Abschaffung von Patente und Urheberrecht um die Wirtschaft wieder zu beleben?

  • Ersteller Lukas the brain
  • Erstellt am

Abschaffung von Patente und Urheberrecht um die Wirtschaft wieder zu beleben?

  • Ja, gute Idee

    Stimmen: 7 4,1%
  • Nein, so ein Unfug

    Stimmen: 151 88,8%
  • Ja, ich bin dafür, aber nicht erst wegen der Wirtschaftskrise

    Stimmen: 12 7,1%

  • Umfrageteilnehmer
    170
Haben Patente nicht eine Laufzeit? In der Wikipedia steht was von 20 Jahren. Hab aber nur den Artikel überflogen.

Ja, ist glaube ich so. Allerdings sind 20 Jahre viel zu viel, und behindern die Wirtschaft. Es ist zu lang, um Forschungskosten dafür verantwortlich zu machen.
 
...mal ehrlich. Was bezwecken denn Patente. Sie sind doch nur Instrument um eine Entwicklung wirtschaftlich zur "patentierter" Selbstbereicherung zu verwerten. Keinesfalls sind sie für eine bessere Welt förderlich. Sie sind nur ein Garant um andere, die die Entwicklungen irgentwie nutzen wollen, zu bestrafen oder zu melken.
Ohne Patente wären wir schon weiter, als wir uns die Zukunft überhaupt vorstellen können.

Patente sind eine Geißel des Kapitalismus gegen unkontrollierten Fortschritt

Der Fall aller Patente würde uns endlich aus diesem aufgezwungenen Mittelalter holen... Schluß mit Genverseuchung... mit Wasser fahren... ohne Waschmittel waschen... usw.
...ohne das Müller sagen kann: Finger weg, das war meine Idee, auch wenn sie nur in der Schublade liegt
 
Sorry, es gibt dramatische Unterschiede zwischen der Nutzung des Giant Magnetoresistance von Grünberg (für moderne Festplatten) und der Anmeldung eines Patentes für einen visuellen Indikator für den Status einer Aktion (Fortschrittsbalkens).
Ersteres ist produktiv, ermöglicht neue Produkte und echten Fortschritt, zweiteres sorgt nur dafür, dass jeder Entwickler einer kleinen Software für jede banale (Inter-)Aktion und jedes alberne GUI-Element Lizenzgebühren zahlen müsste, bzw. diese Software deshalb nicht entstehen könnte.

Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Ich bin auch dagegen hier triviales (Sofort-Kaufen™-Button) zu pantentieren. Ansonsten spiegelt dein Post genau meine Meinung wieder. Man forscht ja nicht nur aus Spaß jahrelang, damit dann jeder Pappchinese (oder anderer) sich die Technik einfach unter den Nagel reißt.
 
Ich enthalte mich hier mal der Beurteilung des Patentrechts, ich weiß nur, was eine Abschaffung des Urheberrechts bedeutet:
die Urheber könnten nicht überleben.

Es gab in den letzten zwei Jahren eine in den USA zur Diskussion stehende Gesetzesvorlage, die einer Abschaffung des Urheberrechts gleichkommt, der sogenannte "Orphan Works Act", welcher angeblich lediglich verwaiste Werke betrifft, in der Realität aber starke Konsequenzen für weltweit jeden Fotografen, Illustrator, freischaffenden Künstler, Autor, Musiker, Filmschaffenden, etc. pp, hat.

Hier im Forum wurde dieses Thema mit seinen Konsequenzen schon einmal kurz diskutiert: Orphan Works Act.

–M.
 
Der Fall aller Patente würde uns endlich aus diesem aufgezwungenen Mittelalter holen... Schluß mit Genverseuchung... mit Wasser fahren... ohne Waschmittel waschen... usw.
...ohne das Müller sagen kann: Finger weg, das war meine Idee, auch wenn sie nur in der Schublade liegt
Und wer bezahlt die Forschung dann?
 
Und wer bezahlt die Forschung dann?

Wer, wovon ...meistens sprudeln die Jdeen doch aus unterbezahlten Angestellten-Köpfen. Und forscht man etwa nur um sich zu bereichern? Etisch wohl eher für das Allgemeinwohl... oder?
wie wäre es mit dem Steuerzahler?
 
Woher ziehst du diese Erkenntnis? Was stellst du dir denn unter Forschung vor?
So unrecht hat er garnicht. Der eigentliche Kreativitätsprozess, also das "ich habe eine Idee" dauert nur Bruchteile einer Sekunde. Entweder man hat eine Idee oder keine. Es gibt verschiedene Methoden um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, eine Idee zu Produzieren, trotzdem dauert der eigentliche Prozess eben nicht wirklich lange. Genau sowas haben große Firmen verstanden und bieten ihren Mitarbeitern entsprechende Entspannungsmöglichkeiten während der bezahlten Arbeit. Dafür bleibt der Mitarbeiter wenn er sich wohl fühlt, deutlich länger bei der Arbeit und die Wahrscheinlichkeit, dass er eine Idee hat, die die Firma weiter bringt steigt an.


