Gesellschaft Der Fall Mollath - wie ein Whistleblower skandalös mundtot gemacht wird

Bislang sehe ich eher das Bemühen, Fehler zu vertuschen und den eigenen Stuhl zu retten. Ob das unter die eigene Definition "Unrechtsstaat" fällt, kann jeder für sich selbst entscheiden. Ein Rechtsstaat darf so etwas jedenfalls nicht zulassen.

Genau so sehe ich das auch. Die Tatsache dass unser "Rechtsstaat" oft nicht ganz sauber agiert bedeutet noch lange nicht dass wir direkt zu einem Schurkenstaat mutiert sind, dennoch sollte man nicht die Augen davor verschließen dass hier einiges gewaltig schief läuft.

Es ist für manch anderen natürlich einfacher jedem der die Fehler sieht direkt zu unterstellen er würde sich mit voller Absicht in einen fundamentale Unrechtsstaat reinsteigern so dass jede differenzierte Betrachtung auf der Strecke bleibt.
 
Dem kann ich mich nur anschließen...

Der Fall Herrn Mollaths ist doch auch letztlich ein gutes Beispiel, wie unterschiedlichste Faktoren zusammenwirken können, die schließlich auch differenziert zu bewerten sind.

Einerseits waren dort zuletzt augenscheinlich absolut akkurat arbeitende Staatsanwaltschaften, die nach gründlichen Ermittlungen allerdings zu den selben Ergebnissen gelangen, wie die Verteidigung. Nur gibt es dann auch plötzlich Einwirkungen von Seiten etablierter Politik und von hoch vernetzten Hierarchien innerhalb der Justiz, die sich bislang außerordentlich verdächtig machen. Es ist selbst formaljuristisch unstrittig, dass systematisch und zielgerichtet gegen rechtsstaatliche Grundsätze verstoßen wird (siehe Revisionierung des Wiederaufnahmeantrages gegen Herrn Mollath, siehe angewiesene Nichtberücksichtigung neuer Faktenlage angesichts der weiteren Unterbrinung Herrn Mollaths). Das wogt hin und her. Die Verstöße sind aber unstrittig. Juristen, die diese feststellen, machen sich doch nicht gezielt zum Affen, wenn sie darauf hinweisen. Schon gar nicht das Bundesverfassungsgericht... Nur die Motivationen bei den Akteuren im Fall Mollath sind noch offen...

Bei den ersten Prozesshergängen ist wiederum zu beobachten, wie beispielsweise psychiatrische Institutionen plötzlich völlig unfachliche Arbeit abliefern und eindeutig Machtmissbrauch zu attestieren ist. Andererseits sind da dann auch wieder psychiatrische Gutachter, die formell akkurat arbeiten, die aber von einer Justiz, die (wie im Falle Brixners nunmal augenfällig) bereits ein Urteil vorgefasst hat, ungehört und übergangen bleiben. Auch dort gibt es beide Seiten. Im Fall Herrn Mollaths hat sich leider jene Seite durchgesetzt, der man formal nur schlechte Noten ausstellen kann. Und dies unter dem Vorsitz eines Richters, dessen nachgewiesene Verfahrensvergehen überhaupt nicht mehr geleugnet werden können.

Darum ist gewiss nicht die ganze Justiz im Unrecht versunken. Aber anscheinend fehlen Kontrollinstanzen, die massives Unrecht und seine Haftbarmachung vorbeugen... Genau dies ist doch auch exemplarisch am Fall Herrn Mollaths: Es kommen u.a. auch systemische Schwächen zum Tragen (siehe Instanzen-Überprüfung der Urteile vor 2012, Überprüfungen der rechtsstaatlich formalen Hergänge, Gutachtenüberprüfung usw.), die schon seit Jahren von Juristen angemahnt werden. Es steht hier an, dass extrem schicksalhafte Probleme behoben werden müssen, um eben Fälle, wie den Herrn Mollaths, vermeiden zu können. Kurioser Weise gibt es bei den etablierten Parteien aber keinen Willen, hier aus Fehlern zu lernen und entsprechende Justiz-Reformen einzuleiten. Auch das ist bedenklich. Denn letztlich werden Grundrechte ausgeschaltet. Herr Mollaths Fall belegt dies eindeutig. Ob hier 'System' am Werk ist oder nur z.B. die Zaghaftigkeit der Politik und Reformunwillen der etablierten Hierarchien, ist letztlich dann auch bedeutungslos: die Schieflagen sind vorhanden und sie sind schicksalhaft für Menschen, die durchs Raster fallen (oder auch Opfer gezielter Aktionen sind, siehe die Steuerfahnder in Frankfurt...).

