Bernd Lucke ein moderner Mann und kein Populist?

Und wie bewertet Lucke die von euch skizzierten Entwicklungen? Wie passt seine Sicht der angloamerikanisch-europäischen Wirtschaftspolitik zu eurem Wirtschaftskriegsszenario? Welche Strategie will er für Deutschland und Europa?
 
Die beste Lösung wäre einfach den Euro als gescheitert anzuerkennen und ihn abzuwickeln. Das ist wie mit dem toten Pferd. Irgendwann sollte man aufhören es zu reiten.

Mann, erzähl mir hier doch keinen vom Pferd! ;-)
Aber mal im Ernst: Der Euro ist alles andere als ein totes Pferd. Er lebt und sichert z.B. Deutschlands Exportüberschüsse. Der Euro ist erst dann tot, wenn er abgewickelt wird. Niemand von denen, die in Europa Verantwortung tragen, wird Schritte in diese Richtung riskieren. Denn einfach vom Pferd absteigen ist hier nicht. Die Risiken sind unkalkulierbar. "Das machen wir mal eben" sagen nur die, die keine Verantwortung tragen.

Der Euro ist im übrigen Schuld an den nicht gestiegenen Reallöhnen - Deutschland hat nämlich die Politik genau so weitergeführt, als ob sie noch die superharte DM hätte. F/I/ES/GR etc haben so weitergemacht als ob sie noch weiche Währungen gehabt hätten. Deshalb sind deren Reallöhne explodiert und unsere stagniert.

Der Euro spielt durchaus eine Rolle bei Deutschlands Niedriglöhnen. Ihre Ursache haben sie zwar in der Agenda2010, aber der Euro sorgt dafür, dass das ganze Zeug, das die Deutschen gerne kaufen würden, aber nicht können, trotzdem abgesetzt werden kann - dann eben woanders. Mit der DM hätte diese extreme Exportorientierung nicht funktioniert, weil die DM natürlich aufgewertet und dies einen Gutteil der Exportüberschüsse wieder zunichte gemacht hätte. Im Euro ist Deutschland jedoch vor Aufwertung geschützt. Nur deshalb funktioniert die Nummer mit den Billiglöhnen überhaupt. Normalerweise kann man eine Volkswirtschaft ziemlich zuverlässig und innerhalb kürzester Zeit an die Wand fahren, wenn man die Löhne nicht mit der Produktivität steigen lässt.
 
sehe ich nicht so.
Der Pudel der USA bliebt GB.

... und Deutschland bleibt das kläffende Schoßhündchen ... das äußerst simpel zu überwachen und zu steuern ist.

sehe ich nicht so.
Was wäre schlimmer für die USA als wenn sich Russland, Deutschland und Frankreich wirtschaftspolitisch zusammen schließen würden ...
Die Bemühungen, dass Europa diesen Weg einschlägt, wurden doch erfolgreich in den letzten Jahrzehnten im Keim erstickt. Europa ist militärisch und wirtschaftlich und in Zukunft auch in Gänze währungstechnisch an Dollar und USA gebunden. Das ist das Ziel, das hast du doch auch mitbekommen. Kulturell gäbe es noch eine Basis, aber die steht wirtschaftlichen Überlegungen nicht im Wege und wird allerhöchstens im Schulunterricht am Rande erwähnt. In der Freizeit ist Sat1-ProSieben-Niveau angesagt. Den Rest besorgen amerikanische Schundfilme und Serien.

Der Doktor hat das Ergebnis doch gut zusammengefasst und die Zukunft skizziert. Unabhängig davon ob es uns gefällt oder nicht. :clap:

Und wie bewertet Lucke die von euch skizzierten Entwicklungen? Wie passt seine Sicht der angloamerikanisch-europäischen Wirtschaftspolitik zu eurem Wirtschaftskriegsszenario? Welche Strategie will er für Deutschland und Europa?

MMn wird Lucke und seine AfD eine etablierte Partei werden und sich lernend anpassen, inhaltlich ähnlich der untergegangenen FDP und dem rechten CDU/CSU-Rand, allerdings mit dem Zukunftsprädikat „Zünglein an der Waage“.

Mit dem Motto raus aus dem Euro sind sie allerdings nicht zukunftsfähig. Denn die Würfel sind gefallen. Ergo versteift und beschränkt man sich auf Austrittsforderungen gegenüber Staaten wie Griechenland.
 
