Wikileaks: Was wird da kommen?

Warum hat er die Festplatte eigentlich mitgenommen? Seine Erklärung ist meiner Meinung nach nicht zufriedenstellend.

Nun sind die Daten von Leuten die vermutlich dafür ihr Leben riskierten wahrscheinlich verloren. Hat er super gemacht, der kleine Mann mit dem großem Ego.

Oder übersehe ich da was in meiner Argumentation?

Ist das eine Argumentation?! Und wer sagt dir überhaupt, dass für irgend welche Daten da Menschen ihr Leben riskiert hätten?! Zumindest diese beiden Streithähne werfen sich seit geraumer Zeit gegenseitig vor, sie würden jeweils mit Geheimdiensten zusammenarbeiten und lediglich zugespieltes Material verbreiten. Vielleicht tun sie es auch alle beide. Vielleicht auch nicht. Vielleicht freuen sich diverse Geheimdienste auch nur daran, dass sie selber da was zum Laufen gebracht haben, was den kleinen 007 in uns anspornt und unterhält...

Dessen ungeachtet darf doch wohl festgestellt werden, dass sich nach all den 'geleakten' Supergeheimnissen doch rein gar nichts getan hat. Es ging ein Stöhnen und Ächzen, ein Plaudern und Vermuten durch die Medien - und das war es dann. Einige Leute durften sich dann bereits als geradezu subversiv erachten, nur weil sie einige Cables angelesen haben (oder das Nachrichtenlesen darüber genügte bereits, um sich 'eingeweiht' zu geben), während sich andere darüber aufregen konnten, dass es da vielleicht ein paar böse Boten mit üblen, aber gewiss nur zwielichtigen Nachrichten gab, die man aber trotzdem gleich zu diskreditieren hat, weil sie üble Stimmung verbreiten... Und wer will das schon?! Der deutsche Michel will den bösen Taliban doch mit Sozialarbeitergewissen umgelegt sehen. Folter gibt es nur mit Samthandschuhen. Und Politiker haben allesamt eine reine Weste!

Es gibt so viele offensichtliche Probleme, Demokratiedefizite, Rechtsbrüche in politischen Gremien und staatlichen Ressorts, dass diese ganzen Leaks doch nur Lächerlichkeiten zum Zeittotschlagen darstellen. Um zu sehen, dass unsere Politik (die Ausnahmen bestätigen die Regel) größtenteils nicht der Allgemeinheit und dem Wohl der breiten Bürgerschaft dient, dazu braucht kein Schwein 'Leaks'. Aber ich denke, wir müssen uns da gar keine Illusionen machen. Denn ob geheim und geleakt oder offensichtlich und für jedermann schnell verstehbar, ändert sich doch rein gar nichts an der Bereitschaft der Politschergen und allzu vieler Staatsbüttel, schön so weiterzumachen, wie bisher. Wie beim deutschen Michel, der immer noch gerne mitmacht, solange er nicht ganz unten ist... und bei allemfachmännischen Schwadronieren über dies und jenes immer noch glauben will, dass es schon noch gutgehen wird.

Brauchen wir Leaks und Wistleblower?! Nein. Nur ein paar Mutige, die es mal wagen, allein schon das Offensichtliche auszusprechen. All das, was die Spatzen doch schon lange von den Dächern pfeifen... ;)
 
Dessen ungeachtet darf doch wohl festgestellt werden, dass sich nach all den 'geleakten' Supergeheimnissen doch rein gar nichts getan hat. Es ging ein Stöhnen und Ächzen, ein Plaudern und Vermuten durch die Medien - und das war es dann.

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Es gibt so viele offensichtliche Probleme, Demokratiedefizite, Rechtsbrüche in politischen Gremien und staatlichen Ressorts, dass diese ganzen Leaks doch nur Lächerlichkeiten zum Zeittotschlagen darstellen. Um zu sehen, dass unsere Politik (die Ausnahmen bestätigen die Regel) größtenteils nicht der Allgemeinheit und dem Wohl der breiten Bürgerschaft dient, dazu braucht kein Schwein 'Leaks'.

Ja! Richtig! :clap:

:upten:
 
Warum hat er die Festplatte eigentlich mitgenommen? Seine Erklärung ist meiner Meinung nach nicht zufriedenstellend.