Besonders aus der Innenansicht der Justiz und der Ministerien (Insider wie Dr. Schlötterer sind ja nicht umsonst besorgt) gibt es des gleichen zu wenig demokratische Kontrolle der festgefügten Hierarchien. Da ist nichts alles schlecht, aber vieles ist dringend reformbedürftig. Und vieles wird auch schlicht verbrecherisch ausgenutzt. So ist das nunmal in jedem System: Lücken werden von einigen Leuten genutzt... Auch im Rechtsstaat. Wenn die Lücken jedoch groß wie Scheunentore sind, dann ist das Problem ein ernstes. Und besonders das System in Bayern ist in der Tradition der Amigo-Affären noch schwer verhaftet. In Frankfurt sieht man das gleiche. Unangehme Steuerfahnder auszuschalten, ist doch keine Kleinigkeit... Und die Jungs sind heute noch nicht vollständig rehabilitiert, obwohl selbst gerichtlich festgestellt worden ist, dass man ihnen ganz übel mitgespielt hat (und zwar konzertiert von unterschiedlichsten Seiten, die für den Rechtstaat schließlich auch den GAU bedeuten können). Genau dies kommt leider auch über den Fall Herrn Mollaths ans Tageslicht. Und genau das schockiert dann ja auch. Denn viele glaubten doch, es sei überwunden; also jenes verbrecherische Klientel-System, das u.a. auch unter Strauß in Bayern etabliert worden ist. Pustekuchen.

Am interessantesten finde ich aber letztlich auch das Verhalten vieler Menschen, die den Fall Herrn Mollaths mal so lässig rezeptionieren. Dort sehe ich auch das größte Problem für unsere Demokratie. Denn alles Unrecht ist doch nur möglich, weil sich allzu viele Menschen selbst mit übelsten Plattheiten zufriedengeben. Auch diesbezüglich ist der Fall Herrn Mollaths ein Musterfall. Denn wer sich allein mit bislang selbst von der Staatsanwaltschaft gesicherten Erkenntnissen beschäftigt, wird nicht mehr mal so lapidar behaupten können: Der Mollath sei ein Spinner, weil es der Brixner den Steuerbehörden mal so übermittelt hat … und weil ein Psychiater, der nie Herrn Mollath anamnestisch exploriert hat, behauptet, der Mann sei verrückt. Aber gewisse Leute sind anscheinend selbst von staatsanwaltlich gesicherten Sachlagen nicht mehr zu bewegen, ihre Eindrücke zu korrigieren (oder ihre blanken Herablassungen zu zügeln).

Wie wir heute nachgewiesen wissen: Frau Merk, bay. Justizministerin, hat genau mit diesen charakterlichen Mängeln gespielt. Obwohl sie es nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft längst besser wusste, hat sie bis zum Eingreifen des Bundesverfassungsgerichts öffentlich unablässig von der vorgeblichen Gemeingefährlichkeit Herrn Mollaths schwadroniert. Nur wusste sie längst: die gibt es garnicht, ja, es gab nicht einmal einen rechtsstaatlich formal abgesicherten Prozess gegen Herrn Mollath. Das wusste sie alles… und sie log selbst vor laufender Kamera, vor dem Landtag, in öffentlichen Gesprächsrunden...

