Ich würde heute nie ein Haus kaufen, was umzingelt von Häusern und Grundstücken ist.
Wie wahr, wie wahr!
Ich habe schon immer "Glück" mit meinen Nachbarn gehabt.
Hatte letztes Jahr noch einen Blog, der dazu drei Beiträge hatte.
Ich poste sie hier mal, da sie zum Thema so gut passen.
Dienstag, 18. August 2015
Die Nachbarn (Teil 1)
Na dann fang ich mal an, über meine Nachbarn zu berichten.
Ich hatte schon immer Pech mit Nachbarn. Die vorletzte Wohnung war ein Lärmsandwich.
Lärmende Leute über und unter uns. Es war die Hölle. Die Änne unter uns kam immer erst gegen halb 2 nach Hause. Sie öffnete ihre Wohnungstür und warf sie dann mit Schwung zu (Bäääämmm). Das war immer der Moment, wo mein Schlaf sein Ende gefunden hatte. Dann stöckelte sie über ihren Laminatboden in jedes Zimmer (klock, klock, klicke di klock) und ich hatte den Eindruck, als würde sie jede Nacht die Rolladenbander einfach durchschneiden (RRRRRummmmms machte es dann immer). Dann hörte ich sie noch strullern und dann war endlich wieder Ruhe. Ätzendes Weibstück, Pfui Deibel.
Nun wohnen wir in einem freistehenden Einfamilienhaus mit sehr kleinem Grundstück. Gegenüber jeder Seite des Hauses steht ein Nachbarhaus.
Die Entfernungen betragen zwischen 6 und 20m.
Die lauteste und rücksichtsloseste Nachbarsfamilie (deren Haus ist das
weit entfernteste) will nun eine Terrassenüberdachung montieren lassen. Das wäre dann genau gegenüber unseres Schlafzimmerfensters. Seit einer Woche pausieren die Arbeiten. Das Fallrohr, welches das Regenwasser von seinem Dach nach unten leitet, ist schon vor einer Woche entfernt worden. Nun regnet es (endlich) kräftig schon seit 5 Nächten. Jetzt hat doch dieser Vollpfosten tatsächlich eine 10 Liter Gießkanne unter die Fallrohröffnung gestellt. Das bedeutet, dass nun hunderte Liter Wasser aus 3,5m Höhe in diese kleine Gießkanne fließen. Das wiederum heißt für uns: Fenster zu, denn das ist mega laut in der Nacht. Und das geht gar nicht. Die heißen Sommertage hatten unser Schlafzimmer entsprechend aufgeheizt.
Ich krieg die Krise hier...
Diese Leute feiern ihre Feste grundsätzlich (wenn das Wetter es erlaubt) in ihrem Garten. Letzte Woche wurde der Rotzige von denen 18. Extrem laute Techno- und Rap-Mucke und grölende Primaten bis nach 3 Uhr in der Früh. Diesmal rief ich die Bullen an. Die kamen nach 'ner halben Stunde und erklärten den Typen, was Nachtruhe und Zimmerlautstärke bedeutet. Kurz nachdem sie wieder weg waren, war klar, die Blödköppe hatten es nicht verstanden....
Freitag, 21. August 2015
Die Nachbarn (Teil 2)
Schönes Wetter ist hier scheiße. Nur bei Regen, Sturm und Kälte kann man hier prima leben.
Bin heute zum 3. Mal von unserem Nachbarn Nr. 2 geweckt worden.
Die haben erst Anfang des Jahres das Haus gekauft, dessen Garage 3m von unserer Terrasse entfernt steht.
Der hat neben einer Familienkutsche (sie haben 3 kleine Kinder) noch so ein Spaßauto. Es handelt sich um einen Sportwagen, über den er sogar einen kleinen Film gedreht hat und den bei Youtube zeigt. Das Teil ist so laut wie ein Hubschrauber. Die Mistkarre fährt der Typ nur bei Sonnenschein.
Am einem der vergangenen Samstage hat er von 8-12 Uhr seine Karre gewienert. Immer wenn es kurz regnete, fuhr er das Scheißfass in die Garage und wenn der Schauer voruüber war, fuhr er ihn wieder hinaus. Das ganze 4 oder 5 mal. Der Typ polierte tatsaächlich den Motorinnenraum!
Na jedenfalls weckt mich diese Karre immer, wenn er damit an unserem Schlafzimmerfenster vorbei fährt.
Wenn er nachmittags nach Hause kommt, hört man die Kiste schon 2- 300m vorher.
