Der Thread zur Partei

Was gibt es an dem Satz, dass Antisemitismus in Deutschland nie wieder auf fruchtbaren Boden stoßen darf zu definieren?

Antisemitismus ist definiert, klar und deutlich. Vereinfacht: pauschale Judenfeindlichkeit.
Eben nicht. "Eine einheitliche, allgemeinverbindliche Definition von Antisemitismus existiert nicht." Quelle: http://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/37945/antisemitismus?p=all

Aber anders gefragt: Was ist den "pauschale Judenfeindlichkeit"? Bin ich "pauschal judenfeindlich", wenn ich die Siedlungspolitik des Staates Israel kritisiere oder wenn ich das Vorgehen der israelischen Armee gegen die Hamas mit den unzähligen toten zivilen Frauen und Kindern im Gaza Streifen für unverhältnismäßig halte? Jedenfalls nach der Definition des Zantralrates der Juden in Deutschland wäre ich es. Wobei ich auch die Terrorakte der Hamas in gleicher Weise verurteile.
 
Eben nicht. "Eine einheitliche, allgemeinverbindliche Definition von Antisemitismus existiert nicht." Quelle: http://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/37945/antisemitismus?p=all

Aber anders gefragt: Was ist den "pauschale Judenfeindlichkeit"? Bin ich "pauschal judenfeindlich", wenn ich die Siedlungspolitik des Staates Israel kritisiere oder wenn ich das Vorgehen der israelischen Armee gegen die Hamas mit den unzähligen toten zivilen Frauen und Kindern im Gaza Streifen für unverhältnismäßig halte? Jedenfalls nach der Definition des Zantralrates der Juden in Deutschland wäre ich es. Wobei ich auch die Terrorakte der Hamas in gleicher Weise verurteile.
Danke! Und genau aus dieser Definitionslücke bedient sich der Zentralrat immer und immer wieder.
 
Ich meine damit die diffusen Ängste, die schnelle Veränderungen in Wirtschaft (Globalisierung) und Gesellschaft auslösen. Gewohnte Strukturen und Zukunftsperspektiven verschwinden oder werden immer schneller ersetzt. Dadurch entstehen Unsicherheiten, weil viele Menschen diese Veränderungen nicht einordnen und für sich positiv sehen oder sogar nutzen können. Sie fühlen sich bedroht, ohne genau sagen zu können, wodurch konkret. .
Dies scheint mir eher ein psychologisches denn ein politisches Problem zu sein …

Beispiel Migration: Im Gegensatz zu etwa NRW gibt es in Brandenburg und Thüringen kaum Einwanderer. Kaum jemand hat dort bislang schlechte Erfahrungen mit ihnen sammeln können, trotzdem hat die AfD eine mögliche zukünftige Bedrohung durch Migranten erfolgreich zum Wahlkampfthema machen können. Sie haben damit Ängste aufgeblasen, die gar keine reale Basis im Alltag haben. .

Hier stimme ich grundsätzlich mit dir überein, jedoch vergisst du das es gerade in der DDR hunderttausende „Verkörperungen der Völkerverständigung“ gab.
Allein 1988 gab es ca. 200.000 Gastarbeiter … :noplan:
Meist aus Angola, Mosambik, Äthiopien, Kuba und natürlich Vietnam.
Die Völkerfreundschaft des Sozialismus war schon damals global aber leider „von oben“ zwangsverordnet.
Rassistische Vorurteile haben sich lange gehalten, weil es in der DDR natürlich keine öffentliche Debatte darüber gab, ja nicht geben durfte.
Zudem wurden die Gastarbeiter häufig und nicht unbegründet als SED-nah gesehen und wurden dementsprechend in der Bevölkerung deshalb abgelehnt.

Beispiel Familienpolitik: Sowohl Anke Petry als auch Bernd Lucke haben ihre eigenen kinderreichen Familien im Wahlkampf als gesellschaftliches Ideal ausgebeutet und lehnen neue Familienformen (vor allem mit gleichgeschlechtlichen Eltern) ab. Auch die dürften in den Weiten Brandenburgs eher selten sein, die wenigsten werden sie tatsächlich in der Nachbarschaft erleben. Trotzdem werden sie als bedrohlich empfunden. .

