Bundesregierung hat "die Armut stark vergrößert"

Weil Wesselsky das grundsätzliche Prinzip, auf dem Gewerkschaften basieren, in Frage stellt: Solidarität.
Was ist bei dir »Solidarität« unter Gewerkschaften?
Einheitsgewerkschaft?
Durchsetzung des kleinsten gemeinsamen (sozialen) Nenners?

Wesselsky ist einer der Wenigen, der mit großem persönlichen Einsatz gegen diese Abwärtsbewegung kämpft.

(Da fällt mir noch Ulrich Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband ein – solche Männer braucht das Land.)
 
Es werden alle reicher, ein Teil eben nur umfangreicher reicher.

Wie gesagt, darauf kann man sich zurückziehen und die relative Armut als zwar nicht unbedingt schöne, aber unvermeidliche Erscheinung ansehen, die eine freie und offene Gesellschaft nun mal mit sich bringt (hier würde ich nicht unbedingt zustimmen, aber egal). Und man kann feststellen, dass selbst die Ärmsten der Armen in Deutschland besser leben als selbst Kaiser und Könige vor noch nicht allzu langer Zeit, deutlich besser auch als der Durchschnitt in den Ländern der Dritten Welt heute (dies halte ich für richtig).

Der eigentlichen Frage weichst du aber bislang aus: Kann eine Demokratie auf Dauer Bestand haben, wenn die Einkommens- und Vermögensverhältnisse immer weiter auseinanderdriften?

Dazu würde ich gerne mal was von dir hören.
 
Was ist bei dir »Solidarität« unter Gewerkschaften?
Einheitsgewerkschaft?
Durchsetzung des kleinsten gemeinsamen (sozialen) Nenners?

Ich finde es befremdlich, wie sehr hier selbst Linke die Idee des "Marktes" verinnerlicht haben; hinterfagt wird da offensichtlich nichts mehr. Konkurrenz unter Gewerkschaften, möge die bessere gewinnen - das ist geradezu pervers.

Gewerkschaften sind Kartelle, das ist ihr Sinn und Zweck! Es gibt sie, damit sich Arbeitnehmer - die immer und grundsätzlich in der schwächeren Position sind - ihre Arbeitskraft nicht zu jedem Preis verkaufen müssen. Das geht natürlich nur mit strikter Solidarität unter den Arbeitnehmen. Wenn nun die Zugbegleiter von Weselskys GDL mehr verdienen als die bei der EVG, dann widerspricht das fundamental dem Prinzip, nach dem Gewerkschaften funktionieren.
 
Da fällt mir noch Ulrich Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband ein – solche Männer braucht das Land.
Naja.
Was er sagt, ist nicht falsch. Dumm nur, dass der Paritätische als Institution selber Rädchen im Getriebe und Profiteur der Erwerbslosenindustrie ist; genauso wie Caritas und AWO, deren Geschäftsmodelle ohne quasi beliebige Anzahl vom Arbeitsamt geschickter, sich (ohne Gefahr der Sanktionierung) nicht weigern könnender Erwerbsloser und staatlich subventionierter Arbeitsplätze scheitern würden.

Tja, wo früher der Zivildienstleistende, muss heute eben der Maßnahmenableistende hin.
 
Wenn nun die Zugbegleiter von Weselskys GDL mehr verdienen als die bei der EVG, dann widerspricht das fundamental dem Prinzip, nach dem Gewerkschaften funktionieren.
Einerseits: Die GDL heißt GDL und nicht GDZ;
Andererseits: Die Tf und Zb in der EVG könnten ja geschlossen der GDL beitreten, sollte diese immer die besseren Tarife aushandeln. Tun sie nicht? Nun, das ist Koalitionsfreiheit.

Und nochwas: Selbst eine Mammutgewerkschaft wie ver.di (aus etlichen Einzelgewerkschaften zusammengeschustert) handelt ja nicht éinen Tarifvertrag für alle Gewerke aus, sondern Dutzende, je nach Fachgruppe.
Ob dann éine (hypothetische) GDLEVG getrennte Tarifverträge für Lokführer, Zugbegleiter und Bahnhofspersonal aushandelt oder getrennte GDL und EVG separate Abkommen schafft, kommt doch aufs Gleiche raus.
 
Wie gesagt, darauf kann man sich zurückziehen und die relative Armut als zwar nicht unbedingt schöne, aber unvermeidliche Erscheinung ansehen, die eine freie und offene Gesellschaft nun mal mit sich bringt (hier würde ich nicht unbedingt zustimmen, aber egal). Und man kann feststellen, dass selbst die Ärmsten der Armen in Deutschland besser leben als selbst Kaiser und Könige vor noch nicht allzu langer Zeit, deutlich besser auch als der Durchschnitt in den Ländern der Dritten Welt heute (dies halte ich für richtig).

Der eigentlichen Frage weichst du aber bislang aus: Kann eine Demokratie auf Dauer Bestand haben, wenn die Einkommens- und Vermögensverhältnisse immer weiter auseinanderdriften?

Dazu würde ich gerne mal was von dir hören.

