Ich verstehe: In Deinem Rechtsstaat, für den Du hier so leidenschaftlich kämpfst, muss man also seine Unschuld beweisen, statt dass einem die Schuld nachgewiesen wird? Ich weiß nicht, wo das so ist, aber in Europa nicht. Da muss ich gegen einen Vorwurf, der nicht stimmt, gar nichts machen, ich kann ihn einfach verbieten lassen, es sei denn, meine Schuld wird nachgewiesen. Das gilt übrigens selbst im System der Scharia, das hierzulande so gern als fürchterliches Schreckbild mittelalterlicher Rechtswillkür betrachtet wird. Dein Rechtssystem bleibt also sogar noch hinter diesem zurück. Erstaunliche Leistung...
Sagt derjenige, der das Menschenrecht auf Meinungsfreiheit an die Empfindlichkeiten anderer koppeln möchte, an deren Vorstellungen und Bedürfnissen. Und der Meinungen einer Qualitätskontrolle nach deren Sinn unterziehen will.
Das sagt der, der die Meinungsfreiheit und das Recht auf das Verletzen von Empfindlichkeiten, und somit erst das Recht auf Blasphemie als "neo-liberal" brandmarkt - und der dies nicht argumentativ belegen, sondern nur postulieren konnte
und eine Diskussion darum ablehnte, indem er den Text des Diskussionspartners entweder sträflich falsch - aus Unvermögen - oder bewusst falsch interpretierte -
selbst aber gerne anderen mangelnde intellektuelle Schärfe unterstellt, diese aber mitunter in eklatanter Weise selbst darlegt - oder eben bewusst so verfährt. Ob aus Empfindlichkeiten?
Während also die UNO in ihrer juristischen Stellungnahme Blasphemie und das Verletzen von Empfindlichkeiten als Menschenrecht ansieht und Blasphemiegesetze weltweit kritisiert und dies das Grundgesetz ebenso grundsätzlich garantiert, gibt es genügend Staaten auf der Welt, die die Empfindlichkeiten von Gruppen schützen wollen oder dies vorgeben und - so die UNO - das Menschenrecht massiv einschränken.
Dass das Menschenrecht auf Meinungsfreiheit nicht an Empfindlichkeiten anderer gekoppelt werden kann, erschließt sich aus der Notwendigkeit des Rechts selbst.
Diese deine obige Aushöhlung des Menschenrechtes sorgt nun mitnichten für Frieden - sondern es
unterdrückt vor allem auch Abweichler, Minderheiten und die Diskussion an sich mit Argumenten.
Ich verstehe: In Deinem Rechtsstaat, für den Du hier so leidenschaftlich kämpfst, muss man also seine Unschuld beweisen, statt dass einem die Schuld nachgewiesen wird? Ich weiß nicht, wo das so ist, aber in Europa nicht.
Ich verstehe: in deinem Rechtsstaat muss man also seine Rechte derart beschneiden im Sinne einer Vorzensur, dass Empfindlichkeiten von Menschen und Gruppen, deren eigene Toleranzgrenze und deren Vorstellung von Bedürfnissen, ja deren Weltsicht, nicht verletzt wird. Ich kann nur hoffen, dass dies nicht hier im westlichen Europa, in Deutschland, (wieder) Einzug hält. Wie Empfindlichkeiten anderer genutzt werden, um die Meinungsfreiheit zu unterdrücken, zeigt ja nicht nur die UNO auf, sondern erschließt sich bei einem Blick in das Tagesgeschehen internationaler Politik.
Da muss ich gegen einen Vorwurf, der nicht stimmt, gar nichts machen, ich kann ihn einfach verbieten lassen
Damit hast du doch kein Problem, wenn es um das Menschenrecht der Meinungsfreiheit geht? Etwas Selbstreflexion wäre angebracht, zumal du gerne auch austeilst, aber, wie gesehen, ungern argumentativ ins Hintertreffen gerätst und dann die Kommunikation lieber abbrichst, als sich dieser zu stellen. Natürlich auch ein Weg, "Recht" zu behalten.