Prism und die Auswirkungen auf unser Leben

Und ich würde dir entgegnen, du ignorierst, wie wichtig das Zwischenmenschliche auch gerade in der Politik sein kann, und Politik zwischen Verbündeten wird seit eh und jäh auch gerne als "Ehekrach" charakterisiert - komplizierte Verflechtungen werden so auch einmal auf ein fassbares kleineres Maß simplifiziert - mitunter nicht zu Unrecht. Das hängt auch von den Protagonisten ab. Einige Passagen aus Biographien von Politikern lesen sich wie ein "Ehekrach" - oder eine Verstimmung auf zwischenmenschlicher Ebene. Man mag sich zurückziehen auf "Länder haben keine Freunde, nur Interessen", vergisst dabei aber, dass diese Länder eben repräsentiert werden, durch Menschen, die Beziehungen pflegen.

Lese einmal, was einige Journalisten über das Zwischenmenschliche bei Obama zu berichten haben, und dann betrachte man sich die psychologische Auswirkung des Abhörens eines engen Verbündeten, den möglichen Erkenntnisgewinn, den möglichen Schaden, und dann spielen eben auch unterschiedliche Wertungen, Mentalitäten und - fehlender - Respekt oder schlicht Ignoranz eine Rolle.

Zudem habe ich extra kenntlich gemacht, dass ich hier einmal - polemisch - werden musste. Also habe ich auch polemisch geschrieben. Das heißt nicht, dass ich polemisch denke.

Und glaube mir - als Jurist gerade in Ehestreitigkeiten ist es wichtig, sich auch Einfühlen zu können, andere Perspektiven einzunehmen und das Zwischenmenschliche zu betrachten - denn hier handeln oft einige extrem gegen die eigenen Interessen - zuweilen Nichtigkeiten betreffend. Verletzte Gefühle spielen eine große Rolle, und Kontrolle ist oft der Anfang vom Ende.

In vielen Beziehungen wurde zunächst Kontrolle aufgedeckt, ausgeübt - und führte zum Ende der Beziehung. Und nicht die Reaktion des Partners darauf. Und natürlich kann man Vergleiche ziehen: Realpolitik gestaltet sich ja gerade aus dem Handeln der jeweiligen Protagonisten heraus: der eine, der Unrecht ausübt, der andere, der dies zulässt - um den Status quo zu wahren: Glaube mir, das trägt in der Regel nicht zu einem harmonischen Zusammenleben bei. :)

Fein...dann benennen wir doch mal die Protagonisten hier in diesem Ehekrach:

Ehemann: USA
Ehefrau : Snowdon
Frauenhaus: Russland

Zeugen: der Rest der Welt

Und welche Rolle soll jetzt Deiner Meinung nach Deutschland aus der Masse der Welt einnehmen und warum gerade Deutschland und nicht jedes andere Land der Erde ? Weil das Claudia Roth Echauffement mittlerweile Teil der Deutschen Volksseele geworden ist? Weil wir nach Adolf Hitler meinen der Geschichte nochmal unsere Gute Seite zeigen zu müssen? Weil die 68er ja noch etwas gescheites hinbekommen müssen nach allem Mist den sie so verzapft haben? Warum gerade wir?
 
Snwoden hat nicht die Existenz von "Spionage" aufgedeckt. Sondern, wie weit diese bei der NSA und bei anderen fortgeschritten ist - für viele schockierend. Zuvor waren das unbewiesene Vermutungen, auch von jenen, die schlicht alles jedem zutrauen, erst recht den Amerikanern, und damit - immer - Recht behalten, was das Aufdecken von Rechtsbrüchen betrifft - das andere ist dann eben noch nicht aufgedeckt. :)



Also mit dieser Einstellung brauchst du tatsächlich überhaupt keinen Anwalt, wenn deine Rechte einmal verletzt werden. ;)

(Obiges polemisch und simplifiziert sowie überzeichnet zugespitzt).

Jede gute Rechtschutzversicherung wägt erstmal ab, ob überhaupt Erfolgsaussichten bestehen..gleiches würde ich mir hier auch wünschen...statt ideologischer Schnellschüsse...
 