Absolut richtig Spoege, gerade die Familienpolitik lehnt sich bedenklich an die Mutterkreuz-Ideologie an. :jaja:


Für diejenigen, die nicht in der Lage sind, ihre diffusen Ängste vor dem Neuen und Fremden zu reflektieren, hat die AfD ein Geschenk: Die Verpackung "nationale deutsche Identität", in die sich alles hineinwickeln lässt, was in der kollektive Erinnerung als heile und schöne Heimat abgespeichert ist.

Die Rückbesinnung auf die "nationale deutsche Identität", das neue alte "Wir", verspricht Halt und Schutz durch die alten Rezepte: Strengere Regeln und härtere Gesetze, Abschottung und Exklusion.
Das ist auch Folgerichtig, denn „früher“ war ja schließlich nicht alles schlecht.
Denn ein Leben muss man zwar vorwärts leben – aber es lässt sich nur rückwärts verstehen …
 
Vielleicht wollen diese Wähler Zustände wie z.B. in NRW nicht haben!
.

erklär mal genauer.

Ich komme aus NRW (schon allein diese geografische Angabe ist bullshit) und kann hier und in der weiteren Umgebung kein Migrationsproblem erkennen.

Aber was kann manvon dem User mit einem solche Namen schon erwarten ….
Immer noch nicht verstanden: es gibt überall Idioten und Arschlöscher. Idioten sind solche die nicht in einer Gesellschaft reibungsfrei leben können. Arschlöscher sind die, die da künstlich Gruppen bilden oder benennen wollen.
 
ist klar SPOEGE...wer das traditionelle Familienleitbild bevorzugt ist latent homophob.
Manchmal frage ich mich, ob Du das ernst meinst!:)
Wenn gleichgeschlechtliche Eltern mit zwei Kindern weniger gefördert werden als heterosexuelle Eltern mit zwei Kindern, würde ich das Homophobie nennen.

Wenn gleichgeschlechtliche Paare nicht die gleichen Rechte bekommen wie heterosexuelle Paare, auch.
 
zum Problem der geringen Wahlbeteiligung
http://www.zeit.de/kultur/2014-09/brandenburg-thueringen-wahlbeteiligung-einkaufszentrum

...
Viel ließe sich in der Obst- und Gemüseabteilung machen. Hier könnte man einen Farbenbonus einführen. Wer SPD wählt, bekommt Tomaten, Radieschen und was noch so rot ist geschenkt. Bananen könnten der FDP noch ein paar Prozentpunkte bescheren. Grüne hätten ihren Aufwind einem Ansturm auf Lauch und Gurken zu verdanken. Schwarzwurzeln werden sehr selten gekauft, und blaues Gemüse gibt es gottlob nicht. Die Natur ist immer gerecht.

:hehehe:
 
Wo hast du denn die Ente aufgeschnappt, dass eine homophobe Einstellung traditionell stark bei den Linken vorhanden sein soll? :moin:
Bei den linken Wählerschichten in den "neuen Bundesländern". Dort haben die Linken eine andere Stellung als in Westdeutschland und beziehen ihre Stärke noch aus ihrer Verankerung, die sie in der DDR hatten. Ein Teil ihrer Wählerschichten, die man in Westdeutschland als konservative Bürger bezeichnen würde, fühlt sich in seinen Werten immer noch den alten DDR-Werten verbunden (sonst würden die Linken dort nie diese Werte erreichen). Die DDR hat zwar Homosexualität nicht unter Strafe gestellt wie die BRD mit dem §175, aber Schwule und Lesben wurden auch dort weitgehend ausgegrenzt.
 