Entsprechende Kommentatoren könnten das ebenso wissen. Zumindest stünde es ihnen außerordentlich gut an, die derzeitige Sachlage zu berücksichtigen. Da bricht man sich keinen Zacken aus der Krone. Alles andere ist nämlich nicht nur blöd, sondern lässt auch daran zweifeln, ob man noch irgend etwas von entsprechenden Leuten ernst nehmen könnte. So wenig Berücksichtigung von Realität sollte doch von Menschen zu erwarten sein, die von einem anderen behaupten, er sei irre… ;)
 
Lakottas Berichterstattung in BILD 2.0 finde ich persönlich doch durchaus witzig. Lehrreich ist sie obendrein. ;-)

Allein ihre ungelenken Versuche, Sachverhalte fortgesetzt auszublenden, hintanzusetzen oder gar primitiv zu verzerren, könnte man sehr wohl in journalistischen Einführungskursen verwenden – rücksichtlich einer Lohnschreiber-Methodik, die man als unerfreuliches Beispiel nicht anempfehlen dürfte.

Interessant indes ist alleine der Umstand, wie sie bemüht ist, kritische Bürgerinnen und Bürger zu einer verschwörungstheoretisch paranoiden Netz-Gemeinde runterzubrechen.

Dabei übergeht sie völlig, dass die Kritik am Verfahren gegen Mollath ihren Anfang und ihr Fundament im akademischen Bürgertum hat – also ausgerechnet bei hoch geachteten Fachleuten aus der Justiz, dem Psychiatriewesen, fachentsprechendem Hochschulwesen und bei ehemaligen Staatsbediensteten.

Man fragt sich doch, wie Frau Lakotta angesichts dieses Umstandes dermaßen bemüht sein kann, sich selber als Verschwörungstheoretikerin zu desavouieren?

Und was ist das überhaupt für eine Verschwörung? Die Verschwörung des Anstands? Angesichts von BürgerInnen, die sich gegen offensichtliches Unrecht verschworen haben und angesichts offensichtlicher Mängel simpel Rechtsstaatlichkeit einfordern?

Das nenn' ich wirklich mal ein unerfreuliches Komplott; ein Komplott, das indes jedem Rechtsstaat und jeder Demokratie gut zu Gesichte stünde – in Anbetracht kritischer, gut informierter wie gebildeter Bürgerinnen und Bürger, die offensichtliche Fragestellungen nicht übergehen, sondern sich ausgerechnet angesichts eines als gemeingefährlichen Irren diffamierten Menschen der Auseinandersetzung aussetzen.

Nein, Frau Lakotta, da ist keine blöde Masse an Leuten, die angesichts eines vorgeblich Gemeingefährlichen schreit: Hängt ihn, kastriert ihn, sperrt ihn weg, solange es nur geht.

Irgend etwas ist da zwar an ihnen vorbeigegangen, aber nicht an einem durchaus beachtenswerten Anteil der Bürgeschaft in der BRD. Kein Lynchmob lässt sich da einlullen und nach härteren Strafen rufen. Nein, da sind vielmehr Bürgerinnen und Bürger, die gut informiert sind und zumeist aus berechtigten Fachbereichen stammend qualifiziert Engagement zeigen. Sie tun also genau das, was BürgerInnen in einer Demokratie tun sollten: sie beteiligen sich.

Man könnte bald meinen, statt US-Style (oder anscheinend austauschbar CSU/CDU-Style), putscht sich da die Kultur demokratischer Mündigkeit ins Netz hinein.

Man wundert sich nicht, wer das so umfassend (s. PRISM) überwacht wissen will. Denn da sind plötzlich Menschen, die disktutieren, die offen abwägen, nachfragen (statt ab- oder vorzuverurteilen), die Sachverstand einfordern, sich erinnern, sich revisionieren – und darauf bestehen, was ihnen unser Staat schuldet, nämlich Rechtsstaatlichkeit.

Müssen wir uns indes um journalistische Relikte sorgen, an denen diese Entwicklungen vorbeigegangen sind und die nicht ansatzweise bemerken, wie grotesk es angesichts kritischer BürgerInnen ist – die zumeist allesamt Qualifikationen aufweisen, denen so mancher Journalist selber nicht einmal in Grundzügen zu entsprechen vermag –, wenn ein derartiger Schmierenjournalismus in die Republik hineingepfuscht wird?

Bald könnte man bemüßigt sein, sich zu fragen, ob es nicht an Realitätsverkennung grenzt, wenn so vieles ausgeblendet und verzerrt werden muss, um sich in populistischen Offenbarungserklärungen hineinzusteigern? Oder müssen wir gar Mutwillen vorraussetzen?

