18.Bundestagswahl

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  • Alternative für Deutschland(AfD)

    Stimmen: 45 13,6%
  • Sonstige Partei

    Stimmen: 23 6,9%

  • Umfrageteilnehmer
    332
Status
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… Weil: es ist eigentlich genug Geld im System, die Verteilung ist das Seltsame :)

Das gleich trifft auf die Ärzteschaft zu. Geld bekommen die mehr als Genug, aber durch die Selbstverwaltung gesteuert wird dieses nicht entsprechend den Leistungen für die Patienten verteilt.
 
... Weil: es ist eigentlich genug Geld im System, die Verteilung ist das Seltsame ...

Die Verteilung ist das eine, die überbordende bürokratische Administration das andere.
Da bleibt neben wenig Geld, kaum noch Zeit für die Begutachtung des Fastfood gestählten "Volkskörpers" ...
 
die gKV Versorgung ist nicht schlecht. Gegenüber der pKV gibt es Komfortverluste, aber nur wenige essentielle Unterschiede.
.

Das Problem ist, dass gerade im ambulanten Bereich die Versorgung von gesetzlich Versicherten nur noch aufrecht erhalten werden kann, weil mit den Privatversicherten massiv quersubventioniert wird - auf deren Kosten.
Ein Freund von mir ist HNO Arzt und bekommt ca. 25-30 Euro pro untersuchten Patient im Quartal. Im Schnitt kommen die Patienten 2x Quartal und er braucht ca. 10 min für eine Untersuchung. D.h. er bekommt ca. 15 Euro pro Untersuchung macht einen Umsatz von ca. 90 Euro/stunde für einen Kassenpatienten. Davon kann er noch nicht mehr mehr das Personal bezahlen, geschweige denn Miete oder Investionionen. Fur einen Privatversicherten bekommt er zwischen 80 und 160 Euro für jede Untersuchung braucht aber mehr Zeit - d.h. Umsatz von über 500 Euro pro Stunde.

Ohne Privatversicherte (die bei Ihm ca. 10% der Patienten ausmachen) würde er sofort die Praxis schliessen müssen bzw er sagt er würde die Sprechstunde für Kassenpatienten auf 10h Woche reduzieren und den Rest Selbstzahlersprechstunde machen. Insofern würde eine Bürgerversicherung sofort in die 2 Klassen Medizin münden oder die Kassen müßten mehr Geld für Ihre Patienten locker machen... dann würden die Beiträge explodieren.
 
Irgendwie hab ich schon den Eindruck, es ist dir ein Grundanliegen sich ein wenig mit dem Finger in den gesellschaftlichen Wunden zu verlustieren ... :crack:
Ich bin studierter Wirtschaftswissenschaftler. Meine Berufsehre sagt mir, dass Geld geil ist, aber Nachhaltigkeit und Nachdenken noch geiler. Und wenn sich die Gesellschaft im Tiefschlaf befindet, muss man eben mal ein bisschen in den Wunden bohren. :hehehe:

Das macht er aber gut, und mit einer Zielgenauigkeit die beindruckend ist. :rotfl:
Ich lobe mich ja total ungern selbst, aber ich könnte der "Gegenseite" sogar passende Gegenargumente liefern, die auch sehr gut ins Schwarze treffen. Ich freu mich aber immer, wenn die Herrschaften selbst drauf kommen. :D
 
Ohne Privatversicherte (die bei Ihm ca. 10% der Patienten ausmachen) würde er sofort die Praxis schliessen müssen
Ist ein Argument. Lässt nur die Gesamtproblematik außer acht.

Ich werf mal eine These in den Raum.. Ohne die PKV-Vollversicherung könnte die GKV höhere Sätze zahlen.

Ob ein Arzt seine Gesamtleistung durch 80% (in Geldeinheiten) Privatleistungen und 20% GKV-Leistungen finanziert, weil er den x-fachen Satz abrechnen kann oder ob er sich durch höhere Sätze der GKV (die sie dank Pflichtversicherung zahlen könnte) plus Zusatzversicherungen finanziert, ist doch wumpe.

