Apple Music HiFi

Ich bin jetzt kein Physiker, sondern eher der Personengruppe der Musiker zuzurechnen... Das praktische Hören ist also für mich wichtig. Technisch kann ich mich allerdings nur laienhaft ausdrücken und außerdem reime ich mir auch manches nur zusammen.

Auf jeden Fall ist es ja so, dass nah beieinander liegende Töne/Frequenzen Schwebungen erzeugen, die sich in einem Schwingen zeigen. Jeder, der einmal ein Instrument nach einem Referenzton gestimmt hat, wie z.B. ein Klavier, kennt dieses Phänomen. Je näher diese Töne beieinander liegen, desto schneller ist dieses Schwingen und kann zu einem neuen Ton führen, der im Original-Ereignis nicht vorhanden war. Es kann sehr bestimmend sein für den Klang des "Gesamttons".
Ich frage mich allerdings, ob diese gegeneinander verstimmten Töne, wenn sie oberhalb der höchsten wahrnehmbaren Frequenz liegen, dann immer noch Schwebungen erzeugen können. Theoretisch können sie ja dann im Hörbereich liegen, aber was ist, wenn die Quellen dieser Schwebung außerhalb unseres Hörbereichs liegen? Meines Erachtens hört man dann auch die Schwebungen nicht mehr oder sie sind so leise, dass sie unter unserer Wahrnehmbarkeitsschwelle liegen. Das heißt allerdings nicht, dass sie nicht existieren.

Auf jeden Fall strebt man in Tonstudios beim Aufnahmevorgang eine maximale Qualität an, weshalb dort das Verhältnis aus Bitrate und Samplingfrequenz möglichst hoch angesetzt wird, damit auch eine Nachbearbeitung mit möglichst wenig Verlusten verbunden ist. Es ist so wie das RAW-Format bei Fotografen, die dann selbst bei völlig unter- oder überbelichten Bildern noch Reserven haben, um etwas daraus herauszuholen. Ihr könnt ja mal bei einem herkömmlichen Audiosignal in CD-Qualität in einem Audio-Bearbeitungsprogramm wie z.B. Audacity die Wiedergabegeschwindigkeit halbieren. Dann rücken Artefakte sehr massiv in den Hörbereich vor, von denen man vorher nichts gehört hatte. Es fängt richtig an zu "flattern" und man merkt das Digitale. Um solche Störungen von vorneherein zu minimieren, wird die Qualität in den Studios so hoch angesetzt.

Wer aber einfach nur Musik hört, braucht das alles nicht. Das ist meine Meinung. Ich höre in meinem Alter sowieso nur noch bis 12.500Hz. Danach fällt meine Hörkurve rasant ab.

Es gibt allerdings auch noch den Fall, dass die Musik als Trägersignal benutzt wird und weitere auswertbare Signale extra oberhalb unseres Hörbereichs abgelegt werden, damit man sie nicht hört und die dann mit einem Verfahren herausgefiltert und ausgewertet werden. Dann muss Audiosignal und Wiedergabekette natürlich in der Lage sein, das zu verarbeiten.
 
Auf jeden Fall strebt man in Tonstudios beim Aufnahmevorgang eine maximale Qualität an, weshalb dort das bit/khz-Verhältnis möglichst hoch angesetzt wird, damit auch eine Nachbearbeitung mit möglichst wenig Verlusten verbunden ist.
Gerade das kann kontraproduktiv sein, da das runter rechnen von 48khz auf 44.1khz für eine CD selber für Probleme sorgt.
Von 192khz wird es nicht besser.
 
Ja, kann man. Solange die Sampling-Frequenz mehr als die halbe Signalfrequenz beträgt, lässt sich aus dem digitalen Signal grundsätzlich das analogen Signal rekonstruieren. Nennt sich Nyquist-Frequenz.

44,1 kHz reichen daher für eine 16 kHz Audiosignal vollkommen aus.
Absolut.
Ich war auch lange jemand, der immer geglaubt hat das mehr Bits (16/24) oder höhere Bitrate besser sind.

Bis ich mir mal komplett diese Videos angeschaut habe:

https://youtu.be/IiZqYnd5g8M
https://youtu.be/pWjdWCePgvA

Ich war bisher auch immer der Ansicht, dass durch Quantisierung Informationen wegfallen und Artefakte entstehen.
Das stimmt auch, allerdings entstehen diese auch bei analoger Wiedergabe durch Resonanz und anderen physikalischen Limitierungen.

