Ver.di und der Kitastreik, meine Sichtweise

Irgendwie war mir klar das es nicht lange dauert bis jemand genau diesen Satz rauspickt um mir daraus wieder etwas zu unterstellen ;)

nochmal, ich habe zwei erzieherinnen im engen Bekanntenkreis und mir ist schon bewusst was die machen, ich bewerte es für mich aber anders als du. Der Satz "auf Kinder aufpassen" war allgemein vereinfacht und von mir wertfrei benutzt. Mir ist schon klar dass sie mehr machen. Ob sie das sollen steht auf einem anderen papier, das schrieb ich eben.

Ich schätze garnichts höher ein, aber wie in jedem Beruf gibt es Tätigkeiten die ein dressierter Affe nach dreimaligem vorspielen ausführen kann die aber ebenso wichtig sind wie Tätigkeiten die eine 3 Jährige Fortbildung erfordern. Das bedeutet aber noch lange nicht das man beide lohnmäßig auf eine Stufe stellen muss. Wertschätzen sollte man beide. Es bringt aber nichts nur Mitarbeiter nach zweiteren Kriterien zu fordern, einzustellen und zu bezahlen die dann sehr oft nur Tätigkeiten nach ersterem vollziehen. Die sind dann erstmal überqualifiziert, unterfordert und letzenendes nicht zufrieden noch dazu steigen die Kosten enorm ohne wirklichen Mehrwert. Merkt unsere Industrie derzeit auch sehr häufig, stelle ich nur Realschüler oder Abiturienten für die Ausbildung ein ist die Gefahr verdammt groß dass diese nach kurzer Gesellenzeit sich weiterbilden und dann für einfache Tätigkeiten, die gebraucht werden, nicht zur Verfügung stellen.

Wie gesagt, ich halte es für zu einfach nur mit dem Gehalt zu spielen.
 
Wenn ich das hier so lese, würde ich gerne wissen wieviel Kinder haben.
Vorallem Wundere ich mich das sich die Eltern, wenn ich die Aussagen lese, echt n mist drum scheren was mit ihren Kindern in den Kitas passiert und das ihnen nichts wert ist... Da kommt mir echt die galle hoch.
Kind abgeben, arbeiten gehen, Geld scheffeln, aber nichts Ausgeben wollen für ihr Kind.

Also Meine Frau bekommt nicht mal 2500, ohne Zulagen. Unverheiratet waren das gerade mal 1500.

An alle Eltern, Wundert ihr euch wirklich warum jede Sau händeringend nach Erziehern sucht?
Nicht viele wollen diese Arbeit für diesen Lohn machen. Ich versuch meine Frau von diesem Anstrengedem und Kräftezehrendem Beruf wegzubringen.
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-01/psychische-erkrankungen-depressionen-berufstaetige
Es steht vorwiegend, aber seht ihr was? von den drei aufgelisteten Berufen sind zwei Soziale, wo es sehr viele Stellen zubesetzen gibt, weil ua. keiner diese mehr machen will als die Vorhandenenden Leute.
Wenn ich diese Kacke lese, dann kommt mir die Galle hoch.
Meine Partnerin verdient als MTRA, Vollzeit 40 Stunden in der Strahlentherapie also mit Schwerst- und Todkranken, zwei Etagen tief im Keller, Arbeitszeit 07:45 Uhr bis 16:15 Uhr, brutto (nach 15 Berufsjahren) inkl. aller Zuschläge 2.700 €. Davon muss sie nicht nur die Kita Gebühren bezahlen, sondern auch noch eine Hilfskraft, die die Kleine aus der Kita abholt und beaufsichtigt. Denn selbst mit Früh- und Spätdienst (gegen Zusatzgebühr!) kann das Kind erst ab 08:00 Uhr in die Kita gebracht werden (das mache ich) und muss das Kind spätestens um 16:30 angeholt werden (das kann ich als Selbständiger nicht) . Da der Arbeitsplatz aber am anderen Ende der Stadt ist, kann sie es nicht vor 17:00 Uhr schaffen. Und wehe, die Hilfskraft kommt wirklich mal "erst" um 16:30 Uhr, dann kann sie sich von den "Pädagoginnen" was anhören, von wegen "wir wollen auch mal Feierabend haben". Wohl gemerkt, wir reden von einem ganz normalen Kindergarten in städtischer Trägerschaft.

