Schule und Ausbildung: Wie kommt unsere Jugend in die Spur?

Spezialfälle (Fluglotsen, Piloten..) mal aussen vor.

Man braucht kein Abi um Pilot zu werden, ein guter Freund, Rolladenbauer von Beruf und die Hauptschule mit ach und krach geschafft, war zum Schluss auch Pilot bei einer großen Fluglinie. Er hat jeden Pfennig in die Ausbildung gesteckt. Er war ein sehr guter Pilot.
Fluglotsen gibt es auch genügend ohne Abitur (was heute die Vorraussetzungen sind, weiß ich aber nicht).
 
Moin :)



Arbeitet er Vollzeit?

jop :) Ist auch ein guter Lehrer, da gibts nix. Bereitet viel vor, gibt sich viel Mühe. Und das mit 61. Trotzdem sehe ich halt wie genehm sein Leben verläuft und kann dann nicht im geringsten zustimmen wenn er das Wort Stress auch nur erwähnt. Existenzängste? Druck? Nö. Wer nervt bekommt die entsprechende Note vor die Nase, fertig. (Macht er nicht, aber könnte er ja) Klar, das gilt erst ab Beamtenstatus.

Sind wir ehrlich - in Teilzeit sieht die Sache natürlich anders aus!
So wie ich das sehe studieren ja massig Leute Lehramt - nur alle die gleichen Fächer. Übrigens sehe ich auch hier massig Verbesserungspotenzial, weshalb ich auch nicht zustimmen kann, wenn es heißt die Diskussion hier sei zu theoretisch. Bspw. muss ein Mathelehrer kein Mathe-Studium erledigt haben um den Unterricht zu leiten wenn du mich fragst..das wirkt sich aber eben auch darauf aus, dass sich massig Geo-Englisch Lehrer ansammeln und so Teilzeitmodelle erst möglich werden.

Mal unabhängig von Berufsschulen: deshalb sage ich ja auch, dass von Lehrern keine sinnvollen Prognosen zu erwarten sind wenn es um Berufswahl etc geht. - weil wir die Leute zu Fachidioten ausbilden, weil ein Lehramts-Studium pseudo-pädagogische Werte lehrt die überhaupt nicht immer anwendbar sind, weil unsere Schulen (und Lehrpläne) beweglich sind wie eine tote Kuh. Ich meine: wenn ich bspw heute als Schüler mit 16 (danke G8.) den Wirtschaftskurs wähle, dann kann es mir passieren, dass der Unterricht entsprechend durch die Lehrkraft gefärbt ist (liberal, links,..). Wo wäre das Problem auch in Schulen schon mal ne Doppelstunde für Gastvorträge zu opfern? Gibt doch genug Stadt-/Bürgermeister-/Politik-nahe Sparkassendirektoren, Unternehmensbesitzer etc. die man dazu einladen könnte. Warum muss die Kurvendiskussion immer abstrakt bleiben? Oder warum nicht eine Doppelstunde spielerisch gestalten: 3 Mann aussuchen, so: ihr seid das Retourenmanagement. Chef spielt den nervigen Kunden - und los!
Nein, "sowas geht nicht" heißt es dann wenn ich mit Lehrern spreche. Wir haben hier Lehrpläne durchzuziehen. Na klar...
Dazu kommt dann noch der "Abi Zwang".



Übrigens bin ich seit 20 Jahren mit einer Gymnasiallehrerin verheiratet.

Mein Beileid :crack:
 
Moin,

Moin,

jop :) Ist auch ein guter Lehrer, da gibts nix. Bereitet viel vor, gibt sich viel Mühe.
...
Nein, "sowas geht nicht" heißt es dann wenn ich mit Lehrern spreche. Wir haben hier Lehrpläne durchzuziehen. Na klar...
Dazu kommt dann noch der "Abi Zwang".

Von welchem Bundesland redest Du? Gerade hier in Hamburg sind die padagogischen Umbrüche immens. Was glaubst Du, wie viele Stunden wöchentlich (!) meine Frau und ihre Kollegen nur darauf verwenden, die neuen Vorgaben der Behörden in unterrichtsfähige Konzepte umzusetzen?