Nur deshalb funktioniert die Nummer mit den Billiglöhnen überhaupt. Normalerweise kann man eine Volkswirtschaft ziemlich zuverlässig und innerhalb kürzester Zeit an die Wand fahren, wenn man die Löhne nicht mit der Produktivität steigen lässt.

Ja, und der EURO braucht Griechenland zu einem großen Teil. Denn die schwachen Mitgliedsstaaten senken die scheinbare ergebnisstarke Produktivität und steigern die Nachfrage nach Europrodukten. Die produzierten Waren stellen in ihrem Kaufpreis ein Durchschnittsergebnis aller EU-Staaten dar. Kurzum ist Griechenland mit eingepreist und die Waren wären ohne Griechenland teurer auf dem Weltmarkt und die Nachfrage wäre geringer.
 
diesen Weg einschlägt, wurden doch erfolgreich in den letzten Jahrzehnten im Keim erstickt. Europa ist militärisch und wirtschaftlich und in Zukunft auch in Gänze währungstechnisch an Dollar und USA gebunden. Das ist das Ziel, das hast du doch auch mitbekommen.

das ist das Ziel.
Nur eine mutige Regierung würde genügen hier eine Änderung herbei zu führen.

Nun gut, dazu würde man entsprechen Wähler benötigen ....

Naja, zumindest mich betrifft das bald nicht mehr.
 
Andererseits sind diese Probleme nicht über 4-Jahresdenken zu lösen.
Nur mit dem schüren von Ängsten kann keine Zukunft gestaltet werden.
Momentan habe ich den Eindruck das es nur ums "einlullen" und ablenken geht.
 
Mann, erzähl mir hier doch keinen vom Pferd! ;-)
Aber mal im Ernst: Der Euro ist alles andere als ein totes Pferd. Er lebt und sichert z.B. Deutschlands Exportüberschüsse. Der Euro ist erst dann tot, wenn er abgewickelt wird. Niemand von denen, die in Europa Verantwortung tragen, wird Schritte in diese Richtung riskieren. Denn einfach vom Pferd absteigen ist hier nicht. Die Risiken sind unkalkulierbar. "Das machen wir mal eben" sagen nur die, die keine Verantwortung tragen.



Der Euro spielt durchaus eine Rolle bei Deutschlands Niedriglöhnen. Ihre Ursache haben sie zwar in der Agenda2010, aber der Euro sorgt dafür, dass das ganze Zeug, das die Deutschen gerne kaufen würden, aber nicht können, trotzdem abgesetzt werden kann - dann eben woanders. Mit der DM hätte diese extreme Exportorientierung nicht funktioniert, weil die DM natürlich aufgewertet und dies einen Gutteil der Exportüberschüsse wieder zunichte gemacht hätte. Im Euro ist Deutschland jedoch vor Aufwertung geschützt. Nur deshalb funktioniert die Nummer mit den Billiglöhnen überhaupt. Normalerweise kann man eine Volkswirtschaft ziemlich zuverlässig und innerhalb kürzester Zeit an die Wand fahren, wenn man die Löhne nicht mit der Produktivität steigen lässt.

Genau, das ist ja auch alles schön und gut, aber eben nicht nachhaltig und irgendwie profitieren bis auf ein paar Konzerne niemand davon. Deutschland brummt zwar und exportiert auch gut nach Europa, aber wir bekommen letztendlich kein Geld dafür, sondern nur Schuldverschreibungen. Wir sind zwar schön produktiv, aber die Produktivität nutzen wir um andere fertigzumachen und nicht um selbst mal einen drauf zu machen. Ich kann mich noch erinnern, als in Griechenland die große Euphorie herrschte. Wir hatten Griechen zur Fortbildung bei uns im Betrieb die meinten, ihr verdient schlecht, ihr arbeitet viel, dass Essen ist scheisse und das Wetter auch. Um 14h, wenn ich gerade mal wieder das Mittagessen sausen lassen mußte, meinten sie immer, dass sie zuhause jetzt erst mal in die Stadt essen gehen würden und danach gings zum Zweitjob - dem steuerfreien. Diese fetten Jahre gab es bei uns nie.
Ich hab auch nichts dagegen, dass man versucht seine Konkurrenten im Wirtschaftsleben fertig zu machen - aber dann sollte man diese Konkurrenten auch nicht mit einer Währung zusammenketten. Die Lateineuropäer sind doch in Ihrer Unfähigkeit Reformen anzugehen, völlig wehrlos. Ihre einzige Waffe war es immer, die eigene Währung abzuwerten und diese Waffe hat man ihnen genommen.

