Ver.di und der Kitastreik, meine Sichtweise

Naja, wer jetzt also einen Job macht der mit 8,50 vergütet wird, also ca. 1100 Euro netto bekommt. Würde er jetzt mit 3000 Netto heimgehen, müßte man auch die anderen Löhne anheben. Ich gehe nicht davon aus dass diese Variante ohne Anpassung für einen sozialen Frieden sorgt.

Warum muss man das?
Glaubt hier jemand ernsthaft, das man nach Leitung bezahlt wird?
Wenn das so wäre, dann würden manche Putzfrauen mehr verdienen als so mancher Abteilungsleiter.

Und eine hohe Qualifikation muss nicht bedeuten, das dann der Abstand wiederhergestellt werden muss.
Schließlich haben Sesselfurzer wie ich einen laueren Job als so manche Putzfrau und Co.
 
Ich habe nichts gegen den Arbeiter und Bauernstaat. Da hat man als Arbeiter super verdient im Gegensatz zum Studierten. 6 Wochen nach der Geburt war das Kleine in der Krippe.
Ändert aber überhaupt nichts am Problem. Wenn die Firma wegen dem Sesselpupser erst zum Laufen kam, hat er auch mehr Grld verdient als die Putzfrau, auch wenn sie einen Topjob macht und ehrlich gesagt mit 8,50 unterbezahlt ist. Aber wer kommt denn nun in den Genuss von gut 5000 Brutto und warum kommt derjenige mit jetzt 3000 Brutto dann schlechter weg?
 
Das ist natürlich Nonsens.
Die Gewerkschaften und damit die Streiks sind die einzigen Möglichkeit der Arbeitnehmer mit dem Arbeitgeber auf "Augenhöhe" zu verhandeln, ihre Rechte zu formulieren und diese auch durchzusetzen.
Sonst kommt am Ende nur noch Social Freezing und Kanuurlaub als Mitarbeitermotivationsmaßnahmen raus.
Diese Tarifpartnerschaft hat sich zudem über Jahrzehnte bewährt.
Mit der Globalisierung schwabbelt natürlich auch das Bestreben hier herein, diese Arbeitnehmerrechte zu beschneiden.
Natürlich zum Wohle aller ... :D
Habt Ihr damals in der DDR 'nonsense' statt 'Unsinn' gesagt? 'Weekend' statt Wochenende? :D

Zum Thema.
In der heutigen Zeit erzeugen die Streiks nicht nur Kosten, Schäden, Ärger usw., sie führen zu eklatanten Ungerechtigkeiten.

Beispiele: Streiken können sich nur Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes (Kitas, Schulen, Nahverkehr, Flughafenmitarbeiter), der großen Ex-Monopolisten-Betriebe (Post, Bahn, Lufthansa) und selten der privaten Unternehmen (z.B. Opel vor Werkschliessungen).

Die ganz große Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung kann NICHT streiken.

Den Schaden durch die Streiks versteht jeder. Verpasste Flüge, Bahnfahrten, nicht geleistete Arbeit wegen fehlender Kinderbetreuung, Schüler warten bei Eiseskälte an den Haltenstellen und kommen nicht oder zu spät in die Schule, Arbeitnehmer müssen Klimmzüge machen, um zur Arbeit zu kommen, usw.

Die Ungerechtigkeit, die Streiks erzeugen, ist schon etwas schwieriger zu verstehen. Ich versuch's.

Der Hauptbetroffene von Streiks, der Öffentliche Dienst, 'outsourced' und privatisiert - auch aufgrund der Streiks - vermehrt Teile der Infrastruktur. Private Busunternehmen befahren dann Strecken, deren Mitarbeiter viel weniger verdienen, als die privilegierte Kaste der ÖD-Angestellten.

Die Bahn verliert Marktanteile an die Privaten, die wiederum schlechter bezahlen.

Die Piloten der Lufthansa wahren zwar ihre Besitzstände - aber nur die der alten Knacker! - während die jungen, angehenden Piloten bei den Billigheimern anheuern müssen, damit der Laden sich im Wettbewerb halten kann.