Kannst Du doch gar nicht beurteilen.:auslach:
 
Den Eindruck habe ich auch. Du liest Dich bei weitem nicht so, wie es Deinem bisherigem Lebensweg entspricht. Mach was was draus, Du hast sicher viel Luft nach oben.
Aber den ersten Schritt hast Du ja schon gemacht.:upten:

Das von dir, danke. Inhaltlich werden wir trotzdem im streit bleiben.
 
Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Computer haben das Zeug dazu, schwer Vorstellbares zu veranschaulichen und begreifbar zu machen. Aber wie würdest du Google Earth nun im Schulunterricht konkret einsetzen?

Also Google Earth würde ich zur Arbeit mit Satellitenbildern einsetzen. Diese kommen im Erdkundeunterricht viel zu kurz, obwohl sich wahrscheinlich jeder Jugendlicher Karten auf Google anschaut und dort auch mal auf die Satelliten- oder Hybridansicht wechselt. Außerdem würde ich Google Earth zur Verortung nutzen, sich beispielsweise das Amazonasgebiet mal von oben anschauen. Ins Weltall kann man mit Google Earth übrigens auch schauen.

Es gibt zwar relativ teure Satellitenbilderatlanten, aber die kann man sich nicht für eine ganze Klasse anschaffen. Google Earth ist hier die kostenlose Lösung.
 
Fasziniert lese ich diesen Thread als Ausländer in Deutschland lebend.
Es gab hier und in der Gesellschaftschaft schon öfters dieses Thema und viele verschiedene Meinungen.
Eins haben die alle gemein, alles wird aus der Deutsche Blickwinkel gesehen.
Das hier mal einer auf eine Privatschule oder ein Erlebnis im Ausland hatte spiegelt nicht wieder wie alle Privatschule es überall im Ausland so ist. Noch viel schlimmer ist es in Deutschland was vergleichen angeht. Für mich geht das nämlich gar nicht. Wenn ich, und ich bin zugegebenermaßen ein Außenstehender, sehe, lese, höre und verstehe (zur Verständnis die Informationen kommen nicht nur von hier) ist es doch im Moment so, das es für das Abitur noch immer kein bundesweites Zentralabitur gibt. Auch gibt es keine bundesweite zentrale Prüfung für eine Schulempfehöung nach der 4. oder 6. Klasse. Wenn das stimmt dann habt ihr doch allen recht, weil ihr das was ihr widerfahren habt selbstverständlich wahr ist. es gibt gute Schule mit Gute und schlechte Lehrer und es gibt schlechte Schule mit gute und schlechte Lehrer. Das Problem ist, wie kann ich die erkennen? Und was mich erstaunt, oder eigentlich auch nicht wenn man Politiker kennt, ist das nicht getan ist dieses undurchsichtiges System zu ändern. Die Berufsschule hat wenn ich richtig informiert bin ein bundesweiter zentraler Abschluß, da kommt bei mir die Frage hoch, warum dort und nicht für die Grundschule, Haupt- Realschule und Gymnasium? Nur dann ist doch klar wo sein Kind steht nach der Grundschule und welches Schulsystem für am besten passt, natürlich nicht als einzigste Kriterium, dennoch mit großem Gewichtung. Solange jedes Bundsland, jeder Schule und jeder Lehrer das anders macht, hat doch jeder hier recht mit seine Erfahrungen.

Das Problem hier in Deutschland ist das man nicht messen, nicht vergleichen kann (Dank die Landespoliteker die bisjetzt erfolgreich die Bildung als Landesauftrag und nicht als Bundesauftrag sehen) Ohne eine Messung der Ist-Zustand kann ich doch keine Veränderung anstreben. und wenn der Ist-Zustand überall anders ist müssen doch andere Maßnahmen genommen werden.

Solange nichts meßbar ist, kann und wird es nur flickerei geben was für die eine Schule notwendig wäre und für die andere wiederum gar nicht.

Nur mal als Gedankenanregung.
 
