Gesellschaft Wann ist der Euro kaputt und was kommt danach?


Was soll denn daran interessant sein?
Die Ansichten des verbitterten, gescheiterten und umso mehr Mediengeilen Menschen kennen wir doch nun wirklich zu genüge. Einige Texte von dem Looser kennt man schon auswendig.
Und wenn Du schon einfach nur Links hier reinstellst, wäre es sehr hilfreich, wenn Du darauf hinweisen würdest, was interessant sein soll.
 
Interessant ist das Interview schon. Die Gescheiten unter den Griechen werden schon gemerkt haben, was für eine Luftnummer sie in Europa vertreten hat.
Vlatukackis schrieb:
...Die Kehrtwende von Tsipras war, wie soll ich sagen: bemerkenswert. Ich habe ja in den vergangen Monaten viel erlebt, mehr als ich wollte. Das Schönste für mich war eine Veranstaltung zwei Tage vor dem Referendum. Ich hielt eine Rede vor zigtausend Leuten, und da war so eine wunderbare Stimmung, die einem Kraft gab. Und mit dieser Stimmung, wie auf einer Wolke, ging ich in den Regierungssitz. Dort war aber eine ganz andere Stimmung, fast alle waren bedrückt. Ich hatte fast das Gefühl, sie hatten auf ein "Ja" beim Referendum gehofft - als Fluchtweg aus der Regierungsverantwortung. Da war kein Kampfgeist mehr. Das hatten auch die in Brüssel gemerkt, sie hatten unsere Angst gerochen, spätestens im Juni. Und als dann Tsipras sich dem Diktat beugte - das war für mich der traurigste Moment...
Das ist nur ein Beispiel aus dem Interview.
Barry meint: Dieser Professor hält sicher unterhaltsame Vorlesungen aus dem Effeff vor seinen Studenten. Ferner zervögelt er Studentinnen und Arschistentinnen am laufenden Band, lässt sich feiern und überlässt dafür die Fleiß- und Knochenarbeit des Lehrstuhls den Unisklaven. Wetten?
Was für ein abgehobener Lackaffe. Ich finde ihn lustig. Die Griechen sind selber schuld, wenn sie solche Gestalten wählen.

Meine Angst gilt dem möglichen Triumph des weibischen Zöpfchenträgers Pablemos und seiner Uni-Halunken bei den nächsten Wahlen in Spanien. :mad: Das sind dann zwar auch Akademiker, aber mit kümmerlichen Lehraufträgen für 1000€ / Monat.

Gott schütze Spanien!
Heiliger Sankt Jakob, hilf uns gegen 'Podemos', so wie Du vor 800 Jahren halfst, die Araber zurückzuwerfen!
 
Interessant ist das Interview schon. Die Gescheiten unter den Griechen werden schon gemerkt haben, was für eine Luftnummer sie in Europa vertreten hat.

Das ist nur ein Beispiel aus dem Interview.
Barry meint: Dieser Professor hält sicher unterhaltsame Vorlesungen aus dem Effeff vor seinen Studenten. Ferner zervögelt er Studentinnen und Arschistentinnen am laufenden Band, lässt sich feiern und überlässt dafür die Fleiß- und Knochenarbeit des Lehrstuhls den Unisklaven. Wetten?
Was für ein abgehobener Lackaffe. Ich finde ihn lustig. Die Griechen sind selber schuld, wenn sie solche Gestalten wählen.

Meine Angst gilt dem möglichen Triumph des weibischen Zöpfchenträgers Pablemos und seiner Uni-Halunken bei den nächsten Wahlen in Spanien. :mad: Das sind dann zwar auch Akademiker, aber mit kümmerlichen Lehraufträgen für 1000€ / Monat.

Gott schütze Spanien!
Heiliger Sankt Jakob, hilf uns gegen 'Podemos', so wie Du vor 800 Jahren halfst, die Araber zurückzuwerfen!

Varoufakis war der einzige, der überhaupt Lösungen für die Probleme der Währungsunion vorgeschlagen hat. Das was wir jetzt wieder beschlossen haben ist nur das erkaufen von Zeit, das Schieben der Probleme in die Zukunft. Lösungen in der Europroblematik gab es keine einzige in den vergangenen Jahren. Nur Schulden, Schulden, Schulden, die die Probleme dann 10, 20 oder 30 Jahre in die Zukunft datieren.

