"World-of-Warcraft" Beitrag in der ARD gestern Abend

ja. aber das war noch so einem beitrag im fernsehen auch nicht anders zu erwarten. :)

Die Spielehersteller bedienen ihre Zielgruppen, die ARD macht es mit solchen Fernsehberichten genauso. Die Fernsehzuschauer bekommen mit der Reportage genau das bestätigt, was sie insgeheim schon immer gewußt und befürchtet haben. So bedient letztendlich jeder seine Klientel.

Heimcomputerspiele sind seit 20-25 Jahren, Onlinespiele seit etwa 10 Jahren ein fester Bestandteil der Jugendkultur und Gesellschaft. Es wäre interessanter, diese Entwicklung zu dokumentieren anstatt sich immer einzelne Extremfälle herauszupicken.

Dabei könnte ich schwören, vor einigen Jahren im ZDF, 3sat, Phoenix oder arte mal eine ca. dreistündige (!?), richtig geniale Dokumentation zum Thema "Geschichte der Computerspiele" gesehen zu haben. :kopfkratz:
 
Im Gegensatz zu wirklich tendenziosen Müll alla Frontal21 oder die absolut skandalöse Sendung zu dem Thema von "hart aber fair" (fair, haha), war das gestern eine Sternstunde des Journalismus.

Gruss

Bolitho
 
Heimcomputerspiele sind seit 20-25 Jahren, Onlinespiele seit etwa 10 Jahren ein fester Bestandteil der Jugendkultur und Gesellschaft. Es wäre interessanter, diese Entwicklung zu dokumentieren anstatt sich immer einzelne Extremfälle herauszupicken.

Es ging aber einfach nicht um die Entwicklung von Onlinespielen, sondern um Spielsucht. Und ich wüsste nicht, warum das nicht interessant gewesen sein soll?! Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass es so extreme Fälle in Deutschland gibt…
 
Gerade die beiden Schicksale haben wunderbar verdeutlicht, daß nicht die Computerspiele die Ursache sind. Vor 30 Jahren zum Beispiel wären die beiden in Spielhallen versackt und hätten sich um Kopf und Kragen gezockt.
Wobei normale Leute an den Türen zu Spielhallen eine gewisse Schwellenhemmung empfinden und eben nicht reingehen.
Die fällt zuhause am Computer völlig weg.

Und weil jeder einen Computer hat, können die Computerspielehersteller auch alles abfischen, was irgendwie dafür anfällig ist.
 
Es ging aber einfach nicht um die Entwicklung von Onlinespielen, sondern um Spielsucht. Und ich wüsste nicht, warum das nicht interessant gewesen sein soll?! Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass es so extreme Fälle in Deutschland gibt…

Daß es solche Härtefälle auch hierzulande gibt, wurde ja schon in früheren Reportagen gerne aufgegriffen, und wer selber Spieler war oder ist, ist sich dessen sowieso bewußt. Der Beitrag war sicher besser als gewohnt, aber es bleibt dabei, daß immer nur über die Ausnahmefälle berichtet wird.

Erinnert ein wenig an die China-Berichterstattung im Vorfeld der Olympischen Spiele, bei der sich die Medien auf einige wenige Mosaiksteine eingeschossen hatten (inzwischen hat sich das zum Glück relativiert). Dagegen ist zwar ansich nichts zu sagen, aber die meisten Zuschauer tendieren dazu, sich ihr Weltbild und ihre Meinung anhand solcher Extrembeispiele zu bilden.
 
Man kann einem Beitrag über Spielsucht schwerlich vorwerfen das er sich um Spielsucht dreht!

Man kann aber den Zuschauern die Einzelfälle generalisieren vorwerfen das ihr Tellerrand beengt ist!
 
Man kann einem Beitrag über Spielsucht schwerlich vorwerfen das er sich um Spielsucht dreht!

Das sicher nicht, aber es wäre nach jahrelanger Berichterstattung über Killerspiele, Onlinespielesüchtige etc. einfach mal eine ganz nette Abwechslung gewesen, nicht schon wieder einen Beitrag über Problemfälle zu sehen, auch wenn diese Reportage wie schon gesagt nicht so reißerisch war wie die bisherigen.
 
es wäre nach jahrelanger Berichterstattung über Killerspiele, Onlinespielesüchtige etc. einfach mal eine ganz nette Abwechslung gewesen, nicht schon wieder einen Beitrag über Problemfälle zu sehen

Warum?

Wenn Du Journalist wärest, würdest Du dann einen Beitrag über's Atmen verfassen oder einen über Atemnot?

