Das ist ja alles ganz toll und auch total romantisch so mit Mathe, ich würde mich nur echt freuen, wenn zum ursprünglichen Thema noch mal was käme.
Jawohl Sire. Ihr Wunsch ist mir Befehl. *salutier*
Wenn jemand z. B. Koch lernen will, dann sind seine Talente auf diesem Gebiet sicher wichtiger als seine Mathekenntnisse.
Wobei sich da ja die Frage stellt, wann er das weiß. Wir haben hier einige Berufsfachschulen, die schon relativ früh den Hauptschülern sprechen. Das ist zwar noch kein integrativer Unterricht, funktioniert aber im besten Fall gut. Aber eben auch nur dann. Tendenziell wissen viele nach dem Hauptschulabschluss nicht mal, was sie machen wollen.
Sowas kann man zwar mit Holodans Ansatz vielleicht verbessern, ich persönlich glaube aber, dass "Reformschulen" da einen besseren Ansatz bieten, weil sie auf die Selbständigkeit beim Lernen hinarbeiten.
Dazu gehören jahrgangsübergreifende Gruppen, jahrgangsübergreifende Projekte, Förderangebote, fächerübergreifendes Lernen, veränderbare Regeln, etc.
Ausnahmslos alle, die ich kenne, die hier auf der Reformschule oder auf der freien Schule waren, sind extrem selbständig und unglaublich gut sozialisiert. Was sich ein Stück weit aus dem Lehrprinzip ergibt. Lernen in der Gruppe, Coaching in der Gruppe, gemeinsame Projekte, etc. führen (wenn es gut gelöst ist) letztlich dazu, dass die Kinder relativ früh erkennen, dass sie selbst mitbestimmen, wie ihre Leistung ausfallen wird.
Der Ansatz ist, dass nicht ein äußerer Rahmenlehrplan abgearbeitet werden muss, sondern dass die Kinder ihren Erfolg mitbestimmen. Besonders interessant finde ich dabei das jahrgangsübergreifende Lernen. Es gibt eben Kinder, die sind z.B. in Mathe (da isses wieder
) etwas langsamer, dafür in Englisch schneller. Unabhängig davon, wie gut das Kind den "Lehrplan" Klasse xy vollumfänglich erfüllt oder ob es total verkackt hat, im nächsten Jahr sitzt das Kind mit anderen zusammen, die eine Stufe unter ihm und eine Stufe über ihm sind.
Auch wenn der Stoff noch nicht ganz sitzt, übernimmt das Kind dann einerseits die Rolle eines Coaches für die Jüngeren und hat aber gleichzeitig auch eine höhere Stufe, die ihn wiederum coacht.
Klingt für mich ideal, weil du im besten Fall drei Jahre Zeit hast, den Stoff von drei Jahren zu lernen.
Ich merke es ja an der Uni.. Da sitzen die armen BWL Erstsemester, die sich elend langes Geschwafel über Gutenberg, Adam Smith und den Homo Oeconomicus anhören müssen. Simpel ausgedrückt kannst du die Bedeutung des Vorlesungsinhalts nur verstehen wenn du die Bedeutung verstanden hast. Gerade bei ökonomischen Grundlagen müsste man nach 3-4 Semestern eigentlich nochmal in die Vorlesung, weil man sich dann soweit vorgearbeitet hat, dass man die Zusammenhänge auch wirklich versteht.