Das ist auch der Grund, warum die meisten dann auch keinen Handwerkerberuf mehr nachgehen, da du dort schlichtweg nichts mehr verdienst.
Du kannst dir mit so einem Beruf, nichts mehr leisten.
Mag sein, aber gilt das für jeden Handwerksberuf?
Wenn ich die Stundenlöhne anschaue welche der Fensterbauer beim Einbau unserer neuen Fenster, gut schon ein paar Jahre her, oder auch die Stundenlöhne von gestern als ich unser Auto von der Inspektion geholt habe, so anschaue, scheint Handwerk durchaus goldenen Boden zu haben.
Natürlich kan man die Löhne nicht vergleichen mit dem was ein Angestellter in einer großen Firma verdient, oder ein Facharbeiter hier im Ort z.B. bei Mercedes Benz, IBM, HP, oder was es hier vor Ort noch für Firmen gibt.
Es kommt aber auch darauf an, welche Ansprüche man selber hat oder besser gesagt, ob man auch mal bereit ist auf Dinge zu verzichten, welche nicht unbedingt zu den grundlegenden Bedürfnissen gehören.
Daher ein paar Anmerkungen zum Thema Miete versus Eigentum.
Mag sein, dass es heute nicht mehr ohne weiteres möglich ist Wohneigentum zu erwerben, ich sehe ja auch die Mondpreise welche aufgerufen werden für Eigentumswohnungen, von Häusern braucht man gar nicht mehr zu reden.
Ich war Handwerker im Bereich Telekommunikation, ja es war nicht einfach unsere Eigentumswohnung zu bezahlen, da war halt zweimal im Jahr kein Urlaub drin, kein zweimal in der Woche fein Essen, Kino, Tagesausflüge und vieles andere mehr, was man sich verkneifen mußte.
(Zinsen damals zwischen 5 und 8 %, also weitaus mehr wie heutzutage.)
Zu Anfang habe ich sogar noch am Wochenende Autos überführt, hieß Samstag und ab und zu auch Sonntags zusätzlich um vier Uhr aufstehen 500 km fahren, bis Mittags das Fahrzeug beim Händler abgeben und mit der Bahn ( die zu der Zeit auch noch zuverlässig war ) wieder nach Hause um dann gegen zwanzig Uhr wieder daheim anzukommen.
Dazu kam im eigentlichen Beruf:
Viel Arbeit unter freien Himmel, bei jedem Wetter und nicht selten auch körperlich sehr anstrengend.
Gleitzeit? Hä ? Was`n das?
Wurde dann im Laufe der Zeit etwas besser was die Bezahlung und die schweren Arbeiten ( Masten aufstellen, im Dreckloch Kabel verbinden, Neubauden im Rohbau verkabeln usw. ) wurden dann überwiegend an Fremdfirmen vergeben.
Dafür häufig Bereitschaftsdienste zu jeder Uhrzeit am Wochenende, in der Nacht raus, egal hat man eben gemacht, wurde auch ganz gut vergütet.
Und heute:
Ich bin jeden Tag froh nicht zur Miete zu wohnen, Hausgeld für Rücklagen, Hausmeister Betreuung, Rücklagen etc. pp. Alles kein Thema mehr, wenn ich sehe was vergleichbare Wohnungen monatlich an Miete kosten, Geld das einfach weg ist, einfach so, reicht jetzt aus auch mal für das eine oder andere „Extra“ außer der Reihe.
Kommt allerdings auch darauf an und das sollte man nicht außer Acht lassen, wo man wohnt.
Mir hat ein Kollege bei einer Schulung mal ein treffendes Beispiel genannt: Es kommt in unserem Beruf darauf an wo du wohnst. In München bist du eine arme Sau, aber im Bayrischen Wald, da hockst mit den Honoratioren mit am Tisch. Bissle extrem ausgedrückt, aber im Prinzip richtig.
Fazit:
Wer heute im Handwerk bereit ist gute Arbeit zu leisten und sich auch nicht so schade ist eventuell schmutzig zu werden oder auch mal ins schwitzen zu kommen, dürfte finanziell auch heutzutage gut zurechtkommen.
Sicher kennt der eine oder andere hier ( wurde ja in den Medien ausführlich darüber berichtet ) dieses Video einer You Tuberin die unter Tränen ihr Schicksal beklagt hat, 8 in Worten acht Stunden am Tag arbeiten zu müssen und wie fürchterlich so ein Leben doch ist.
Nun ja, keine Ahnung ob die junge Frau repräsentativ für die sogenannte Generation Z ist.
Ich habe nur so für mich gedacht, willkommen in der Realität.