Und in den Ferien ist mal eben der Kindergarten 3 Wochen geschlossen. Ohne wenn und aber. Was, wenn man als Eltern zu dieser Zeit keinen Urlaub bekommen kann? Dazwischen, bevorzugt an Brückentagen, wegen "Forbildungen", Planungstagen etc. mindestens 5-6 weitere Tage im Jahr, an denen die Eltern sehen können, wo das Kind während der Arbeistzeit bleibt.

Das mit den Kita-Ferien ist auch der Grund, warum der nächste Kita Streik erst nach den Ferien beginnt, sonst würden die armen Kindergärtnerinne ja in ihrem Urlaub gestört.

Wie sagte der Erpresser Bsirske, wir müssen über neue Streikformen nachdenken, um den Arbeitgeber härter zu treffe? Wen trifft es denn? Die Eltern und Kinder! Und wer ist denn der Arbeitgeber? Wir alle, denn wir zahlen die Gehälter der öffentlich Bediensteten mit unseren Gebühren und Steuern. Schon mal darüber nachgedacht.

Ich bin nur froh, dass die Gesamtelternvertreung in Bremen den weiteren Streik nicht mehr unterstützt. Wir Eltern sollten alle aufhören uns von Ver.di zu Geiseln für ihre völlig überzogenen Forderungen machen zu lassen. Vielleicht wär es gut, wenn sich die Eltern mal solidarisieren würden, für eine Woche die Kinderbetreuung untereinander organisieren würden und die Kinder und Eltern mal die Kitas bestreiken um zu zeigen, was sie von den völlig haltlosen Forderungen halten.
 
ich verstehe nicht, warum hier links auf "Gehaltsvergleich" Seiten kommen :noplan:
Schaut euch den TVöD und den AVR an, und schaut wie Erzieherinnen eingestuft sind. Dann werdet ihr sehr deutlich sehen, dass Erzieherinnen, die nach Tarif gezahlt werden ziemlich gut verdienen (für einen Ausbildungsberuf). Natürlich gibt es auch Erzieherinnen, die bei Trägern arbeiten, die nicht nach Tarif zahlen, aber was sollte denen ein Streik helfen?
Eben, denn die Tarifverhandlungen laufen ja nur zwischen Ver.di und den kommunalen Arbeitgebern. Mit den privaten trägern könnte Ver.di das nicht machen, die wären längst insolvent oder würden es werden, wenn solche utopischen Forderungen umgesetzt würden. die müssen nämlich, anders als die Kitas in kommunaler Trägerschaft, wirtschaftlich arbeiten.
 
Wenn ich diese Kacke lese, dann kommt mir die Galle hoch.
Meine Partnerin verdient als MTRA, Vollzeit 40 Stunden in der Strahlentherapie also mit Schwerst- und Todkranken, zwei Etagen tief im Keller, Arbeitszeit 07:45 Uhr bis 16:15 Uhr, brutto (nach 15 Berufsjahren) inkl. aller Zuschläge 2.700 €. Davon muss sie nicht nur die Kita Gebühren bezahlen, sondern auch noch eine Hilfskraft, die die Kleine aus der Kita abholt und beaufsichtigt. Denn selbst mit Früh- und Spätdienst (gegen Zusatzgebühr!) kann das Kind erst ab 08:00 Uhr in die Kita gebracht werden (das mache ich) und muss das Kind spätestens um 16:30 angeholt werden (das kann ich als Selbständiger nicht) . Da der Arbeitsplatz aber am anderen Ende der Stadt ist, kann sie es nicht vor 17:00 Uhr schaffen. Und wehe, die Hilfskraft kommt wirklich mal "erst" um 16:30 Uhr, dann kann sie sich von den "Pädagoginnen" was anhören, von wegen "wir wollen auch mal Feierabend haben". Wohl gemerkt, wir reden von einem ganz normalen Kindergarten in städtischer Trägerschaft.