Probleme unter den Teppich zu kehren, hat noch nie eines gelöst.
 
müma schrieb:

Weil Rollenspiele sehr schöne Spiele sind? Gut ich präferiere die Offline-Varianten, spiel die aber sehr gern! Magazine auf 3-Sat berichten auch sehr aufgeschlossen und positiv über solche Spiele. Leider dringt das zu wenig in die breite ältere Öfenltichkeit ( die man etwa mit ARD und ZDF adressiert). Ein solcher Bericht über die schöne neue Technik-Welt ( und Oblivion oder NWN2 sind in der Tat Kunstwerke) wäre nicht von Nachteil!

Wenn ich mir allerdings ansehe wie der Stand einiger "Reportage-Magazine" heute so ist (Frontal,Monitor,Report) dann leben die auch nur noch vom Glanz der 70er und 80er und konstruieren sich heute ihre Wahrheiten. Zum Thema Counterstrike u.Ä. ist das ja schon so passiert! Wenn man sich vorstellt wie diese Magazine dann mit politischen Alltgasproblemen ähnlich verfahren und das die aus öffentlichen Quellen dafür bezahlt werden, dann dreht sich einem da der Magen um.
 
Alle, die hier behaupten, der Bericht wäre völliger Schwachsinn oder zu reisserisch, spielen vermutlich selber und haben den Sinn für die Realität schon verloren *Behauptung*.

Ich spiele selber Wow, habe vor einem halben Jahr aber 1 Jahr Pause gemacht, weil das Spiel dabei war, auch mein Leben zu zerstören. Jeder Gedanke drehte sich nur noch um WOW, jede freie Minute hang ich vorm Rechner und habe gespielt.

Ja, ich war süchtig. Habe große Probleme mit meiner Frau und meinem Kind gehabt und mich umso mehr in die WOW-Welt geflüchtet. Ich habe das Spiel dann von einem Tag auf den anderen gelöscht.

Jetzt bin ich wieder Single. Ich habe wieder angefangen zu spielen und es macht sogar wieder Spaß. Ich kann spielen und aufhören wann ich will, bin viel unterwegs in der realen Welt und zeige keine Spur von abhängigkeit mehr.

In meiner Gilde sind Freunde, die in den letzten 2 Jahren über 200 Tage (200x24h) gespielt haben - da soll noch mal einer sagen, dass das keine Sucht ist. Nur der eine kommt damit besser klar, der andere weniger. Manch einer mag süchtig und sehr glücklich sein.

Jedem das seine, nur bei Kindern und Jugendlichen sollte man da sehr aufmerksam sein. Ich würde meinem Kind ein Verhalten wie dieses Rotz-Balk Marc Olver nicht durchgehen lassen.
 
Außerdem habe ich ja bereits gestern Abend geschrieben, dass es im Anschluss, bzw. vor der späteren Wiederholung auf Phoenix eine Sendung über die Zukunft der Computerspiele gab! Die war durchweg positiv gegenüber dem Thema und echt gut gemacht. Von daher, kann ich das rumgenörgel hier auch absolut nicht noch vollziehen, ich schau mir doch auch nicht das Fast-Food-Duell an und denke mir dabei, "ach ihr Idioten, warum esst ihr eigentlich keinen Kaviar!!!"...
 
auch bei Offline-Spielen ist es schwer einen Pausenpukt zu finden. Wenn man sich zu den Spielen auch noch mit n Leuten verabreden muß, wird das sicher erst recht ein Problem. Das will ich gern glauben. Zeit für ein Offline-Spiel finde ich max. 1-2 im Monat für ein paar Stündchen. Mehr erlaubt mir das reale Leben gar nicht, mich gar zu MMORPGs zu verabreden wäre zeitlich gar nicht drinn. Zudem ist es nur den Single-Playerspielen möglich sich so durchgängig stringend mit dem Spieler zu verändern ( wie ein Buch das man selsbt gestalten kann). Bei MMORPGS sind alle Änderungen temporär, damit andere das selbe Problem später ebenfalls lösen können - allein das finde *ich* unschön an diesen Spielen.

Das es Leute gibt die ihr Zeitverhalten nicht unter Kontrolle bekommen mag ich gern glauben, das das dann ein großes Problem darstellt welches zu Recht als Sucht bezeichnet wird dürftig unstrittig sein.
 
Weil Rollenspiele sehr schöne Spiele sind?

Und nebenbei gnadenlos aufdecken, wo Defizite und unterdrückte Persönlichkeitsanteile eines Spielers liegen ...