Wenn Frau Lakotta schon jene diffamiert, die rechtsstaatliche Fragen gestellt haben – Fragen, die, wie sich gezeigt hat, zu Recht gestellt wurden –, fragt man sich doch: Cui bono, Frau Lakotta – für was oder wen setzen sie sich ein? Differenzierter Journalismus kann es nicht sein, so haben sie mittlerweile zu genüge bewiesen. Oder erleben wir doch nur einen persönlichen Fauxpas angesichts mangelhafter Befähigung mit?

Ich habe den Eindruck, dies ist eine persönliche Tragödie, die gar die Inhaftierung Mollaths überdauern wird. Die Ironie der ganzen Geschichte ist angesichts der von allen Gazetten bzgl. PRISM derzeit berichteteten Überwachungsstaatlichkeit, dass diese Gattung Journalisten feststellen wird, dass das Netz nichts vergisst – besonders jenes, das jenseits der verfassungsbrechenden Dienste von uns Bürgerinnen und Bürgern eingesehen werden kann.

Solche Leute stehen also ziemlich blamiert da. Sie werden sich damit abfinden müssen, dass es Flecken auf Westen gibt, die sich nicht abwaschen lassen, auch wenn es genau so nicht sein sollte und dürfte. Aber so war doch Frau Lakottas Auffassung von Rechtsstaat, nicht wahr? Einmal irre, immer irre? Einmal gemeingefährlich, immer gemeingefährlich. Der Verdacht genügt? Angesichts zweifelhafter Aburteilung, fragwürdigen Zeugen und Beharrlichkeit in der Beibehaltung lieb gewonnener, wenn auch anstandsloser Stereotypen?

Einmal Schmierenjournalismus, immer Schmierenjournalismus? Müssen wir das quasi auf Vorrat speichern?

Nein, das haben wir Bürgerinnen und Bürger nicht nötig. Da darf auch schon mal was in Vergessenheit geraten. Der Würde wegen. Wir sind doch nur Menschen. Das genügt. Ein kurzes Lebensrecht. Schön, wenn man es auch Menschen eingesteht, denen man es mal abgesprochen hatte. Nicht als Akt der Gnade, sondern als Akt des Menschseins. ;-)
 
Der Artikel ist gar nicht so verkehrt. Es passt halt alles sehr zum aktuellen Zeitgeist speziell der internetaffinen Generation(en), dass "die da oben" alle korrupt geworden sind, die Gesetze ("Recht und Ordnung") ausgehebelt haben, in Saus und Braus leben, den Bürger täuschen usw. - wie man es auch hier in gleich mehreren Threads inzwischen fast jeden Tag lesen kann, teils geschickt verpackt als allgemeine Gesellschaftskritik. Neu ist das im Ansatz freilich nicht, aber die Verknüpfung der allgemeinen Entwicklung mit Einzelschicksalen schon. Mollath ist dabei die perfekte Projektionsfläche für allerlei Schlußfolgerungen bezüglich des vermuteten Systemversagens und als geschasster Einzelgänger natürlich automatisch Sympathieträger.

Am ehesten versteht man die Artikel von Fr. Lakotta im Spiegel, wenn man die Fakten einfach sich mal durchliest.
Gibt es bei der Süddeutschen reichlich davon. Am besten hier anfangen.

Und wenn Du Dich dann noch bei Blogs informiert hast, wie z.b. hier
http://gabrielewolff.wordpress.com/
http://opablog.net/tag/mollath/

oder die sehr informativen Artikel zum Fall Mollath auf heise gelesen hast
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39458/1.html
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39441/1.html

Und wenn Du Dich da eingelesen hast und DANN nochmals Frau Lakottas Artikel zum Fall liest
könnte es sein, dass es Dir schlecht wird.


Vorne weg, ich bin weder ein Unterstützer von Herrn Mollath geschweige denn ein Fan von ihm.
Ich kenne ihn nicht persönlich.