Daraus folgt => Streiks wahren Privilegien und begünstigen eine 2-Klassen-Gesellschaft bei Angestellten.

Übrigens ist bei Streiks des ÖDs die bemühte Abstraktion 'der Arbeitgeber' besonders lächerlich, denn hier sind WIR, die Steuerzahler, der Arbeitgeber. Man müsste wirklich jede Art von Streiks beim ÖD verbieten. :mad:
 
Am betsen führen wir wohl wieder die Leibeigenschaft und Sklaverei ein.
Dieses ganze gejammer dass ihr eure Fratzen nicht unterbringt, damit ihr Kohle scheffeln könnt, geht einem ganz schön auf den Senkel. Ich war alleinerziehender Vater mit fünf Bangerts und habe das auch hinbekommen. Ganz ohne Kita und trotz Fulltimejob. Ich habe aber auch eine funktionierende Familie. Und wenn heute meine Enkel nicht in die Kita könen, weil die streiken, dann sind die bei Opa - ist für die ein echter Abenteuertrip.
Im übrigen bin ich immer noch der Ansicht dass man vorher nachdenken sollte, bevor man seine Gene unkontrolliert in die Welt schmeisst.
Hör zu, Junge, Opas wie Du dürfen den größten Schwachsinn erzählen und auch schreiben, Deine Zuhörer und Leser nicken dann nachsichtig - ja, ja, der Opa erzählt schon wieder -, mancher verdreht die Augen, andere stöhnen leise, nur Du, mein Lieber, merkst das nicht. Das ist Dein Privileg als alter Mann! Wie der Gehörnte, der als letzter davon erfährt - wenn überhaupt.
 
Ein KiTa- bzw KiGa-Platz gilt heute als Daseinsvorsorge, das ist inzwischen höchstrichterlich bestätigt und wird von kaum jemanden bestritten. Muss man darüber wirklich noch diskutieren?

Klar gibt's gut funktionierende Großfamilien, wo die Kinder einfach mitlaufen können. (Bei uns auf'm Land sogar recht viele.) Aber in einer guten Einrichtung lernen die Kinder auch eine Menge an sozialen Fähigkeiten, die ihnen den späteren Lebensweg erheblich erleichtern. Deswegen ist das Recht auf einen KiTa-Platz wichtig, auch wenn es manche Eltern nicht wahrnehmen wollen.

Weil frühkindliche Pädagik auch die Integration in die Gesellschaft fördert, fordern ja einige sogar, den KiTa- bzw. KiGa-Besuch verpflichtend zu machen, um die Verfestigung von asozialem Verhalten oder die Bildung von Parallelgesellschaften in bestimmten Problemgruppen über Generationen hinweg zu vermeiden.

Natürlich sind solche Forderungen strittig und derzeit auch nicht durchsetzbar. Aber dass KiTa und KiGa nicht nur für viele Eltern eine Notwendigkeit sind, sondern auch eine wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllen, kann man nicht bestreiten.
Das ist ja richtig, spoege, aber der Streik nicht. Der Streik macht sich genau diese 'gesellschaftliche Notwendigkeit' zu nutze und missbraucht sie aus rein egoistischen Gründen (mehr Kohle in die eigene Tasche). Und komm mit jetzt bitte nicht mit dem Vergleich zu den Lehrern. Beide Berufe haben noch unterschiedliche Voraussetzungen und entsprechende Bezahlung.

Demnächst kommen die Grundschullehrer daher und wollen wie Uni-Professoren bezahlt werden. :mad:
 
Mal geguckt, wie hoch heute das Einstiegsgehalt für eine Professur ist?
 
Ich freue mich über jeden Streik!
Er zeugt davon, dass die Menschen noch leben und nicht schon zu marktkonformen Zombies verkommen sind.
 
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Zum Thema.
In der heutigen Zeit erzeugen die Streiks nicht nur Kosten, Schäden, Ärger usw., sie führen zu eklatanten Ungerechtigkeiten.