Und in den Ferien ist mal eben der Kindergarten 3 Wochen geschlossen. Ohne wenn und aber. Was, wenn man als Eltern zu dieser Zeit keinen Urlaub bekommen kann? Dazwischen, bevorzugt an Brückentagen, wegen "Forbildungen", Planungstagen etc. mindestens 5-6 weitere Tage im Jahr, an denen die Eltern sehen können, wo das Kind während der Arbeistzeit bleibt.

Das mit den Kita-Ferien ist auch der Grund, warum der nächste Kita Streik erst nach den Ferien beginnt, sonst würden die armen Kindergärtnerinne ja in ihrem Urlaub gestört.

Wie sagte der Erpresser Bsirske, wir müssen über neue Streikformen nachdenken, um den Arbeitgeber härter zu treffe? Wen trifft es denn? Die Eltern und Kinder! Und wer ist denn der Arbeitgeber? Wir alle, denn wir zahlen die Gehälter der öffentlich Bediensteten mit unseren Gebühren und Steuern. Schon mal darüber nachgedacht.

Ich bin nur froh, dass die Gesamtelternvertreung in Bremen den weiteren Streik nicht mehr unterstützt. Wir Eltern sollten alle aufhören uns von Ver.di zu Geiseln für ihre völlig überzogenen Forderungen machen zu lassen. Vielleicht wär es gut, wenn sich die Eltern mal solidarisieren würden, für eine Woche die Kinderbetreuung untereinander organisieren würden und die Kinder und Eltern mal die Kitas bestreiken um zu zeigen, was sie von den völlig haltlosen Forderungen halten.
Tja, so ist das eben im "Westen" - was denkst du wie ich geguckt habe als ich hier die Öffnungszeiten der Kindergärten auf dem Land realisiert habe.
Von 08:00 - 12:00 Uhr + 30min. Extra für Extrakosten ...
 
So sehe ich das ebenfalls, die KITA ist letzenendes eine Dienstleistung damit beide Berufstätigen Eltern ihrem Beruf nachgehen können, müssten sie das nicht würden wir hier nicht diskutieren, dann gäbe es andere Mittel der Sozialen zusammenkunft, und sei es der Spielplatz mit Müttern oder Vätern.

Wenn ich eine Dienstleistung anbiete muss ich mich nach den Vorgaben der Nutzer richten, sonst macht es keinen Sinn immerhin soll mir diese Dienstleistung Stress ersparen und nicht welchen erzeugen. Das Bedeutet dann aber auch das ich den Ablauf so plane das ich den "Nutzer" nicht im Regen stehen lasse, was ist denn daran so schwer eine KITA so zu führen das es garkeine gesamten Urlaubszeiten gibt? In Ferienzeiten sind doch eh weniger Kinder da, da reicht dann eine statt 3 (Beispiel) und der Betrieb kann trotzdem weitergehen.

Kitas und deren Mitarbeiter tun teilweise so als wolle man sein Kind unbedingt bei ihnen Unterbringen.
 
Mir schon längst.
Ich möchte das meine Kinder von motivierten und qualifizierten Kindergärtnern(innen) betreut werden.
Ich stimme Spoege daher ausdrücklich zu, wenn er einen Vergleich zur Grundschulpädagogik sieht.
Ich gebe sie da ja nicht ab zum "aufbewahren" ... :Oldno:
Genau das passiert aber - zumindest in den Kitas der kommunalen Träger. Wir haben mit unserer Kleinen jetzt drei Kitas durch, einen in evangelisch-kirchlicher Trägerschaft, einen in katholisch-kirchlicher Trägerschaft und aktuell einen in kommunaler Trägerschaft - weil leider die kirchlichen in Bremen ausgebucht sind. Alles was man von frühkindlicher und kindlicher Förderung erwartet findet hier jedenfalls nicht statt. Das ist Kinderverwahrung und -Beschäftigung pur ohne jeden pädagogischen Ansatz. Bei den kirchlichen Trägern war das anders - und die werden nicht nach TVöD oder AVR bezahlt.
 