Meine Schlüsse in diesem Fall sind
- es sind mehrere Gerichte mit diesem Fall beschäftigt (Nürnberg, Regensburg, Karlsruhe, Bayreuth)
- mehrere Richter und Staatsanwälte
- mehrere Gutachter
- das Justizministerium

Die reine Faktenlage - kann jeder Jurastudent im ersten Semester erklären - zeigt eklatante Verstöße gegen Recht und Gesetz auf.
Selbst Juristen (die bekanntlich vorsichtig sind in ihren Äußerungen) sprechen von Rechtsbeugung und sogar Rechtsbruch
durch Richter und Staatsanwälte.

Dies allein reicht nach Recht und Gesetz aus, H. Mollath vorläufig gegen Auflage frei zulassen.
Dies geschieht aber nicht!

Bis sich das Justizministerium (Fr. Merk) eingeschalten hatte, dachte ich an eine höchstpeinliche Provinzposse,
die schnell ihr Ende finden wird. Bis zu dem Zeitpunkt glaubte ich auch noch an einen funktionierenden Rechtsstaat.
Aber was seither alles geschehen ist, lässt für mich nur einen Schluss zu:

Hier werden weitere Straftaten und Täter gedeckt
und dies systematisch.
 
Ja, ich bekenne: Ich bin ein Unterstützer von Gustl Mollath.

Warum?
Ganz einfach.

Gustl Mollath kämpft nicht nur für sich, sondern für uns alle.
Er hätte es doch viel einfacher haben können.
Er hätte einfach die 500.000,-- Euro nehmen können die ihm seine liebevolle Frau angeboten hatte, wenn er doch nur den Mund hält und niemanden anzeigt.
Er hätte sich nur mit der HVB einigen können und sein Insiderwissen an die verkaufen können. Der HVB Revisionsbericht wäre nie an die Öffentlichkeit gekommen.
Er hätte sich nur an die Ratschläge von einem Gutachter halten können und der hätte ihm dann ein entsprechendes GUTachten ausgestellt.
Er hätte sich nur an die Vorschreibungen der Gerichte und Behörden halten können und einfach den Strafbescheid bezahlen können.
Er hätte sich nur an den leisen Tipp vom Richter halten können und endlich diese blöde Geschichte mit den Schwarzgeldverschiebungen lassen können.
Er hätte sich nur an die vielen Ratschläge diverser Psychiater halten können und sich auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen können.
Er hätte sich nur an die Wünsche dieser Ärzte halten können und die hätten dann seine Krankheiten mit diesen tollen Medikamenten sicher heilen können.

Er wäre heute schon lange ein freier Mann.
Ein gebrochener, unterwürfiger, farbloser, leerer, aber freier Mann.
Wir alle hätten uns die ganzen Diskussionen erspart und könnten von der heilen Welt träumen.
Das wäre doch toll und so einfach, oder?

Aber was macht der Gustl Mollath?
Er kämpft. Er kämpft um Recht und Gerechtigkeit.
Er glaubt nach wie vor an den Rechtsstaat und seinen Einrichtungen.
Und das nun schon seit über 7 Jahren.
Er will nach wie vor eine rechtsstaatliche Aufarbeitung seines Falles.
99% von uns hätten die obigen Punkte brav erfüllt.
99% von uns hätten aber auch aufgegeben und resigniert.

Der Gustl Mollath zeigt mit seinem Fall auf, was in diesem sogenannten Rechtsstaat alles möglich ist und einfach nur schief läuft.
Er hat vielen gezeigt, dass nicht alles eitle Wonne ist in diesem Staat.
Er hat wach gerüttelt, wo andere noch immer den Kopf in den Sand stecken unter dem Motto: Bei uns? Da ist alles in bester Ordnung.

In diesem Sinne: DANKE Herr Mollath
Solche Leute wie sie sind schon verdammt rar geworden in diesem Staat.
Ich werde sie immer unterstützen. Jetzt und auch nach ihrer Befreiung.
 
Wie auch immer - jemanden der jahrelang seine Frau schlägt, kann man natürlich nicht unterstützen ...
 
Beruhigt euch mal wieder...

Ich bin auch auf Mollaths Seite, aaaaber...

man wird ja auch mal genauer hinsehen dürfen, und da kommt dann eben auch heraus dass Mollath mehrseitige, eng beschriebene Briefe mit vielen Ausrufezeichen (wie sie für psychotische Menschen typisch sind) an den Bundespräsidenten, den Papst etc..... geschickt hat.

