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Also; ich kann mich an zwei Situationen in meiner Kindheit erinnern, in denen es was auf den Po gab. War jeweils ein einzelner Klaps, und es hat nicht geschadet. Meine Mutter sagt, daß es ihr in dem Moment selbst mindestens ebenso weh getan hätte. Seelisch. Ist also nicht so, daß sie eine lockere Hand hatte.
Das Gegenteil sehe ich im Bekanntenkreis. Tochter, alles wird immer schön erklärt, warum sie dies und jenes nicht soll oder darf. Egal, sie macht es doch. Härteste Maßnahme; der Satz "Mama (oder halt Papa) wird gleich böse." Das Kind zieht dann entweder eine Schnute, guckt aufmüpfig und macht weiter. Wirklich böse wird natürlich keiner. Möglichkeit zwo; sie fängt fast an zu flennen, wird sofort in den Arm genommen und getröstet. NEIN, keine Angst. Mama/Papa wird nicht böse, wir haben Dich doch lieb.
Ergo; das Kind kennt keine Konsequenzen. Und jetzt hat sie schon ab und an mal, um auf die Reaktion zu achten, Mama oder Papa gehauen. Mir irgendeinem Gegenstand auf Arm oder Hand, oder sogar auf den Kopf. Einen Tritt auf den Fuß bzw. gegen das Schienbein gab es auch schon. Es wurde immer schön erklärt, daß das weh tut. Nun ist sie seit kurzem in Kindergarten. Ein Kind hat auch schon eins mit dem Legostein bekommen. Gut, die Kindergärtnerinnen wissen, daß sie kein "Schlägertyp" ist, quasi nur austestet. ABER; sie weiß nicht, daß das weh tut. Bzw.; sie weiß es nicht vom eigenen Leib. Ich weiß jetzt schon, daß sie eines Tages mal tierisch eins von den anderen Kindern bekommt. Egal, lernt sie es halt von denen, nicht von den Eltern.
Hm, ich schon. Ich habe jede Menge Unsinn gemacht, als ich ein Kind war.
Natürlich kann man alles vermitteln, aber doch nicht mit Schlägen. Einem 2jährigen kann man schon erklären, wieso das blöd für Dich ist, wenn er in den Schränken rumwühlt.
Vielleicht merkt Deine Cousine ja nicht, wie sehr es Dich stört?
Du kannst Deinem Großcousin ja zeigen, was in den Schränken ist und sagen, wieso es für Dich wichtig ist. Oder Du sagst ihm, daß es eben Deines ist und Du ihm ja auch nicht sein Spielzeug zerrupfst...
as-sassin
Jede Gewalt ist Schwäche. Oder Dummheit. Oder beides.
Das Problem an den meisten pruegelnden Eltern ist, dass sie nicht pruegeln um zu erziehen - die Pruegelsrafe wird selten als fragwuerdige paedagogoisch Massnahme angewendet - sondern in erster Linie dazu dient, die eigenen Aggressionen los zu werden oder mit der eigenen Machtlosigkeit klar zu kommen, die Kinder manchmal vermitteln koennen.
ad Heero:
ich erkenne an, daß Kinder keine kleinen Erwachsenen sind. Deswegen rede und handle ich mit Kindern auch anders.
Die Aussage - sorry - zeugt von einem unreflektierten Umgang mit dem Thema Gewalt, das man so einfach nicht wegbügeln kann, sorry.
...
Ich halte es für möglich, mit gezieltem NEIN und viel elterlicher Bewegung ( daran mangelt es ja auch sehr häufig...da sitzt dann der Vater/die Mutter auf der Couch und schreit durch die halbe Wohnung, dass der Melvin jetzt bloß nicht die Abba-Platte rausziehen soll, bleibt aber sitzen...) gewaltfrei durch die Erziehungszeit zu kommen.
nun dann reflektiere einmal DU über gewalt. ich werde gespannt und interessiert zuhören!
Die Aussage - sorry - zeugt von einem unreflektierten Umgang mit dem Thema Gewalt, das man so einfach nicht wegbügeln kann, sorry.
Nun gut Heero.
Du bist sehr von Dir überzeugt und reitest auf Deiner Definition rum.
Ich meine, daß in diesem Zusammenhang schon klar ist, was muellermanfred mit "Gewalt" meint.
Für manche ist auch das Ignorieren einer Handlung "Gewalt".
Oder man übt "Gewalt" aus, indem man nicht die beabsichtigte Handlung des Angreifenden vollzieht.
Für manche ist bereits die Fähigkeit, Material zu bearbeiten (z.B. sägen) "Gewalt" - ohne "Gewalt" ginge also nichts.
