Auf Bewerbungsfotos lachen????

Ich bin zwar kein Personalmensch, aber ehrlich gesagt ist das Foto doch der erste Schritt, auf sich aufmerksam zu machen. Wobei es den Menschen so zeigen soll, wie er ist. Verkniffene, gestellte Mienen sind natürlich absolut tödlich. Was wiederum vom Fotografen abhängt. Schafft der es, Dich in ein lockeres Gespräch zu verwickeln und im richtigen Moment abzudrücken, kommen schön natürliche Ergebnisse raus.
So ein Foto kann man doch gern mitschicken.........
Hallo, es liegt doch auch im Interesse des Bewerbers, aus der Masse rauszustechen. Bei zum Teil hunderten von Bewerbungen wird nun mal erst eine Grobauswahl getroffen. Und die erolgt leider erstmal nach der Vollständigkeit der Bewerbung und der Optik.

Letztendlich ist es in einigen Berufssparten schon wichtig, wie man ausschaut. Jeder Personalchef einer Bank ärgert sich zu Tode, kommt plötzlich ein eingefleischter Punk zum Vorstellungsgespräch. Die Zeit hätte er anderweitig nutzen können.
 
chrischiwitt schrieb:
Ich bin zwar kein Personalmensch, aber ehrlich gesagt ist das Foto doch der erste Schritt, auf sich aufmerksam zu machen. Wobei es den Menschen so zeigen soll, wie er ist.

Die meisten Menschen sind nicht schön, sie haben eine Sch***figur, ...
 
chrischiwitt schrieb:
Letztendlich ist es in einigen Berufssparten schon wichtig, wie man ausschaut. Jeder Personalchef einer Bank ärgert sich zu Tode, kommt plötzlich ein eingefleischter Punk zum Vorstellungsgespräch. Die Zeit hätte er anderweitig nutzen können.

Wenn erstmal das kranke Gleichbehandlungsgesetz draußen ist, kann der Punk die Bank verklagen, wenn er nicht angenommen wird - einfach mal so mit dem Hinweis, er fühle sich aufgrund seines Äußeren von der Bank diskriminiert - denn er sei ja kompetent. Die Bank muss dann vor Gericht beweisen, dass dem nicht so ist.

Das wir dazu führen, dass sich viele Betriebe 3x überlegen werden, ob sie Stellen noch wie bisher öffentlich ausschreiben.

Beim Foto kommt es darauf an dass man sympathisch rüberkommt - wie ist egal. Bei manchen Jobs (Sanierer etc.) kann zu viel Symphatie natürlich auch ein KO-Kriterium sein.

Es nützt aber alles nichts, wenn beim Bewerbungsgespräch dieser Eindruck nicht bestätigt werden kann.
 
Einige dieser Anzeigen koennen zu 3 Monatsgehaeltern Schadenserstatz fuehren wenn in der Ablehnung steht, dass nur Damen eingestellt werden.
 
lundehundt schrieb:
Einige dieser Anzeigen koennen zu 3 Monatsgehaeltern Schadenserstatz fuehren wenn in der Ablehnung steht, dass nur Damen eingestellt werden.

Ja, umsonst bewerben möchte ich mich natürlich nicht... ;)
 
ein Bekannter von mir eine eine ganze zeitlang recht gut als Diskriminierungsopfer gelebt :)
 
Darf man auch verklagen, wenn Firmen trotz offzieller Ausschreibung nicht auf Bewerbungen reagieren? Irgendwie kenn ich das recht gut. Telefonische Nachfrage bringt meist nichts, und die Unterlagen siehste nie wieder.
Für so manchen Arbeitslosen geht das echt ins Geld und kurbelt die Motivation nicht gerade an.
 
chrischiwitt schrieb:
Darf man auch verklagen, (...)
Für so manchen Arbeitslosen geht das echt ins Geld

ne klage kann unter umständen auch recht kostspielig werden...
 
lundehundt schrieb:
nach neuem Recht duerfen keine Photos mehr als Bestandteil von Bewerbungsunterlagen gefordert werden. Man kann natuerlich freiwillig schicken - aber je mehr es nicht tun, desto schneller koennte dieser Unsitte von Personalabteilungen - die es vorwiegend in Deutschland gibt - ein Ende bereitet werden. Sollten sie es fordern und du bekommst den Job nicht, kannst du 3 Montsgehaelter einklagen. Das sieht das Gesetz so vor.