Schäuble, Deutschland und Europa ist auf dem Holzweg mit ihren Ansätzen. Sie haben es nicht mal geschafft, dass sich so eine Situation mit einem anderen Land nicht wiederholen könnte. Griechenland selbst wird in einigen Monaten / Jahren wieder vor der Tür stehen


http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/wem-gehoert-der-euro-1.18580023
 
Varoufakis war der einzige, der überhaupt Lösungen für die Probleme der Währungsunion vorgeschlagen hat. ...
Was denn für eine Lösung, außer dem Schuldenschnitt? Wenn die von V. vorgeschlagene Lösung darin besteht, die Schulden zu erlassen, damit GR sich weiter fremdfinanzieren kann, dann erklär mir bitte, was das für eine Lösung ist.

...
Das was wir jetzt wieder beschlossen haben ist nur das erkaufen von Zeit, das Schieben der Probleme in die Zukunft. Lösungen in der Europroblematik gab es keine einzige in den vergangenen Jahren. Nur Schulden, Schulden, Schulden, die die Probleme dann 10, 20 oder 30 Jahre in die Zukunft datieren.

Schäuble, Deutschland und Europa ist auf dem Holzweg mit ihren Ansätzen. Sie haben es nicht mal geschafft, dass sich so eine Situation mit einem anderen Land nicht wiederholen könnte. Griechenland selbst wird in einigen Monaten / Jahren wieder vor der Tür stehen...
Das sehe ich auch so.

Hier
http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/wem-gehoert-der-euro-1.18580023
habe ich Verständnisprobleme.
Die lange Rede des Autors kulminiert in dem Vorschlag:
obigem Link schrieb:
Man mag diese Vision des Euro als unappetitlich abtun, weil sie keine Strafen für das schlechte Verhalten fiskalpolitischer Schmuddelkinder vorsieht. Nichts diszipliniert den Schuldner, ausser die Folgen seiner Umschuldung und Zahlungseinstellung für die nationalen Banken. Gerade das aber würde einen solchen Euro interessant machen: Ein System, in dem die Geldversorgung durch die EZB und die Disziplinierung der Fiskalpolitik der einzelnen Mitgliedsländer (zum gegenwärtigen Stand der Dinge durch das deutsche Finanzministerium)strikt voneinander getrennt bleiben; das eine würde nicht zur Sklavin der anderen. Deutschland und die übrigen Gläubiger müssten dann zusehen, wie sie ihre Aussenstände eintrieben, ohne mit kommod erzeugten Bankenkrisen in den Schuldnerländern beim Versuch des Inkassos unterstützt zu werden. Umgekehrt könnten die Schuldnerländer nicht mehr von einem Rettungsprogramm zum anderen springen, mit dem Argument, ihre Zahlungskrise und eine Schuldenrestrukturierung könnten ihre Mitgliedschaft in der Währungsunion oder gar diese selbst gefährden.
, den ich nicht verstehe.
Meint er, die EZB solle einfach weiter die Krisenländer über ELA und Target 2 usw. finanzieren, unabhängig der Schulden der Krisenländer und ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob diese Länder die ELAs und Targets je zurückzahlen werden? Freibier von der EZB? :mad:
Oder habe ich da was falsch verstanden?
 
Was denn für eine Lösung, außer dem Schuldenschnitt? Wenn die von V. vorgeschlagene Lösung darin besteht, die Schulden zu erlassen, damit GR sich weiter fremdfinanzieren kann, dann erklär mir bitte, was das für eine Lösung ist.


Das sehe ich auch so.

Hier
http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/wem-gehoert-der-euro-1.18580023
habe ich Verständnisprobleme.
Die lange Rede des Autors kulminiert in dem Vorschlag:
, den ich nicht verstehe.
Meint er, die EZB solle einfach weiter die Krisenländer über ELA und Target 2 usw. finanzieren, unabhängig der Schulden der Krisenländer und ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob diese Länder die ELAs und Targets je zurückzahlen werden? Freibier von der EZB? :mad:
Oder habe ich da was falsch verstanden?

Nein, hast Du nicht falsch verstanden.
Deutschland hat so stark vom Euro profitiert, da kann man sich Freibier für alle leisten. Man kann natürlich auch 100 pseudointellektuelle darum binden und sich selbst daran erfreuen.

Rückzahlung der Reparationen fehlt natürlich noch. Am Ende muss dann Deutschland Kredite beantragen und die GR können uns dann den richtigen Weg weisen. (Ich meine natürlich demütigen und erpressen)
 
Bu-Li-Tippspiel 2015/2016

Bildschirmfoto 2015-08-04 um 22.40.50.png
 
So einfach ist das für die Kanzlerin und viele Bundesbürger.