Historisch betrachtet haben die Amerikaner in der Zeit seit dem 2. Weltkrieg bis heute den Zivilbevölkerungen anderer Länder erheblich mehr Leid zugefügt als Gutes getan. Sie haben seither - inklusive der Rosinenbomber und dem Marshall Plan - immer nur ihre eigenen Interessen im Auge gehabt und rücksichtslos durchgesetzt.

Soso..und jetzt ist es endlich Zeit, dass wir es denen heimzahlen oder wie? Natürlich hat die USA ihre Interessen durchgesetzt.....tut Deutschland doch auch....zwar mit weniger Kavalerie, weil wir uns immer auf die unserer Bündnispartner verlassen konnten, aber wir tun es auch. Eigentlich tut das jede Regierung der Welt...ich sehe daran nichts verwerfliches...
 
aber dies bezieht sich doch auf die Zeitspanne des Asyls und würde doch auch an einem anderen Ort während des Asyls gelten ?
Wie meinst du das?

Klar bezieht sich das auf die Zeitspanne seines Asyls. Wenn er also nach Deutschland käme (mit welchem Status auch immer) dürfte eine Rückkehr ins russische Asyl kaum mehr möglich sein - denn bei einer Aussage wird er garantiert "den USA schaden".

Er bräuchte also dauerhaften Schutz in Deutschland. Da sehe ich allerdings schwarz - für die "guten Beziehungen" D <> USA. Fragt sich nur ob man die jetzigen Beziehungen auf Teufel komm raus retten muss, wenn sich damit nichts ändert.

Allerdings dürfte eine Aussage Snowdens nicht nur den USA "schaden" sondern auch Deutschland wie auch anderen Ländern Europas, die mitschnorcheln. Wobei dem "Schaden" für die einen ja ein Nutzen der anderen entgegenstehen dürfte.

Die jetzige Noch-Regierung sträubt sich ja schon mit Händen und Füßen gegen ein wie auch immer geartetes Asyl, die will Snowden genauso wenig auf deutschem Boden sehen wie die USA.
 
Und dumm auch wenn sich herausstellt , ob wir nicht sogar mitgemacht haben...also wir so als Staat mit unseren Diensten....

Der Staat handelt durch Organe. Bürger als Wähler üben grundsätzlich indirekt Politik aus. Wenn Staatsorgane, wenn Dienste Recht brechen, dann ist es doch nicht "dumm", wenn sich das herausstellt, sondern hier gilt die Pflicht der Aufklärung. Und auch der strafrechtlichen Verfolgung oder das (politische) Einstehen für Fehler. Das außenpolitische "blamieren" sollte dann doch zweitrangig sein - zumal die anderen immer noch beteiligt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]Warum gerade wir?
Warum denn nicht wir? (<- ebenso berechtigte Frage)

Europa war in der Vergangenheit das wichtigste Bindeglied der USA zum Rest der Wlt, abseits von direkten Beziehungen. Es war Puffer in Zeiten des Ost-West-Konfliktes und ist immer noch der Haupt-Handelspartner und außerdem in kultureller Hinsicht zusammen mit den USA die sogenannte "westliche Welt". Innerhalb Europas wiederum ist Deutschalnd der größte Handelspartner der USA und im gegensatz zum Vereinigten Königreich der Pudel als einzige Nation überhaupt zu so einer Aktion in der Lage. Deutschland alleine kann das Standing und die Durchsetzungskraft aufbringen, den US of A die Stirn zu bieten.

Warum also nicht?
 
Der Staat Handel durch Organe. Bürger als Wähler üben grundsätzlich indirekt Politik aus. Wenn Staatsorgane, wenn Dienste Recht brechen, dann ist es doch nicht "dumm", wenn sich das herausstellt, sondern hier gilt die Pflicht der Aufklärung. Und auch der strafrechtlichen Verfolgung oder das (politische) Einstehen für Fehler. Das außenpolitische "blamieren" sollte dann doch zweitrangig sein - zumal die anderen immer noch beteiligt sind.