Hier gibt es einen kurzen Ueberblick ueber das neue AGG
http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Gleichbehandlungsgesetz
Heißt dies, dass das Unwörtchen »aussagefähig(e)« endlich der Vergangenheit angehört? Heißt dies, dass, wenn dieses Unwort irgendwo zu lesen ist, eine Privatperson diese 3 Monatsgehälter einfordern kann?
Was deinen Tipp mit dem Nichtsenden eines Fotos anbelangt, dies sollten wirklich alle beherzigen!
 
Ein Bildchen à la Pop-Art könnte das Dilemma umgehen. Ein Foto lachend, eins ernst, eins lächelnd und eins ohne jegliches Konterfei. Dann kann sich jeder Personaler aussuchen, welches er betrachten möchte. Könnte bei Bewerbungen im kreativen Sektor evtl. gut ankommen... oder vielleicht auch nicht...? nur so ein Gedanke... :)
 
PieroL schrieb:
Ein Bildchen à la Pop-Art könnte das Dilemma umgehen. Ein Foto lachend, eins ernst, eins lächelnd und eins ohne jegliches Konterfei. Dann kann sich jeder Personaler aussuchen, welches er betrachten möchte. Könnte bei Bewerbungen im kreativen Sektor evtl. gut ankommen... oder vielleicht auch nicht...? nur so ein Gedanke... :)

Kenne ich aus meiner Fashion-Zeit von Models, ist eher etwas für Jobs, wo die Person selbst im Vordergrund steht.
 
lieber ein ernstes foto schicken als eines mit künstlichem lächeln.
wenn das lächeln natürlich aussieht, dann lieber das

wenn du dir nicht sicher bist, was normal is, dann frag einen freund
ob das foto staged aussieht..das ohne lächeln käme dann authentischer rüber...

nicht jeder menschen lächelt gerne auf befehl in eine kamera rein so dass es aussieht
er freut sich auch noch...

denke so 08/15 personalchefs oder aufwärts sehen schon ob eine person authentisch ist oder nicht...

ganz einfach...
 
Hei ich finds cool, daß Bewerbungsfotos immer mehr out werden - das ist so ziemlich das ätzendes handwerkliche Betätigungsfeld, daß ich mir in meinem Nebenberuf so antun "darf".

Ist sowieso eine Unsitte jemanden nach einem Bild zu fragen. Oder nen Lebenslauf unter Angabe der Kindergartenempfehlung... als Freiberufler macht man das glücklicherweise eh nicht, da zählt Erfahrung. Aber auch hier werden neuerdings gerne mal Bilder verlangt. Von mir gibbet keine - die sollen nicht meine Haare kaufen sondern meinen Skill.
 
quomodonam schrieb:
Heißt dies, dass das Unwörtchen »aussagefähig(e)« endlich der Vergangenheit angehört? Heißt dies, dass, wenn dieses Unwort irgendwo zu lesen ist, eine Privatperson diese 3 Monatsgehälter einfordern kann?
Was deinen Tipp mit dem Nichtsenden eines Fotos anbelangt, dies sollten wirklich alle beherzigen!

"Aussagefaehig" impliziert kein Photo sondern koennte auch bedeuten, das mehr als der Satz "Ich bewerbe mich bei Ihnen" als Bewerbung erwartet wird.

Das Gesetz unterscheidet Entschaedigung und Schadensersatz. Entschaedigung kommt in Frage wenn dem Arbeitgeber nachgewiessen wird, dass er nicht nach fachlicher Qualifikation sondern nach diskrimierenden Kriterien eingestellt hat.

Dazu braucht der Klaeger einen so genannten "Anker" wie zum Beispiel eine Stellenanzeige, in der ein asiatischer Arzt (m/w) fuer eine Akupunkturklinik gesucht wird. Wenn ein Bewerber abgelehnt wird, und er vermutet, dass das damit zusammenhaengt, dass er kein Asiate ist, kann er 3 Monatgehaelter Entschaedigung beanspruchen. Die Beweislast, dass das nicht so ist, liegt nach diesem Fauxpas in der Stellenanzeige beim Arbeitgeber
 
lundehundt schrieb:
Dazu braucht der Klaeger einen so genannten "Anker" wie zum Beispiel eine Stellenanzeige, in der ein asiatischer Arzt (m/w) fuer eine Akupunkturklinik gesucht wird. Wenn ein Bewerber abgelehnt wird, und er vermutet, dass das damit zusammenhaengt, dass er kein Asiate ist, kann er 3 Monatgehaelter Entschaedigung beanspruchen. Die Beweislast, dass das nicht so ist, liegt nach diesem Fauxpas in der Stellenanzeige beim Arbeitgeber

Ich sage ja, das Gesetz ist krank. Wenn ein Arbeitgeber einen asiatischen Artzt einstellen will, dann ist das alleine seine Angelegenheit. Denn nur durch den Wunsch einen Asiaten einzustellen werden andere Personen nicht diskriminiert - sie passen einfach nicht in das Anforderungsprofil.
 