Für die Kanzlerin vermutlich nicht, für die Bürger schon. Da muss man trennen. Ich vermute, dass Merkel die Kritik an ihrer Euro-Politik schon lange begreift, im Gegensatz zu ihren Wählern. Aber sie steht vor einem Dilemma: Jahrelang hat sie aus politischem Kalkül heraus die jämmerliche Spießbürgermoral und die ökonomische Dummheit ihrer Wähler bedient und damit gestärkt; sie hat sich als Hüterin deutscher Interessen empfohlen, als die Glucke, die unseren Besitzstand wahrt, und dafür gab's dann auch die überwältigende Zustimmung bei der letzten Bundestagswahl. Einen anderen Kurs kann Merkel jetzt nicht mehr fahren. Der Point of no return ist längst überschritten.
 
Hatte die Damen jemals eine eigene Meinung oder einen eigenen Standpunkt den sie nicht irgendwann gewechselt hat ...?:kopfkratz:

Das bekommt die bestimmt ganz alternativlos hin.
 
Ich vermute, dass Merkel die Kritik an ihrer Euro-Politik schon lange begreift, im Gegensatz zu ihren Wählern.
Und wie es scheint, auch im Gegensatz zu vielen Mitgliedern ihrer eigenen Partei, nicht zuletzt in den Führungsetagen und dem Bundestag. Auch in der SPD ist die Mehrheit gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland und Erleichterungen bei den Auflagen.

Dieser politische Mainstream beruft sich unter anderem auf die EU-Verträge. Man müsste also zunächst mal feststellen, dass die EU-Verträge ein Ausdruck "ökonomischer Dummheit" sind. Jedenfalls dann, wenn man nicht nur die mittelfristigen Interessen der Exportnation Deutschland im Blick hat, sondern auch die nachhaltige - und soziale - Entwicklung von Staaten wie Portugal oder Griechenland.

Für eine Reform der EU-Politik in diese Richtung, die dann auch analog zum innerdeutschen Länderausgleich dauerhafte Transferleistungen von den starken in die schwachen EU-Regionen einschließen würde, dürfte es in absehbarer Zeit keine Mehrheiten geben, weder in Deutschland noch in anderen EU-Staaten.

Es wird mE also darauf hinauslaufen, dass Merkel einen Kurs der "ökonomischen Vernunft" nur so weit einschlagen kann, wie sie dafür Mehrheiten organisieren kann. Also ganz langsam, Schritt für Schritt, und immer so, dass jeder Schritt auch der Öffentlichkeit, dem eigenen Lager und den anderen EtU-Staaten als vernünftig verkauft werden kann. Plakativ ausgedrückt: Sie muss Zeit kaufen.
 
Dieser politische Mainstream beruft sich unter anderem auf die EU-Verträge. Man müsste also zunächst mal feststellen, dass die EU-Verträge ein Ausdruck "ökonomischer Dummheit" sind. Jedenfalls dann, wenn man nicht nur die mittelfristigen Interessen der Exportnation Deutschland im Blick hat, sondern auch die nachhaltige - und soziale - Entwicklung von Staaten wie Portugal oder Griechenland.

Für eine Reform der EU-Politik in diese Richtung, die dann auch analog zum innerdeutschen Länderausgleich dauerhafte Transferleistungen von den starken in die schwachen EU-Regionen einschließen würde, dürfte es in absehbarer Zeit keine Mehrheiten geben, weder in Deutschland noch in anderen EU-Staaten.

Ich würde sagen, die Verträge reichen prinzipiell nicht aus, um eine Währungsunion von Staaten mit unterschiedlicher Wirtschaftsleistung und unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Konzepten auf eine stabile Grundlage zu stellen. Dabei geht es keinesfalls um Transferleistungen oder so - *darüber* kann man ohnehin erst reden, wenn Europa zu einer politischen Union geworden ist. Die Kritik der Ökonomen (einmal mehr in dem von MiM verlinkten Artikel) zielt vielmehr darauf ab, dass eine Währungsunion nur funktionieren kann, wenn sich alle teilnehmenden Länder an eine Spielregel halten, die sich kaum in Gesetze pressen lässt: Niemand darf über seine Verhältnisse leben, wie Griechenland es jahrelang getan hat, aber es darf auch keiner deutlich unterbieten, so wie Deutschland es mit seinem Billiglohnsektor und der extremen Exportorientierung seit Jahr und Tag tut. Es ist unglaublich schwierig, den Deutschen zu erklären, dass ihr wirtschaftlicher Erfolg nicht auf eine grundsätzliche Überlegenheit des deutschen Way of Life zurückzuführen ist, sondern auf die Kombination von zu niedrigen Löhnen und Schutz vor Aufwertung im Euroraum. Kein Schwein begreift, warum Frankreich sich so angepisst fühlt; soll es doch aufhören, herumzujammern und lieber die Ärmel hochkrempeln, um mit dem gedopten Deutschland mithalten zu können. Doch so kann eine Währungsunion nicht funktionieren, das ist Wahnsinn.