Das ist in der Tat die richtige Frage. Und darauf kann man nur mit einem klarem Jein antworten. Die Gesellschaftsform ist egal, alles wird hinweggefegt wenn der Mensch denkt es geht ihm schlecht. Dabei ist es egal ob es eine Diktatur ist oder eine Demokratie. Ich komme aus der demokratischen Republik und die ging nicht zu Grunde weil man die SED n nicht mochte, sondern weil es Teilen der SED Spitze um einiges besser ging als dem Rest. Dazu gab es ja ein Schlaraffenland nebenan…..

Das sind nur meine Beobachtungen, die Geschichtsschreibung sieht es naturgemäß anders.

Trump ist ja nicht das schlechteste Beispiel oder die AFD oder Erdogan oder Putin. Die Menschen wollen Wohlstand, eine stetige Verbesserung, wer es ihnen verspricht, gewinnt. Kommt es zu einer Verbesserung hat derjenige recht. Dabei ist es egal wie, weshalb und warum es eintritt. Siehe Hitler.

Aber in meinen Augen ist es der Lauf der Dinge, der Kreislauf der Geschichte.
 
Wie gesagt, darauf kann man sich zurückziehen und die relative Armut als zwar nicht unbedingt schöne, aber unvermeidliche Erscheinung ansehen, die eine freie und offene Gesellschaft nun mal mit sich bringt (hier würde ich nicht unbedingt zustimmen, aber egal). Und man kann feststellen, dass selbst die Ärmsten der Armen in Deutschland besser leben als selbst Kaiser und Könige vor noch nicht allzu langer Zeit, deutlich besser auch als der Durchschnitt in den Ländern der Dritten Welt heute (dies halte ich für richtig).

Der eigentlichen Frage weichst du aber bislang aus: Kann eine Demokratie auf Dauer Bestand haben, wenn die Einkommens- und Vermögensverhältnisse immer weiter auseinanderdriften?

Dazu würde ich gerne mal was von dir hören.

Nein, kann sie nicht. Da helfen weder Vergleiche mit Stoffnäherinnen in Bangladesh noch der Umstand, dass aktuell *noch* die Mehrheit der Gesellschaft das Glück hat, in Jobs zu arbeiten, die genügend Gehalt und Lohn abwerfen, um wiederum gescheit zu leben.

Genau wie die Rentner, die im Ruhestand mehr verdienen als im Beruf, werden das aber zunehmend weniger. Bei der Generation Y (also die, die jetzt so 20, 30 sind) sehen die Einkommensverhältnisse jetzt schon häufig katastrophal schlecht aus.

Es wird in Zukunft also immer mehr berufstätige Arme geben, die dann mit Eintritt ins Rentenalter endgültig ins Bodenlose abstürzen.

Das plus ein zunehmender Kulturwandel durch Zugereiste (Flüchtlinge, Immigranten) (die aber auch an der Gesamtlage nix groß ändern werden, weil es eben NICHT alles Fachkräfte sind) wird deshalb dazu führen, dass es irgendwann zwischen 2030 und 2050 wieder politisch knallen wird in diesem Land.

Oder wie ein Kollege neulich meinte: "Die Deutschen machen das wieder ultimativ. Gucken zu, wie die Scheiße überall immer höher steigt und irgendwann der Deckel vom Topf fliegt. Dann wird wieder zu extremen Maßnahmen gegriffen, um die Verhältnisse besser zu machen. Das wird mittelfristig aber auch wieder total schief gehen, und am Ende tut es den Deutschen dann wieder total leid und alle wundern sich, wie es dazu kommen konnte."

Ich fürchte mittlerweile, er hat Recht. Aber vielleicht leb ich dann schon nicht mehr..... :teeth:
 
Ich finde es befremdlich, wie sehr hier selbst Linke die Idee des "Marktes" verinnerlicht haben; hinterfagt wird da offensichtlich nichts mehr. Konkurrenz unter Gewerkschaften, möge die bessere gewinnen - das ist geradezu pervers.
Wenn die andere Gewerkschaft eher die Interessen der Arbeitgeber vertritt, dann ist das die einzige Möglichkeit. Wir sollten froh darüber sein, dass es noch solche »Querköpfe« gibt.

Hier mal eine andere Sicht der Dinge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo werden denn die Armen ärmer? Es werden alle reicher, ein Teil eben nur umfangreicher reicher.

1.) Die Armen werden dadurch ärmer dass bspw. die Sozialleistungen nicht in dem Maße mitgehen wie die Inflation die Lebensmittel verteuert.
2.) Die weniger einkommensstarken Schichten werden dadurch ärmer dass die Löhne nicht in dem Maße steigen wie die Inflation der letzten jahre. Fürher konnte ein Hilfsarbeiter noch eine Familie ernähren, wenn auch ohne Jahresurlaub auf Mallorca oder einen Golf vor der Tür, heute muss derselbe Hilfsarbeiter ergänzende Sozialhilfe in Anspruch nehmen wenn er eine eigene Wohnung hat.
3.) Wer so argumentiert wie du, sollte sich nicht "Kumpelkalle" sondern eher "Bonzenbernie" nennen.
 