Das finde ich jetzt auch nicht gerade "total normal", wenn man das mal so sagen darf.......

Das ist natürlich kein Grund um ihn weiter eingesperrt zu halten, zeigt aber doch dass dieser Mensch schon ein gewisses Krankheitsbild hat, welches aber natürlich nicht gemeingefährlich sein muss.

Also ich käme nicht auf die Idee, selbst wenn ich in Mollaths Situation wäre, mehrseitige handgeschriebene Briefe an den Papst oder den Bundespräsidenten zu schicken...

Das ist schon etwas "komisch"....das muss die Pro-Mollath-Fraktion auch zugeben können..... oder?
 
Und den UN Generalsekretär nicht zu vergessen ... :hamma:
 
@pinky
Ihr Unwissen ist ja schon so was von peinlich.
Sie können ja nicht mal die einfachsten Tatsachen, die nun schon seit ewigen Zeiten bekannt und überall nachzulesn sind, erfassen.
Einfach nur erschreckend.

@Flapy
Wie müssen denn bitte verzweifelte Hilfeschreie, und das waren seine handgeschriebenen Briefe, aus einer forensischen Folterpsychiatrie den aussehen?
Was verstehen sie bitte unter einem gewissen Krankheitsbild? Was verstehen sie bitte unter "etwas komisch".
Sind sie Psychiater oder Arzt oder in dieser Branche irgendwie tätig?

Ich habe Kontakt mit Herrn Mollath. Er hat bis heute keine andere Möglichkeit als Briefe mit dem Kugelschreiber zu schreiben.
Es sind ihm sogar eine Schreibmaschine aber auch PC oder das Internet mit E-Mail Möglichkeit verboten.

Auch hier sei noch mal gesagt: Informieren sie sich. Es ist alles zu dem Thema bereits bestens im Internet dokumentiert.
 
Am ehesten versteht man die Artikel von Fr. Lakotta im Spiegel, wenn man die Fakten einfach sich mal durchliest.
Gibt es bei der Süddeutschen reichlich davon. Am besten hier anfangen.

Und wenn Du Dich dann noch bei Blogs informiert hast, wie z.b. hier
http://gabrielewolff.wordpress.com/
http://opablog.net/tag/mollath/

oder die sehr informativen Artikel zum Fall Mollath auf heise gelesen hast
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39458/1.html
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39441/1.html

Und wenn Du Dich da eingelesen hast und DANN nochmals Frau Lakottas Artikel zum Fall liest
könnte es sein, dass es Dir schlecht wird.

Du übersiehst dabei nur, dass zwei Personen durchaus denselben Recherchestand haben können, aber dennoch zu unterschiedlichen Schlußfolgerungen kommen.
 
@pinky
Ihr Unwissen ist ja schon so was von peinlich. ...
Stimmt, ich hatte den Papst vergessen - mea culpa.
Vermutlich ist er aus Solidarität mit Gustl zurückgetreten ... :hamma:
 
mpinky schrieb:
Wie auch immer - jemanden der jahrelang seine Frau schlägt, kann man natürlich nicht unterstützen ...
Stimmt, ich hatte den Papst vergessen - mea culpa.
Vermutlich ist er aus Solidarität mit Gustl zurückgetreten ... :hamma:

Pinky, tut das nicht weh?
Geht wirklich alles so an Dir vorbei?
Kannst Du den Ausführungen hier überhaupt folgen?

So schlimm wie Dich habe ich hier eigentlich nur unseren Durch- Und - Durch -FDP-ler empfunden.

Aber hier ist vielleicht die Erklärung in der Signatur:
mpinky schrieb:
Ich bin der Prototyp eines Forum Nutzers: Intelligent, geistreich, bescheiden, rücksichtsvoll- mit einem Hauch von Selbstüberschätzung.

Ich glaube, das ist kein Hauch von Selbstüberschätzung. Als Selbstüberschätzung verteilt wurde, hast Du wohl tagelang "hier" geschrien.
Ergänzung, Angesichts der Signatur: Bei den anderen Dingen war dann wohl wenig Zeit???

