André und Dorine Gorz sind tot

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nur, weil Du ihn als unmoralisch bewertest :)

bin jetzt aber auch draußen aus der Diskussion, viel "Spass" noch.
 
Zum Thema:

Mir fiel spontan Luis Aragon ein, der Liebeslieder an seine 82-jährige Frau schrieb. Schön vertont von Jean Ferrat.

Die Geschichte rührt mich sehr an und ich habe vor einem solchen Freitod größten Respekt. Ich würde mir nie ein Urteil zu dieser Entscheidung anmaßen.

RIP
 
Und wo? In deinem Auto? In deiner Garage?

Irgendjemand wird dich dann wohl auch finden. Wenn nicht deine Familie/Freunde dann vielleicht in drei Monaten deine Nachbarn weil es anfängt zu stinken.

Und die Person die dich findet, die geht das in jedem Fall etwas an. Mal angenommen deine Überreste findet ein Kind. Diesem Kind gegenüber verhältst duch dich in höchstem Maße unmoralisch. Das Kind wollte dich nicht finden, es wollte auch keine Leiche sehen und schon gar nicht eine, die schon 3 Monate in einem Auto liegt.

Aber es kann auch ein Feuerwehrmann sein. Auch der wollte dich nicht finden und auch ihm gegenüber verhältst du dich unmoralisch gegenüber, weil du in sein Leben eingreifst. Seine Selbstbestimmung ist dann nämlich auch dahin. Und vielleicht dauert es Jahre bis er den Anblick vergisst, oder es gelingt ihm nie. Dann hast du auf diese Art in sein Leben eingegriffen.

Deshalb ist ein Selbstmord immer, aber wirklich immer unmoralisch. Mal ganz zu schweigen von deinen Freunden und deiner Familie. In deren Leben greifst du nämlich auch ein. Und auch hier ist die Selbstbestimmung wieder dahin. Die für dich aber in Anspruch genommen ist.

Sorry, hatte mich ausversehen ausgelogt. Darum kopiere ich das nochmal nach unten
 
schade, dass das beruehrende an dieser Geschichte in diesem Thread nicht mehr vorhanden.

Na ja, es gibt meiner Meinung nach durchaus berührendere Geschichten oder Schicksale.

Ich muss hier nicht mit den Tränen kämpfen, sie haben sich sehr geliebt, ein langes gemeinsames Leben gelebt, eine schwere Krankheit gehbat und ihren Tod poetisch in Worte gepackt.

Das haben viele andere auch durchstehen müssen und das evt. ohne Partner und ohne Öffentlichkeit.

Wie gesagt hält sich mein Mitleid in Grenzen, auch wenn das nun einige als hartherzig empfinden.

PS: Lunde, ich weiß aber schon was du genau damit sagen wolltest..;) ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt hält sich mein Mitleid in Grenzen, auch wenn das nun einige als hartherzig empfinden.

Mitleid? Habe ich auch nicht. Damit hätten die auch nichts anfangen können. Ich finde es eine menschlich berührende Geschichte.
 
Das kommt darauf an wie gut das klappt mit dem hinterfragen;-)

Also, du würdest doch nicht einfach so Entscheidungen treffen ohne darüber nachzudenken. Nimm den banalen Kauf eines Mac. Da denkst du doch auch darüber nach.
 
schade, dass das beruehrende an dieser Geschichte in diesem Thread nicht mehr vorhanden.

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass diese Kinder des 21. Jahrhunderts a) Empathie besitzen, b) an einem Thema vorbeigehen können, ohne ihre undurchdachte und ach so freie 'Meinung' drüberzustrullern, c) in einem Forum on topic bleiben ... :confused: :cool:

... das wird noch ein sehr, sehr langer thread über Indoktrination, Religion, Meinungsfreiheit, Recht auf Freie Rede, Akronyme, Hochdruckreiniger und wasauchimmer..