Aber in meinen Augen ist es der Lauf der Dinge, der Kreislauf der Geschichte.

Wie darf ich das verstehen? Lässt sich das drohende Unheil nicht abwenden, weil der Politik keine geeigneten Mittel dafür zur Verfügung stehen? Oder weil die Politik einfach nichts tun wird ("Der Mensch muss immer erst auf die Schnauze fallen")?
 
1.) ...Früher konnte ein Hilfsarbeiter noch eine Familie ernähren, wenn auch ohne Jahresurlaub auf Mallorca oder einen Golf vor der Tür, heute muss derselbe Hilfsarbeiter ergänzende Sozialhilfe in Anspruch nehmen wenn er eine eigene Wohnung hat....
Und nur ein bisschen früher durften seine Eltern oder er selber an die Ostfront, um wie die Fliegen zu sterben, und wieder nur ein bisschen früher, durften noch mehr davon in die Schützengräben, ... das war vielleicht schön! :mad:
Anstatt dass Ihr dankbar darüber seid, in einer der besten Zeiten und an einem der besten Orte der Menschheitsgeschichte zu leben, heult Ihr rum und klagt und jammert wie Mädchen!
Warum vergleicht Ihr Heulsusen Euch immer nur mit der einzigen Generation, die es VIELLEICHT materiell ein bisschen besser gehabt hat als Ihr? :mad:

Dieses Gejammer ist wirklich peinlich, Eure toten Vorfahren würden Euch bis nach Sibirien und zurück scheuchen, Euren Hintern tretend, Mac.

Eins habe ich gelernt, vor allem im Berufsleben: Wer viel jammert, ist meistens selber schuld und den schreibe ich sofort für meine Projekte ab.
 

Nein, es ist kein "Wissen", sondern eine Meinungsäußerung, die zwar mehr oder weniger plausibel begründet wird, aber dennoch eine Meinungsäußerung bleibt (und fairerweise auch als solche gekennzeichnet ist). Generell möchte ich den Fans der "Nachdenkseiten" ans Herz legen, dieses Web-Angebot nicht als Informationsquelle, sondern als das zu betrachten, was es ist: ein Meinungsmagazin. Als solches ist es ja auch nicht verkehrt.
 
Nein, es ist kein "Wissen", sondern eine Meinungsäußerung, die zwar mehr oder weniger plausibel begründet wird, aber dennoch eine Meinungsäußerung bleibt (und fairerweise auch als solche gekennzeichnet ist).
Immer noch besser, als über »Solidarität« im Allgemeinen zu faseln und die speziellen Zusammenhänge vollkommen zu ignorieren. Deine abgeklärten, aus dem Lehnstuhl abgesonderten Weisheiten bringen dich keinen Schritt weiter.

Natürlich habe ich zum GDL-EVG-Zwist eine Meinung, ebenso zur Entstehung der heutigen Macht- und Geldkonstellationen. Und meine Meinung erwächst nicht aus dem Studium eines »Meyers Universallexikons«, aus Wikipedia oder der ARD-Tagesschau.

Wenn du dich zu einer Meinung nicht durchringen kannst, aus Angst, du würdest einen formalen Fehler begehen, ist das dein Bier.
 
Der eigentlichen Frage weichst du aber bislang aus: Kann eine Demokratie auf Dauer Bestand haben, wenn die Einkommens- und Vermögensverhältnisse immer weiter auseinanderdriften?

Fakt ist ganz sicher: Armut in Deutschland ist zu 90% (Krankheit ausgenommen) selbst verschuldet.
 
Und nur ein bisschen früher durften seine Eltern oder er selber an die Ostfront, um wie die Fliegen zu sterben, und wieder nur ein bisschen früher, durften noch mehr davon in die Schützengräben, ... das war vielleicht schön! :mad:
Anstatt dass Ihr dankbar darüber seid, in einer der besten Zeiten und an einem der besten Orte der Menschheitsgeschichte zu leben, heult Ihr rum und klagt und jammert wie Mädchen!
Warum vergleicht Ihr Heulsusen Euch immer nur mit der einzigen Generation, die es VIELLEICHT materiell ein bisschen besser gehabt hat als Ihr? :mad:

Dieses Gejammer ist wirklich peinlich, Eure toten Vorfahren würden Euch bis nach Sibirien und zurück scheuchen, Euren Hintern tretend, Mac.

Eins habe ich gelernt, vor allem im Berufsleben: Wer viel jammert, ist meistens selber schuld und den schreibe ich sofort für meine Projekte ab.

Barry. 12 points.
 
Wenn du dich zu einer Meinung nicht durchringen kannst, aus Angst, du würdest einen formalen Fehler begehen, ist das dein Bier.

Ne, mir geht's hier nicht um eine Formalie (dafür haben wir hier auch einen anderen Experten). Es wäre ja auch nicht nur ein Formfehler, wenn in einem Nutellaglas plötzlich Himbeermarmelade drin wäre. Wenn du deinen Link auf den Artikel mit "Hier mal eine andere Sicht der Dinge" (oder so ähnlich) bezeichnet hättest, hätte ich nix gesagt.
 
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