Anfangs wollte ich die spoegschen Beiträge einzeln auseinandernehmen, aber dann las ich das hier:
Wenn ich diese Kacke lese, dann kommt mir die Galle hoch.
Meine Partnerin verdient als MTRA, Vollzeit 40 Stunden in der Strahlentherapie also mit Schwerst- und Todkranken, zwei Etagen tief im Keller, Arbeitszeit 07:45 Uhr bis 16:15 Uhr, brutto (nach 15 Berufsjahren) inkl. aller Zuschläge 2.700 €. Davon muss sie nicht nur die Kita Gebühren bezahlen, sondern auch noch eine Hilfskraft, die die Kleine aus der Kita abholt und beaufsichtigt. Denn selbst mit Früh- und Spätdienst (gegen Zusatzgebühr!) kann das Kind erst ab 08:00 Uhr in die Kita gebracht werden (das mache ich) und muss das Kind spätestens um 16:30 angeholt werden (das kann ich als Selbständiger nicht) . Da der Arbeitsplatz aber am anderen Ende der Stadt ist, kann sie es nicht vor 17:00 Uhr schaffen. Und wehe, die Hilfskraft kommt wirklich mal "erst" um 16:30 Uhr, dann kann sie sich von den "Pädagoginnen" was anhören, von wegen "wir wollen auch mal Feierabend haben". Wohl gemerkt, wir reden von einem ganz normalen Kindergarten in städtischer Trägerschaft.

Und in den Ferien ist mal eben der Kindergarten 3 Wochen geschlossen. Ohne wenn und aber. Was, wenn man als Eltern zu dieser Zeit keinen Urlaub bekommen kann? Dazwischen, bevorzugt an Brückentagen, wegen "Forbildungen", Planungstagen etc. mindestens 5-6 weitere Tage im Jahr, an denen die Eltern sehen können, wo das Kind während der Arbeistzeit bleibt.

Das mit den Kita-Ferien ist auch der Grund, warum der nächste Kita Streik erst nach den Ferien beginnt, sonst würden die armen Kindergärtnerinne ja in ihrem Urlaub gestört.

Wie sagte der Erpresser Bsirske, wir müssen über neue Streikformen nachdenken, um den Arbeitgeber härter zu treffe? Wen trifft es denn? Die Eltern und Kinder! Und wer ist denn der Arbeitgeber? Wir alle, denn wir zahlen die Gehälter der öffentlich Bediensteten mit unseren Gebühren und Steuern. Schon mal darüber nachgedacht.

Ich bin nur froh, dass die Gesamtelternvertreung in Bremen den weiteren Streik nicht mehr unterstützt. Wir Eltern sollten alle aufhören uns von Ver.di zu Geiseln für ihre völlig überzogenen Forderungen machen zu lassen. Vielleicht wär es gut, wenn sich die Eltern mal solidarisieren würden, für eine Woche die Kinderbetreuung untereinander organisieren würden und die Kinder und Eltern mal die Kitas bestreiken um zu zeigen, was sie von den völlig haltlosen Forderungen halten.
und verzichtete.

Selbstverständlich sind die Anforderungen und die Leistung von Grundschullehrern höher, als die der 'Erzieherinnen'. Mein lieber spoege, allein die Frage ist schon so dumm, dass ich sie Dir nicht zugetraut hätte. Willst Du die Berufsausbildung der 'Erzieherinnen' mit dem Studium der Grundschullehrer vergleichen? :mad:

"Erzieherinnen" ist übrigens ein Euphemismus, so groß wie der Kölner Dom. Richtig wäre: 'Kinderhüterinnen' oder 'Kinderschäferinnen'.

Alle Tagesmütter, die ich beschäftigt habe, leisteten erheblich mehr, als die Trullas von der Stadt-Kita, für erheblich weniger Geld.
 
