Mithin handelt es sich bei Medizinern selten um überbezahlte Dummschwätzer, oder finanzielle Minderleister, daher habe ich auch kein Problem damit, wenn die in ihrer knappen Freizeit mit einem Porsche zum Golf-Club fahren - zumindest solange sie nicht mein Vertrauen und meine Hoffnungen auf Schmerzfreiheit verspielen ...
Eieiei… dem muß ich sanft widersprechen!
Medizinmann ist ein Knochenjob, wenn man ihn richtig macht, keine Frage. Vom schlecht bezahlten Assistenzarzt bis hin zur Koryphäe - den berühmten „Meinungsbildnern“ und Mitgliedern verschiedener Advisory-Boards sind die Jungs und Mädels ständig unterwegs. Dafür werden sie in der Regel exorbitant bezahlt.
Man mache aber bitte nicht den Fehler anzunehmen, daß das Eine eine gerechte Folge des Anderen wäre. Ich habe tagtäglich aus verschiedenen Anlässen mit Ärzten zu tun, teils als Kontrolleur, als Berater oder als Verhandlungspartner/-gegner. Der allerkleinste Teil von den Jungs und Mädels nimmt das Geld als Kompensation für die erbrachte Arbeitsleistung. Schon relativ früh im letzten Jahrhundert wurde Medizin mit dem Ziel studiert, möglichst viel Geld zu verdienen und einen gewissen gesellschaftlichen Status zu erlangen. Genau das habe ich auch bei den Medizin-Doktoranden beobachtet, die ich an der Uni betreut habe. Das Interesse am Fach an sich war eher zweitrangig und wurde durch enormen Leistungsdruck kompensiert. Ich staune immer noch, wie auf diese Weise so viele fähige und kompetente Ärzte entstehen konnten.
Das heiß auf keinen Fall, daß alle Ärzte geldgeile Idioten sind, rechtfertigt aber auch nicht nur Ansatzweise die Nettoeinkommen, wie sie in Medizinerkreisen üblich sind und vor allem als selbstverständlich angenommen werden.
Dazu kommt, daß das schon erwähnte Abrechnungs- und Verteilungssystem der Kassen ein Unding ist, den Niedergelassenen fast schon existenzielle Probleme bereitet (die Quartalsabrechnung läßt nur schwer eine finanzielle Planung zu) und eben Hinz und Kunz sich dort bedient, wo etwas zu holen ist. So wird eine „Notwendigkeit“ hoher Arztgehälter vorgetäuscht, die dann immer wieder als Scheinargument mißbraucht wird.
Dazu kommt eine beinharte Lobby und der immer noch in der Bevölkerung vorhandene Respekt vor dem „Herrn Doktor“.
p.s.: Radiologen sind hier ausgenommen: Die sind alle geldgeile Verbrecher, die sich jeden F*rz extra in den Vertrag schreiben lassen und dafür wachsweiche Befunde abliefern, die nur ein Ziel haben: daß ihnen niemand ans Beim p*ssen kann. Als Ausrede gelten dann immer die hohen Anschaffungskosten der Geräte. (Die sind zwar exorbitant, rechtfertigen aber eben auch nicht den zweit-Cayenne für die Gattin)