Kannst Du nicht einfach froh sein, dass es Menschen gibt, denen das Beseitigen von Missständen am Herzen liegt, die in unserem Grundgesetz nicht nur ein paar nichtssagende beschriebene Blätter sehen, Menschen, die so gesehen auch für unsere Grundrechte kämpfen, wozu uns unser Grundgesetz im Übrigen auch auffordert!

RD
 
Zuletzt bearbeitet:
Das der Fall Mollath auf den Prüfstand gehört habe ich steht's betont - überlesen ...?
 
Die Lakotta!
Ja, die muss ja zu eine anderen Schlussfolgerung kommen.
Die Lakotta sucht alles, was nur irgendwie gegen den Herrn Mollath spricht.
Alle entlastenden Tatsachen werden ganz bewußt weggelassen oder verleugnet.

Ein nettes Detail:
Die Staatsanwalt wollte mit Frau Mollath (jetzige Frau Maske*) sprechen.
Frau Maske wollte sich diesbezüglich noch mit ihrem Anwalt beraten.
Sie hat sich bei der Staatsanwaltschaft nie mehr gemeldet.
Aber mit der Lakotta hat sie gesprochen.
Zahlen die eigentlich gut beim Spiegel für ein Interview?
Ich kann mich auch täuschen, aber die Lakotta Beiträge sehen für mich immer wie bezahlte PR Beiträge aus.

*)Zur Erklärung nochmals:
Die Frau Petra Mollath heißt ja jetzt Maske.
Sie hat ihren Liebhaber nach der Scheidung von Herrn Mollath geheiratet.
Herr Martin Maske war Direktor bei der Hypo Real Estate.
Herr Maske wurde im Handball trainiert von einem gewissen Herrn Brixner.
Der Herr Brixner ist der Richter, der Herrn Mollath verurteilt hat.
Die Freundin des Bruders von Petra Mollath arbeitete damals als Sprechstundenhilfe bei der Nürnberger Allgemeinärztin Madeleine Reichel, der Ärztin Petra Mollaths.
Bei der Ärztin, die das Gutachten über die Gewaltanwendung, die Herr Mollath seiner Frau zugefügt haben soll, ausgestellt hat.
Das Gutachten hat aber dann nicht die Ärztin ausgestellt und unterschrieben, sondern ihr Sohn, der gerade in Ausbildung war und bei ihr gearbeitet hat.
Das sind aber alles Nebensächlichkeiten bzw. alles reine Zufälligkeiten und haben mit dem Skandalfall Mollath nichts zu tun.
 
@pinky

Mein Verdacht nach dem Lesen ihrer ganzen Beiträge hier:

Sie wären der Erste gewesen der nach Aktenlage geschrien hätte, vielleicht sogar noch lauter wie der Richter Brixner: Hängt ihn.

Und jetzt der Merksche Schwenker: Der Fall Mollath gehört auf den Prüfstand. (in den nächsten 7 Jahren vielleicht?)

Mein Fazit:

Schämen sie sich.
 
Seit 2 Stunden in der Nürnberger Zeitung online:


Fall Mollath: Wer ist die "allgemein bekannte" Kundin?
Schwarzgeldgeschäfte werden erneut untersucht - vor 2 Stunden

NÜRNBERG/MÜNCHEN - Der Fall Mollath bringt nicht nur die bayerische Justiz, sondern auch die HypoVereinsbank in die Bredouille. Die Schwarzgeldtransaktionen in die Schweiz könnten für die beteiligten Bankmitarbeiter juristische Spätfolgen haben.

Martin Runge, Fraktionschef der Grünen im Landtag, sieht trotz der über zehn Jahre zurückliegenden Ereignisse strafrechtlichen Handlungsbedarf. In einem Schreiben hat er die Staatsanwaltschaft Nürnberg zu Ermittlungen aufgefordert. Die Banker, so seine rechtliche Würdigung, hätten sich der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig gemacht und Straftaten begangen, die noch nicht verjährt seien. Runge spricht von 19 Bankkunden, gegen die bereits ermittelt werde. Auch eine Sprecherin der Nürnberger Staatsanwaltschaft bestätigt, dass die Finanzbehörden seit Ende vergangenen Jahres die Vorgänge hinsichtlich steuer- und strafrechtlicher Vergehen überprüfen.

