Schule und Ausbildung: Wie kommt unsere Jugend in die Spur?

Moin,

Mathe: :rolleyes:
In der 11. Klasse erdreistete ich mich, meinen Mathelehrer zu fragen, wozu der Integral gut sei (prakt. Anwendung).
Er sah mich empört an und erklärte, man müsse Mathematik auch um ihrer Schönheit selbst lernen (sinngemäß wiedergegeben). :hamma:
Dies hat mein Bild von Mathematikern einschlägig geprägt.:hum:

So krass habe ich das selbst vor 40 Jahren nicht erlebt. Da hat sich aber (zumindest in Hamburg) massiv etwas geändert.
 
Mathe: :rolleyes:
In der 11. Klasse erdreistete ich mich, meinen Mathelehrer zu fragen, wozu der Integral gut sei (prakt. Anwendung).
Er sah mich empört an und erklärte, man müsse Mathematik auch um ihrer Schönheit selbst lernen (sinngemäß wiedergegeben). :hamma:
Dies hat mein Bild von Mathematikern einschlägig geprägt.:hum:
Ich konnte Mathe in der 12 abwählen, da ich Bio und Chemie als LK hatte. (Damit war nach Französisch das zweite Nerv-Fach erledigt.)

Im Studium habe ich dann erst gemerkt, welche innere Eleganz schon der Schulmathematik inne wohnt (Dank hierfür an meinen Mitbewohner Jaceck, Mathe-Student mit einer tollen Begabung zum Erklären) und wozu man den Rotz alles praktisch gebrauchen kann, daß da echte Ergenisse rauskommen, die man ganz real gebrauchen/anwenden kann, die einem ganz faßbar etwas sagen. Das war für mich neu und ich habe mich geärgert, daß das keiner der Hansel in der Schule fertig bekommen hat.
 
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Er sah mich empört an und erklärte, man müsse Mathematik auch um ihrer Schönheit selbst lernen (sinngemäß wiedergegeben). :hamma:
Dies hat mein Bild von Mathematikern einschlägig geprägt.:hum:


.. ich mag deinen mathelehrer

das ist ein bisschen so, wie wenn man ein buch allein wegen der schönheit der sprache / der ausdrucksfähigkeit des autors liest und nicht wegen der geschichte, die erzählt wird ...
 
Moin,


Ist aber beides Blödsinn .

Jetzt geht DAS wieder los!
hhhum15x18.gif


In Hessen.

War übrigens wirklich nur eine interessierte Frage und keinesfalls polemisch gemeint.
Da es (leider) in Deutschland mehr Lehrpläne als Bundeslander gibt, muss man schon etwas genauer fragen, damit man weiß, worüber man eigentlich redet.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Im Studium habe ich dann erst gemerkt, welche innere Eleganz schon der Schulmathematik inne wohnt (Dank hierfür an meinen Mitbewohner Jaceck, Mathe-Student mit einer tollen Begabung zum Erklären) und wozu man den Rotz alles praktisch gebrauchen kann, daß da echte Ergenisse rauskommen, die man ganz real gebrauchen/anwenden kann, die einem ganz faßbar etwas sagen. Das war für mich neu und ich habe mich geärgert, daß das keiner der Hansel in der Schule fertig bekommen hat.

McO, das liest sich schön.. hoffentlich ist Dein Mitbewohner Mathelehrer geworden! Begabte Erklärer der inneren Eleganz braucht die Welt!
 
Ist aber beides Blödsinn.
Erklär mir doch mal die Logik dahinter:

Ich hab eine Zahlenreihe (die Ziffern lernt man auswendig, vom Dezimalsystem System die Regeln, mit der Zahlen größer 9 gebildet werden)..