Wie ich sehe, läuft diese Diskussion noch.

"Aussagefähig" ist in meinen Augen ein Unwort. Weil man es so oder so nach seinem Gusto definieren kann.
Für mich persönlich bedeutet das, daß ein Bewerber neben seinen Zeugnissen sehr deutlich machen muss, warum er unbedingt diesen einen Job haben will und sich dafür qualifiziert fühlt. DAS muss rüberkommen! Ein Personalchef soll spüren können, daß das Herz des Bewerbers dran hängt und daß dieser sich nicht nur bewirbt, weil er gezwungen wird. Oder Geld braucht. Oder irgendwas machen will.

"Diskriminierend". Noch ein Unwort, das gewiss oft missbraucht wird.
Was ich damit meine, ist, daß ein Bewerber trotz fachlicher Qualifikation auch abgelehnt werden kann, weil er von seiner Art her nicht in ein Team passt. Kein Fachidiot nützt etwas, wenn er über Leichen geht und andere Kollegen unterbuttert. In einem Vorstellungsgespräch macht es weder Sinn, als "Mäuschen" aufzutreten noch die Holzhammermethode anzuwenden und alles umzustrukturieren, ehe man die künftigen Kollegen/die Arbeitsumgebung gesehen hat.
Obwohl, wie gesagt, keine Personalerin, hab ich in vielen Jahren auch Bwerber/innen kennlernen können, die das Mittelmaß nicht gefunden haben.

Und um mal auf den asiatischen Arzt zu kommen:
Auf Grund der interessanten und hierzulande immer mehr gefragten Heiltechniken der Asiaten kann die Frage der Herkunft schon wichtig sein.
Wer da gegenanstinken will, kann ja gerne Euröpäer sein, muß aber diese Techniken aus dem "FF" kennen und idealerweise auch vor Ort studiert / praktiziert haben. Wobei ihm noch immer der Glaube an die Wirkung fehlen wird - das ist aber eine Sache der Prägung. Der Asiat ist damit aufgewachsen, der Europäer hat es übernommen, steht aber nicht zu 100% dahinter.
 
Das Beispiel ist gewaehlt weil es aus unserem Arbeitswelt Alltag stammen koennt

Wenn jemand inserieren wuerde: Schuhverkaeufer gesucht - Bewerber mit Deutscher Muttersprache werden bevorzugt eingestellt klingt das derzeit etwas kontruiert. Wenn du aber meinst, dass jemand auch aus fragwuerdigeren Gruenden wie in dem obigen Beispiel selbst bestimmen kann, welche Herkunft seine Angestellten haben sollen, dann ist das Gesetz in deinen Augen sicher krank.

Das AGG folgt einer Direktive der EU. Ich fuer meinen Teil kenne den Arbeits und Berwerbungsmarkt in den anderen Mitgliedsstaten nicht so genau und kann deine Einschaetzung nicht teilen.
 
Lunde, Du hast mich jetzt angesprochen, oder?
Meine Einstellung ist mit Sicherheit nicht krank.

Wäre ich Firmenchef, hätte ich gewisse Ansprüche an das Können, aber auch das Auftreten meiner zukünftigen Mitarbeiter. Wobei die Optik und Herkunft eher zweitrangig wären.
Es ist in meinen Augen jedoch kein Fehler, im meiner Anzeige vorab zu veröffentlichen, daß ich z.B. für den Posten in asiatischer Heiltechnik einen Asiaten bevorzuge, der XXX Jahre in diesem Bereich gearbeitet und umfangreiche Kenntnisse erworben hat. Ist er damit aufgewachsen, ist es noch besser. Das heisst nicht, daß ein Europäer mit identischen Kenntnissen vorab rausfliegt.
Wichtig wäre dann, daß sich diese Person auch sprachlich mit den Patienten auseinandersetzen kann. Gerade im Heilbereich ist das oberwichtig.

Und wenn ich nur einen Schuhverkäufer einstellen möchte, der gutes Deutsch spricht, ist das auch okay. Dieser Mensch hat Kundenkontakt, er muß sich artikulieren und verständlich machen, aber auch den Kundenwunsch können.

Fragwürdige Gründe wären, wenn ein dummes Blondie, IQ = 2, für einen Sekretärinnenposten eingestellt wird. Sprechen und Schreiben Note 6, aber dafür WILLIG! Weil die Alte von Chef unwillig ist........ :zwinker:
 
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