Geheimdienste brechen eigentlich immer Recht...dass liegt so in ihrem Naturell......man sollte sich nur nicht dabei erwischen lassen...that´s it.
 
Ein nie wieder zu kittendes diplomatisches Zerwürfnis mit den USA und ihren Verbündeten....z.B.


Und dies ist es wert, die Meinungsfreiheit mit Füssen zu treten? Dies ist es wert, einem Land in „Freundschaft” ergeben zu sein, welches uns als nicht vertrauenswürdig einstuft? Ist es dies wirklich wert wegen der vermeintlichen wirtschaftlichen Abhängigkeit zu den USA, unsere Demokratie in die Kloake zu treiben? Die Befürworter der Ablehnung eines Asyls Snowdons mögen mir doch bitte einen, nur einen, Punkt nennen, in dem er „Landesverat” begangen hat. Meines Wissens hat er nur, auch für USA gültig, illegale Methoden aufgedeckt. Dies als Landesverart zu bezeichnen zeigt ein sehr trauriges Bild des Demokratie-Verständnisses der Dfutschen Deutschen Regierung.

Ich schäme mich ein Deutscher zu sein!
Was ist die Steigerung von schämen?
 
Warum denn nicht wir? (<- ebenso berechtigte Frage)

Europa war in der Vergangenheit das wichtigste Bindeglied der USA zum Rest der Wlt, abseits von direkten Beziehungen. Es war Puffer in Zeiten des Ost-West-Konfliktes und ist immer noch der Haupt-Handelspartner und außerdem in kultureller Hinsicht zusammen mit den USA die sogenannte "westliche Welt". Innerhalb Europas wiederum ist Deutschalnd der größte Handelspartner der USA und im gegensatz zum Vereinigten Königreich der Pudel als einzige Nation überhaupt zu so einer Aktion in der Lage. Deutschland alleine kann das Standing und die Durchsetzungskraft aufbringen, den US of A die Stirn zu bieten.

Warum also nicht?
Es gibt keinen Grund für Deutschland, sich zum Handlanger Putins und russischer Interessen zu machen ...
 
Soso..und jetzt ist es endlich Zeit, dass wir es denen heimzahlen oder wie? Natürlich hat die USA ihre Interessen durchgesetzt.....tut Deutschland doch auch....zwar mit weniger Kavalerie, weil wir uns immer auf die unserer Bündnispartner verlassen konnten, aber wir tun es auch. Eigentlich tut das jede Regierung der Welt...ich sehe daran nichts verwerfliches...

es ging um deine Aussage, dass wir den Amerikanern zu tiefer Dankbarkeit verpflichtet sind, nicht darum etwas heimzuzahlen. Aber solange du glaubst, unser Freiheit und unsere Interessen wurde in Vietnam, Kambodscha, Laos, dem Irak, Afghanistan und Pakistan (um nur mal ein paar herausragende Beispiel zu nennen) verteidigt und vertreten, erübrigt sich eigentlich jede weiter Diskussion drüber was "alle tun".
 
Warum denn nicht wir? (<- ebenso berechtigte Frage)

Europa war in der Vergangenheit das wichtigste Bindeglied der USA zum Rest der Wlt, abseits von direkten Beziehungen. Es war Puffer in Zeiten des Ost-West-Konfliktes und ist immer noch der Haupt-Handelspartner und außerdem in kultureller Hinsicht zusammen mit den USA die sogenannte "westliche Welt". Innerhalb Europas wiederum ist Deutschalnd der größte Handelspartner der USA und im gegensatz zum Vereinigten Königreich der Pudel als einzige Nation überhaupt zu so einer Aktion in der Lage. Deutschland alleine kann das Standing und die Durchsetzungskraft aufbringen, den US of A die Stirn zu bieten.

Warum also nicht?

Du überschätzt uns...wir sind nicht mal gewichtig genug es in den UN Sicherheitsrat geschafft zu haben....
 