Sehr klasse, der blick von außen. Du hast diesen hintergrund?:

Ein gewichtiger Unterschied zum Schulsystem in Deutschland besteht darin, dass es jedem in den Niederlanden freisteht, aufgrund seiner Religion oder auf Basis bestimmter pädagogischer Grundlagen eigene – allerdings vom Staat finanzierte – Schulen zu gründen. Daher verwundert es nicht, dass zwei Drittel aller Schüler in den Niederlanden eine private Schule besuchen. Die meisten Schulen sind entweder openbaar („öffentlich“), katholisch oder protestantisch, obgleich die Niederlande zu einem der am stärksten entkonfessionalisierten Länder der Welt zählen. Träger der „nichtöffentlichen“ Schulen sind in der Regel Stiftungen. http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_den_Niederlanden
 
Wenn das Elternhaus passt, ist die Form der Schule nicht so wichtig.
Die Gemeinschaft wird natürlich für das Erlernen sozialer Kompetenz benötigt.
Die fachlichen Inhalte gibt es auch woanders.

Wir haben 2014 und globalen Zugang zu Informationen aller Art.
Wer möchte, kann sich nach belieben bilden.
 
Nein, ich war noch nie auf eine Privatschule und sehe dein Zitat auch nicht als gewichtiger Unterschied, zumindest nicht wenn es um die Qualität oder die Möglichkeit diese zu messen geht.

Für mich sind die Kindergartenpflicht, wobei der Kindergarten mittlerweile zur Grundschule gehört, als gewichtiger, weil dadurch in der Grundschule mehr homogenität herrscht was Wissen und Verhalten in einer Klasse angeht.
Und natürlich die für das ganze Land gleiche Prüfungen, was beim Schlulabschluß 50% der Note ausmacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum nur 50%? Wie ätzend. Ich war einer der ersten, der das Zentralabitur in NRW mitgemacht hat. Die Klausuren am Ende waren aber leider das einzige, was dabei zentral war. Und so war es auf der Gesamtschule trotzdem viel einfacher, ein gutes Abitur zu erzielen, weil 70% (?!) der Abinote aus den Noten der 12. und 13. Klasse gebildet wurden. Hier war der Standard aber alles andere als "zentral".
 
Vielleicht sollte man auch einfach Tests seitens der Universität einführen? Das kostet vielleicht initial etwas mehr aber man bekommt dann wirklich die fähigsten Studenten pro Fach. Beim Informatikstudium sah es damals so aus: 1. Semester 250 neue Studenten, weil man gehört hat das Informatikdiplom zu einem gut bezahlten Job verhilft. Dann die Ernüchterung. So viel Mathe, so viel Theorie, so viel lernen. Nach dem ersten 1. Semester war die Hälfte weg. Und spätestens nach den Vordiplomprüfungen hatte sich der Kern herauskristallisiert. Und von denen die gegangen sind, hatten zumindest alle Abitur gehabt. Und wahrscheinlich nicht mal ein schlechtes (NC lag bei 1,9).
Die Lösung ist ganz einfach: Alle Interessenten bewerben sich -> Auswahlverfahren -> die besten bekommen die Studienplätze.
 

Moin :d


Von welchem Bundesland redest Du? Gerade hier in Hamburg sind die padagogischen Umbrüche immens. Was glaubst Du, wie viele Stunden wöchentlich (!) meine Frau und ihre Kollegen nur darauf verwenden, die neuen Vorgaben der Behörden in unterrichtsfähige Konzepte umzusetzen?

Das stimmt natürlich - ich kann nur fürs Saarland berichten. Natürlich sehr gut möglich, dass es gerade in Großstädten wie Hamburch gänzlich anders läuft. Zweifle ich nicht an.

Interessant ist die Konsequenz die man ziehen könnte - will man weiter pro Bundesland sein eigenes Süppchen kochen oder wäre es sinnvoller gewisse Dinge einheitlich zu regeln? Zb Lehrpläne im Mathe, Bio etc. sind mMn einheitlich zu gestalten. Dafür aber muss man in Hamburg wahrscheinlich nicht so dringend Französich lehren wie im Saarland.

Ich bin familiär da auch vorbelastet. Mein kl. Bruder hat 2 Bundesländer-Wechsel hinter sich, weil er in der Fußballjugend bei einem bekannten Club im Internat war. Dann kam - natürlich - ein doppelter Kreuzbandriss und leider die Rückkehr. Die hat ihn dann trotz ganz guten Noten und einer ungefährdeten Versetzung ein Jahr gekostet, weil im Saarland für den Jahrgang ein Praktikum vorgesehen war, das er nicht anerkannt bekam, weil es nicht IM Saarland war. Grotesk sowas..