Entscheidend ist, dass er seine Leistungen zu 100% finanzieren kann. Wie die Aufteilung ist, ist völlig egal.

Kaufmännisch: Ob du 2 Stück je 5 Euro verkaufst oder 5 Stück je 2 Euro macht im Ergebnis keinen Unterschied.

Frag dich doch lieber mal, wie es möglich ist, dass 10% der Patienten mehr als 50% seiner Kosten decken. Das würde mir ja bei einem Finanzierungsmodell schon zu denken geben. ;)
 
… Insofern würde eine Bürgerversicherung sofort in die 2 Klassen Medizin münden oder die Kassen müßten mehr Geld für Ihre Patienten locker machen... dann würden die Beiträge explodieren.

Leider ein Fehlschluss. Aber frag deinen Freund doch mal wieso er als HNO-Arzt (Durchschnittliches Einkommen 2007 von 174000€, inzwischen weiter gestiegen) aus dem von den Ärzten selbst verwalteten Topf so viel weniger bekommt als zum Beispiel ein Internist (2007: 396000€) oder ein Radiologe (2007: 402000€)? Die Krankenkassen zahlen eine riesige Summe an die Ärzte, aber die Verteilungsschlüssel unter den einzelnen Ärztegruppen bestimmen die Kassenärztlichen Vereinigungen selbst. Hier krankt eher das System als das zu wenig Geld von den GKV zur Verfügung gestellt würde.
 
Das Problem ist, dass gerade im ambulanten Bereich die Versorgung von gesetzlich Versicherten nur noch aufrecht erhalten werden kann, weil mit den Privatversicherten massiv quersubventioniert wird - auf deren Kosten.
laut den Zahlen vom statistischen Bundesamt werden 70% des Reinertrages durch die Behandlung von gKV Patienten erwirtschaftet. Bei einem durchschnittlichen Arzteinkommen von ca. 140.000 - 300.000€/Praxisinhaber sind das 56.000 - 210.000€.
Wenn man jetzt noch einbezieht, dass die (in der Mehrzahl) gesünderen Patienten der pKV als gKV-Patienten zu einem zusätzlichen Ertrag führen, dürfte sich der Verlust in Grenzen halten
 
Ohne Privatversicherte (die bei Ihm ca. 10% der Patienten ausmachen) würde er sofort die Praxis schliessen müssen ...
Ohne die gesetzlich Krankenversicherten hätte er nur 10 % Einkommen.
Die GKV bringt ihm die Basis (90%, wahrscheinlich auch das Gros des Gesamteinkommens), die Privaten finanzieren ihm das Sahnehäubchen.
 
Und die Frage ist ja: Was ist denn eigentlich für den Patienten besser?
 
laut den Zahlen vom statistischen Bundesamt werden 70% des Reinertrages durch die Behandlung von gKV Patienten erwirtschaftet. Bei einem durchschnittlichen Arzteinkommen von ca. 140.000 - 300.000€/Praxisinhaber sind das 56.000 - 210.000€.
Wenn man jetzt noch einbezieht, dass die (in der Mehrzahl) gesünderen Patienten der pKV als gKV-Patienten zu einem zusätzlichen Ertrag führen, dürfte sich der Verlust in Grenzen halten

Ohne die gesetzlich Krankenversicherten hätte er nur 10 % Einkommen.
Die GKV bringt ihm die Basis (90%, wahrscheinlich auch das Gros des Gesamteinkommens), die Privaten finanzieren ihm das Sahnehäubchen.

er fäht porsche, insofern geht es ihm sicher gut...
aber er sagt dass bei ihm die 30%-70% regel gilt - die gesetzlich versicherten machen 70% der arbeit, bringen aber nur 30% des einkommens - die privaten machen 30% der arbeit und bringen 70% des einkommens -

was die statistik sagt kann ich nicht beurteilen - aber ich denke das kommt aufs fachgebiet an - ein cousin von mir ist radiologe in einer sehr strukturschwachen gegen - der ist fett reich, bei dem kommt sicher der großteil des einkommens von den gesetzlich versicherten, ähnlich dürfte es bei den herzkathederfuzzis sein.
 
