...ja, das ist ein großes "Problem", denn du bekommst in dieser "Vorschau" aufbereitete Daten, die nicht der Realität entsprechen (gerade was das Licht betrifft, werden von der Kamera hier Kontraste entweder plattgebügelt oder übersteigert.
Plattgebügelt oder übersteigert? Was denn nun? Solltest dich schon entscheiden – vorausgesetzt, du weißt wovon du redest und kannst das überhaupt aus eigenem Augenschein beurteilen (wirklich mal in der Praxis angeschaut?).
...das "Problem" ist, das du über das Videobild nur eine Auswahl der Realität siehst und die Kamera (über die Einstellungen und ihr Abbildungsvermögen, sowie die Qualität des Display) bestimmt, was du siehst.
"Auswahl der Realität"! Sorry, aber darüber muss ich erst noch eine Weile nachdenken, wie du das meinst und inwiefern mich das jetzt beim Fotografieren – bei Motivwahl, Bildkomposition, Bildkontrolle und eventuell notwendiger Korrekturen – behindert.
...mit "Photographie" im eigentlichen Sinn hat das nicht mehr viel zutun (Stichwort: Kontrastumfang, Tiefenschärfe ......alles nicht möglich)
Soso, ein Kontrastumfang –
nicht möglich! Eine "Tiefenschärfe" –
nicht möglich? Physiknobelpreis?
Ich nehme mal an, du hast nicht wirklich über diese Argumentation nachgedacht. Auch wenn ich versuche, den Sinn der Äußerungen nachzuvollziehen, erschließt sich mir nicht, inwiefern die Art des Kamerasuchers dabei eine Rolle spielt.
Nochmal: Der elektronische Sucher liefert eine relativ exakte Vorschau, wie das Bild schließlich aussehen wird. Dazu kann ich mir sogar ein Histogramm einblenden lassen. Wenn man damit umzugehen weiß, gibt es keine bessere Kontrolle des Tonwertverlaufs bei der jeweils gewählten Belichtung. Und schließlich zeigt mir der Sucher auf Wunsch auch überbelichtet Bildteile an. Das sind Möglichkeiten der Bildkontrolle, die ein optischer Sucher so nicht bietet.
Tiefenschärfe/Schärfentiefe? Zeigt der Sucher im Gegensatz zum optischen Sucher ohne Abdunklung des Sucherbildes.
Und schließlich: Was ist "Fotografie im eigentlichen Sinne" für dich? Was ist der "eigentliche Sinn"?
Mir ist mittlerweile schon bewusst, dass man mit der "falschen" Kamera nicht zum erlauchten und elitären Kreis der Anhänger der "echten" Fotografie gehört. Mir auch egal. Witzig finde ich allerdings die Leute, die Sprüche wie: "Photos entstehen im Kopf, nicht in der Kamera" bringen und das dann auch noch ausgerechnet als Argument Pro/Contra eines technischen Details einer Kamera.
Aber trotzdem Danke! Du bist der erste, der wenigstens ansatzweise konkrete und diskussionswürdige Kritikpunkte einbringt. Es gibt wirklich Schwachpunkte beim elektronischen Sucher, die ich bei der Verwendung festgestellt habe. Komischerweise werden die aber von keinem der Gegner genannt. Dabei gehe ich nun wirklich davon aus, dass diejenigen, die kritisieren, auch wissen wovon sie reden. Ich verstehe es einfach nicht!