Ich bin mal gespannt wie die Wahlen in Griechenland ausgehen - wenn ich Grieche wäre, würde ich auch die Ultralinken wählen, was hätte ich denn noch zu verlieren? Hier in den Nachrichten wird natürlich immer das Bild vermittelt, dass die Griechen wahnsinnig Angst hätten, den Euro zu verlieren, weil sie dann verarmten - das kann durchaus sein, glauben tu ich es aber nicht.
 
Mann, erzähl mir hier doch keinen vom Pferd! ;-)
Aber mal im Ernst: Der Euro ist alles andere als ein totes Pferd. Er lebt und sichert z.B. Deutschlands Exportüberschüsse. Der Euro ist erst dann tot, wenn er abgewickelt wird. Niemand von denen, die in Europa Verantwortung tragen, wird Schritte in diese Richtung riskieren. Denn einfach vom Pferd absteigen ist hier nicht. Die Risiken sind unkalkulierbar. "Das machen wir mal eben" sagen nur die, die keine Verantwortung tragen. .
Bist Du so jung, dass Du nicht weisst, wie stark D vor dem Euro war? Bist Du nicht, Du alter Sack. Zur Erinnerung: D war damals schon Exportweltmeister. D hatte mindestens den gleichen Einfluss auf die Weltwirtschaft wie jetzt.

Den Euro haben die Franzosen den Deutschen abgerungen, weil sie die Nase voll von der Geldpolitik der Buba hatten. Ganz Europa - besonders die verfluchten Engländer - haben damals vor der Buba gezittert und gegen sie gewettert.
Mich würde mal interessieren, was Du für eine Bildung in Wirtschaftsfragen hast. Ich wette, Du bist Musik- und Sozialkundelehrer oder so was. :D
Ich kann den Quatsch mit den unkalkulierbaren Risiken nicht mehr hören. Als ob die Schuldenberge ein kalkulierbares Risiko darstellten.

...Der Euro spielt durchaus eine Rolle bei Deutschlands Niedriglöhnen. Ihre Ursache haben sie zwar in der Agenda2010, aber der Euro sorgt dafür, dass das ganze Zeug, das die Deutschen gerne kaufen würden, aber nicht können, trotzdem abgesetzt werden kann - dann eben woanders. Mit der DM hätte diese extreme Exportorientierung nicht funktioniert, weil die DM natürlich aufgewertet und dies einen Gutteil der Exportüberschüsse wieder zunichte gemacht hätte. Im Euro ist Deutschland jedoch vor Aufwertung geschützt. Nur deshalb funktioniert die Nummer mit den Billiglöhnen überhaupt. Normalerweise kann man eine Volkswirtschaft ziemlich zuverlässig und innerhalb kürzester Zeit an die Wand fahren, wenn man die Löhne nicht mit der Produktivität steigen lässt.
Mein Gott ... wenn die DM aufgewertet wird, dann sinkt doch die Kaufkraft der Unterschichten, auch im Kontext der DM, weswegen ich Deiner Theorie nicht folgen kann. Übrigens haben andere Länder ebenfalls einen Niedriglohnsektor, sogar einen größeren als D (z.B. Spanien, aber auch USA).

Ich denke nicht, dass D UNTERM STRICH vom Euro mehr profitiert, als von einer eigenen Währung. Schaut Euch mal die anderen reichen Länder in Europa (Dänemark, Schweden, Norwegen, Schweiz). Die verzichten lieber. Nur die Luschen wollen den Euro. :D
 
Ich denke nicht, dass D UNTERM STRICH vom Euro mehr profitiert, als von einer eigenen Währung. Schaut Euch mal die anderen reichen Länder in Europa (Dänemark, Schweden, Norwegen, Schweiz). Die verzichten lieber. Nur die Luschen wollen den Euro. :D

Stimmt bei den Dänen so nicht:
Die dänische Krone ist an den Euro gekoppelt.
 