... nur: Die Liebe und Intelligenz, die aus diesen wenigen Zeilen dieses nun wirklich lebenserfahrenen Mannes sprachen, und vor allem das - wie Du so schön schreibst - Anrührende...- das wurde hier mit einem Streich/hit return ins DigitalNirvana geschossen und durch die allseits übliche Egomanie 'ersetzt' ...-

.. und schwupps! wurde aus Niveau Langweile ... :eek:
 
avalon schrieb:
Wie gesagt hält sich mein Mitleid in Grenzen, auch wenn das nun einige als hartherzig empfinden.

Es ging nicht um Selbstmord oder Mitleid sondern um einen beruehrenden Satz, den ein alter Mann seiner alten Frau gewidmet hat und den Luenk hier zitiert hat:

Bald wirst Du jetzt zweiundachtzig sein. Du bist um sechs Zentimeter kleiner geworden. Du wiegst nur fünfundvierzig Kilo, und immer noch bist Du schön, graziös und begehrenswert… Ich liebe Dich mehr denn je. Kürzlich habe ich mich von neuem in Dich verliebt, und wieder trage ich in meiner Brust diese zehrende Leere, die einzig die Wärme Deines Körpers an dem meinen auszufüllen mag

avalon schrieb:
Na ja, es gibt meiner Meinung nach durchaus berührendere Geschichten oder Schicksale.

Wer hindert dich, einen Thread aufzumachen.
 
Wer hindert dich, einen Thread aufzumachen.

Keiner, aber ich habe nicht das Bedürfnis dazu.

Ich habe aber noch einen Nachtrag im Fred gemacht (weil ich mir schon denken kann warum du das geäußert hast)

PS: Lünk versteht es auf der Klaviatur der oft harmlos anfangenden Threads zu spielen, die sich dann verselbstständigen. Ehrliche Gratulation dazu.
 
Und du verstehst es, deine Stigmas zu hegen und zu pflegen. Gratulation dazu :)
 
Mitleid? Nein.. hab ich keins..

Tragisch? Nein.. tragisch ist es auch nicht..

Ich finde es schön und sehr sehr romantisch.

Das Schöne daran ist der Umgang mit dem Tod. Wie würden wir heute Leben, würden wir uns wieder mit dem Tod als Teil des Lebens anfreunden. Ich weiß nicht, was die Beiden am Ende gefühlt haben, womöglich wird die ganze Situation jetzt schon romantisch verklärt, aber das macht nichts, angesichts der interessanten Fragen die dadurch aufgeworfen werden.
Ich glaube wir fürchten den Tod, weil wir den Tod nur vermittelt wahrnehmen und was wir als Hinterbliebene wahrnehmen ist meistens Leere. Ich glaube diese Erfahrung projizieren wir auf unseren eigenen Tod. So gesehen ist es überhaupt nicht so schlimm, für einen selber "nicht" mehr zu sein, wenn man "alles" erreicht hat, was man wollte. Vielleicht wäre es besser sich im Leben mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren, dann ist auch der Tod nur ein Teil davon.
 
Wer hat das grade gesagt mit der Frau, die gesagt hat "er ist im gleichen alter wie Jesus gestorben" ?

Diese Frau war doch auch 80+ oder nicht? Hat sie im Laufe des Lebens ihre Meinung über den Selbstmord geändert?

Gute Frage, wir haben nie drüber gesprochen. Sie war 91 als sie starb. Ihr ältestes Kind (ihr einziger Sohn, neben 2 Mädchen) starb mit 18 bei einem Motorradunfall. Sie hatte in einem kleinen Dorf im Sauerland einen eigenen "Tante Emma"-Laden und musste kurz nach dem zweiten Weltkrieg alleine die beiden Mädchen ernähren. Ich denke, das war alles sehr hart für sie. Dass sie sich trotz allem für dieses Leben entschieden hat, rechne ich ihr hoch an.

Hier mal ein Bild der Beiden... schätzungsweise aus den 30ern oder 40ern.

10.jpg
 
Better get your vocabulary right, nice and easy...

Sowohl Stigmas, Stigmen als auch Stigmata sind korrekt.

Klugscheissen will gelernt sein...
 
Nun klingt der Thread wohl doch noch ruhig aus. Gut so :)
 
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