Kannst Du doch gar nicht beurteilen.:auslach:

:p :d

Was unterrichtet deine Frau denn (wenn man fragen darf)?
 
Das von dir, danke. Inhaltlich werden wir trotzdem im streit bleiben.

Das ist ja auch völlig in Ordnung. Ich bin immer dafür, in der Sache hart zu streiten, aber immer noch mit demjenigen abends ein Bier trinken zu können.

Und wenn hier alle einer Meinung wären, na ja, das fände ich äußerst langweilig...
 
Moin,

Gemeinsame Beschulung in der Grundschule bis zur Klasse 6, dann ein Wechsel auf eine Gemeinschaftsschule (von mir aus auch Gesamtschule), die in ihrer Ausstattung, vom Schulpersonal bis hin zur Schulausstattung, auf die verschiedenen Bedürfnisse einer heterogenen Schülerschaft eingehen kann. Sprich: Erweiterungskurse für starke Schüler mit dem Ziel Abitur. Alternativer Unterricht mit Schulfächern wie: Gestaltung, Technik, Materialkunde, Kochen (& Ernährung/Gesundheit), ... die ebenfalls eine Vertiefung erlauben und zu Abschlüssen mit Vorbildung führen, die vom heutigen Haupt- oder Realschulabschluss bis hin zum Fachabi reichen können. Von mir aus auch eine Staffelung von G-Kurs (Grundkurs), E1 sowie E2 Kurs. Das Ganze im Idealfall in Form einer Ganztagsschule.

Genau das wollte Herr vom Beust in Hamburg einführen. Hat er leider nicht geschafft, weil ein publicitygeiler, pädagogisch völlig ignoranter Marktschreier gleich eine Rieseninitiative gestartet hat und weil er zu wenig Rückhalt in der eigenen Partei hatte. Der Rest ist bekannt. Er hat es lediglich geschafft, für einen Teil der Reformen seine Partei ruhig zu stellen, indem er die Gesamtschulen in Stadtteilschulen umbenannt hat. Damit war das böse Wort "Gesamtschule" vom Tisch.
 
Alles was du beschreibst hat ein anderer AN auch, incl. einem Chef der rund um die Uhr nervt und Leistungsdruck. Der Lehrer kann die Hälfte seiner Arbeit zeitlich so einteilen wie er Laune hat, er muss keine Zahlen zum Quartalsende auf den Tisch legen. Dazu Gehaltsstufe Oberstudienrat. Ein hartes Schicksal....:crack:

Wärst du z.B. auch bereit von deinem Gehalt deinen PC auf der Arbeit zu finanzieren? Den Drucker und die Toner auch? Die Arbeitsmaterialien und den (sagen wir mal) Arbeitsgegenstand, wie Bücher, Materialsammlungen...etc.?

Natürlich legt der Lehrer (außer vielleicht auf Elite-Schulen) keine Zahlen auf den Tisch. Aber die ruhige Kugel schieben und keinen Druck von Eltern oder der Schulleitung zu spüren...das stimmt auch nicht.

Aber genrell erscheint mir dein Lehrerbild arg von außen betrachtet und da ist dein Schwiegervater vielleicht auch nicht das beste Beispiel für. Von der Lehrerausbildung hast du jedenfalls keine Ahnung. Und es ist dieses Bild in der Gesellschaft, die es zum Teil auch so erschwert an den Schulen etwas zu bewegen. Aber das kennt man ja vom Fußball...es wird gemeckert und verbessert...warum die Zuschauer dann nicht im Stadion auf'm Platz stehen weiß auch niemand.
Mal davon abgesehen, dass man im TV wenigstens sieht was passiert. Wer von euch hat denn mal als Erwachsener ein paar Unterrichtsstunden beigewohnt?


Genau das wollte Herr vom Beust in Hamburg einführen. Hat er leider nicht geschafft, weil ein publicitygeiler, pädagogisch völlig ignoranter Marktschreier gleich eine Rieseninitiative gestartet hat und weil er zu wenig Rückhalt in der eigenen Partei hatte. Der Rest ist bekannt. Er hat es lediglich geschafft, für einen Teil der Reformen seine Partei ruhig zu stellen, indem er die Gesamtschulen in Stadtteilschulen umbenannt hat. Damit war das böse Wort "Gesamtschule" vom Tisch.