Domscheit-Berg bemängelte, dass Wikileaks sich nach seinem Ausschluss lange nicht um die Daten gekümmert habe. Er habe im September 2010 vier von ihm gesponsorte Server abgeschaltet, die Daten aber gesichert und verschlüsselt. Erst Ende Oktober sei man aktiv geworden und habe eine komplette Kopie des Wiki mit dem bereits veröffentlichten Material angefordert und auch bekommen.
http://www.heise.de/newsticker/meld...ollen-Wikileaks-Dateien-loeschen-1326758.html

...WL hat also alle Daten. Es ging bei der Platte auch nie darum WL daten vorzuenthalten, sondern darum, was mit der Platte mit den Daten passiert. Da bei WL eh niemand einen Schlüssel für diese Platte hat, war es nur konsequent, das die Platte nun letztendlich gelöscht wurde.


Zudem gibt es eine Vielzahl von Kopien des Datensatz in aller Welt:

Ob die dokumentierte Vernichtung der Zugangsschlüssel ausreicht, die Wogen zu glätten, darf bezweifelt werden. Mindestens die "Platte" (CCC) oder der "Datenträger" (OpenLeaks) mit den 3000 für Wikileaks bestimmte Dokumenten müsste auch vernichtet werden. Zur Prüfung, ob es sich um die strittigen Dokumente handelt, müsste indes aber ein Schlüssel vorhanden sein. Die Gegenprüfung könnte nur Julian Assange vornehmen, der im Besitz des Zentralschlüssels ist. Da die 3000 Dokumente als verschlüsselte Torrent-Datei die Runde machten, sind sie nicht verloren. Ob sie noch aktuell sind oder Whistleblower nicht längst andere Wege genommen haben, die Öffentlichkeit zu informieren, ist eine andere Frage.

http://www.heise.de/newsticker/meld...-Wikileaks-Schluessel-vernichten-1325868.html
 
Zuletzt bearbeitet:
http://www.heise.de/newsticker/meld...ollen-Wikileaks-Dateien-loeschen-1326758.html

...WL hat also alle Daten. Es ging bei der Platte auch nie darum WL daten vorzuenthalten, sondern darum, was mit der Platte mit den Daten passiert. Da bei WL eh niemand einen Schlüssel für diese Platte hat, war es nur konsequent, das die Platte nun letztendlich gelöscht wurde.

Und genau die Argumentation, dass Herr D. D.-B. nicht will das mit den Daten etwas böses passiert ist für mich nicht zufriedenstellend. Wikileaks hat von meinem subjektiven Standpunkt aus funktioniert. Keine kompromittierte Daten etc.
Warum nehmen die bei ihrem Ausstieg Daten mit? Das ist wie wenn ich beim Ausstieg aus meiner Firma noch den Sourcecode eines Großteils der Projekte mitnehme.

Erst seitdem Herr D. D.-B. sein Ego befrieden will gibt es den Zirkus. Wie gesagt, das ist meine subjektive Meinung.



Dann muss ich meinen Kommentar das die Daten verloren sind wohl revidieren. Das hatte ich zuerst anders verstanden, weil D. D.-B. schrieb:
"Es tut mir leid für die Wikileaks-Einsender, aber sie müssen ihr Material nochmal dort einschicken, wo sie dem System vertrauen"
 
Warum nehmen die bei ihrem Ausstieg Daten mit? Das ist wie wenn ich beim Ausstieg aus meiner Firma noch den Sourcecode eines Großteils der Projekte mitnehme.

....hätte er, als er die von ihm gemieteten Server gelöscht und abgeschaltet hat, keine Sicherungskopie ziehen sollen? Nun, das Geschrei das in solche einem Fall geherrscht hätte, hätte ich mal hören wollen.
 
Hätte er die von ihm gemieteten Server und die Verträge nicht überschreiben/übertragen können?

Bzw. hätte er die Daten nicht Wikileaks inkl. der Schüssel übergeben können?

Die Daten wurden nämlich an Wikileaks gesendet und nicht D. D.-B. oder seine Freunde. Also gehören die auch WL und denen hätte ich die übergeben.

Sorry,
die haben sich nicht professionel verhalten imho.
 
Du setzt nicht wirklich 'Professionalität' bei Wikileaks vorraus, oder?!

Wikileaks ist ein Haufen von Amateuren! Zumindest wenn man vordergründig einigermaßen eine sinnvolle Umsetzung des selbst deklarierten Zweckes bewertet. Es gibt keine professionellen Vorgaben und auch keine Leitlinien, die in irgend einem Maße auch nur ansatzweise vertrauenswürdig wären. Es gibt nur Geheimniskrämerei, Sensationsmache und eine Menge amateurhafte Hacker-Mythologie. Zum Wert der vermeintlich 'geleakten' Geheimnisse, habe ich im übrigen im Vorbeitrag schon geschrieben.
https://www.macuser.de/forum/f33/wikileaks-kommen-559749/index151.html#post6978969

Aber allein schon die 'Macher' sind doch alles andere als transparent und glaubwürdig! Vertrauenswürdig?! Es gibt mehr Zwielichtigkeiten und Geheimniskrämereien allein schon um Herrn Assange, als um so manchen Polit-Heini, der auf Wikileaks anhand irgend eines Bananenmaterials entblößt zu sein scheint.