Natürlich ist das auch äußerst angenehm, wenn 3m von der Terrasse entfernt jemand an seinem Fahrzeug herum schraubt. Die Leute, die da vorher gelebt haben, waren auch nicht besser. Der Typ hatte uns letztes Jahr im Hochsommer 6(!) Wochenenden hintereinander gestohlen, als er seine Karre vor seiner Garage reparierte.
Dieser Tünnes fing schon Samstag morgens an zu Flexen, Schleifen, Bohren, Hämmern. Das volle Lärmprogramm. So saßen wir anstatt an einem sonnigen Samstagmittag und angenehmen Temperaturen nicht etwa auf unserer Terrasse oder werkelten im Garten, sondern beide vor unseren Macs bei geschlossener Terrassentür.
Abgesehen von den vielen Autos, die bei denen rein und raus fahren ist die neue Familie aber noch human. Da waren die Leute vorher weitaus krasser in ihrer Rücksichtslosigkeit. Ach die neuen sind religiös engagiert. Baptisten, Methodisten, Zeugen Jehova - ich weiß es nicht. Jedenfalls haben diese Leute einen großen Bekanntenkreis und von daher ist das hier ein ständiges Kommen und Gehen, was viel Unruhe mit sich bringt. Autotüren zuschlagen, Gelaber und Gelächter bis spät in die Nacht. Wenn ich mal Besuch verabschiede, geht das nachts draußen im Fluüsterton. Die Nachbarn rufen laut "Tschüss" um halb 2 in der Nacht, als wäre man auf dem Bahnhof. Benehmen ist halt Glück- oder Erziehungssache. Und jeder fährt an unserem Schlafzimmerfenster vorbei. Ich hatte vor 7 Jahren, als wir das Haus hier kauften an alles gedacht, nur die Enge zwischen den Grundstücken hatte ich nicht auf dem Schirm.
Deshalb bleibt mir nur die Wahl, das Schlafzimmer an eine ruhigere Stelle im Haus zu verfrachten. Und das kann nur das jetzige Wohnzimmer sein. Mir ist die Idee gekommen, einige Holzbaufirmen anzuschreiben bzgl. des angedachten Anbaus. Mal sehen, was die Kostenvoranschläge aussagen.
Montag, 31. August 2015
Die Nachbarn (Teil 3)
Wat 'n ätzender Sommer. Gestern Nacht war es so schwül, dass wir beide Fenster oben sperrangelweit offen und trotzdem Schweiß auf der Stirn hatten. Gegen 7 weckte mich der Sportwagenhansel. Letzte Woche kam er gegen Mitternacht nach Hause mit seinem lauten Scheißfass und meine Einschlafversuche waren beendet. Bin dann nach unten, trank 'ne halbe Falsche Roten und torkelte später ins Bett.
Tja, seit einem Jahr haben wir Nachbar Nr. 3.
Ein Russenpaar um die Mitte 30 mit einem 8 Jahre alten Mädchen. Inzwischen sind noch Zwillinge dazu gekommen. Der hat nun auch ein neues Hobby: eine Suzuki Kackkiste. Bis ich ihm Bescheid sagte, lief das immer so ab: Er macht die laute Kackkiste an und fängt an, sich anzuziehen, also Motorradjacke, Helm und Handschuhe. Vor dem Losfahren dann noch mal kurz das Smartphone heraus geholt und dann geht es endlich los und er wackelt davon. Das habe ich mir ein paar Tage angehoört und ih dann gebeten, doch die laute Kiste nicht so lange im Standgas laufen zu lassen.
Im Fruühjahr hat er seine Abfälle im Garten verbrannt. Als der das Haus gekauft hatte, hatten sie nur eine 60l Restmülltonne. Das rücksichtslose Miststück (die hat mir unzählige Nächte geraubt), das vorher da gelebt hatte, war ja alleine. Nun ist wohl jedem klar, dass man mit einer 60l Restmülltonne/Monat wohl nicht klar kommen kann, selbst dann nicht, wenn man wirklich intensiv den Müll trennt. So hat er im Winter seinen kleinen Grill angeworfen und darin den Abfall verbrannt. Auch eine alte Küchenarbeitsplatte, die hier jahrelang an der Hauswand lehnte, hat er zerkleinert und im Garten verbrannt. dass es sich bei Spanplatten um Sondermüll handelt und dass beim Verbrennen krebserregendes Dioxine und Furane entsteht ist dem Russenvolk anscheinend nicht klar. Die haben auch keine Gardinen vor dem Wohnzimmer, so dass ich, wenn ich nur in den Briefkasten schaue, automatisch in deren Zimmer schauen muss, es sei denn, ich schließe die Augen oder schaue nur auf den Boden. Nur noch Verstrahlte hier...