Und wie bewertet Lucke die von euch skizzierten Entwicklungen? Wie passt seine Sicht der angloamerikanisch-europäischen Wirtschaftspolitik zu eurem Wirtschaftskriegsszenario? Welche Strategie will er für Deutschland und Europa?
Man kann durchaus die Meinung vertreten, man möchte Europa nicht zum Handlanger der USA zur Festigung deren globalen Führungsanspruchs machen. Meines Erachtens vergisst man dabei aber, dass dies aus europäischer Sicht vermutlich sogar eine win-win-Situation ist, denn dabei behält Europa insgesamt eben auch seine (durchaus beachtliche ökonomische) Position innerhalb der Weltgemeinschaft.

Ich habe den Begriff Wirtschaftskrieg gebraucht. Wir, die Bürger, sind in diesem Krieg die Soldaten. Wir verlieren/riskieren bei der europäisch-amerikanischen-Geldpolitik nicht unser Leben sondern den Wert der Einlagen auf unseren Konten bzw. unsere ökonomischen Werte.

Ich kann mich noch erinnern, als in Griechenland die große Euphorie herrschte. Wir hatten Griechen zur Fortbildung bei uns im Betrieb die meinten, ihr verdient schlecht, ihr arbeitet viel, dass Essen ist scheisse und das Wetter auch. Um 14h, wenn ich gerade mal wieder das Mittagessen sausen lassen mußte, meinten sie immer, dass sie zuhause jetzt erst mal in die Stadt essen gehen würden und danach gings zum Zweitjob - dem steuerfreien. Diese fetten Jahre gab es bei uns nie.
Diese fetten Jahre gab es bei uns auch, nannte sich Wirtschaftswunderzeit. Als dann in den 1970er-Jahren aber erste Effizienzmaßnahmen ergriffen wurden, ging diese Zeit langsam vorbei. Seitdem haben wir einige Jahrzehnte der volkswirtschaftlichen Effizienzsteigerung hinter uns.
Das haben diese Länder, wie z.B. Griechenland, jetzt vor sich. Soweit ich das beurteilen kann auch mit ähnlichen Protesten als diese bei uns durch vergleichbare Maßnahmen hervorgerufen wurden.
Der Euro dient dabei mehr als Druckmittel, um diese südeuropäischen Länder zu den Maßnahmen (= volkswirtschaftliche Effizienzsteigerung, vulgo "Reformen") zu bewegen. Ob es gelingt wird man sehen. Die Schulden, die Griechenland bei dem Rest Europas hat, sind jedoch ein gutes Druckmittel. Aus Sicht Europas werden diese Schulden über die Bankenunion auf Bereiche außerhalb Europas verlagert.
Auch hier zeigt sich wieder, man muss jemanden bei sich verschulden, will man ihn kontrollieren. Das funktioniert, weil in der Regel die Parteien eine Interessenharmonie aufweisen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch hier zeigt sich wieder, man muss jemanden bei sich verschulden, will man ihn kontrollieren. Das funktioniert, weil in der Regel die Parteien eine Interessenharmonie aufweisen.


Bei den Griechen ist es ja eher das umgekehrte Phänomen, die haben sich so viel geliehen, dass jetzt ihre Schuldner das Problem haben. Nur deshalb haben sie bisher die vielen Milliarden bekommen ohne das nennenswerte Reformen erfolgt wären oder das Steuerhinterzieher zur Rechenschaft gezogen worden wären. Darauf können sich die Griechen weiter verlassen. Wenn ich Grieche wäre würde ich ultralinks wählen und wenn ich die Ultralinke Regierungspartei wäre, würde ich in die Hand beißen die mich füttert, also mit dem Sparen aufhören und afrikanische Politik machen - d.h. für die Gesundheitsversorgung ist in Zukunft die EU oder die UNO zuständig, das gleiche gilt für Grundnahrungsmittel und Heizstoffe. Dann würde ich regelmäßig Hilfsgelder, die für Konjunkturprogramme oder humanitäre Zwecke bestimmt sind, an meine Kumpels und Beamten verteilen und einen großen Teil selbst behalten.

Wenn ich allerdings in der EU was zu sagen hätte, würde ich die Hilfsmittel mit statebuilding verbinden. Auf Reformen in Griechenland zu warten ist wie
 
Mann, erzähl mir hier doch keinen vom Pferd! ;-)
Aber mal im Ernst: Der Euro ist alles andere als ein totes Pferd. Er lebt und sichert z.B. Deutschlands Exportüberschüsse. Der Euro ist erst dann tot, wenn er abgewickelt wird. Niemand von denen, die in Europa Verantwortung tragen, wird Schritte in diese Richtung riskieren. Denn einfach vom Pferd absteigen ist hier nicht. Die Risiken sind unkalkulierbar. "Das machen wir mal eben" sagen nur die, die keine Verantwortung tragen.