Von den meisten Politikern z.B. braucht es überhaupt keine 'Leaks'. Wir wissen doch um die Verzahnungen und Potentiale dieser Leute! Das amerikanische Volk beispielsweise hätte auch vor den Wahlen wissen können: mit den Buschs wird es definitiv Krieg geben! Die haben ihre Finger dermaßen (und vor allem unverhohlen) in der Waffenindustrie stecken, dass es klar war: wer die wählt, wählt Krieg!

Bei Obama das gleiche! Der hat seine Wallstreet-Freunde nie versteckt. Und das Frau Merkel eine skrupellose Pöstchen-Politikerin ist, wissen auch alle, die nicht weggucken und sich von Wahlblödeleien verblöden lassen. Und das Krieg unweigerlich Kriegsverbrechen zeitigt – dazu brauche ich nicht Wikileaks, sondern eine funktionierende Friedensbewegung, die aber von den Grünen leider vollständig verraten und verkauft worden ist. Brauchen wir Wikileaks dafür, um uns wachrütteln zu lassen?!

Wenn ich als Staatsbediensteter wissenswerte Geheimnisse habe, dann muss ich sie nur noch ins Netz stellen. Ohnedies ist doch schier alles verfügbar. Aber kümmert sich jemand drum?! Wir wussten doch auch ohne Wikileaks um all die Verbrechen! Wir wussten auch ohne Wikileaks, dass z.B. so mancher Staatssekretär unseres Finanzministeriums eng verbunden mit so manchem Bankenhaus ist und schön Gelder verteilt und Entscheidungen maßgeblich nachteilig für unsere Demokratie beeinflusst. Wir wissen um all die Verzahnungen bereits und müssten schon lange gewisses, dissoziales Gesindel außer Landes jagen. Statt dessen lassen wir uns aber per Asi-TV gegeneinander ausspielen und meinen, ein paar Sozial-Betrüger in der Armenschicht, die wir nur noch Prekariat nennen dürfen, würden uns um unser Hab und Gut bringen - während das assoziale Gesindel in Politik und Finanzwirtschaft unverholen Millarden abschöpft und sich dafür noch grinsend bezahlen lässt, während unsere Staaten von eben diesen Leuten in den Ruin getrieben werden!

Aber wir lassen uns lieber u.a. von Asi-TV und von Alternativen für Möchtegernkritische, z.B. Wikileaks, unterhalten. 007 für den kleinen Mann, der seinen ***** nicht hochkriegt. Informationsgesellschaft, die keine Tat-Gesellschaft ist. Sie ist nur noch Mittäter und Zuschauer-Gesellschaft, die sich über die Schwächsten echauffiert und die eigentlichen Täter sogar beneidet. Da wird Millionendiebstahl zum galanten und halblegalen Kniff eines Top-Managers, der den Jackpot geknackt hat. Aber zu wessen Kosten?!

Nicht nur in Deutschland haben diese Haltungen eine lange Tradition. U.a. Wikileaks und vermeintliche Verschwörungs-Aufklärungs-Bewegungen halten dabei aber im Grunde lediglich noch die Informationsleine, an der wir geschmeidig Gassi geführt werden - schön an den Haufen der großen Drecksköter vorbei, die wir sogar in perverser Abscheu noch bewundern: wow, was ein Haufen - wenn man den doch selber scheissen könnte...

Volker Pispers fasst das schön in seinem Kabarett-Programm zusammen. Dort hält er auch dem vermeintlich aufgeklärten Bildungs-Bürger den Spiegel vor: jenem Bürger, der meint, dass wenn er informiert ist, Kabarett besucht und sich aufgeklärt gibt, bereits etwas zur einer postiven, gesellschaftlichen Entwicklung beitrage. Pustekuchen.
http://www.youtube.com/watch?v=FqcCpSCokWE

Im Grunde wissen wir doch alle, dass es weder an Wikileaks liegt noch an Schmierenblättern wie dem Spiegel, der FAZ usw., uns vermeintlich aufzuklären oder mit vorgeblichen Geheimnissen zu versorgen, die uns in einem bürgerschaftlich positiven Sinne zu Verantwortung und Aktion brächten. Unsere künstliche Aufgeregtheit, unser Interesse, auch unsere Skepsis sind doch schon die Kadaver-Symptome von Bürgern, die sich nur darüber echauffieren, dass sie immer wieder aus ihrem Schlaf geweckt werden, während sie doch eigentlich nur wieder Vorwände suchen, sich schnell wieder hinzulegen.