Das gilt für die Qualität der Wiedergabe. Ich sage eindeutig nicht, dass höhere Bitraten und mehr Bits für die digitale Bearbeitung keinen Sinn machen.
Im Gegenteil. Plugins und Effekte brauchen möglichst viele Daten in guter Auflösung.

Diese beiden Videos haben mir sehr weit die Augen geöffnet.
 
Also ich wollte das jetzt mal in der Praxis testen.
Habe IOS14.6 , ein Musik-Abo und eine Kabelgebundenen Kopfhörer.
In einer Beschreibung heißt es man müsse unter Einstellungen/Music die Qualit-the auf Lossless stellen => Ich habe diese Einstellungsmöglichkeite nicht !!
Auf anderen Screenshots ist zu sehen das im MusicPlayer unter dem Cover eine Lossless-Sysmobil auf taucht => habe ich auch nicht !!

Also was muss man jetzt noch machen?
Noch eine Frage….funktioniert die Übertragung mit AirPlay (habe hier eine hochwertigen WLAN Dac dranhängen….)
 
Apple Lossless startet doch erst ab Juni, wenn ich mich nicht irre. Update iOS 14.6 war dahingehend nur vorbereitend.
 
Ihr könnt ja mal bei einem herkömmlichen Audiosignal in CD-Qualität in einem Audio-Bearbeitungsprogramm wie z.B. Audacity die Wiedergabegeschwindigkeit halbieren. Dann rücken Artefakte sehr massiv in den Hörbereich vor, von denen man vorher nichts gehört hatte. Es fängt richtig an zu "flattern" und man merkt das Digitale.
das liegt aber nun daran, dass das digital in audacity vorliegende Audiosignal faktisch mit der halbierten Samplingrate wiedergegeben / zum DAC gesendet wird. Da schlägt nun genau jenes Nyquist-Shannon-Theorem zu. Da die Audio-CD mit 44,1 kHZ gesammelt wurde, könne dadurch Frequenzen bis 22,05 kHz auch reprodziert werden. Alles über dieser Nyquist-Frequenz erzeugt Aliasing, das was du als "Flattern" beschreibst. Das halbierte abspielen nun sendet die halbe Anzahl an Samples pro Zeiteinheit an den DAC, also 22.05 kHz. Somit ergibt sich eine Nyquist-Freqeunz von ca. 11 kHZ. Was drüber liegt ist aber schon im hörbaren Bereich.

Du hörst also nicht eine schlechte Qualität oder irgendwelchen Artefakte des ursprünglichen digitalen Signals, sondern lediglich die Grenzen der Mathematik zur Rekonstruierbarkeit, welche Nyquist-Sahannon beschreiben, da du eine nicht ausreichende Samplingfrequenz hast.

Ähnliche Effekte treten auch auf, wenn du von höheren Samplingrate (48/192 kHZ) auf niedrigere Raten (44,1) downsampelst.
 
Mit was kann ich denn dann nur Apple Music HiFi nutzen? Über den iMac an meine Lautsprecher?
 
Apple Music Hi-Res kannst du ohne zusätzliche Hardware derzeit* auf keinem Apple Produkt hören (völlig wertfreie Feststellung ohne Beachtung der Frage des tatsächlichen Nutzens)
Apple Music Lossless bis 48 kHz siehe: https://support.apple.com/en-us/HT212183

*mal ganz abgesehen davon, dass Apple Music HiFi noch nicht gestartet ist
 
Mit was kann ich denn dann nur Apple Music HiFi nutzen? Über den iMac an meine Lautsprecher?
Schön wäre es, wenn es eine Einbettung von apple music in die üblichen Audiostreamer wie zB bei bluesound geben würde. Die anderen Markvertreter sind dort zu finden. Ich vermute aber stark, das dieses nicht passieren wird.
Ich werde aber bestimmt nicht noch ein iPhone mit Kabel an meinen DAC hängen und dieses als Zuspieler verwenden. Das fühlt sich als Rückkehr die Nullerjahre an…
 
Schön wäre es, wenn es eine Einbettung von apple music in die üblichen Audiostreamer wie zB bei bluesound geben würde. Die anderen Markvertreter sind dort zu finden. Ich vermute aber stark, das dieses nicht passieren wird.
Ich werde aber bestimmt nicht noch ein iPhone mit Kabel an meinen DAC hängen und dieses als Zuspieler verwenden. Das fühlt sich als Rückkehr die Nullerjahre an…
Sonos kann AppleMusic direkt abspielen. Man kann dort aber nicht die Qualität einstellen. Zumindest nicht derzeit.
Über Lightning->USB werde ich mit Sicherheit auch kein Kabel anschließen zum normalen Musikhören. Was mir allerdings dabei einfällt: mit einem Audiointerface kann man dann natürlich Musik in höchster Qualität am Computer aufnehmen....:unsure: Ob das so gewollt ist?
Oder Apple bringt zusätzlich zum AppleTV noch einen eigenen DAC heraus.
 