Ich fand Fantasy-Rollenspiele schon in der klassischen Variante potentiell gefährlich, sprich: nicht für jeden geeignet, und habe mir irgendwann gewünscht, daß sie therapeutisches Mittel geblieben wären.

Die Computervariante ist darüberhinaus körperlich ungesund und läßt Suchtgefährdete sozial verarmen.

Was also ist von größerem öffentlichen Interesse? Das schöne Spiel oder die Probleme, die das schöne Spiel verursacht?

Mensch-ärgere-Dich-nicht ist auch ein schönes Spiel. Muß man deswegen alle Nase lang berichten, daß es ein schönes Spiel ist? :confused:
 
Abgesehen davon, ist es tatsächlich ein großes Problem! Ich schreibe gerade meine Uni-Abschlussarbeit über ein Thema, indem das auch mit ein fließt. Es ist heute wirklich so, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil von Jugendlichen und Kindern und auch von Älteren Semestern, sich fern ab von Familie, Freundeskreis und den üblichen Institutionen, nur durch Medien und Virtualitäten sozialisieren, bzw. resozialisieren lässt, das ist in meine Augen erschreckend und führt einen großen Teil der Menschheit dazu noch in eine ungewisse Zukunft! Man muss allerdings auch sagen, dass wir das Ganze schon mal mit der Sprache, der Schrift, der Musik, etc. hatten - Neues ist immer für viele erschreckend, kann natürlich aber auch viel Potenzial und positive Veränderung mit sich bringen...
 
Bin gar nicht mehr sicher ob ich eigentlich über den gleichen Beitrag rede? Ihr meint doch den, indem es auch um Second Life ging und dann auch immer mal wieder um WoW, etc... oder ??? Wenn nicht, dann gab es ja sogar gleich 3 Filme um das Thema Computerspiele!
 
Also ich rede über den der auf der Ersten Seite als youtube-Link reingestellt wurde. Da geht es um WoW und etwas um CS.
 
Warum?

Wenn Du Journalist wärest, würdest Du dann einen Beitrag über's Atmen verfassen oder einen über Atemnot?

Probleme unter den Teppich zu kehren, hat noch nie eines gelöst.

Niemand hat gefordert, Probleme unter den Tisch zu kehren. Vor allem die ganzen politischen und gesellschaftlichen Reportagen, die die öffentlicht-rechtlichen Sender in ihren Hauptprogrammen ARD und ZDF ausstrahlen, haben mit gutem, seriösem Journalismus aber nur noch wenig zu tun. Den findet man heute bei Spartensendern wie 3sat, arte, Phoenix etc.

Gerade bei Themen, mit denen ich mich sehr gut auskenne (besser als ein Redakteur, weil dem u. a. der Praxisbezug und echte interne Einblicke fehlen), verursacht dieser reißerische Schwachsinn, der teilweise von Frontal21, Monitor, Panorama, Bericht aus Mainz & Co. verbreitet wird und einfach sachlich falsch ist (aus Unkenntnis der Redakteure oder weil die Aussage auf Biegen und Brechen in eine Richtung lanciert werden muß), bei mir fast körperliche Schmerzen, und damit meine ich jetzt noch nicht mal so etwas relativ banales wie die Berichte über Computerspiele.

Wenn ich daraus jetzt Rückschlüsse auf die übrige Berichterstattung von ARD und ZDF ziehe, stellt sich mir schon manchmal die Frage wie gut der Journalismus wirklich ist und ob bei Themen, mit denen ich mich selber nicht so gut auskenne und bei denen ich mich auf die Berichterstattung verlassen muß, auch so viel verbogen und manipuliert wird wie bei Themen, die ich selber überprüfen kann.
 
Ich habe den Beitrag in der ARD gesehen. Ich bin 45 und habe in meinem Leben schon viele Leute gesehen, die es mit allem Möglichen übertrieben haben.

Meiner Meinung nach wiederholt sich das ganze alle 10 Jahre. Es ist nur immer was anderes, was plötzlich die Jugend (und manche Erwachsene) in den Abgrund reißt. Jetzt sind es halt gerade Computerspiele (bzw. ja eigentlich MMOs).

Meine Meinung: Shit happens, so what?
 
Bin gar nicht mehr sicher ob ich eigentlich über den gleichen Beitrag rede? Ihr meint doch den, indem es auch um Second Life ging und dann auch immer mal wieder um WoW, etc... oder ??? Wenn nicht, dann gab es ja sogar gleich 3 Filme um das Thema Computerspiele!

Nein, wir reden hier von einem Beitrag, in dem es (fast) ausschließlich um WoW ging (wobei auch CS einige Sekunden zu sehen war).
 
Zurück
Oben Unten