10
15
20

Daraus will ich die Summe bilden. Addition basiert auf Zählen im Dezimalsystem. Dafür gibt es Regeln. 10 + 15 ist von rechts nach links 5 (kein Übertrag) und 2. Aufgeschrieben ergibt das 25. Dazu addiere ich 20. Von rechts nach links: 5 und 4. Die Teilschritte erläutere ich jetzt nicht, kann dir aber versichern, dass das Addieren von Ziffern reines Auswendiglernen ist.

Die Summe (45) will ich verdreifachen. Auswendig gelernt habe ich, dass man das Multiplizieren nennt.

Die Regel für eine Multiplikation im Kopf ist (z.B.): 45+45+45 (wiederholtes Addieren). Kannst du auch schriftlich machen. Das ist dann stumpfes Aufschreiben.

Was in Dreiteufelsnamen soll das bitte mit Logik zu tun haben? :noplan: Wenn du Grundschülern da als Lehrer mit Logik kommst, dann hast du deinen Beruf verfehlt.

Logik mein Lieber kannst du gerne mal googlen. In der Mathematik kommt Logik bei der Beweisführung vor. Aber nicht beim Rechnen und auch nicht in der Algebra. Da kommen Regeln zur Anwendung.

Du erzählst Blödsinn und wirfst Begriffe durcheinander. Besuch lieber mal deinen Matheprof an der Uni und stell ihm die Frage, ob Mathematik bis zur Oberstufe hauptsächlich Logik oder das Anwenden von mathematischen Gesetzen zum Einsatz kommt. :rolleyes:

Aber zwischendurch kannst du mir ja mal erklären, wo ich in obigem Beispiel Logik anwenden muss.
 
Ich konnte Mathe in der 12 abwählen, da ich Bio und Chemie als LK hatte. (Damit war nach Französisch das zweite Nerv-Fach erledigt.)
Ich auch (Bayern 1981, Abi dann 1983). Habe aber auch Bio und Chemie weitergemacht, Bio war auch eines meiner Abiturfächer.
Im Studium habe ich dann erst gemerkt, welche innere Eleganz schon der Schulmathematik inne wohnt (Dank hierfür an meinen Mitbewohner Jaceck, Mathe-Student mit einer tollen Begabung zum Erklären) und wozu man den Rotz alles praktisch gebrauchen kann, daß da echte Ergenisse rauskommen, die man ganz real gebrauchen/anwenden kann, die einem ganz faßbar etwas sagen. Das war für mich neu und ich habe mich geärgert, daß das keiner der Hansel in der Schule fertig bekommen hat.
Und wofür braucht man nun den Integral. :kopfkratz: Ich weiß das bis heute nicht!
 
Ich weiß das bis heute nicht!
Ist eigentlich ganz einfach. :D

Wenn du zum Beispiel weißt, wie sich eine Faktorumstellung in der Produktion auf die Kosten auswirkt, kannst du durch Integration der Kostenfunktion die Grenzkosten ermitteln und damit den neuen Deckungsbeitrag für diese Faktorkombination.

Automatisiert findest du das z.B. in Produktionsplanungssystemen.
 
McO, das liest sich schön.. hoffentlich ist Dein Mitbewohner Mathelehrer geworden! Begabte Erklärer der inneren Eleganz braucht die Welt!
Er ist jetzt Supply Chain Manager bei einem Luftfahrtunternehmen.

Und wofür braucht man nun den Integral. :kopfkratz: Ich weiß das bis heute nicht!
Ganz ehrlich? Ich hab's vergessen! :D

Erklär mir doch mal die Logik dahinter:
Geht das nicht auch entspannter?
 
Ist eigentlich ganz einfach. :D

Wenn du zum Beispiel weißt, wie sich eine Faktorumstellung in der Produktion auf die Kosten auswirkt, kannst du durch Integration der Kostenfunktion die Grenzkosten ermitteln und damit den neuen Deckungsbeitrag für diese Faktorkombination.

Automatisiert findest du das z.B. in Produktionsplanungssystemen.