Die rechtliche Problematik möglicher Steuerhinterziehungen wurde bereits in dem vertraulichen „Sonder-Revisionsbericht“ der HypoVereinsbank angesprochen, die Mollaths Vorwürfe intern prüfen ließ und insgesamt acht Angestellte, darunter Mollaths Ex-Ehefrau, als „schwarze Schafe“, herausfilterte. In dem Prüfbericht heißt es: „Allen Mitarbeitern waren viele und gravierende Verfehlungen bzw. Verstöße gegen interne Richtlinien und externe Vorschriften (u.a. Abgabenordnung, Geldwäsche-gesetz, Wertpapierhandelsgesetz) anzulasten."

Mollaths Ex-Frau bezog 1,2 Millionen D-Mark von Bankkunden

Gustl Mollaths Ex-Frau geriet bei den bankinternen Überprüfungen auch wegen einer millionenschweren Erbschaft ins Gerede. Einer ihrer Kunden hatte seiner Frau lediglich den Pflichtteil seines Vermögens von 1,2 Millionen D-Mark hinterlassen, dafür aber die Bankangestellte als Haupterbin eingesetzt.
Was der Grund dafür war, dass er die Dame von der Bank so reich bedachte, wurde nie geklärt. Auch konkrete Hinweise darauf, dass das Geld in die Schweiz transferiert worden sein könnte, fanden sich am Ende nicht. Möglicherweise lag das daran, was die Revisoren ebenfalls im Prüfbericht festhielten: „Insgesamt ist anzumerken, dass sich Frau ….. wenig kooperativ zeigte.“

Auf einen besonders empfindlichen Vorgang stießen die internen Bankprüfer bei einem anderen Bankangestellten. Ihnen fielen drei sogenannte Sortengeschäfte auf, die der Banker über sein eigenes Konto abgewickelt hatte. Es ging um den Umtausch von 70.000 Schweizer Franken in D-Mark und Euro, die sofort von seinem Konto bar abgehoben worden waren.

Der Angestellte sprach gegenüber den Prüfern von einem „Gefallen“ für eine Kundin, die laut Revisionsbericht „beim Umtausch nicht persönlich in Erscheinung treten wollte, zumal es sich um Schwarzgeld handelte.“ Auf Wunsch der Kundin, bei der es sich um eine „allgemein bekannte Persönlichkeit gehandelt habe, hätte der Angestellte auch eine größere Anzahl von 1000-D-Mark-Scheinen in Euro „geräuschlos“ umgewechselt.

Von der Verschleierung möglicherweise steuerpflichtiger Abgaben profitierten allem Anschein nach auch viele andere Kunden. In dem Revisionsbericht findet sich die Aussage eines Bankangestellten, dass Gefälligkeiten dieser Art üblich gewesen seien. Sogenannte Tafelgeschäfte, die bar und nicht über Konten abgewickelt werden, waren dafür ein probates Mittel. Auch Geschäfte mit Edelmetallen eigneten sich offensichtlich dazu.

Zu den Angestellten, die für Finanzgeschäfte abseits ihres Arbeitsplatzes in der Hypo sogar ein eigenes Gewerbe anmeldeten, gehörte dem Prüfbericht zufolge auch Frau G. Bei ihr fielen unter anderem zwei Zahlungen an sie auf, die von einer wohlhabenden Dame aus München stammten. Einmal ging es um eine Gutschrift in Höhe von 25.589,20 D-Mark, bei der als Verwendungszweck „Reise Südafrika für zwei Personen“ angegeben worden war, im anderen Fall um einen Scheck in nahezu der gleichen Größe. Die Angestellte behauptete, sie habe zu der Kundin aus München eine Art „Großmutter-Enkel-Beziehung“ unterhalten. Die hohen Zuwendungen seien eine Anerkennung für ihre Betreuung gewesen.

Helmut Reister

Hier geht es zu dem Artikel: http://www.nordbayern.de/nuernberge...r-ist-die-allgemein-bekannte-kundin-1.3018676


PS:
Und der Pinky macht sich Sorgen, wem der Gustl Mollath einen Brief geschrieben hat.
Pinky, ihre Sorgen möchte ich haben !
 
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