Es gibt keinen Grund für Deutschland, sich zum Handlanger Putins und russischer Interessen zu machen ...
...was wir nicht automatisch werden, wenn wir uns mit gutem Grund gegen die Interessen der USA stellen. Schwarz/Weiß, Ost/West, Burger/Borschtsch - das war mal....

Du überschätzt uns...wir sind nicht mal gewichtig genug es in den UN Sicherheitsrat geschafft zu haben....
Und das macht es uns unmöglich, eigene Interessen durchzusetzen?
 
Moin,

die Geschichte hat gezeigt, das eine "Declaration of Independence" langfristig zu großer Stärke führt...
 
es ging um deine Aussage, dass wir den Amerikanern zu tiefer Dankbarkeit verpflichtet sind, nicht darum etwas heimzuzahlen.

Ja sind wir auch....nur Du scheinst nicht mehr der Meinung zu sein.....deshalb meine Anwort auf deine moralinsaure US Analyse nach dem 2. WK
 
Und das macht es uns unmöglich, eigene Interessen durchzusetzen?

Alleine ja....vielleicht im Verbund mit der EU...aber solange ich nicht weiss wer da gerade die Strippen zieht....würde ich persönlich als Verantwortlicher Politiker nicht aus der Hüfte schiessen...
 
Jede gute Rechtschutzversicherung wägt erstmal ab, ob überhaupt Erfolgsaussichten bestehen..gleiches würde ich mir hier auch wünschen...statt ideologischer Schnellschüsse...

Rechtsschutzversicherungen lohnen in nicht wenigen Fällen nicht - da ist man schnell wieder draußen, wenn man seine Rechte auch in Anspruch nimmt. Ist wie mit anderen Versicherungen: versichern möchte man gern, aber nicht in Anspruch genommen werden. Bestehen keine Erfolgsaussichten , ist schon der Anwalt verpflichtet, darauf hinzuweisen. Es sei denn, dieser möchte gern auf Schadenersatz in Anspruch genommen werden.

Wieso soll es ein ideologischer Schnellschuss sein, zur Klärung eines Sachverhaltes auch das Zerwürfnis mit einem Bündnispartner zu riskieren, wenn es bei der Klärung um eine Handlung geht, die gerade dieser Bündnispartner begangen hat, in dem Ausmaß, wie es bis jetzt bekannt wurde? Also dieses Zerwürfnis bereits herbei geführt wurde?

Deine Argumentation wäre dann, wie ich es verstehe: die USA kann sich diesen Affront leisten, Deutschland die Aufklärung eines Affronts nicht, weil das wieder für die USA ein Affront wäre.

Hier kann man durchaus anderer Meinung sein: zumal es um Realpolitik geht. Da kann es sich auch die USA nicht leisten, lange "beleidigt" zu sein, wenn es seine Interessen wieder durchsetzen möchte.
 
...was wir nicht automatisch werden, wenn wir uns mit gutem Grund gegen die Interessen der USA stellen. Schwarz/Weiß, Ost/West, Burger/Borschtsch - das war mal....
...
Hat Tritin, Ströbele, Gysi & Co. denn schon Wladimir Putin um Erlaubnis gefragt?
Der wird es nicht gerne sehen, wenn man ihm seine Trumpfkarte aus der Hand reißen will ...
Wer hier wirklich glaubt es ginge um Aufklärung, der wird bitter erwachen.
Hier geht's nicht um Aufklärung, sondern darum die Karten der Ost- West Beziehung vollkommen neu zu mischen.
Dabei ist Putin jedes Mittel recht, und die deutschen Oppositionspolitiker zu boniert um zu erkennen, das sie nur von Putin instrumentalisiert werden.
 
Deine Argumentation wäre dann, wie ich es verstehe: die USA kann sich diesen Affront leisten, Deutschland die Aufklärung eines Affronts nicht, weil das wieder für die USA ein Affront wäre.

Die USA kann sich vieles leisten in der Welt....Deutschland nicht...so ist das nunmal. Das muss ich Dir jetzt aber wirklich nicht einzelnd darzulegen wo die machtpolitischen Unterschiede beider Staaten im Einzelnen liegen...
 
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