Gesellschaft Wann ist der Euro kaputt und was kommt danach?

Die Quintessenz dieses sicher von der Praktikantin mit Sonderschulabschluss verfassten Artikels kristallisiert sich in dem Satz

Einige Experten sehen angesichts der trüben Aussichten für das laufende Quartal bereits eine drohende Rezession. Zum Vorjahresquartal stieg das BIP allerdings um 1,1 Prozent.

Die Schweiz ist Vorbild, keine Frage. Ach wäre ich damals in die Schweiz ausgewandert! :heul:

Mich erinnert dieses Schweiz-Bashing an das Verhalten der hässlichen Schul(Freundinnen) gegenüber der Hübschen, auf die nicht nur alle Kerle scharf sind, sondern die auch noch intelligenter ist als sie und das bessere Zeugnis hat.
 
Ich glaube niemand will der Schweiz ihre Expertise in den dort starken industriellen Branchen absprechen. Ich zolle den Schweizern für ihre Präzision in vielen Produkten absoluten Respekt und empfinde das als den Maßstab, wie ein Produkt sein sollte. Unbestritten ist jedoch auch, dass dieses Land massiv davon profitiert, auf Kosten anderer und mit zum Teil illegalen Mitteln, Kapital und - prozentual zwar geringe, aber absolut immense - Steuereinnahmen zu generieren, die auch vieles von dem Wohlstand finanzieren, dem viele so hinterherweinen. An der Stelle empfinde ich Kritik mehr als angebracht. Das Gleiche trifft aber auch auf Luxemburg, Liechtenstein und Konsorten zu.
 
Ich glaube niemand will der Schweiz ihre Expertise in den dort starken industriellen Branchen absprechen. Ich zolle den Schweizern für ihre Präzision in vielen Produkten absoluten Respekt und empfinde das als den Maßstab, wie ein Produkt sein sollte. Unbestritten ist jedoch auch, dass dieses Land massiv davon profitiert, auf Kosten anderer und mit zum Teil illegalen Mitteln, Kapital und - prozentual zwar geringe, aber absolut immense - Steuereinnahmen zu generieren, die auch vieles von dem Wohlstand finanzieren, dem viele so hinterherweinen. An der Stelle empfinde ich Kritik mehr als angebracht. Das Gleiche trifft aber auch auf Luxemburg, Liechtenstein und Konsorten zu.


Nur kein Neid! Nur kein Neid
 
Neid brauche ich wahrlich nicht :) Aber ich bin ein Freund des skandinavischen Systems, nach dem hohe Einkünfte auch einen hohen Beitrag an die Allgemeinheit entrichten. Auch wenn das viele selten hören, ich zahle gerne meine Steuern. Sie stören mich nicht und mein Lebensstandard wäre nicht besser, wenn sie geringer wären. Ich würde nur gerne sehen, dass meine Steuergelder sinnvoller verwendet werden, aber das ist ein anderes Thema.
 
Unbestritten ist jedoch auch, dass dieses Land massiv davon profitiert, auf Kosten anderer und mit zum Teil illegalen Mitteln, Kapital und - prozentual zwar geringe, aber absolut immense - Steuereinnahmen zu generieren, die auch vieles von dem Wohlstand finanzieren, dem viele so hinterherweinen.

Meinst du damit Dinge wie Schwarzgeld?

Das wird ja immer gerne kolportiert, gerade auch von ausländischen Regierungen (um von Problemen im Inland abzulenken). Hast du zu der Behauptung auch Zahlen?

Amerika schreit beispielsweise gerne immer sehr laut, wenn es um Steuerhinterziehung geht. Dass die USA aber mit Delaware eine der Steueroasen beheimaten wird dabei immer schön ausgeblendet.

Zudem, Schwarzgeld wird auch in der Schweiz nicht versteuert, das bringt uns also nur bedingt was.
 