Stéphane Hessel hat es mit seinem 'Empört Euch!' auf den Punkt gebracht. Nun gilt es, dies auch umzusetzen. Und das findet nun mal nicht in der puren Entrüstung statt oder indem man weiterhin nach Wistleblowern sucht, die mal mehr oder weniger vertrauenswürdig sind. Wir wissen im Grunde um alles relevante. Nur eines wissen wir nicht: was wir tun könnten. Viele sind auch lediglich Sprüchklopfer, die sich gerne aufregen, um sich dann wieder an den Tresen zu stellen. Andere haben vielleicht auch nur Sorge, dass sich herausstellen könnte, dass ihr ernster Widerstand am Abend des Geschehens in der Tagesschau lediglich als pure Randaliererei dargestellt werden könnte. In England gerade erst geschehen. In Deutschland alljährlich, wenn mal wieder 'Randalierer' umherziehen und ihrem Unwillen Luft verschaffen. Und wer will schon an einer Protestveranstaltung teilnehmen, in dem die eigentlichen Randalierer sich als kapuzentragende Polizeibeamte herausstellen, die eine Eskalation gezielt erst vom Zaun brechen?!
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,487487,00.html
http://www.welt.de/politik/article931690/Der_Polizist_der_Rauf_auf_die_Bullen_schrie.html

Brauchen wir Whistleblower, frage ich erneut?! Nun, die meisten von uns geben sich damit zufrieden, wenn ein Kerner auf SAT1 mit einem Lügebaron nach Afghanistan fliegt, um von dort aus eine Show-Veranstaltung zu senden, in denen Berufssoldaten sich als Sozialarbeiter mit vorgehaltener Waffe und als missverstanden Opfer darstellen können. Wer da nicht das Kotzen kriegt und vor solchen Leuten ausspuckt, dem ist einfach nicht mehr zu helfen. Auch nicht mittels Whistleblowings...
 
Brauchen wir Whistleblower, frage ich erneut?!

....ja, solange nicht alles öffentlich ist, was öffentlich gehört, brauchen wir Menschen die in den Unternehmen oder den Behörden sitzen und ihrem Gewissen gerecht werden, indem sie solche Unterlagen weitergeben.

...der EuGH hat ja auch gerade entschieden, das solches rechtens ist.

Brigitte Heinisch, eine Altenpflegerin aus Berlin, hat jetzt eine Antwort auf diese Frage erzwungen: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschied: Sie ist keine Denunziantin, sondern hat Zivilcourage bewiesen. Die Frau hatte die katastrophalen Zustände in ihrem Pflegeheim öffentlich gemacht. Daraufhin wurde sie gefeuert und fertig gemacht. Das typische deutsche Whistleblower-Schicksal. Jetzt erhielt sie endlich Recht.
http://www.daserste.de/ttt/beitrag_dyn~uid,ao0uiybovdwoydhh~cm.asp
 
Dazu brauchte ich nicht den Mut dieser ehrenwerten Altenpflegerin, um zu wissen, dass es Missstände gibt. Das sind doch Geheimnisse, die keine sind. Seit Jahren sind die offen! Nur passiert jetzt was, wo diese 'mutige' Frau sich den Gegebenheiten gestellt hat und auch noch Recht zugesprochen bekam?!

Nichts!

Die Politik weiß seit Jahren um diese Missstände! Ihre Antwort: Lasst uns billige Arbeitskräfte aus Polen, der Ukraine und Portugal holen - und lasst uns die Verantwortung abschieben, indem Altenheime usw. privatisiert werden. Dann zählt nur noch der Kostendruck!

Die billigen Aushilfen sind schon seit Jahren da. Und wer Pech hat, wird im Alter brutal in einer Massenwaschaktion von Leuten gewaschen, die man nicht einmal mehr versteht. Die verstehen nicht einmal mehr, wenn ein Senior 'Hunger!' sagt.

Missstände, für die es keine Whistleblower braucht. Die sind alle bekannt. Nur tun die Verantwortlichen nichts. Und wir wissen drum.
 
Missstände, für die es keine Whistleblower braucht. Die sind alle bekannt. Nur tun die Verantwortlichen nichts. Und wir wissen drum.

Heute muss aber um alles ein Event veranstaltet werden.
Keine Show - niemals gewesen.

Also machen wir ein wenig Reklame und alles verkauft sich besser
 
Die Politik weiß seit Jahren um diese Missstände!