Es ist meiner Meinung nach eine Schande, wie sehr Bildung einfach nur ein stumpfes Politikum wird, was man mal eben abwickelt und möglichst keine neuen Ideen oder Kritik aufkeimen lässt. Noch trauriger ist das, wenn man sieht dass Bildungsminister (und auch viele andere Politiker) meist auch mal Lehrer waren. Nun gut, vielleicht gehörten die auch meist zu der Kategorie, die im Referendariat merkte, dass das falsche Studium gewählt wurde.

Übrigens auch ein Punkt, dem man zumindest in NRW stark entgegenwirkt. Ich habe alleine im Bachelor (bzw. vor dem Studium schon) drei Praktika mit Reflexion, Portfolio und Gesprächen mit ehemaligen Fachleitern absolvieren müssen. Vom Praxissemester im Master (5 Monate und 70 Unterrichtsstunden Minimum) gar nicht zu sprechen.
 
Wärst du z.B. auch bereit von deinem Gehalt deinen PC auf der Arbeit zu finanzieren? Den Drucker und die Toner auch? Die Arbeitsmaterialien und den (sagen wir mal) Arbeitsgegenstand, wie Bücher, Materialsammlungen...etc.?

Natürlich legt der Lehrer (außer vielleicht auf Elite-Schulen) keine Zahlen auf den Tisch. Aber die ruhige Kugel schieben und keinen Druck von Eltern oder der Schulleitung zu spüren...das stimmt auch nicht.

Aber genrell erscheint mir dein Lehrerbild arg von außen betrachtet und da ist dein Schwiegervater vielleicht auch nicht das beste Beispiel für. Von der Lehrerausbildung hast du jedenfalls keine Ahnung. Und es ist dieses Bild in der Gesellschaft, die es zum Teil auch so erschwert an den Schulen etwas zu bewegen. Aber das kennt man ja vom Fußball...es wird gemeckert und verbessert...warum die Zuschauer dann nicht im Stadion auf'm Platz stehen weiß auch niemand.
Mal davon abgesehen, dass man im TV wenigstens sieht was passiert. Wer von euch hat denn mal als Erwachsener ein paar Unterrichtsstunden beigewohnt?


Lies doch bitte was ich alles schreibe. Alles relativiert, ein bisschen auf dem klass. Lehrerbild herumgeritten, dass muss man auch aushalten können. Ich habe kein Problem mit deutlich mehr Gehalt, aber dann erwarte ich auch mehr. Und so wie ich von einem Bsp hier berichte schreibst du auch nur von dir.
Laut dir sind die armen Lehrer also alle unterbezahlt und arbeiten bis sie umfallen? Oder könnte es sein, dass auch du relativierst? Könnte es nicht sein, dass unter Lehrern genauso viele Idioten zu finden sind wie unter Bänkern, Busfahrern, Ausbildern, Piloten usw usf? Darauf können wir uns einigen denke ich. Genauso wie die Tatsache das manche für das was sie leisten unter / überbezahlt sind. Nicht umsonst frage ich bei WollMac auch nach, denn wie du siehst sind die Unterschiede regional doch sehr groß.


Davon ab bekomme ich die Lehrerausbildung hautnah bei vielen Freunden mit. Was so ein Satz also wieder soll...kommst du her um recht zu haben oder dich mit dem Thema zu beschäftigen? So erleuchte uns doch, statt andere Meinungen zu verunglimpfen.
Scheinbar willst du ja diskutieren, dann lass uns diese sinnfreie Streiterei doch bitte bei Seite legen. Wäre mein Vorschlag.
 
Laut dir sind die armen Lehrer also alle unterbezahlt und arbeiten bis sie umfallen?

Naja ich habe erstmal alles das vorausgesetzt, was man eben nicht nur von dir, sondern in der Öffentlichkeit so hört und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es nervt.
Ich habe keinesfalls von armen Lehrern geredet, unterbezahlt sind sie auch nicht unbedingt.