Nun kann jeder mit einer besonderen Gewaltdefinition vom eigentlichen Thema ablenken, das hilft dem Fragesteller aber nicht bei seinem Thema.
wen meinst du damit¿Doch. Weil die eigentliche Gewaltproblematik darin liegt, dass viele Menschen - wie offensichtlich auch diese Lehrerin - nicht darüber nachdenken, mit was sie eigentlich Gewalt ausüben.
nicht anders verstehe ich die "klapser", die ja auch zumeist den schon mehrmals zitierten satz sagen: ein klaps hat noch niemand ...Das führt zu bizarren Situationen - weil man sich dann das gewalttätige Verhalten eines anderen gar nicht erklären kann - "ich hab doch nichts gemacht!"
Körperliche oder seelische Gewalt hinterlassen die gleichen Narben - und deswegen ist die Fragestellung des Threads das Abbild eines klassischen Irrtums zum Thema Kindererziehung.
wen meinst du damit¿
und im übrigen hat das niemand bestritten, daß es verschiedene arten von "gewalt" gibt.
nicht anders verstehe ich die "klapser", die ja auch zumeist den schon mehrmals zitierten satz sagen: ein klaps hat noch niemand ...
schrieb ich auch schon.
trotzdem verstehe ich den zusammenhang nicht zwischen deinem einwand weiter vorne und müllermanfreds satz: gewalt ist schwäche, dummheit oder beides
ich sage es nochmals: erziehen bedeutet: sich zeit nehmen, sich ein gewisses verhaltensrepertoire (nach und nach) zuzulegen.
ein klaps muß NIE sein! für mich ist ein zeichen absoluter hilfslosigkeit. kinder lernen doch nur daraus, daß es legitim ist, sich mit klapsen durchzusetzen, kindergartenkinder können nicht wirklich unterscheiden warum mama das darf ((!)) und sie nicht.
für einen moment entlastet es vielleicht entnervte Eltern – doch ob man das nicht auch anders erreichen könnte¿
mir ist sehr wohl klar wie vielfältig die ursachen für gewalt sein können.
z.b. rastete an einem letzten schultag ein junge in meiner klasse einmal völlig aus. nach unendlich langer zeit (ich erspare uns das jetzt alles darzustellen) bekam ich heraus, daß er kein eigenes geld hatte, um sich ein eis zu kaufen. (wir wollten eis essen gehen, die kinder bekamen von mir ein eis spendiert, wollten sie mehr, sollten sie eigenes geld mitbringen)
im übrigen arbeite ich an einer förderschule, dort gibt es keinen druck in der von dir beschriebenen art.
doch ich frage dich - ohne hintergedanken: wie kann man forderungen an die kinder, ohne die von dir definierte art von gewalt, auf den weg bringen¿[/COLOR]
und das nicht-einhalten selbiger führt zu druck und sanktionen - auch logo.wie kann man forderungen an die kinder ... auf den weg bringen¿
Ich bestreite vehement, dass es verschiedene Formen von Gewalt gibt.
Diese Grundeinstellung sorgt dafür, dass immer wieder die Wirkung von nicht körperlicher Gewalt gnadenlos unterschätzt wird.
Es setzt sich zunehmend eine Gewaltdefinition vom Opfer her durch - und das ist auch gut so. Gewalt ist, wenn jemand verletzt wird - und zwar seelisch. Bedeutet: Es mag Boxhiebe geben, die keine echte Gewalt sind, weil sie zum Beispiel im Training stattfinden oder unter Leuten, die das gut abkönnen. Es mag aber Momente geben, in denen der Satz: "Findest Du die Frisur wirklich schön?" massivsten Eingriff in das Leben eines anderen darstellt.
Darüber hinaus gibt es auch Gewalt, die ich weder schwach noch dumm oder beides finde. Der einschreitende Passant, der einen rechtsradikalen Übergriff verhindert, handelt gewalttätig, aber ich finde es richtig. Die Verhaftung durch einen Polizisten ist Gewalt, aber ich halte sie dennoch in den weitaus meisten Fällen für sinnvoll (zumindest im rechtsstaatlich geprägten Deutschland).
Eine schlechte Benotung durch einen Lehrer, die Einteilung in der vierten Klasse, ob jemand zur Hauptschule muss oder auf´s Gymnasium darf (so wird das oft empfunden), ist eine höchst gewalttätige Aktivität. Wer mit Kindern arbeitet und genau hinschaut, stellt fest, dass auf der Liste der Verletzungen, die sie einstecken müssen, genau diese Themen ganz weit oben dabei sind. SIE sind oft die Auslöser für andere Aggressivität.
Manche Schulhofrauferei hingegen, die von Lehrern oder Eltern unterbunden wird (heute gibt es ja schon Gerichtsverfahren, weil die Pänz sich auf dem Schulfhof gekloppt haben), ist mitnichten Gewalt, sondern zumindest zu Beginn tatsächlich nur Rauferei. Je früher ich solche Aktivitäten unterbinde, je weniger Kinder üben, damit umzugehen, um so mehr entgleisen solche Spaßkämpfe und werden zu ausgewachsenen Schlägereien.
Das Thema ist vielschichtig - ich hab ja weiter oben jetzt auch den detaillierten Text verlinkt. Mit der Pauschalaussage "Gewalt ist doof" kommt man nicht gut weiter.