Ich bin generell gegen Softwarepatente. Softwarepatente behindern jegliche Art von Innovation im Software-Bereich. Shetty hat es ja schon beschrieben. Dadurch, dass Apple ein Patent darauf hat, wie man die Finger für Gesten verwendet z.B. um zu zoomen, werden Innovationen von anderen Firmen blockiert. Da es sich um Software handelt, welche beliebig häufig kopiert und ebenfalls von jedem zu Hause - der programmieren kann - hergestellt werden kann, verschärft sich das Problem nur noch. Es ist ok ein Patent z.B. auf eine spezielle Art von Kolben zu haben, da dieser nur mit großem Aufwand vervielfältigt und hergestellt werden kann.
Will nun ein anderer Hersteller neben Apple mit Multitouch zoomen, so muss dieser Hersteller jemanden dafür bezahlen, dass sich diese Person darüber gedanken macht, wie man trotzdem zoomen kann, ohne Apples Patent zu verletzen.
Zum Glück gibt es Softwarepatente nur effektiv in den USA, d.h. im schlimmsten Fall kann man sein Produkt in den USA eben nicht vermarkten. Daran sind dann die Amis aber selbst schuld.
 
Patente bedeuten nicht zwangsläufig, daß die entsprechende Technologie exklusiv beim Inhaber zu haben ist. Es gibt ja auch Lizenzen...

Ansonsten: Ich habe auch bei meinem Arbeitgeber eine Reihe von Patenten angemeldet. Da steckt eine Menge Arbeit und nicht nur ein Geistesblitz hinter. Das Ergebnis und den Erfolg dieser Arbeit würde ich nur ungern an den Produkten des Wettbewerbs sehen - es sei denn, sie zahlen dafür.
 
Wer, wovon ...meistens sprudeln die Jdeen doch aus unterbezahlten Angestellten-Köpfen. Und forscht man etwa nur um sich zu bereichern? Etisch wohl eher für das Allgemeinwohl... oder?
wie wäre es mit dem Steuerzahler?

Jetzt glaube ich es aber!

Der deutsche Steuerzahler zahlt die Abwrackprämie, damit sich einer (deutscher) in z.B. Polen ein neues z.B. japanisches Auto kaufen kann.... Da kann man das Geld auch gleich verbrennen!

Und jetzt kommst du, das der Steuerzahler die Forschung bezahlen kann, damit die Chinesen wieder was innovatives zum billig produzieren haben?! Ich glaube ich spinn!

Aber ich denke auch, das 20 Jahre zu lange sind. Und ich denke auch, das auch zwischen Geistes Blitz und Forschung unterschieden werden sollte. Eventuell bei der Laufzeit?!
 
Wer, wovon ...meistens sprudeln die Jdeen doch aus unterbezahlten Angestellten-Köpfen. Und forscht man etwa nur um sich zu bereichern? Etisch wohl eher für das Allgemeinwohl... oder?
wie wäre es mit dem Steuerzahler?
Wofuer soll man denn sonst forschen, fuer die Wohlfahrt? Einigen fehlt scheinbar die Vorstellung was fuer Kosten da anfallen. Pharmaforschung z.B. Kosten von der Idee bis zum vielleicht dann fertigen Medikament ca. 800 Millionen Dollar, Entwicklungsdauer ca. 10 Jahre.
 
Ich denke auch das man das Patentrecht dringend überarbeiten muss. Das Beispiel iPhone, sowie die Bedienung von Software (Seitenleiste) im allgemeinen zeigt doch welche Auswüchse das schon angenommen hat. Eben habe ich noch ein Patent für eine Haushaltsgerätetür entdeckt. Muss das sein, dass eine Art der Befestigung patentiert werden kann? Da ist man doch mehr damit beschäftigt wie man bestehende Patente nicht verletzt.

Beispiel aus der Kurzbeschreibung:
Die Erfindung geht aus von einer Haushaltsgerätetür mit einer Frontscheibe (10), einer Innenscheibe (12) sowie mit einer Trägervorrichtung (14).
Um eine gattungsgemäße Haushaltsgerätetür mit verbesserten Montageeigenschaften bereitzustellen, wird vorgeschlagen, dass die Trägervorrichtung (14) wenigstens ein Querträgermittel (16) und wenigstens eine Seitenleiste (64, 66) aufweist, die zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Frontscheibe (10) mit dem Querträgermittel (16) zusammengefügt ist.