Selbstverständlich sind die Anforderungen und die Leistung von Grundschullehrern höher, als die der 'Erzieherinnen'. (Verbale Kackwurst) Willst Du die Berufsausbildung der 'Erzieherinnen' mit dem Studium der Grundschullehrer vergleichen? :mad:
Ja, das will ich. Die Gründe dafür habe ich den letzten Beiträgen genannt.

"Erzieherinnen" ist übrigens ein Euphemismus, so groß wie der Kölner Dom. Richtig wäre: 'Kinderhüterinnen' oder 'Kinderschäferinnen'.
Das erinnert mich an Pauschaldiffamierungen wie "die faulen Lehrer". Ich kenne solche Erzieherinnen auch, aber das bedeutet nicht, dass die die Regel sind. Und vor allem nicht, dass sie die Regel sein sollten.

Ich halte es für notwendig, wie gesagt, die Qualifikation wie auch die Anforderungen an die Frühpädagogik auf eine andere Stufe zu stellen als "Kinderhüterei". Aber vermutlich ist ein Marktliberaler wie du da auch für das freie Spiel der Kräfte: Wer keine Kohle hat oder nicht zahlen will, kann sein Kind in einem Discount-Kinderladen abgeben und kriegt da nur Standard-Aufbewahrung. Wer pädagogische Ansprüche hat, muss eben richtig dafür zahlen - wenn er kann.

Wir haben, was das KiTa- und KiGa-Angebot betrifft, zumindest in den Städten bereits eine Zwei- bis Dreiklassen-Gesellschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist alles einfach zu flach. Meine Mutter, meine Tante, die beste Freundin meiner Tante, ein guter Freund und seine Frau und letztlich meine Tochter arbeiten in dem Bereich. Sie verdienen für das was sie leisten deutlich zu wenig. Was willst du als ausgelernte Krankenschwester mit 1400-1500 Euro netto anfangen ? Damit kannst du ein Singleleben führen wenn du auf das Geld achtest klar. Für ein Leben ohne Sorgen, und damit bessere Qualität der Arbeit, brauchst du schon einen Partner..

und spaßig wird erst Recht die Rente.
Aber da kann man ja privat vorsorgen :cool:
 
Dann frage ich nochmal. Was macht einen Erzieher mit 4 Jähriger Ausbildung gleichwertig mit einem Lehrer/Meister/Techniker mit höherer Ausbildung?
 
Dann frage ich nochmal. Was macht einen Erzieher mit 4 Jähriger Ausbildung gleichwertig mit einem Lehrer/Meister/Techniker mit höherer Ausbildung?
Bachelor of Arts Kindheitspädagogik ...
 
Bachelor of Arts Kindheitspädagogik ...

Wenn das von den KiTas gefordert wird und die jeweiligen Erzieherinnen diese Ausbildung haben sollten sie auch dementsprechend bezahlt werden. Wenn dem aber nicht so ist und wir hier von der normalen Erzieherinnenausbildung sprechen dann nicht.
 
Bsirske sprach doch davon, man müsse neue Formen des Arbeitskampfes ausprobieren. Mir ist gerade eine Idee durch den Kopf gegangen:
Der Arbeitskampf soll ja die Arbeitgeber und nicht die Eltern und Kinder treffen. Und die "Erzieherinnen" sind ja alle so hochmotiviert und mit Hingabe an ihren Beruf bei der Sache. Also geben alle vom Streik betroffenen Eltern ihre Kinder während des Streiks bei den "Erzieherinnen" zuhause ab. Zeit haben sie ja, denn arbeiten müssen sie ja nicht - da Streik. Und da die Gewerkschafter ja nur das Beste für ihre Mitglieder wollen, bekommen die Damen und Herren Gewerkschaftssekretäre und -funktionäre die Hälfte der Kinder zu sich nach Hause.