Beispiele: Streiken können sich nur Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes (Kitas, Schulen, Nahverkehr, Flughafenmitarbeiter), der großen Ex-Monopolisten-Betriebe (Post, Bahn, Lufthansa) und selten der privaten Unternehmen (z.B. Opel vor Werkschliessungen)

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Daraus folgt => Streiks wahren Privilegien und begünstigen eine 2-Klassen-Gesellschaft bei Angestellten.

Das ist leider auch wahr. Am häufigsten wird im ÖD gestreikt, wo man im Vergleich zur freien Wirtschaft deutlich besser bezahlt aber weniger stark belastet wird. Wer es in den ÖD schafft, hat ausgesorgt. Da die Ergebnisse dieser Streiks auch nur den im ÖD Beschäftigten zu Gute kommt, geht die Schere zwischen ÖD und Non-ÖD immer weiter auseinander.

Man muss kein Manchesterkapitalist sein um Streiks im ÖD scheisse zu finden, denn abgesehen davon dass die immer Krawall machen arbeiten die daran die Schere zwischen Klein- und Besserverdiener immer weiter zu öffnen. Für diejenigen die ausserhalb des ÖD deutlich mehr Stress erfahren, schlechter bezahlt werden, und wesentlich schneller ihre Jobs los sind interessieren sich die ach so sehr an "sozialer Gerechtigkeit" interessierten Gewerkschaften einen Scheissdreck. Es wird zwar immer gesagt ohne die Gewerkschaften hätten wir noch Arbeitsbedingungen wie vor 200 Jahren, aber Fakt ist, dass Ver.Di und Co absolut keinerlei Probleme damit haben wenn andere übelst ausgebeutet werden solange die eigenen Schafe nochmal einen Klacks Sahne oben drauf bekommen.

Beii den KTas ist das doch genauso, die Beschäftigten ausserhalb der ÖD-Tarife können ruhig ergänzendens ALG II beantragen, Hauptsache die ÖD-Erzieher bekommen noch mal einen ordentlichen Zuschlag, scheissegal ob andere eine Lohnerhöhung dringender nötig hätten, und scheissegal wer die Rechnung am Ende bezahlt. (man kann davon ausgehen dass die Komunen wieder mal Schwimmbäder und Büchereien schließen, sowie Sprechstunden in Behörden reduzieren werden um die Mehrkosten aufzufangen, das führt dann zu Auswüchsen wie in Berlin wo man teilweise 3 Monate auf einen Termin warten muss um ein AUto zulassen zu können.)
 
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Das ist leider auch wahr. Am häufigsten wird im ÖD gestreikt, wo man im Vergleich zur freien Wirtschaft deutlich besser bezahlt aber weniger stark belastet wird.

Du meinst also, das wer mehr als andere verdienen nicht mehr streiken darf?

Gewerkschaften sind ihren Mitgliedern verpflichtet, sonst nichts.
Es ist also so, das sich dann andere ebenfalls gewerkschaftlich zusammen schließen müssen. Als Einzelperson lässt es sich halt nicht so einfach mit dem Arbeitgeber verhandeln.

Wenn den Kommunen Geld fehlt, dann muss Geld erschlossen werden. Wie wäre es mit einer Abgabe auf größere Vermögen?

MacQandalf, speziell für Dich:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/43404/Freiheit-ist-kapitalistischer-Mainstream
 
Das ist leider auch wahr. Am häufigsten wird im ÖD gestreikt, wo man im Vergleich zur freien Wirtschaft deutlich besser bezahlt aber weniger stark belastet wird.
Das mag für Erzieher so sein, aber wo wird man denn bitte im ÖD besser bezahlt als in der freien Wirtschaft? Wenn ich da mein Konto anschaue und das was meine Kollegen in der freien Wirtschaft verdienen dann sieht das aber deutlich anders aus.