... was die statistik sagt kann ich nicht beurteilen - aber ich denke das kommt aufs fachgebiet an - ein cousin von mir ist radiologe in einer sehr strukturschwachen gegen - der ist fett reich, bei dem kommt sicher der großteil des einkommens von den gesetzlich versicherten, ähnlich dürfte es bei den herzkathederfuzzis sein.

Radiologen stehen ganz oben auf der Rolltreppe in monetäre Paradies ...
 
Leider ein Fehlschluss. Aber frag deinen Freund doch mal wieso er als HNO-Arzt (Durchschnittliches Einkommen 2007 von 174000€, inzwischen weiter gestiegen) aus dem von den Ärzten selbst verwalteten Topf so viel weniger bekommt als zum Beispiel ein Internist (2007: 396000€) oder ein Radiologe (2007: 402000€)? Die Krankenkassen zahlen eine riesige Summe an die Ärzte, aber die Verteilungsschlüssel unter den einzelnen Ärztegruppen bestimmen die Kassenärztlichen Vereinigungen selbst. Hier krankt eher das System als das zu wenig Geld von den GKV zur Verfügung gestellt würde.


er ist auch schuldenmillionär, weil er modernst eingerichtet ist - er sagt, dass man mit reinen gesprächs oder versorgungsleistungen nicht existieren kann - deswegen haben die internisten so viel - das meiste davon kriegen die, die herzkatheder machen - der internist um die ecke verdient mit sicherheit nur einen bruchteil

(bei uns in der gegend gibt es einen herzkathederarzt, der kandidiert auch immer brav für eine eher linke partei - der ist bekannt, dass er jeden kathedert und sich immer mal wieder neue immobilien für 7 stelllige beträge kauft. der verdient, wenn man seinen lebensstil betrachtet, vorsichtig geschätzt mindestens 1,5 Mio im Jahr)
 
@Lars


Wir wissen ja mittlerweile wie hoch Dein Lebensstandard ist. Wie willst Du diesen mit 550 € Rücklage (Versicherung) halten? In Deinen Rechnungen ist vorne bis hinten der Wurm drin. Nehmen wir an, Du bist 37 Jahre alt, Rentenbeginn mit 67 Jahren, dann hast Du eine garantierte Rente von ca. 1800 €, eine voraussichtliche von ca. 3500 € (illusorisch, da diese Summe sich nur auf heutige Kapitalmarkt-Verhältnisse bezieht). Selbst wenn Du Eigentumswohnungen besitzt, reicht das Geld nicht um den Lebensstandard zu halten. Auf den kapitalmarkt würde ICH mich nicht mehr verlassen.

So, Du bist also aus der gesetzlichen Krankenkasse UND der Pflegeversicherung raus? Ich bin froh, dass ich trotz Selbsständigkeit weiter meine GKV behalten habe, ebenso die Pflegeversicherung. Bis zu meinem 60. Lebensjahr war ich kerngesund. Dann plötzlich: CPDO, MDS, extreme Durchblutungsstörungen und nahezu Blindheit. Jede PKV KANN Dir den Vertrag kündigen. Die GKV NICHT. Bei welcher Versicherung lässt Du denken?
 
Jede PKV KANN Dir den Vertrag kündigen
Beim Rest bin ich völlig bei dir. Allerdings ist mein letzter Kenntnisstand, dass sich alle deutschen privaten Krankenversicherer verpflichtet haben, keine Kündigungen auszusprechen. Gut.. das ist ein bisschen wie beim Kyoto Protokoll, aber doch sehr verbindlich.
 
Dass Du mit 550 EUR Altersrückstellung im Monat nachher den Lebensstandard nicht halten kannst, ist mir bewusst. Deshalb rechne ich auch mit eher konservatien Beträgen bei der gesetzlichen Rente. Lt. Rentenbescheid so gut 2000 EUR, Stand heute. Und privat muss man halt noch vorsorgen, Immobilien oder wie auch immer.

