Und weil das mit den Motoren bei Toyota alles so gut ist, läuft im Auris bald ein Diesel von BMW...
Nein, Toyota baut sicher keine schlechten Autos, aber das Maß der Dinge in puncto Qualität sind sie schon lange nicht mehr. Es gibt aktuell keinen Hersteller, den man pauschal noch als "Qualitätsprimus" bezeichnen könnte. Das ist viel spezifischer geworden und man muss wirklich jedes Modell, je nach Ausstattung und Motorisierung, differenziert betrachten. Das kann man nicht über die allgemein zugänglichen Medien und Informationen, was alleine schon die Diskussion hier über Zulieferteile zeigt, erschliessen oder bewerten.
Ich hatte in meinem Urlaub in Norwegen auch einen neuen Auris als Mietwagen und muss sagen, DEN würde ich nicht mal geschenkt haben wollen. Wenn man kaum Ansprüche über einigermaßen günstigen Unterhalt und eine einfache Art von A nach B zu kommen stellt, ist man bei Toyota falsch. Zuverlässigkeit hin oder her, aber das, was da so oft als "innovativ" oder "hochwertig" bezeichnet wurde, ist alles andere als das. Diese popelige Digitaluhr in der Mittelkonsole, die einen auch noch mit Hartplastik angrinst, sieht aus wie aus dem Zeitalter des ersten Gameboys. Sowas finde ich schlimm, weil es heutzutage nun wirklich um Längen besser geht. Das Navigationssystem ist unglaublich träge und der Touchscreen wahnsinnig ungenau und reagiert äusserst verzögert. iPhone Anbindung funktioniert zwar direkt, aber warum zum Teufel muss man jedes Mal neu sagen, dass man im Zufallsmodus die Musik abspielen möchte oder warum fängt die Musik immer erstmal pauschal in der Gesamtmediathek an. Sehr fummelig gelöst, das müsste nicht so sein. Das Display ist dabei grobpixelig.
Fahrwerk und Motor (es war der 1,4L Diesel) geben nur schwaches Feedback von der Strasse. Gefühlt ist der schwach auf der Brust, aber in Norwegen erstmal egal. Durchschnittlich habe ich mit dem Fahrzeug, alleine und mit einem Wanderrucksack beladen, 5,5L verbraucht. Bei den maximalen 80km/h ist das...naja...nicht so toll. Heute hatte ich eine neue A-Klasse. Abrollkomfort, Geräuschniveau und Fahrwerk waren dagegen um Welten besser. Auch da war ich mit dem Innenraum nicht zufrieden weil zu viel Hartplastik im Sichtbereich ist. Trotzdem, mit dem A200CDI habe ich im Schnitt trotz richtig Stau in der Stadt und kürzeren Etappen mit 160km/h und mehr am Ende 4,3L verbraucht. Und ehrlich gesagt, mag ich die A-Klasse bzw. Daimler sonst so gar nicht, aber das ist Geschmackssache. Mir kommt es nur so vor, als wäre es mit vielen bei den Asiaten so hervorgehobenen Attributen nicht so weit her. Zumindest kann ich das nicht mal ansatzweise für mich persönlich bestätigen. Jedes Modell und Fabrikat aus Asien, das ich fahren durfte, hat mich bisher enttäuscht und ich war überrascht über diese Diskrepanz zwischen meinem subjektiven Empfinden und den weit verbreiteten Meinungen zu den jeweiligen Modellen.
Aber vielleicht habe ich auch einfach zu extreme Ansprüche. Diese wurden bisher bei mir zumindest von meinen bisherigen Fahrzeugen aus französischer oder deutscher Produktion absolut erfüllt, insbesondere bei den Materialien und der Verarbeitungsqualität. Probleme hatte ich auch nie mit den Autos und das glaube ich auch allen anderen, die ihre Erfahrungen mit asiatischen Marken oder sonst welchen gemacht haben. Mein aktuelles habe ich aber sicher auch nicht nach dem letzten Aspekt gekauft, ist in seiner Fahrzeugklasse aber sogar der Sieger in puncto Zuverlässigkeit, insofern klopfe ich besser 3x auf Holz
Und weil das vorher mal als Stichwort gefallen ist: Der Audi A3 oder TT Kunde weiss das, dass er den teuersten Golf kauft. Das ist es ihm aber wert oder einfach egal. Der Erfolg gibt Audi irgendwo aber Recht, dass sie nicht so falsch liegen können mit ihrer Strategie. Autos werden nicht nur nach Vernunft gekauft und das ist gut so, sonst würden überall die gleichen Fahrzeuge rumfahren. Wäre doch auch langweilig oder?