Wer es in den ÖD schafft, hat ausgesorgt. Da die Ergebnisse dieser Streiks auch nur den im ÖD Beschäftigten zu Gute kommt, geht die Schere zwischen ÖD und Non-ÖD immer weiter auseinander.
Wer hindert denn die privatwirtschaftler für mehr Geld zu käpfen?

Man muss kein Manchesterkapitalist sein um Streiks im ÖD scheisse zu finden, denn abgesehen davon dass die immer Krawall machen arbeiten die daran die Schere zwischen Klein- und Besserverdiener immer weiter zu öffnen. Für diejenigen die ausserhalb des ÖD deutlich mehr Stress erfahren, schlechter bezahlt werden, und wesentlich schneller ihre Jobs los sind interessieren sich die ach so sehr an "sozialer Gerechtigkeit" interessierten Gewerkschaften einen Scheissdreck. Es wird zwar immer gesagt ohne die Gewerkschaften hätten wir noch Arbeitsbedingungen wie vor 200 Jahren, aber Fakt ist, dass Ver.Di und Co absolut keinerlei Probleme damit haben wenn andere übelst ausgebeutet werden solange die eigenen Schafe nochmal einen Klacks Sahne oben drauf bekommen.
Ich wäre auch stinksauer wenn verdi nicht für mich kämpfen würde sondern für die Leute für die sie nicht zuständig sind.
Streng genommen gelten die Tarifverträge ja auch im ÖD nur für die Gewerkschaftsmitglieder.

Beii den KTas ist das doch genauso, die Beschäftigten ausserhalb der ÖD-Tarife können ruhig ergänzendens ALG II beantragen, Hauptsache die ÖD-Erzieher bekommen noch mal einen ordentlichen Zuschlag, scheissegal ob andere eine Lohnerhöhung dringender nötig hätten, und scheissegal wer die Rechnung am Ende bezahlt. (man kann davon ausgehen dass die Komunen wieder mal Schwimmbäder und Büchereien schließen, sowie Sprechstunden in Behörden reduzieren werden um die Mehrkosten aufzufangen, das führt dann zu Auswüchsen wie in Berlin wo man teilweise 3 Monate auf einen Termin warten muss um ein AUto zulassen zu können.)
Dann sollten die nicht ÖD-Erzieher den Arsch hoch kriegen und selber für bessere Verhältnisse kämpfen. Es ist ihenen doch freigestellt sich selber gewerkschaftlich zu organisieren.

Mich kotzen schon die Leute im ÖD an die ständig auf Verdi schimpfen weil sie sich nicht vertreten fühlen und dann noch nicht mal Mitglied sind.
selten so einen Unsinn wie deinen gelesen. Warum sollten sich alle mit wenig zu Frieden geben nur weil ein großer Teil nicht bereit ist für mehr zu kämpfen?
 
Und komm mit jetzt bitte nicht mit dem Vergleich zu den Lehrern. Beide Berufe haben noch unterschiedliche Voraussetzungen und entsprechende Bezahlung.

Demnächst kommen die Grundschullehrer daher und wollen wie Uni-Professoren bezahlt werden. :mad:
Was sind denn die so stark unterschiedlichen Voraussetzungen von z.B. Grundschullehrern und Erziehern?
 
Hab ich auch schon gefragt, ohne Erfolg. :hehehe:

Da wurde dann nur auf die unterschiedliche Ausbildung verwiesen, aber nicht auf die realen Anforderungen, die eigentlich für Erzieher/innen eine ähnliche pädagogische Ausbildung nötig macht.

Wobei ich einräumen muss, dass Barry an eine KiTa oder einen Kindergarten keine pädagogischen Ansprüche hat. Es reicht ihm, wenn das Kind dort beaufsichtigt wird und Freundschaften schließen kann. Und für "Kinderhüterinnen", wie er sie nennt, will er folglich auch kein Lehrergehalt zahlen.
 
