warnochfrei
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Anfang der 90er gab es ausschließlich Software auf Diskette.
Deshalb mussten sich Entwickler noch Mühe geben, dass ihre Software da auch draufgepasst hat. Heute ist das eher so ein: Es hat doch eh jeder zwanzig Terabyte, dann macht es ja nichts, wenn wir zehn davon belegen. Aus keinem vernünftigen Grund, wohlgemerkt. Die kippen einfach nur immer mehr schwachsinnigen Overhead drauf, um sich die Arbeit zu erleichtern. (Das hat @Veritas ja im folgenden Kommentar auch so ähnlich formuliert: Speicher kostet ja nix, also warum dann effiziente Software schreiben? So was kommt von so was.)
Und dann ab 1995 erste Internet-Anwendungen
Quatsch, die gab es da schon länger. Nur waren sie halt nicht "bunt" wie das frühe Web. Für viele mag "bunt" ein Äquivalent zu "interessant" sein, für mich ist es eher das Gegenteil davon.
Nicht nur funktional, auch visuell liegen da Welten dazwischen.
Welche bahnbrechenden neuen Funktionen hat zum Beispiel Windows 10 denn gegenüber OS/2 WARP? Und was das Visuelle angeht: Das ist Geschmackssache, wie mir scheint. Bis heute kann ich der immer weiteren visuellen Verflachung (in mehrfachem Sinne) nichts abgewinnen. OS/2 war wirklich schön anzusehen. Bis auf das grässliche Standardhintergrundbild, versteht sich.
Und auch die dann einsetzende Entwicklung mit zentralen Servern
Schon wieder verdrehst du was. Server waren immer schon da. Es waren die Clients, die plötzlich überall verkauft wurden. Damit das Volk brav den bunten Lichtern ("dem Internet", wie du es nennst) folgen möge, das bis dahin angenehm ruhig und gut bedienbar gewesen war. Dann kamen die Werber und brachten GIFs mit. Es war zum Kotzen. Es gibt Gründe, warum Usenet, Gopher und IRC noch existieren - und keiner davon lautet: "Obwohl das Web so viel geiler ist."
Und gerade macOS mit seinem bitmaporientierten HD-HiRes-Konzept ist mit Schuld an großen Apps, weil ja alles in vielfacher Auflösung doppelt und dreifach vorliegt.
Buntere, größere Bildchen sind kein technischer Vorteil einer Software.
Andere Frage, mit was arbeitest du?
Hängt davon ab. Slack und anderer brandgefährlicher Electronunrat kommt mir aber nicht ins Büro. Wenn wir im bisherigen Duktus bleiben: Am liebsten mit E-Mails...
sie löst Probleme, die mit der E-Mail schon immer bestanden haben.
Nämlich? Keine Emojis?
Der Rechner aus der 80ern mit einem Röhrenmonitor, miese Auflösung, laut wie ein Flugzeug, stromhungrig...
Ähnliches wirst du über deine heutigen Macs in zwanzig Jahren auch noch sagen. Und nu'?
Welchen nicht subjektiv ästhetischen Mehrwert bringt dir ein flacher Bildschirm? Bloß, weil alles immer kleiner wird, wird es nicht automatisch zu einer geilen Innovation. Im Übrigen schrieb ich ausdrücklich von Software-, nicht von Hardwareinnovationen. Da mag es durchaus einige gegeben haben.
Wo das Problem des Speichers besteht, weiß ich nicht, heute kosten paar Terabyte SSD Speicher soviel wie früher 20MB.
Software wird immer größer, aber es haben ja auch immer mehr Leute immer mehr Platz, deswegen ist schlechtere Programmierung als früher nicht mehr so schlimm...
Pardon, aber: "Wenn die Software scheiße ist, wirf halt mehr Hardware drauf" ist ein Argument, das mir eigentlich nur Recht gibt.
Wenn ich Winamp und roon vergleiche, ist da ne Menge passiert.
Und was davon ist wirklich neu? (n.b.: Winamp ist von Ende der Neunziger, insofern ist der Vergleich nur halbgut.) Sicher: Roon unterstützt neuere Entwicklungen von Audiohardware besser. Womit wir wieder beim entscheidenden Punkt wären: Hardware mag sich dauernd weiterentwickeln, aber in Softwaredingen ist alles schon mal da gewesen. Und zwar meist besser.
Beruflich habe ich durch aktuelle Software Möglichkeiten, die ich in deinen 80ern/90ern niemals hatte.
Welche?
Ich will auch keine Taschen-, Tisch- und Wandkalender mehr.
Brauchtest du in den 80ern/90ern auch schon nicht.