So ist allen geholfen. Der Gewerkschaft, weil sie dem Arbeitgeber wehtut, der die Kitas schließen muss; den "Erzieherinnen" weil sie sich trotz Streiks den von ihnen so geliebten Kindern und ihrem geliebten Beruf gemäß ihrer hohen pädagogischen Qualifikation widmen können; den Gewerkschaftssekretären und -funktionären, weil sie ihre Mitglieder mal wirklich bei ihrer Berufsausübung unterstützen können und den Eltern und Kindern, weil die Kleinen trotz des Streiks fachlich kompetent und angemessen betreut werden, während die Eltern dem notwendigen Broterwerb nachgehen.

Das ist dann mal eine neue kreative Form des Arbeitskampfes, die dann meinetwegen auch lange dauern darf.
 
Bachelor of Arts Kindheitspädagogik ...
im Ernst: im Moment dauert die Ausbildung nur deshalb 5 Jahre, weil man durch die 2 Jahre Praktikum billige Arbeitskräfte erhält. Würden Erzieherinnen für eine Ausbildungsreform und bessere Arbeitsbedingungen streiken, hätten sie meine Unterstützung. Mehr Geld nicht.
 
[QUOTE="minilux, post: 8607534, member: 10795"
Schaut euch den TVöD und den AVR an, und schaut wie Erzieherinnen eingestuft sind. Dann werdet ihr sehr deutlich sehen, dass Erzieherinnen, die nach Tarif gezahlt werden ziemlich gut verdienen (für einen Ausbildungsberuf). Natürlich gibt es auch Erzieherinnen, die bei Trägern arbeiten, die nicht nach Tarif zahlen, aber was sollte denen ein Streik helfen?[/QUOTE]

Das ist auch wieder ein wichtiger Punkt, diejenigen die nicht nach Tarif bezahlt werden, und denen eine deutliche Anhebung der Löhne gut tun würde haben doch überhaupt nichts davon wenn die anderen die nach Tarif bezahlt werden noch mehr dazu bekommen. Man sollte sich als Gewerkschaft da eher Gedanken drum machen wie man diejenigen die nicht von den Tarifen profitieren in die Liga der tariflich entlohnten Angestellten bekommt.

Aber das ist halt Ver.Di, es geht nicht darum was Sinn macht, es geht einfach nur um Krawall um jeden Preis und dem Bürger bei jeder Gelegenheit den Stinkefinger zu zeigen. Sonst sind es immer die ÖPNV-Nutzer, oder Haushalte denen die Mülltonnen überquellen, diesmal sind es eben die Eltern. Aber keine Sorge die Pendler sind demnächst auch wieder dran, dann ist in den Kitas wieder Ruhe.

Und die Komunen lachen sich dann kaputt weil jeder Streiktag Lohnkosten einspart womit die defizitären Betriebe entlastet werden. :auslach:
 
...Das erinnert mich an Pauschaldiffamierungen wie "die faulen Lehrer". Ich kenne solche Erzieherinnen auch, aber das bedeutet nicht, dass die die Regel sind. Und vor allem nicht, dass sie die Regel sein sollten....

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte nicht, dass sie faul seien, diese Melanies und Jessicas und noch manche Waldtraut. Ich wollte ausdrücken, dass sie - für ihre Ausbildung und ihre Bezahlung - angemessen leisten. Sie leisten entsprechend ihrer Bezahlung und Ausbildung, ja, dann sollen sie aber gefälligst NICHT streiken, zumal sie im Vergleich zu ihren nicht nach Tarif bezahlten Kolleginnen sowieso privilegiert sind.
...
Ich halte es für notwendig, wie gesagt, die Qualifikation wie auch die Anforderungen an die Frühpädagogik auf eine andere Stufe zu stellen als "Kinderhüterei". ...
Darum geht es aber im Fred nicht, das war nicht Gegenstand meiner Diatribe und vor allem, dem würde ich noch nicht mal widersprechen. Vielleicht versuchst Du, mein Lieber, genauer zu lesen und differenziert zu argumentieren. Thema hier ist der aktuelle Streik. Und sie streiken für mehr Kohle, und nicht dafür, dass sie eine anspruchsvollere Ausbildung, ein Hochschulstudium absolvieren sollen.
...
Aber vermutlich ist ein Marktliberaler wie du da auch für das freie Spiel der Kräfte: Wer keine Kohle hat oder nicht zahlen will, kann sein Kind in einem Discount-Kinderladen abgeben und kriegt da nur Standard-Aufbewahrung. Wer pädagogische Ansprüche hat, muss eben richtig dafür zahlen - wenn er kann....
Hohoho. Ein echter spoege, Freunde. Ich weiß nicht, was ein Marktliberaler ist - immerhin hast Du mich nicht als 'Neoliberal' bezeichnet - aber ich bin für klare Regeln und NICHT für das 'freie Spiel der Kräfte'. Ich hielt seinerzeit meine Brut in der städtischen Kita. Es gab zwar keine großartige Pähdagohgik, aber, bis auf ein paar Vorfälle hat's gepasst. Dass die Trullas jetzt für mehr Kohle streiken - ohne bessere Qualität zu bringen - finde ich eine Unverschämtheit.
 