Festzuhalten ist, dass der Euro theoretisch funktionieren könnte, auch mit ganz unterschiedlichen Ländern. Praktisch aber geht es ohne politische Union nicht - ausdrücklich nicht, weil eine Notwendigkeit bestünde, die unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen auszugleichen, sondern weil ohne politische Union jedem Land das Hemd näher ist als der Rock.
 
Und was soll dann eine Währung bringen, die genau das fördert, was hier beklagt wird? Einerseits das "über die Verhältnisse" leben, weil die Zinsen für die entsprechenden Länder zu niedrig sind, andererseits die Exportorientierung, die durch fehlende Exportbarrieren und eine unterbewerte Währung begünstigt wird. Das Ausschalten von Marktkräften soll dann dort den Deus-Ex-Machina einer "Wirtschaftsregierung" aus Soziologen, Lehrern und Rechtsanwälten kompensiert werden?
 
Praktisch aber geht es ohne politische Union nicht - ausdrücklich nicht, weil eine Notwendigkeit bestünde, die unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen auszugleichen, sondern weil ohne politische Union jedem Land das Hemd näher ist als der Rock.
Unglücklicherweise führen grade Krisen wie die aktuelle in Griechenland, aber natürlich auch die der jüngsten Vergangenheit, nicht dazu, die Attraktivität einer politischen Europa-Union zu erhöhen. Im Gegenteil, die Euroskepsis wächst - offenbar in fast allen EU-Staaten. Polen nach den Wahlen ist das jüngste Beispiel.

Mein Eindruck ist, dass die nationalistischen Stimmungen wachsen, fast überall. Die deutschen Nationalisten fühlen sich besonders stark, weil sie glauben, Deutschland sei wirtschaftlich ein Titan, unabhängig und unangreifbar.
 
Und was soll dann eine Währung bringen, die genau das fördert, was hier beklagt wird? Einerseits das "über die Verhältnisse" leben, weil die Zinsen für die entsprechenden Länder zu niedrig sind, andererseits die Exportorientierung, die durch fehlende Exportbarrieren und eine unterbewerte Währung begünstigt wird. Das Ausschalten von Marktkräften soll dann dort den Deus-Ex-Machina einer "Wirtschaftsregierung" aus Soziologen, Lehrern und Rechtsanwälten kompensiert werden?

O Gott! Hartz 4 - das sollen Marktkräfte sein? Das ist Politik!
 
O Gott! Hartz 4 - das sollen Marktkräfte sein? Das ist Politik!
Dir dürfte aufgefallen sein, dass ALG2 während des Euros eingeführt wurde.
Fest steht, der Euro hat genau das gefördert, was du beklagst ("Über die Verhältnisse leben" und "Exportorientierung").
 
Dir dürfte aufgefallen sein, dass ALG2 während des Euros eingeführt wurde.

Das wundert mich nicht. H4 hat zwar auch den für Politiker angenehmen Nebeneffekt, dass man damit Arbeitslosigkeit "relativieren" und sie teilweise aus der Statistik verschwinden lassen kann. Aber der eigentliche Zweck von H4 lag darin, die Löhne unter Druck zu setzen. Sowas geht normalerweise nicht lange gut, denn "Autos kaufen keine Autos". Löhne sind zu ca. 60-70% Nachfrage. Also wird für den Export produziert, was die fehlende Binnennachfrage ausgleicht. Das funktioniert aber nur deshalb so wunderbar, weil Deutschland im Euro sitzt, deutsche Produkte also deutlich billiger sind, als sie eigentlich sein müssten.

Fest steht, der Euro hat genau das gefördert, was du beklagst ("Über die Verhältnisse leben" und "Exportorientierung").

Nein, H4 in Kombination mit dem Euro. Siehe oben.
 
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