Bei den linken Wählerschichten in den "neuen Bundesländern". Dort haben die Linken eine andere Stellung als in Westdeutschland, und beziehen ihre Stärke noch aus ihrer Verankerung, die sie in der DDR hatten. Ein Teil der Wählerschichten fühlt sich in seinen Werten immer noch den alten DDR-Werten verbunden, die würde man hier als Konservative bezeichnen. Die DDR hat zwar Homosexialität nicht unter Strafe gestellt wie die BRD mit dem §175, aber Schwule und Lesben wurden auch dort weitgehend ausgegrenzt.
Na, das muss ich mal fragen, wenn ich wieder jemand aus den neuen Bundesländern treffe, ob das so stimmt.
 
Aber anders gefragt: Was ist den "pauschale Judenfeindlichkeit"? Bin ich "pauschal judenfeindlich", wenn ich die Siedlungspolitik des Staates Israel kritisiere oder wenn ich das Vorgehen der israelischen Armee gegen die Hamas mit den unzähligen toten zivilen Frauen und Kindern im Gaza Streifen für unverhältnismäßig halte? Jedenfalls nach der Definition des Zantralrates der Juden in Deutschland wäre ich es. Wobei ich auch die Terrorakte der Hamas in gleicher Weise verurteile.

Nein, bist Du natürlich nicht. Warum solltest Du? Natürlich kann man die Politik des Staates Israel kritisieren, aber gleichzeitig gegen Antisemitismus auf die Strasse gehen. Antisemitismus besagt, dass du einen pauschalen Hass auf Juden hast. Sprich, auf jemanden, der in Deutschland z.B. mit einer Kippa spazieren geht. Jemanden hasst, nur weil er Jude ist. Du kannst auch bestimmte Gruppen kritisieren, auch Juden, sogar hassen, aber nicht pauschal, sondern höchstens wegen ihres Verhaltens.

Ich z.B. habe starke Vorbehalte gegen grosse Teile der arabischstämmigen Bevölkerung in Berlin. Aber nicht, weil sie arabischstämmig sind, sondern weil sie sich in vielen Fällen verhalten wie Grütze. Klar, das trifft nicht auf alle zu, logisch. Ebenso auf Sinti und Roma. Ich mag diese Gruppe nicht, eben weil sie sich entsprechend verhalten (Kriminalität usw.). Bei Menschen z.B. jüdischen Glaubens sind mir solche Verhaltensweisen bislang nicht aufgefallen.

Aber auch hier gilt: Natürlich ist es kein Hass und ich könnte auch gut damit befreunet sein.
 
Wenn gleichgeschlechtliche Eltern mit zwei Kindern weniger gefördert werden als heterosexuelle Eltern mit zwei Kindern, würde ich das Homophobie nennen.

Wenn gleichgeschlechtliche Paare nicht die gleichen Rechte bekommen wie heterosexuelle Paare, auch.
Ich sehe das ebenso allerdings würde ich mir nicht anmaßen auf Mesnchen, die das anders beurteilen, gleich mit dem Vorwurf der Homophobie einzudreschen. Man kann auch aus anderen als homophoben Gründen der Auffasung sein, dass die aktive Förderung der Geburtenrate aus demographischen Gründen anders zu beurteilen sein kann, wie die Annahme von Adoptivkindern, wie es meist bei gleichgeschlechtlichen Paaren der Fall ist. Wobei ich persönlich da keinen Unterschied mache. Aber wenn man gleiches Recht für alle Paare fordert, dann bitte auch für die, die ungewollt kinderlos sind, oder?
 
Bin ich "pauschal judenfeindlich", wenn ich die Siedlungspolitik des Staates Israel kritisiere oder wenn ich das Vorgehen der israelischen Armee gegen..... Jedenfalls nach der Definition des Zantralrates der Juden in Deutschland wäre ich es.

Hallo Bremer, könntest du mal nen Link der besagen Definition des Zentralrates posten?
Ansonsten müßte ich nämlich glauben du bist Antisemit!
 