Da wurde dann nur auf die unterschiedliche Ausbildung verwiesen, aber nicht auf die realen Anforderungen, die eigentlich für Erzieher/innen eine ähnliche pädagogische Ausbildung nötig macht.
Nicht ohne Grund hatten in der DDR alle Erzieher(innen) eine ...
 
Was sind denn die so stark unterschiedlichen Voraussetzungen von z.B. Grundschullehrern und Erziehern?
'Erzieherinnen' => Berufsausbildung
Grundschullehrer => Studium

andere Beispiele, lieber magheinz:
Fachinformatiker => Ausbildung
Dipl. Informatiker => Studium

Krankenschwester => Ausbildung
Ärztin => Studium

Bankkaufmann => Ausbildung
Diplomkaufmann => Studium

Es gibt Leute - anscheinend auch hier - die diese Unterschiede entweder nicht kennen, oder sie nicht akzeptieren.
:noplan:
 
Hab ich auch schon gefragt, ohne Erfolg. :hehehe:

Da wurde dann nur auf die unterschiedliche Ausbildung verwiesen, aber nicht auf die realen Anforderungen, die eigentlich für Erzieher/innen eine ähnliche pädagogische Ausbildung nötig macht.

Wobei ich einräumen muss, dass Barry an eine KiTa oder einen Kindergarten keine pädagogischen Ansprüche hat. Es reicht ihm, wenn das Kind dort beaufsichtigt wird und Freundschaften schließen kann. Und für "Kinderhüterinnen", wie er sie nennt, will er folglich auch kein Lehrergehalt zahlen.
Ich habe insgesamt 9 Jahre lang meine Brut in eine kommunale Kita gebracht - ach, waren das noch Zeiten, mit dem Kinderanhänger :sniff: - und kenne mich ganz gut aus.
Einmal begrüßte mich ein unverschämter Bengel mit:
"Was machst Du hier, bist wohl arbeitslos?"

Eine Zeit lang habe ich eins meiner Kinder, das wegen eines Beinbruchs einen Gips trug, studenweise dort betreut, damit er den Anschluss nicht verliert. Wir mussten nach wenigen Tagen dieses Experiment abbrechen, weil viele der Jungs, die einen Mann anscheinend nur vom Fernsehen kannten, über mich herfielen, kämpfend, schreiend ... ich hatte kein Problem damit, sie abzuschütteln und durch die Luft zu schleudern. Aber die dicken Trullas schon.
Die eine murmelte was von '... Kinder allein erziehender Frauen' ... 'keine Männer im Haus' ... die Andere entließ mich mit der Behauptung, ich würde das friedliche Gleichgewicht in der Herde durcheinanderbringen.

Ich kenne mich also aus, mit dem Kitabetrieb. ;-)

Was sind denn Deine sog. 'realen' Anforderungen? Willst Du, dass die Kinder in der Kita Mandarin oder klassische Musik oder lesen und schreiben und rechnen lernen? :mad:

Komm mir bitte nicht mit Abstraktionen aus Deinem reichen sozialen, pädagogischen und psychologischen Fundus. :D

Da Pinky die DDR erwähnt ... hehehe, ich habe von Bekannten (linke Westdeutsche), die eine Zeitlang dort als Besucher verbrachten, Horrorgeschichten über die DDR-Kindergärten gehört. Da muss wohl Zucht und Ordnung geherrscht haben ... finde ich übrigens nicht grundsätzlich schlecht.
 