Nein, ich meine damit ein Bankwesen und eine scheinbar für globale Großunternehmen besonders reizvolle Konstellation, die dabei hilft, dass diese ihre Steuern minimieren. Damit wird ein Steuerwettbewerb erzeugt der zwangsläufig nicht gut ist weil am Ende die Bevölkerung aller anderen Länder verliert, wenn Unternehmen Länder gegeneinander ausspielen können. Die illegalen Methoden mögen in der Schweiz nicht illegal sein, aber wenn hier Leute Geld am Fiskus vorbei führen, mitunter unter massiver Beihilfe von Banken (siehe das Thema Steuer-CDs und die letzten Verfahren gegen UBS z.B.) dann finde ich jede Kritik daran absolut berechtigt, ja sogar notwendig. Das sind in meinen Augen Mißstände die sich gegen die Allgemeinheit richten.
Und mit Delaware hast Du absolut Recht! Deswegen sagte ich ja, das gilt nicht exklusiv für die Schweiz, aber wenn ich jetzt alle Steueroasen hier aufliste, sprenge ich die erlaubte Anzahl an Zeichen. Alle diese Länder/Provinzen sind in meinen Augen ein Schaden für die breite Masse der Menschen zum Wohle einiger Weniger und das ist etwas, das meinen Gerechtigkeitssinn stört.
Und genaue und absolut reale Zahlen hat niemand oder nur die wenigen, in deren Interesse sie sind, sonst würde wir hier eine Menge an juristischen Verfahren und/oder regelrechte Volksaufstände sehen. Ich glaube den öffentlich erhältlichen Zahlen jedenfalls kein Stück. Wenn eine Bank in einem Verfahren wie zuletzt einen Vergleich eingeht, wäre das für mich eher ein Grund noch tiefer zu bohren. Das macht sie nur, weil es profitabler ist, als die volle Wahrheit ans Licht kommen zu lassen.
Wie gesagt, ich schätze sehr den Fleiss und die Präzision schweizer Unternehmen, die industriell produzieren, aber gegenüber dem Finanzsystem auf der Welt bin ich höchst misstrauisch.
 
mal zu der Meinung einiger was uns Griechenland bisher gekostet hat:

Die häufig gestellte Frage, was die Griechenlandhilfe die deutschen Steuerzahler bisher gekostet hat, ist schnell beantwortet: Nichts. Deutschland hat bisher nur Bürgschaften gewährt, nämlich für 15,2 Milliarden, die im ersten Hilfspaket von der staatlichen KfW-Bankengruppe ausgezahlt wurden, und für 38,5 Milliarden Euro des zweiten Hilfspakets gegenüber dem Rettungsfonds EFSF. Unter dem Strich bürgt Deutschland also für knapp 54 Milliarden. Teuer wird es erst, wenn Griechenland pleitegeht und die Kredite nicht mehr bedienen kann. Bis dahin verdient der Bundesfinanzminister sogar an der Griechenlandrettung: Seit 2010 hat er aus Athen Zinsen in Höhe von 360 Millionen Euro bekommen.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-06/griechenland-hilfsprogramm-geld-bevoelkerung/komplettansicht

Für diejenigen für die das schon zu viel Text ist: Deutschland hat bisher 360 Million Euro an den Griechen verdient.
 
Wie gesagt, ich schätze sehr den Fleiss und die Präzision schweizer Unternehmen, die industriell produzieren, aber gegenüber dem Finanzsystem auf der Welt bin ich höchst misstrauisch.

Du hängst dem Glauben an, das die Schweiz durch die kleinen Betriebe mit hoher Wertschöpfung getragen wird?

Da liegst Du aber völlig daneben. Tipp: Welches Unternehmen fördert/vertreibet weltweit Kohle unter zum Teil erbärmlichen Umständen. Wo hat das Unternehmen seinen Sitz.
Und so kann man das für einige Bereich weiter führen.

Die Schweiz besteht nicht weil die Uhren herstellen und Schokolade produzieren ;)
 
Nur??? Ich hatte mal irgendwo (war sogar hier irgendwo verlinkt) etwas von 45 Milliarden gelesen.

das sind nur die Zinsgewinne der entsprechenden Kredite - ich bin mir sicher das Deutschland/deutsche Unternehmen noch deutlich besser dasteht/dastehen.
 
Man "verdient" erst dann Geld wenn man den Einsatz wieder hat, das dauert noch etwas bis das Ding in der Gewinnzone ist.

Das Geld ist noch gar nicht weg - auch wenn du das nicht verstehst.

Das Geld ist erst weg wenn Griechenland pleite geht, aber daran arbeiten ja gerade Mutti und Co.
Und für euch waren das dann natürlich die bösen Griechen die vermutlich faul in ihre Hängematte liegen.

Langsam plädiere ich dafür das jeder einen Wahl-Führerschein machen muss um wählen zu gehen.
 
Außer der Kredit läuft über 20 Jahre. ;)

Die Franzosen haben über 4 Mrd Zinsgewinne von Griechenland bekommen, stand erst gestern irgendwo. Von den niedrigen Zinsen erst gar nicht angefangen.

Zum Thema Banken: Wär an der Zeit, dass sich da mal jemand aufrafft und es endlich durchzieht. Banken werden aufgespalten und tun nur noch das, was sie eben tun. Geld verleiehen. Das Investmentbanking wird abgespalten, in einen Hedgefonds umgewandelt, weil sie nichts anderes sind und müssen dann wie jeder andere Hedgefonds auch mit ihrem eigenen Geld spekulieren. Weil hat schon jemals jemand gehört, dass die Pleite eines Hedgefonds die Welt an den Rande des Zusammenbruchs geführt hat? Vor 7 Jahren haben sie alle so große Sprüche geklopft, das offensichtlichste ist niciht passiert.