Ich Stimme "Apfelpower" zu und bin ebenfalls der Meinung das wir mit Wasser fahren würden wenn wir ein anderes Patentrecht hätten. Klar, ohne geht es auch nicht, da dies direkte Einwirkung auf die Forschung hätte. Aber wer weis das schon......
 
Man sollte schon sehen, dass es sich um amerikanische Wissenschaftler handelt, die ihre Erkenntnisse auf den amerikanischen Markt beziehen.
Wenn man sich die Auswüchse der Patentiererei in den USA anschaut, dann ist der Ansatz nachzuvollziehen.
Warum ich als "Erfinder" dann aber 5 Jahre meines Lebens in die Entwicklung einer Gerätschaft investieren sollte bleibt mir schleierhaft.
 
Wofuer soll man denn sonst forschen, fuer die Wohlfahrt?

Nein, zur Verbesserung der eigenen Produkte... Und die Pharmaindustrie zeigt doch wie krank das System ist und wie sie die aktuelle Situation ausnutzt. Es gibt genügend Beispiele wie man mit einem Nachahmerpräparat Menschen in der 3. Welt helfen könnte und wie die von dir genannte Pharmaindustrie das verhindert. "Medizin nur für Reiche".....

Ein anderes erschreckendes Beispiel sind die Patente auf Saatgut. Berichte über die Firma Monsanto gibt es genug.....
 
Warum ich als "Erfinder" dann aber 5 Jahre meines Lebens in die Entwicklung einer Gerätschaft investieren sollte bleibt mir schleierhaft.

Mir ebenso, aber vielleicht entwickelt sich soetwas wie die "Open Source" Bewegung und die Forscher, sowie die UNI`s arbeiten besser zusammen. Ich denke funktionieren wird das schon...
 
Wie will man denn damit Geld verdienen? Das wäre ja so, als ob jemand, der mit Material arbeitet, das auch mit allen Teilt. Das mit den Trivialpatenten halte ich für einen sinnvollen Einwand, wenn Apple sich die Zoom-Implementation patentieren lässt, dann mag das okay sein. Wenn Logitech das Scrollrad patentiert, dann müssen alle anderen dafür zahlen. Aber letztlich zahlen die für die Lizenz, Logitech für die Forschung. Ist ein netter deal eigentlich.
 
Warum wird bei Patenten immer gleich die Software-Patent Nummer angeführt? Lasst mal die Statusbalken und Doppelklick-Geschichte außen vor.
Wenn ich als Pharma-Unternehmen einen neuen Wirkstoff erforsche, dann brauche ich auf jeden Fall teures Personal. Das sind alles studierte und promovierte Wissenschaftler die nicht für 8,50 EUR/h arbeiten. Dazu kommen Gerätschaften und spätere Tests. Da sollte es einem doch klar sein, dass man auch irgendwann die Früchte seiner Investition ernten möchte. Ist das Patent dann abgelaufen, kann man, wie z.B. bei Acetylsalicylsäure günstige Drittprodukte produzieren. Davor halt nur, wenn ich den Kram lizenziere.
 
Wer, wovon ...meistens sprudeln die Jdeen doch aus unterbezahlten Angestellten-Köpfen. Und forscht man etwa nur um sich zu bereichern? Etisch wohl eher für das Allgemeinwohl... oder?
wie wäre es mit dem Steuerzahler?

Forschung ist sowas wie Siemens beim Transrapid gemacht hat und immernoch hat. Bei so einer Entwicklung müssen verschiedenste hochkomplizierte Probleme gelöst werden, die dann u.U. auch patentiert werden können.
Und die wichtigen Ideen bei so einer Entwicklung sprudeln wohl eher seltener aus unterbezahlten Angestellten-Köpfen... :rolleyes:
 
Die Idee ist ja vielleicht, dass du ein Touch-Telefon haben willst. Aber die Umsetzung dauert mehr als einen Augenblick.

Ich glaube, es ist für eine Firma immer noch günstiger sich ASS lizensieren zu lassen, also selber einen Schmerzlinderer zu erfinden.
 
Forschung ist sowas wie Siemens beim Transrapid gemacht hat und immernoch hat. Bei so einer Entwicklung müssen verschiedenste hochkomplizierte Probleme gelöst werden, die dann u.U. auch patentiert werden können.
Und die wichtigen Ideen bei so einer Entwicklung sprudeln wohl eher seltener aus unterbezahlten Angestellten-Köpfen... :rolleyes:

Der Transrapid ist ebenso ein schlechtes Beispiel wie die Pharmakonzerne. Der Transrapid bindet und vernichtet öffentliche Gelder im Milliardenbereich und die Pharmakonzerne belasten mit überzogenen Medikamentenpriesen die Kassen und behindern die 3. Welt am Zugang zu guter Medizin.

Was muss noch passieren? Sicher muss es einen Schutz geben, aber die jetzige Form ist in jedem Fall veraltet.
 
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