Nun, es gibt Argumente für und gegen die PKV. Ob es diese Form der Versicherung noch in 20 Jahren gibt, bezweifle ich. Ich wäre ohnehin für ein Grundsystem für alle (inkl. Selbstständige, Beamte, jetzige PKV Versicherte) und Zusatzleistungen per PKV.
 
Beim Rest bin ich völlig bei dir. Allerdings ist mein letzter Kenntnisstand, dass sich alle deutschen privaten Krankenversicherer verpflichtet haben, keine Kündigungen auszusprechen. Gut.. das ist ein bisschen wie beim Kyoto Protokoll, aber doch sehr verbindlich.



Okay, Du hast recht! Bis zum heutigen Tage gibt es zwei BGH-Urteile darüber. Gekündigt kann nur werden bei Bedrohung eines PKV-Beauftragten und bei Betrug. Absolut nicht kündbar ist die Pflegeversicherung.
 
Dass Du mit 550 EUR Altersrückstellung im Monat nachher den Lebensstandard nicht halten kannst, ist mir bewusst. Deshalb rechne ich auch mit eher konservatien Beträgen bei der gesetzlichen Rente. Lt. Rentenbescheid so gut 2000 EUR, Stand heute. Und privat muss man halt noch vorsorgen, Immobilien oder wie auch immer.

Nun, es gibt Argumente für und gegen die PKV. Ob es diese Form der Versicherung noch in 20 Jahren gibt, bezweifle ich. Ich wäre ohnehin für ein Grundsystem für alle (inkl. Selbstständige, Beamte, jetzige PKV Versicherte) und Zusatzleistungen per PKV.


Dann frage ich mich allerdings, weshalb Du so rigoros gegen die Gesetzlichen wetterst? Es wird doch seit geraumer Zeit alseits gefordert sich zusätzlich zur Gesetzlichen Versicherung (Rente und Krankenversicherung) abzusichern. Genau das, was Du jetzt propagierst, lehnst Du in Deinen Beiträgen vehement ab.
 
PKV auflösen. GKV zusammen legen. Den PKV Angestellten einen Arbeitsplatz in der GKV anbieten. Grundsicherung für alle Staatsbürger (jeder Erwerbstätige muss einzahlen). Wer mehr möchte kann ja wie bereits heute private Krankenzusatzversicherung (Augen, Zähne usw.) abschließen. Dann noch das Geld im System gerechter verteilen. Braucht jeder Zahnarzt einen Porsche und muss Mitglied im Golfclub sein?
 
Dann frage ich mich allerdings, weshalb Du so rigoros gegen die Gesetzlichen wetterst? Es wird doch seit geraumer Zeit alseits gefordert sich zusätzlich zur Gesetzlichen Versicherung (Rente und Krankenversicherung) abzusichern. Genau das, was Du jetzt propagierst, lehnst Du in Deinen Beiträgen vehement ab.

Nein, nicht ganz. Ich würde mir vorstellen, dass es eine gesetzliche KV gibt, die eine Grundversorgung anbietet, also bei akuten Schmerzen, notwendigen Operationen usw. Also unter dem Niveau der jetzigen GKV, so dass keiner bei akuten Schmerzen und notwendigen Krankenhausaufenthalten ohne Versicherungsschutz dasteht. Also im Grunde genommen eine Versicherung für stationäre Behandlungen und die ambulante Notaufnahme.

Alles andere, inkl. Hausarzt, Medikamente, Zahnarzt etc. darf dann sinnvoll privat versichert werden, natürlich mit Aufnahmezwang der Versicherer.

Damit hätten wir keine Zwei-Klassen Medizin mehr, sondern mehr Gerechtigkeit und jeder könnte sich entsprechend versichern.

Alternativ könnte man auch gerne die PKV abschaffen und durch eine leistungsfähige GKV ersetzen, die dann aber mehr zahlt als heute. Und wo der Unsinn der Familienversicherung abgeschafft wird. Vielleicht wäre es sogar sinnvoller, GKV und PKV komplett aufzugeben und hier mal Wettbewerb zuzulassen, ähnlich wie jetzt bei der PKV.
 
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