Stattdessen fangen die Bänker unter dem Druck der Nullrendite an wieder genauso 'nen Mist zu machen (falls sie es jemals aufgehört haben…) wie vor 10 Jahren.

Hatte hier vor ein paar Wochen doch auch den Crash im BuFu erwähnt. Rendite deutscher und europäischer Staatsanleihen sind im Verhältnis der sonstigen Volatilität dramatisch eingebrochen. Die EZB trocknet mit ihren Anleihenkäufen zu jedem Preis einen der liquidesten Märkte völlig aus. Es gibt kaum noch Käufer, das Orderbuch ist quasi leer. Steht der Kurs bei 160 und mehrere wollen verkaufen, finden aber keine Käufer, weil es nunmal absolut keinen Sinn macht bei Minusrendite Staatsanleihen zu kaufen gibt es die erste Kauforder bei sagen wir 155 und dann fällt eben der Preis.

Über kurz oder lang gefährdet eine solche Austrocknung des Marktes, eine solche volatilität in den "sicheren Häfen" die Stabilität und den Kreislauf des ganzen Systems, weil aus Vertrauen kann dann auch schnell Panik werden.
 
Das Geld ist noch gar nicht weg - auch wenn du das nicht verstehst.

Das Geld ist erst weg wenn Griechenland pleite geht(...)

Und genau das sind sie de facto.

(...) Das Investmentbanking wird abgespalten, in einen Hedgefonds umgewandelt, weil sie nichts anderes sind und müssen dann wie jeder andere Hedgefonds auch mit ihrem eigenen Geld spekulieren. Weil hat schon jemals jemand gehört, dass die Pleite eines Hedgefonds die Welt an den Rande des Zusammenbruchs geführt hat? Vor 7 Jahren haben sie alle so große Sprüche geklopft, das offensichtlichste ist niciht passiert. (...)

Hedgefonds spekulierten noch nie mit ihrem eigenen Geld. Und genau deshalb kann ein Hedgefonds auch das gesamte System in den Abgrund reißen.
Gogle mal LTCM
 
Nein.
Ein paar Taschenspielertricks, ein bisschen Inflation und die Schulden sind schneller wieder bezahlbar wie du denkst. Ähnliches wurde Ende der 60er / Anfang der 70er auch schon gemacht. Spätestens wenn du die Laufzeit der Anleiehen auf das Jahr 2100 schiebst wird es funktiionieren, weil im Jahr 2100 wird selbst dein Ur-Ur-Enkel eine Milliarde verdienen, im Monat. Das ist die Natur des Systems.
 
Das Geld ist erst weg wenn Griechenland pleite geht, aber daran arbeiten ja gerade Mutti und Co.
Ernst nehmen kann man solche stark vereinfachenden Beiträge nun wirklich kaum.

Im von dir zitierten Beitrag steht etwas davon dass ein Schuldenschnitt her muss. Meine Frage wer verliert dann am meisten Geld? Und das sind dann Mrd.-Beträge.

Sprich es ist das erklärte Ziel der derzeitigen Regierung Griechenlands einen Schuldenschnitt der aktuell gar nichts bewirkt und dazu dann noch einen Primärsaldo der hinten und vorne nicht reichen wird um sich in Zukunft selber zu finanzieren, es also fließend in eine Transferunion übergeht. Warte dann nur bis ähnlich radikale Regierungen in Ita, Spa, Fra an die Macht kommen. Wie das finanzierbar sein soll wenn schon Griechenland die EU an die Grenzen der Belastbarkeit bringt, würde ich gerne wissen.

Von dem Gesetzesvorhaben Bürger mit einem Vermögen von unter 500.000€ vor der Zwangsräumung zu schützen, Klientelverbeamtung, Schutz der Steuerflüchtlinge (bin mir sicher dass du in D eine lange Haftstrafe für einen Uli Hoeneß forderst, aber gleichzeitig Verständnis für die Nichtbesteuerung griechischer Milliardäre hast), etc. ganz zu schweigen.

Es gibt leider keine einfache Lösung und am allerwenigsten funktioniert es ein Land dauerhaft zu subventionieren das in keinster Weise bereit ist jemals für sein eigenes Wohlergehen zu sorgen.
 
Zum Thema Banken: Wär an der Zeit, dass sich da mal jemand aufrafft und es endlich durchzieht. Banken werden aufgespalten und tun nur noch das, was sie eben tun. Geld verleiehen. Das Investmentbanking wird abgespalten,

Genau das hat Roosevelt 1932 mit dem "New Deal" Gemacht. Hat auch für 50 Jahre Stabilität gesorgt, bis dann diese Gesetze unter dem Druck der Bankenlobby wieder abgeschafft wurden.
 
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