(...) sich bei der Präsentation des iPhone die Ideen zu holen, ein komplett neues Gerät zu entwickeln und damit noch vor Apple auf dem Markt zu sein inclusive der Zulassung der zuständigen Behörden (zunindest in England).
Den Gedanken finde ich allerdings wirklich sehr interessant.
Apple hat das iPhone gute 6 Monate vor dem offiziellen Launch angekündigt und geht damit das Risiko ein kopiert zu werden. Begründet wurde das damit, dass man die Produkte lieber selbst vorstellen wolle und es nicht der Presse (zwecks Patenten, etc.) überlassen wolle.
Nun kommt Microsoft aber daher und macht das was Apple gemacht hat binnen weniger Monate.
Die Frage ist, was hinter alle dem steckt. Meine Theorie wie folgt:
Apple musste (!) das iPhone provisorisch launchen. Die Gerüchteküche hat gekocht. Hätte Steve Jobs bei der Keynote nichts über so ein revolutionäres Gerät erzählt, wären die Aktienkurse ins Bodenlose gefallen. Ein weiterer Indikator dafür ist, dass sehr viele Resourcen von Leo abgezogen wurden um das iPhone voranzutreiben.
Entweder hatte Microsoft bzgl. eines solchen Geräts schon länger ernsthafte Ambitionen. Die Größe des Konzerns hat die Entwicklung schneller voran getrieben als bei Apple, was dazu führte, dass das Gerät auch früher auf den Markt kommen kann. Nach der Keynote bei Apple wurden dann einfach noch ein paar Kleinigkeiten (Produktdesign, Interface, usw.) hinzugefügt, bzw. geändert. Das würde Balmers Aussagen in ein anderes Licht rücken. Bzw. wäre das marketing-strategisch ziemlich geschickt. Niemand hätte damit gerechnet, dass Microsoft dem iPhone so schnell Konkurrenz machen würde.
Oder Microsoft hat mit dem Gerät eine Marketing-Lüge von Apple aufgedeckt. Wenn sie mit der Entwicklung ihres Geräts wirklich erst nach der Keynote angefangen haben, bedeutet das, dass die Patente von denen Jobs gesprochen hat, bzw. der ganze Prozess an sich, doch schneller über die Bühne gehen als beschrieben.
Letzteres ist für mich der wahrscheinlichere Fall.
Apple musste das iPhone vorstellen um die Aktienkurse nicht zu gefährden. Gehen die Kurse runter sinkt das Kapital, bzw. die Liquidität - und die braucht man bei so einem Mammut-Vorhaben einfach. Auch die Sache mit Leo zeigt deutlich, dass Apple bei der Produktvorstellung noch nichts als einen Dummy in der Hand hatte. Wäre dem nicht so gewesen würde ich davon ausgehen, dass am Gerät selbst nicht mehr viel gemacht werden hätte müssen, bzw. diese Pantent-Anmeldungsprozesse einfach so bürokratisch sind und daher lange dauern.
Die Tatsache mit Leo zeigt also recht eindeutig, dass am iPhone noch viel zu machen war, was für mich ein Hinweis darauf ist, dass Steve Jobs bei der Keynote einfach einen auf dicke Hose gemacht hat.
Für mich unwahrscheinlich, dass Microsoft derartige Absichten schon vor Apple hatte. Innovation ist nicht die Stärke des Konzerns; das würde Microsoft also einfach nicht ähnlich sehen.