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Ist es nicht inzwischen Usus, dass unsere Exportüberschüsse u.a. für die Euro Krise verantwortlich sind?
Ich dachte, dies wäre so.

Der Euro ist nicht erst jetzt tot, er hat nie gelebt. Es war von Anfang an eine Totgeburt.
Währungsunionen zwischen souveränen Staaten können nicht funktionieren,
werden nie funktionieren und führen immer ins Chaos.

... das weiß man aus der Geschichte.
 
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Der Euro dient dabei mehr als Druckmittel, um diese südeuropäischen Länder zu den Maßnahmen (= volkswirtschaftliche Effizienzsteigerung, vulgo "Reformen") zu bewegen. Ob es gelingt wird man sehen. Die Schulden, die Griechenland bei dem Rest Europas hat, sind jedoch ein gutes Druckmittel. Aus Sicht Europas werden diese Schulden über die Bankenunion auf Bereiche außerhalb Europas verlagert.
Auch hier zeigt sich wieder, man muss jemanden bei sich verschulden, will man ihn kontrollieren. Das funktioniert, weil in der Regel die Parteien eine Interessenharmonie aufweisen.

:clap:


Wenn es die Griechen schaffen sich von dem leckgeschlagenen Kahn Euro los zumachen
und sie dann sehen, dass sie danach immer noch leben - und zwar selbstbestimmt (gern auch mit ihren vorsintflutlichen Verwaltungen)
sich zwar keinen Flachbildschirmfernseher und kein iphone mehr leisten können, aber eben nicht mehr hungern müssen,
dann wird das Kartenhaus Euro - so hoffe ich - ganz zusammen fallen.
 
@Franken: braucht die EU den Euro?
 
Wenn es die Griechen schaffen sich von dem leckgeschlagenen Kahn Euro los zumachen ... dann wird das Kartenhaus Euro - so hoffe ich - ganz zusammen fallen.
Ich hatte durchaus versucht, das Thema differenzierter darzustellen. :)
Es gab auch in Deutschland mal eine Zeit, da bestand das Land aus unterschiedlichen Kleinstaaten mit zum Teil eigenen Währungen. Irgendwann gab es dann eine Republik mit einer Währung*). Zugegeben, nicht ohne katastrophale Verwirrungen zwischendrin. Hier hoffe ich aber, dass die Menschheit doch zur Einsicht sowie lernfähig ist. Es war also irgendwie folgerichtig, dass sich dies irgendwann, da sind wir mittendrin, auf einer höheren Verwaltungsebene (nichts anderes ist die EU) erneut abspielt. Der Zusammenschluss der amerikanischen Staaten zu den USA war auch ein schwieriger Weg, gleichsam nicht ohne katastrophale Verwirrungen zwischendrin. Das Ganze wird sich erneut auf globaler Ebene abspielen, letztlich der höchsten Verwaltungsebene. Ich hoffe aber, aus den Katastrophen der Vergangenheit wurde gelernt. Da der Krieg mittlerweile (zum Teil jedenfalls) weniger militärisch als wirtschaftlich geführt wird, wirkt es zumindest weniger brutal.

*) In dieser Republik haben sich auch reiche und fleißige Gebiete entwickelt. Und es gibt die "faulen Säcke", die "auf Kosten der Geberländer" leben (um es mal zu plakatieren). Möchte man dies auf die EU übertragen, könnte man Ba-Wü/Bayern/Hessen vielleicht mit Deutschland vergleichen und Berlin mit Griechenland und die anderen EU-Staaten irgendwo zwischendrin. :) Klar, die Bayern und wir in Ba-Wü jammern über die Geldverschwender in Berlin und wenn wir nicht ständig so viel abgeben müssten, wären wir noch reicher und könnten vielleicht auch mal etwas weniger arbeiten. Das System besteht aber so, weil es politisch gewollt ist. Würde heute eine deutsche Kleinstaaterei vor dem Hintergrund des globalen Wettbewerbs funktionieren? Wer weiß.
Die einzelnen Staaten der USA sind auch sehr unterschiedlich; wirtschaftlich wie kulturell.