Wobei man eben auch bedenken muss, dass Lehrer

- ein Studium von 10 Semestern hinter sich haben, sprich Master
- keine Boni bekommen, wenn sie ihre Arbeit besonders gut machen (ist die Kehrseite vom standardisierten Soldanstieg nach Alter)
- nicht permanent in ihren unzähligen Ferienwochen auf Malle am Strand liegen und sich ihres ausgesorgten Lebens erfreuen

Und arbeiten bis sie umfallen...naja das liegt im Auge des Betrachters. Bekannte Lehrer kommen dem gerade in der Abiturzeit schon recht nahe...Dozenten an Unis aber auch, liegt einfach am unglaublichen Korrekturaufwand.
Die Lehrerarbeitszeit ist eben so individuell wie du auch die unterschiedliche Lehrermotivation beschreibst. 25,5 Unterrichtsstunden sind eben nicht vergleichbar mit einer 37,5 Stunden Woche.

Könnte es nicht sein, dass unter Lehrern genauso viele Idioten zu finden sind wie unter Bänkern, Busfahrern, Ausbildern, Piloten usw usf? [...] Genauso wie die Tatsache das manche für das was sie leisten unter / überbezahlt sind.

Sicher stimme ich dir absolut zu. Nur habe ich in der Öffentlichkeit selten eine Diskussion über faule Banker oder Piloten wahrgenommen. Bei Lehrern hingegen sieht das ganz anders aus. Ob du das nun aus Provokationsgründen gemacht hast oder es ernst meinst ist dabei unerheblich.

Davon ab bekomme ich die Lehrerausbildung hautnah bei vielen Freunden mit. Was so ein Satz also wieder soll...kommst du her um recht zu haben oder dich mit dem Thema zu beschäftigen?

Kann stimmen, kann auch nur dazu dienen, dir hier mehr Kompetenz zuzugestehen. Sollte ersteres stimmen und du dein recht negatives Bild darauf stützen, kannst du deinen motivationslosen Freunden ja mal hautnah in nem Gespräch ja mal ins Gewissen reden. Und ihnen dabei auch meine Grüße aussprechen, dass sie sich das Berufsziel vielleicht noch einmal überlegen sollen. Wenn sie jedenfalls ne ruhige Kugel schieben, machen sie etwas falsch. Ich weiß im Moment im Master nicht wo mir der Kopf steht.

Abschließend würde ich noch mal anmerken, dass im Gegensatz zum Lehrerbashing auf meinen recht ausführlichen Post bisher kaum eingegangen wurde. Mangelndes Interesse an einer Diskussion über das Thema kannst du mir also nicht unterstellen.
 
Moin,

Das stimmt natürlich - ich kann nur fürs Saarland berichten. Natürlich sehr gut möglich, dass es gerade in Großstädten wie Hamburch gänzlich anders läuft. Zweifle ich nicht an.

Hier muss man aufpassen und darf nicht zwei Dinge durcheinanderwerfen.
Tatsächlich ist es so, dass jedes Bundesland sein eigenes Schulsystem hat und seine eigenen Vorstellungen von Unterricht und Lehrplan.
Das hat nichts damit zu tun, dass Schulen in Großstädten einfach aufgrund der inhomogenen Bevölkerung mit ganz anderen Problemen zu kämpfen haben als z.B. Schulen in bayrischen Bergdörfern.

Zum Thema unterschiedliche Lehrmethoden in den Bundesländern die Erlebnisse eines Lehrers, der vor Kurzem aus Sachsen nach Hamburg gewechselt ist. In Sachsen werden die Zeugnisnoten zu 80% aus den schriftlichen Leistungen und zu 20 % aus den mündlichen Leistungen bestimmt. Das führt dazu, dass der Lehrer Vorne seine Monologe hält und die Schüler fleißig mitschreiben, damit sie die vorgetragenen Fakten dann in den Klassenarbeiten wiedergeben können. Ein Unterrichtsgespräch findet praktisch nicht statt. In Fachkreisen ist das auch als "Pisafreundlicher Unterricht" bekannt.
In Hamburg muss dbei der Notenfindung das Mündliche überwiegen, geht also zu über 50 % in die Note ein. Unser Wechsler war erst einmal ratlos. Er musste regelrecht lernen, wie man Unterricht so gestaltet, dass die Schüler auch in bewertbarer Form am Unterricht teilnehmen können. Er musste lernen, wie man ein echtes Unerrichtsgespräch mit den Schülern führt.