Barry, lies mal deine eigenen Beiträge. Erst stufst du die Erzieherinnen als weit unterhalb der Grundschulpädagogen ein und nennst sie abwertend "Kinderhüterinnen" und "Kinderschäferinnen". Diejenigen, die deine eigenen Kinder betreut haben, nennst du "Trullas von der Stadt-Kita", die für mehr Geld weniger leisteteten als deine Tagesmütter. Und dann erklärst du, du seist damit zufrieden gewesen, es hätte "gepasst".

Daraus kann man nur den Schluß ziehen, dass deine eigenen Ansprüche an die Betreuung deiner Kinder sehr bescheiden sind. Ist ja auch okay - aber das kannst du nichts zum Maßstab für andere Eltern machen. Machst du aber.

In meinen Augen gehören höhere Ansprüche an die Frühpädagik, eine bessere Ausbildung für die Erzieher/innen und ein höherer Status ihres Berufes zusammen. Das alles muss mittelfristig angehoben werden.

Und was den "Streik für mehr Kohle, ohne bessere Leistung zu bringen" angeht: das ist Stammtisch. So weit ich weiß, sind die Verhandlungen ziemlich kompliziert, der schlichterspruch brachte für die Gehaltsgruppen sehr unterschiedliche Ergebnisse. Für die unteren grade mal 30 Euro monatlich. Das gibst du allein für ein Schinkenbrötchen aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch kein Widerspruch. Tagesmütter müssen sich viel mehr anstrengen, um ihre Kundschaft, außerdem kann man sie sich aussuchen. Sog. 'Erzieherinnen' nicht.
Aber ich war trotzdem im großen und ganzen mit den städtischen 'Erzieherinnen' zufrieden, spoege, schrieb ich doch. Allerdings ist der Streik eine Sauerei.
Jetzt hast Du Deinen Beitrag geändert und meine Antwort passt nicht.

Ich habe (hatte) keine großen pähdahgohgischen Ansprüche an die Kita. Das Essen sollte einigermaßen gut sein, die Kinder sollten nett spielen, ein bisschen Sport treiben, sich draußen im riesigen Garten aufhalten und Freundschaften schließen. Was denn noch? :noplan:

Noch mal: Mir geht es ums Thema, und dass ich den Streik unverschämt finde.
 
Ich hab ja ausführlich geschrieben, was ich an den Zuständen in den deutschen KiTas, KiGas und Schulen kritisiere. Lohn, Gehalt, Ausstattung, Wertschätzung, das alles gehört für mich zusammen.

Leider gibt es für die Betroffenen kaum ein Mittel, das öffentlich zu thematisieren. Dieser Streik hat immerhin dazu geführt, dass das mal wieder geschieht.

Ich finde die Erzieherinnen davon abgesehen ziemlich mutig. Denn sie müssen wütenden Eltern wie dir erklären, warum sie streiken. Kein Lokführer muss das den Bahnkunden begründen, kein Stahlarbeiter den Einkäufern der Metall verarbeitenden Industrie.
 
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