Oder Apple bringt zusätzlich zum AppleTV noch einen eigenen DAC heraus.
Das wäre sicher eine interessante Option. In dem Segment kann man auch problemlos selbst höchste Preise aufrufen.

Ist ja immerhin lossless in 24 bit mit 192 kHz gesampelt. Da braucht man schon exklusives, hochwertigstes Equipment, damit man das auch voll ausschöpfen und hören kann. ;)
 
Ich denke auch der Airport Max wird von einem besseren Ausgangsmaterial im Streaming/Store profitieren.
Auch wenn er selbst kein Lossless kann, da Bluetooth (wie eigentlich immer) ka**e ist.
 
Das wäre sicher eine interessante Option. In dem Segment kann man auch problemlos selbst höchste Preise aufrufen.

Ist ja immerhin lossless in 24 bit mit 192 kHz gesampelt. Da braucht man schon exklusives, hochwertigstes Equipment, damit man das auch voll ausschöpfen und hören kann. ;)

Du willst schon missionieren, oder?
Fakt ist, die HiFi Option ist ohne Endgeräte murks. Und da hinkt Apple Lichtjahre hinterher.
 
Du willst schon missionieren, oder?
nee, ich finde die Diskussion über HiRes-Audio bei reiner Wiedergabe halt amüsant, ob nun in IT- oder HiFi-Foren. Missionieren will ich da niemand. Das würde bei diesem Thema eh nicht gehen. Der Mythos "HiRes-Wiedergabe" ist nicht tot zu kriegen, egal mit welchen mathematischen Grundlagen man auch kommt.

Aber wenn's stört, dass ich immer wieder mal drauf hinweise, dass es keine "bessere" Wiedergabe geben wird, wenn man statt 16/44,1 auf 24/192 geht, dann lass ich es halt in diesem Thema sein und lese still mit.
 
nee, ich finde die Diskussion über HiRes-Audio bei reiner Wiedergabe halt amüsant, ob nun in IT- oder HiFi-Foren. Missionieren will ich da niemand. Das würde bei diesem Thema eh nicht gehen. Der Mythos "HiRes-Wiedergabe" ist nicht tot zu kriegen, egal mit welchen mathematischen Grundlagen man auch kommt.

Aber wenn's stört, dass ich immer wieder mal drauf hinweise, dass es keine "bessere" Wiedergabe geben wird, wenn man statt 16/44,1 auf 24/192 geht, dann lass ich es halt in diesem Thema sein und lese still mit.
Apple bietet es nunmal an und die Frage, wie man das überhaupt abspielen kann, ist ja berechtigt.
Man kann sich auch fragen, wer denn 2.500MB/s bei SSDs benötigt, Gigabit Internet, 8K Fernseher, die vermurkste KI der Kameras, die vermeintliche Kalibration des Apple TV usw...
 
Fakt ist, die HiFi Option ist ohne Endgeräte murks. Und da hinkt Apple Lichtjahre hinterher.
Apple hat wohl gedacht, mit dem mittlerweile abgekündigten HomePod hätten sie das Nonplusultra im Angebot. Nun haben sie begriffen, dass anspruchsvollere Hörer damit nicht zu erreichen sind, insbesondere nicht mit einem Einzelexemplar (als was er ja zunächst auch gedacht war).
Dass man nun direkt schon die gesamte HighEnd Übertragungskette anbieten will, das wage ich in der Tat auch zu bezweifeln. Aber mit einem eigenen Gerät wie dem Sonos Port oder dem Bluesound Node könnte Apple sein aufgewertetes Audiosignal (natürlich typischerweise auf Apple Music beschränkt) an die Endgeräte weiterreichen und müsste sich nicht in den schwierigen Konkurrenzkampf der Endgeräte einmischen. Und wenn dann auch noch Siri an Bord ist und Homekit, dann hätte man den bereits kolportierten neuen HomePod im AppleTV-Format und das zu einem extrem niedrigen Produktionspreis.
Aber wir werden sehen. Vielleicht kommt ja alles auch ganz anders....
 
In diesem Zusammenhang ist die fehlende toslink Buchse beim neuen ATV besonders ärgerlich. Gerade darüber hätten Sie unabhängig von HDMI die Verbindung zu diversen HiFi Anlagen herstellen können……
 
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