Interessant ist die Konsequenz die man ziehen könnte - will man weiter pro Bundesland sein eigenes Süppchen kochen oder wäre es sinnvoller gewisse Dinge einheitlich zu regeln? Zb Lehrpläne im Mathe, Bio etc. sind mMn einheitlich zu gestalten.

Schön wäre es, wenn man die Lernziele einheitlich gestalten könnte, bei pädagogischer Freiheit auf dem Weg dahin.

Dafür aber muss man in Hamburg wahrscheinlich nicht so dringend Französich lehren wie im Saarland.

LOL! Weißt Du, wie viele französischsprachige Arbeitgeber es in Hamburg gibt? Mal was von Airbus gehört?
Es scheint aber so zu sein, das Hamburgern das Englische leichter fällt als das Französische.

...Grotesk sowas..

Ja, Eitelkeit der Kultusminister.

Was unterrichtet deine Frau denn (wenn man fragen darf)?

Gelernt Mathe und Chemie, ist mit an der Gestaltung des relativ neuen Faches "Natur und Techik" an ihrer Schule beteiligt.
 
Kann stimmen, kann auch nur dazu dienen, dir hier mehr Kompetenz zuzugestehen. Sollte ersteres stimmen und du dein recht negatives Bild darauf stützen, kannst du deinen motivationslosen Freunden ja mal hautnah in nem Gespräch ja mal ins Gewissen reden. Und ihnen dabei auch meine Grüße aussprechen, dass sie sich das Berufsziel vielleicht noch einmal überlegen sollen. Wenn sie jedenfalls ne ruhige Kugel schieben, machen sie etwas falsch. Ich weiß im Moment im Master nicht wo mir der Kopf steht.

Abschließend würde ich noch mal anmerken, dass im Gegensatz zum Lehrerbashing auf meinen recht ausführlichen Post bisher kaum eingegangen wurde. Mangelndes Interesse an einer Diskussion über das Thema kannst du mir also nicht unterstellen.


Wie kommst du auf den Schluß? Menschen in der Ausbildung =/ aktive Lehrer. Du sagst es ja selbst, es gibt auch bei Lehrern unmotivierte Kräfte. Wie in allen Branchen auch. Ich kenne Lehrer und habe viele erlebt die unmotiviert waren. Dh ja nun nicht, dass junge Leute wie du nicht gute Lehrkräfte werden, weil ich sie kenne ^^ im Gegenteil, mit denen kannst du dir die Köpfe heiß reden bis sie qualmen, die sind alle sehr daran interessiert Dinge zu verbessern.
Dass dich das Lehrer-Bild als Lehrer nervt - ok. Das dein Master Studium dich fordert? Ok. War bei mir auch so und ist bei vielen so. Egal welcher Studiengang, man sollte nie davon ausgehen, dass nur das eigene Studium schwer ist und alle anderen leicht.

Ich schreibs dir und anderen evtl. Lehrern gerne erneut auf: Ich will hier kein Lehrerbashing betreiben.


Was dein Vorschlag angeht: finde ich gut, halte es aber für schwer. Jetzt wurde den Eltern sehr lange eingeredet, dass alles unter Gymnasium nichts taugt (überspitzt gesagt). Und nun sollen alle Kids mit dem Pöbel auf eine Schule? Ich kann mir vorstellen aus welcher Ecke hier dann Kritik kommt.
Ich finde die Idee aber gut. Nicht wenige hatten in der Schule Probleme mit der frühen Weichenstellung - sprich, dass du schon sehr früh über Gymnasium, Realschule usw entscheiden musst. Durch G8 wird das nicht besser...


Edit: @WollMac

das ist interessant. Ganz ähnlich läuft es später bei Bewerbungen und NCs an Unis ab. Während im Saarland zu meiner Zeit 3 Fächer schriftlich im Abi geprüft wurden + eine mündliche Prüfung, war es laut einem Kollegen aus der Eifel so, dass er überhaupt nur zwei Prüfungen geschrieben hat.

Ich finde das nicht gut, auch nicht den Unterschied zwischen 20% oder >50% mündliche Note. Am Ende wird von Arbeitern Flexibilität erwartet - das bedeutet auch, dass ihre Zeugnisse deutschlandweit vergleichbar sein müssen. Finde ich zumindest.
 
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