Das mag für Erzieher so sein, aber wo wird man denn bitte im ÖD besser bezahlt als in der freien Wirtschaft? Wenn ich da mein Konto anschaue und das was meine Kollegen in der freien Wirtschaft verdienen dann sieht das aber deutlich anders aus. ...
Das freut mich sehr, dass Deine Kollegen in der freien Wirtschaft mehr verdienen als Du. Ich hoffe, sie verdienen VIEL mehr als Du.
In fast allen Berufen der unteren Kategorien verdienen die ÖDs mehr als die Freien (Putzfrauen, Hausmeister, Köche, Wachdienst, Rezeption, Müllmann, Busfahrer, Bahnfahrer, Gartenbau, Security, usw.). Aber auch angestellte und vor allem verbeamtete Lehrer verdienen beim ÖD mehr.
...
Wer hindert denn die privatwirtschaftler für mehr Geld zu käpfen?...
Allein die Frage (und Deine Rechtschreibung) zeugt davon, dass Du direkt von der Schule in den ÖD gehüpft bist und seitdem in der ÖD-Käseglocke hockst und KEINE Ahnung vom (Wirtschafts-)Leben da draußen hast. :mad:
...
Dann sollten die nicht ÖD-Erzieher den Arsch hoch kriegen und selber für bessere Verhältnisse kämpfen. Es ist ihenen doch freigestellt sich selber gewerkschaftlich zu organisieren...
Q.e.d.
 
Was sind denn Deine sog. 'realen' Anforderungen? Willst Du, dass die Kinder in der Kita Mandarin oder klassische Musik oder lesen und schreiben und rechnen lernen? :mad:

Komm mir bitte nicht mit Abstraktionen aus Deinem reichen sozialen, pädagogischen und psychologischen Fundus. :D
Keine Ahnung, was du mit "Abstraktionen" meinst. Wir diskutieren hier über den Streik der Erzieher/innen für höhere Löhne und über die Anforderungen an ihre berufliche Tätigkeit.

Nein, es geht mir nicht darum, die schulische Bildung in den frühkindlichen Bereich auszudehnen, schon gar nicht darum, auch dort entsprechenden Leistungsdruck zu entfalten. Das Spielen, das soziale Miteinander und die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeiten sollten mE im Vordergrund stehen.

Dazu gehört notwendigerweise auch, nicht oder wenig integrierten Kindern dabei zu helfen, sich zu integrieren, und vieles mehr. Das erfordert eine pädagogische Ausbildung, die dem der Lehrer/innen vergleichbar ist. (Nicht, was das Vermitteln von Bildungsinhalten angeht, dafür aber spezielle frühkindliche Pädagogik.) In diesem Punkt unterscheiden sich unsere beiden Auffassungen also.

Deutschland und Österreich sind die einzigen beiden OECD-Länder, in denen Kindergärtner/innen noch an Fachschulen ausgebildet werden. In allen anderen dagegen an Fachhochschulen und Universitäten. In Deutschland ist das – leider – noch Ländersache, entsprechend fehlen bei uns standardisierte Anforderungen am die Ausbildung. Jedes Bundesland macht, was es will – und vor allem nur das, was der schmale Etat hergibt.

Aber dazu habe ich hier schon genug geschrieben, ich will mich nicht wiederholen. Du kannst ja auch einfach mal im Internet nachsehen, was dort so über frühkindliche Pädagogik zu finden ist. Deine genügsame Sicht auf den Kindergarten als "Kinderschäferei" und die Wahrnehmung der Erzieherinnen als "dicke Trullas" gehören in den Bereich Hobbyliteratur. Oder Stammtisch, je nachdem.
 
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Da Pinky die DDR erwähnt ... hehehe, ich habe von Bekannten (linke Westdeutsche), die eine Zeitlang dort als Besucher verbrachten, Horrorgeschichten über die DDR-Kindergärten gehört. Da muss wohl Zucht und Ordnung geherrscht haben ... finde ich übrigens nicht grundsätzlich schlecht.
Diese Horrorgeschichten haben zweifelsohne ihre Berechtigung.
So waren die allermeisten der Kinder schon mit 1 Jahr "trocken", ob sie wollten oder nicht.
Ebenso war die Frühkindliche Indoktrinierung Staatsziel.
Jedoch hatte alle Kindergärtnerinnen eine umfassende pädagogische Ausbildung, die der eines Grundschullehrern (den es so nicht gab) in nichts nachstand.
In meinem Verständnis "lebt" so eine Basisqualifikation daher unverändert fort.
Das deine Kinder unter den Tuppermuttis "sozialisierten" erklärt irgendwie deinen Frust diesbezüglich ...
 
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