Würde daher nie ein solches Gerät kaufen, auch wenn Apple und Google auch nicht 100% vertrauenswürdig sind.
Allein der Begriff des "Vertrauens" in unseren Tagen im Zusammenhang mit Techfirmen ist in etwa so, als würde man sagen: Einem hungrigen Fleischer vertraue man sein Hausschwein für die Fußpflege an.
Ermittlungsakten von vollüberwachten Personen
selbst im Innland ergeben, dass dies schon der falsche Ansatz ist. Denn ob Apple, Huwei oder Nokia, das interessiert allein beim Thema Überwachung schonmal überhaupt nicht. Anne Roth unterstellte man sogar 'konspiratives Verhalten' allein wegen Alltäglichkeiten, wenn sie entweder ihr Handy nicht mit zu freundschaftlichen Treffen nahm oder es gar mal ausschaltete. Denn dann konnte über diese Devices nicht barrierefrei belauscht werden. Ob die Firmen mitspielen oder nicht, ist egal. Die Devices sind grundsätzlich in hohem Maße von außen kontrollierbar.
Was die
direkte Zusammenarbeit der Firmen mit den jeweiligen Diensten angeht, da setz ich mein Vertrauen ebenfalls lieber runter auf 0 %. Allein die US-Gesetzgebung lässt anderes garnicht zu (Stichwort: National Security Letter, ganz zu schweigen von der Integration Apples in PRISM).
Wie weit das geht, wissen wir nicht. Was wir sehrwohl wissen ist, dass sowohl Apple wie auch Google
Unmengen an Daten sammeln.
Dazu genügt es, ein entsprechendes Device nur zu starten oder deren Dienste in Anspruch zu nehmen. Also wenn Huwei oder Xiaomi ein paar Daten zugesandt bekommt und dies in Zusammenhang mit Spyware gesetzt wird, dann ist natürlich aufzumerken, vor allem hinsichtlich der dazu verwendeten Technik. Das gleiche gilt aber auch für Apple. Da die Devices in der Regel personell einem Account zugeordnet sind, entstehen allein systemimmanent schon Unmengen an
Metadaten. Über Start und Stopp des OS/iOS, Nutzung von Apps, Orte der Einwahl uvm. Was genau da rausgeht, legt Apple nicht offen. Aber da geht
eine Menge raus. Unkontrolliert. 'Vertrauen'? Apple vertraut mir als zahlenden Kunden ja nichtmal stichhaltig an, wie weit die Bevorratung der über mich gesammelten Daten geht, inwiefern sie weitergegeben werden uvm. Was sich Apple obendrein mit Uber geleistet hat, da bleibt einem eh die Spucke weg:
Backdoor für ein Fremdunternehmen. Das muss man mal schlucken!
Hier habe ich mal versucht, eine Liste zu erstellen, was so alles allein bei iOS per se gefunkt wird:
https://www.macuser.de/threads/outg...eren-konfigurieren.790188/page-2#post-9481450
Das ist nicht einmal 2 % einer deutlich längeren Liste. Angesichts von Devices, bei denen bereits alle in iOS angebotenden Dienste, wo es möglich ist, auch
abgestellt sind, also Cloud usw. Trotzdem wird vom Start weg gefunkt!
Das Problem ist dabei nicht, dass hier
'böse' oder
'gute' Dienste angefunkt werden und man somit sogar einen Gegenwert, Bedienungskomfort erfährt. Das Problem ist einerseits, dass wir selber darüber nicht
direkte Kontrolle haben, und dass andererseits darüber
META-Daten gesammelt werden. Ganz nebenbei funktionieren die Devices super, auch wenn man all die Adressen blockt.
Aber dann doch noch lieber die Daten bei den Amis als den Chinesen.
Ganz logisch hätte ich lieber meine Daten bei einem Geheimdienst, dessen Sammelwut
kaum einen Effekt auf mich und mein Leben hat, als bei einem, wo ich (Beispiel USA, BRD, GBR usw., 'Westen' eben...) Sorgen haben müsste, dass ich (z.B. als Journalist) gewissen Nachstellungen ausgesetzt bin (siehe Laura Poitras) und dessen Sammelpool hübsch auch
inländisch geteilt wird (XKeyscore, darauf haben auch deutsche Dienste Zugriff).
Ich denke, wir neigen bei dem Thema nach wie vor zum Filtern. Böse Chinesen, gute Amis. Böser Russe, gute Holländer usw. Gutes Apple, zwielichtiges Xiaomi?
Ich glaube, ganz so leicht dürften wir es
uns und auch
denen nicht machen.