Nein, bist Du natürlich nicht. Warum solltest Du? Natürlich kann man die Politik des Staates Israel kritisieren, aber gleichzeitig gegen Antisemitismus auf die Strasse gehen. Antisemitismus besagt, dass du einen pauschalen Hass auf Juden hast. Sprich, auf jemanden, der in Deutschland z.B. mit einer Kippa spazieren geht. Jemanden hasst, nur weil er Jude ist. Du kannst auch bestimmte Gruppen kritisieren, auch Juden, sogar hassen, aber nicht pauschal, sondern höchstens wegen ihres Verhaltens.

Ich z.B. habe starke Vorbehalte gegen grosse Teile der arabischstämmigen Bevölkerung in Berlin. Aber nicht, weil sie arabischstämmig sind, sondern weil sie sich in vielen Fällen verhalten wie Grütze. Klar, das trifft nicht auf alle zu, logisch. Ebenso auf Sinti und Roma. Ich mag diese Gruppe nicht, eben weil sie sich entsprechend verhalten (Kriminalität usw.). Bei Menschen z.B. jüdischen Glaubens sind mir solche Verhaltensweisen bislang nicht aufgefallen.

Aber auch hier gilt: Natürlich ist es kein Hass und ich könnte auch gut damit befreunet sein.
Na, dann sind wir uns im Kern und in der Definition ja einig.
 
Bei den linken Wählerschichten in den "neuen Bundesländern". Dort haben die Linken eine andere Stellung als in Westdeutschland und beziehen ihre Stärke noch aus ihrer Verankerung, die sie in der DDR hatten. Ein Teil ihrer Wählerschichten, die man in Westdeutschland als konservative Bürger bezeichnen würde, fühlt sich in seinen Werten immer noch den alten DDR-Werten verbunden (sonst würden die Linken dort nie diese Werte erreichen).
Also als Linke-Wähler und Ossi muss ich das doch kommentieren.
1990 war ich 14, so wirklich tief verankert war ich da also nicht. Allerdings hab ich von meinen Eltern ein starkes Bewusstsein für "Miteinander statt Gegeneinander" mit bekommen. Das kann man vielleicht sogar als DDR Werte bezeichnen, auch wenn ich das nicht tun würde. ;)
Dieses jeder der nicht meinem Volk, meiner Schicht, meiner Meinung angehört sei mein Feind, wie es nicht nur die AfD vertritt läuft meinem Weltbild komplett entgegen. Zuwanderung betrachte ich als Bereicherung (ob nun Schwaben oder Türken die nach Berlin ziehen), Europa sollte seine Staaten langfristig komplett aufgeben, Freiheit die ich für mich selbst beanspruche gestehe ich auch anderen zu...
Die Linke ist im Prinzip die einzige Partei in der ich mich da wiederfinde. Alle anderen versprechen jedem Besitzstandswahrung und tun selbst da das Gegenteil.
 
Hallo Bremer, könntest du mal nen Link der besagen Definition des Zentralrates posten?
Ansonsten müßte ich nämlich glauben du bist Antisemit!
Ich konkretisiere: nach den Reaktionen, die Mitglieder des Zentralrates der Juden in Deutschland in schöner Regelmäßigkeit bei Kritik an politischen Entscheidungen oder Handlungen der Regierung Israels zeigen ...
Zufrieden?
 
Ich konkretisiere: nach den Reaktionen, die Mitglieder des Zentralrates der Juden in Deutschland in schöner Regelmäßigkeit bei Kritik an politischen Entscheidungen oder Handlungen der Regierung Israels zeigen ...
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Ich bin zufreiden, wenn du mir eine Quelle oder einen Link über deine besagte Definition des Zentralrates mitteilen könntest!
 
Kritik an den Aktionen des Staates Israel als antisemitisch zu bezeichnen ist genauso dämlich wie Kritikern amerikanischer Politik Antiamerikanismus zu unterstellen.

Was der Staat Israel tut hat doch nichts mit der jüdischen Religion zu tun. Ich kenne einige deutsche Juden die ganz und garnicht gut finden was in Palästina passiert. Nach deren Aussage gibt`s davon auch in Israel einige.
 
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