Es ist jedenfalls erkennbar, dass sich auf europäischer Ebene etwas sehr ähnliches abspielt. Wird es funktionieren? Würde eine europäische Kleinstaaterei vor dem Hintergrund des globalen Wettbewerbs funktionieren? Wer weiß.

Vielleicht wird man sich irgendwann dieselben Fragen stellen mit Bezug zu einer globalen Perspektive. Vielleicht wird man dann einen ähnlichen Vergleich mit Bezug zu Europa ziehen. Konnte man um 1900 herum vorausahnen, was sich in den darauffolgenden 50 Jahren in Europa abspielt? Wohl kaum. Die USA hatten ihre innerstaatlichen Konflikte. Vielleicht bekommen wir soetwas in Europa auch. Die USA haben sich aber dennoch nicht aufgelöst.

Was ich damit sagen will: es gibt gute Gründe, von einem Scheitern auszugehen. Es gibt aber auch gute Gründe, dass es einfach irgendwie fortbestehen wird.


Währungsunionen zwischen souveränen Staaten können nicht funktionieren,
werden nie funktionieren und führen immer ins Chaos.
... das weiß man aus der Geschichte.
Weswegen die Souveränität auch schrittweise aufgegeben wird.
Die letzte wirklich stark verteidigte Bastion der einzelstaatlichen Souveränität (Steuersouveränität) wird derzeit langsam aber sicher aufgelöst. Das ist gemeinhin nicht bekannt, aber es wird seit längerer Zeit an einem europäischen Steuersystem gearbeitet. Die Umsatzsteuer ist längst ein europäisch einheitliches System. Die einzelstaatliche Souveränität beschränkt sich auf die Verteilung der Einnahmen. Auch die wesentliche Rechtsprechung wird längst auf europäischer Ebene getroffen. Ich möchte jetzt nicht die Politikfelder aufzählen, die längst der staatlichen Souveränität entzogen sind, das kann man nachlesen. Die Zeit wird kommen, da haben die Regierungen der einzelnen europäischen Staaten kaum mehr Einfluss als die innerdeutschen Landesregierungen. Der Weg ist längst weiter fortgeschritten, als die breite Masse ahnt.
 
Die Zeit wird kommen, da haben die Regierungen der einzelnen europäischen Staaten kaum mehr Einfluss als die innerdeutschen Landesregierungen. Der Weg ist längst weiter fortgeschritten, als die breite Masse ahnt.

Noch haben wir frei Wahlen, ein Weg wird nur so lange beschritten, wie es der Wähler will. In Frankreich kommt der Front National und England die UKIP - es wird sich zeigen, dass ein Weg, der 40 Jahre lang beschritten wurde über nacht aufgegeben werden kann, wenn die etablierten Regierungen den Wählerwillen zu lange ignorieren. Merkel ist mit ihren frommen Sprüchen auf dem gleichen Weg, ein Glück stärkt sie derzeit nur die AfD, die ich als rechtsliberale Partei sehe, die eher links von der CSU steht.
 
Noch haben wir frei Wahlen, ein Weg wird nur so lange beschritten, wie es der Wähler will. In Frankreich kommt der Front National und England die UKIP - es wird sich zeigen, dass ein Weg, der 40 Jahre lang beschritten wurde über nacht aufgegeben werden kann, wenn die etablierten Regierungen den Wählerwillen zu lange ignorieren. Merkel ist mit ihren frommen Sprüchen auf dem gleichen Weg, ein Glück stärkt sie derzeit nur die AfD, die ich als rechtsliberale Partei sehe, die eher links von der CSU steht.



Links von der CSU ist die AfD nicht, da sie die Pegida-Bewegung vollständig unterstützt.
 
Merkel ist mit ihren frommen Sprüchen auf dem gleichen Weg, ein Glück stärkt sie derzeit nur die AfD, die ich als rechtsliberale Partei sehe, die eher links von der CSU steht.
Die CSU steht weiter rechts als Rechtsliberale? Dann wird es ja ganz rechts sehr eng...

Vielleicht sollten wir einen Stuhlkreis bilden. Nach SPD und CDU käme Pegida, dann die AfD und CSU, die im selben Milieu nach Wählerstimmen jagen.

Das Bindeglied von ganz rechts zu den Linken könnten die Putinisten sein. Daneben sitzt die SPD, und so weiter.
 
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