnis für xy fragen würde, dann würde ich in 8 davon in ziemlich blasse Gesichter blicken und Gestammel hören.

Ok, der muss jetzt sein: Legal, illegal, scheissegal!

Ja, ich verzieh mich ja schon... :shame:
Nix da. Verpisst wird sich nicht! :Oldno:

Gibt sonst einen Eintrag ins Klassenbuch. :crack:
 
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Hat's denn schon geklingelt?

ja, schon mehrfach. Und zwar gestern um 21:32 und 23:47 und heute auch schon mehrfach ;)

Um Klartext zu schreiben: Du hast das Thema einmal gut und umfangreich beantwortet, aber lass den anderen ihre Meinung - auch wenn die in Deinen Augen falsch ist. So funktioniert Leben und soziale Interaktion.

Aber das sind auch nur meine 2 Euro Cent.
 
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Was sitzt dir denn schon wieder quer?

Ich sag dir gleich, dass ich wenig, ganz wenig Lust habe, mich über dich zu ärgern. Nachdem ich eine Auszeit genommen habe, bin ich tiefenentspannt und werde es bleiben. Wenn ich dich dabei entsorgen muss, nehme ich das für mein Seelenheil gerne in Kauf. Und da fackele ich auch nicht lange. Als du nicht hier warst, lief es ziemlich entspannt. Es liegt ganz bei dir, ob ich den Zustand vermisse oder nicht.

Verstanden?

Und weil ich so lieb bin, erkläre ich die Situation gerne nochmal:

Ich schrieb meine Erfahrungen mit Verfahrensverzeichnissen. Bei Cosmic scheint es ähnlich zu laufen. Das Wort "Erfahrungsaustausch" kennst du sicher.
Bei Dex läuft es nicht so. Das hat er geschildert und gefragt, in welchen Buden wir arbeiten.
Daraufhin habe ich geschrieben, dass es eben keine kleinen Buden waren sondern leider auch die "Player" in Deutschland inkl. öffentlichen Verwaltungen.
Ich kenne auch die "Dex-Variante", ist aber eben nicht überall so. Mal so, mal so.

Ganz normales Gespräch unter Erwachsenen.

Wenn du mich gerne maßregeln möchtest, dann mach das bitte zukünftig per PN, im Feedback Forum, per Meldung oder wende dich an einen anderen Mod.

Ich hoffe, du hast auch das verstanden. :augen:
 
Bei Dex nicht. Das hat er geschildert und gefragt, in welchen Buden wir arbeiten.
Hat er. Denn ich arbeite echt nicht bei einem "Player", aber wir schreiben den Datenschutz schon groß. Und ich find das gut. Wenn das bei Euch und den großen Playern nicht der Fall ist, dann ist das erschütternd, traurig und hoffentlich nicht maßgebend. Diese Einstellung von manchen, dass es ja sowieso "alle" so schwindlig machen und es deswegen eh schon egal zu sein scheint ist erschreckend. Damit bist nicht zwingend du gemeint.
 
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Voßhoff kritisiert steigende Zahlen
Die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff bewertete die massenhafte Abfrage durch die Behörden kritisch.
"Das Kontenabrufverfahren ist ein hervorragendes Beispiel für das sogenannte Honigtopfprinzip", sagte die CDU-Politikerin der Zeitung.
Einmal erteilte Zugriffsbefugnisse auf personenbezogene Daten würden auf einen immer weiteren Kreis von Zugriffsberechtigten ausgedehnt.

Der Kontoabruf habe sich von der ursprünglichen Idee der Terrorismusbekämpfung weit entfernt.

http://www.n-tv.de/politik/Behoerden-fragen-deutlich-mehr-Konten-ab-article19927342.html
 
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