Einfach? :(
Naja, bin ich froh, dass es das nun automatisiert gibt - und dass ich sowas nicht studiert habe.
 
Moin,

Und wofür braucht man nun den Integral. :kopfkratz: Ich weiß das bis heute nicht!

Da gibt es viele Beispiele. Ein simples: der zurückgelegte Weg ist das Integral der Geschwindigkeit. Bei konstanter Geschwindigkeit leicht auszurechnen, aber wenn die Geschwindigkeit ständig schwankt, wird es spannend.
Oder eines der ersten Beispiele, welches mich im Studium ereilte: Ein Dozent erzählte, dass er mal die Aufgabe hatte, Gasmaskenfilter zu testen. Es wurde über langere Zeit gemessen, wei viel Giftgas durch den Filter kam und die Messwerte wurden gegen die Zeit aufgetragen. Das Integral dieser Kurve gab die Gesamtmenge Giftgas an, die Durch den Filter gekommen war.
 
Moin,



Da gibt es viele Beispiele. Ein simples: der zurückgelegte Weg ist das Integral der Geschwindigkeit. Bei konstanter Geschwindigkeit leicht auszurechnen, aber wenn die Geschwindigkeit ständig schwankt, wird es spannend.
Oder eines der ersten Beispiele, welches mich im Studium ereilte: Ein Dozent erzählte, dass er mal die Aufgabe hatte, Gasmaskenfilter zu testen. Es wurde über langere Zeit gemessen, wei viel Giftgas durch den Filter kam und die Messwerte wurden gegen die Zeit aufgetragen. Das Integral dieser Kurve gab die Gesamtmenge Giftgas an, die Durch den Filter gekommen war.

Danke, das klingt verständlich.
 
Einfach? :(
Naja, bin ich froh, dass es das nun automatisiert gibt - und dass ich sowas nicht studiert habe.
Och, das ist halb so wild. Eigentlich lernst du das hauptsächlich, um dir Zusammenhänge zu verdeutlichen. Kosten setzen sich zusammen auf fixen Kosten (unveränderlich, egal wieviel Stück du produzierst) wie z.B. der Miete für deine Werkstatt und variablen Kosten (pro Kleid brauche ich x Meter Stoff), die abhängig von der produzierten Menge sind.

Das kannst du ganz anschaulich in einer Kurve darstellen. Leitest du die Kostenfunktion ab, erhältst du die Grenzkosten. Das sind die Kosten, die dir für ein weiteres produziertes Stück entstehen.

Integrierst du die Kostenfunktion, entspricht die Fläche unter deiner Kostenfunktion deinen variablen Kosten.

Klingt kompliziert, ist aber recht simpel. Viel interessanter ist, dass du durch solche "Spielchen" sehr leicht veranschaulichen kannst, was passiert wenn. Du siehst quasi, was welchen Einfluss worauf hat. Und das hilft dir letztlich, das Prinzip zu verstehen.

Der Nachteil: Man vergisst so viel, weil das normalerweise kein Mensch in der Praxis wirklich auf dem Papier nutzt.

Spannend wird es, wenn du im Controlling bist und aus solchen Funktionen Systeme baust, bei denen du mit den Parametern spielen kannst. :hehehe:

Aber wir schweifen ab. Jedenfalls fast. :D Denn ich finde es im Nachhinein schade, dass in der Schule zu wenig interdisziplinär gelehrt wird. Für Ableitungen und Integrale gibt es zahlreiche Fälle, mit denen man die Praxis veranschaulichen kann. Wenn das tatsächlich mal einer zeitnah aufgreifen würde, dann würden vielleicht ein paar mehr Schüler tatsächlich nicht nur für die Klausur lernen sondern auch mal was "selbst machen wollen".

Mein Mathelehrer in der Sekundarstufe hat uns Ableitungen grafisch erklärt. Mit Farben, Geodreieck und Lineal. Die Ableitungsregeln werde ich vermutlich nie wieder vergessen.
 
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