...die Politik ist ja auch gar nicht das entscheidende Glied in der Kette bei diesem Thema. Das entscheidende ist die Öffentlichkeit. Nur wenn die Öffentlichkeit informiert ist, ändert sich etwas in dieser Welt.
 
Das ist gelinde gesagt Unsinn, in2itiv! Wir sind doch informiert und waren es schon immer...

Du bringst (vielleicht musst du dir darüber mal klar werden) die gleichen unaufgearbeiteten Argumente, wie jene der Hitler-Generation: wir wussten doch von nichts... und wenn wir was gewusst hätten, hätten wir doch gehandelt...

Heute wissen wir alles. Es liegt nicht an der Information der Öffentlichkeit, weil die Öffentlichkeit alles weiß oder zumindest wissen kann. Es liegt an ihrer Bereitschaft, etwas zu tun. Aber eben auch an der Möglichkeit!

Aber genau dafür haben wir theoretisch eine represäntative Demokratie - eben dass die von uns gewählten Politiker unsere Interessen repräsentieren und vertreten. Nur tun sie das nicht. Und das wissen wir doch alle. Insofern braucht es keine 'Öffentlichkeit', sondern mündige Bürger, die wieder das Steuer in die Hand nehmen. Nur genau da ist die Krux: wir haben die Zugänge zum Steuer in die Hände eben jener gegeben, die es für eigene Zwecke missbrauchen! Und blöder Weise haben die auch die Schlüssel dazu in der Tasche! Und letztlich wird auch die Polizei und die BW ja nicht uns beschützen - sondern im Zweifelsfall die! Da hilft keine Informiertheit, da hilft keine Demo... Und die Öffentlichkeit?! Randalierer, die sich als Revoluzer ausgeben - das eine wie das andere wollen die meisten gar nicht. Man will nur seine Ruhe! Solange es noch geht...

Aber selbst darüber können wir gewiss sein: Sollten mal anständige Bürger nach Berlin ziehen, um das Steuer aus den Händen der Geisterfahrer zu nehmen, werden brave Polizeibeamte in die richtige Richtung schießen - um sich eine Woche später bei Herrn Kerner in seiner SAT1-Show noch als gewissenszerfleischte Opfer zu zeigen. Das kennen wir aus ganz anderen Zeiten, und da hat sich rein gar nichts geändert, wie wir nicht erst seit der Kunduz-Show des Lügenbarons wissen... ;)
 
Bei WL standen auch Sachen die mit der Wirtschaft zutun haben, wie soll man die wählen ?
 
Bruny,
ich habe nicht die Lust über die Notwendigkeit der Plattform(en) zu diskutieren. Ich kann nur sagen das ich die veröffentlichten Informationen interessant fand.

Ich habe lediglich über D- D.-B. und sein zu grosses Ego diskutiert. Und selbst wenn Wikileaks ein Haufen engagierter Amateure ist, so setzen doch Leute vertrauen in die Plattform und senden ihnen Informationen zu. Sie haben Sie nicht an D. D.-B. gesandt. Wenn der oder die seinen dann diese mitnehmen ist das unprofessionel. Man könnte es auch der Einfachheit halber nur Scheisse statt unprofessionel nennen. Punkt.
 
Das ist gelinde gesagt Unsinn, in2itiv! Wir sind doch informiert und waren es schon immer...
Das wir informiert sind, heisst nicht, das wir alles wissen. Und wenn Whistleblower bisher unbekannte Probleme aufdecken, ist das erst mal etwas gutes. Das war früher gut, und deswegen wissen wir auch schon vieles, und das wird auch weiterhin gut sein. Und deswegen ist es auch gut, wenn das Whistleblowing mit WL auf professionelle Füße gestellt wird.
Du bringst (vielleicht musst du dir darüber mal klar werden) die gleichen unaufgearbeiteten Argumente, wie jene der Hitler-Generation: wir wussten doch von nichts... und wenn wir was gewusst hätten, hätten wir doch gehandelt...
Du gehst von einem Extrem ins andere. Wir wissen weder alles, wie Du gerne von Dir behauptetet, noch wissen wir nichts.

Und dieser Hitlervergleich ist völlig unpassend, weil es ja nicht darum geht, Gewusstes zu leugnen, sondern darum schon vermutetes mit Beweisen zu untermauern, oder vielleicht auch einfach nur darum, Neues zu erfahren. Das ist etwas ganz anders als sich mit einem pauschalen "irgendwie ist doch eh alles schlecht" zufrieden zu geben. Mir ist das viel zu pauschal...
Aber genau dafür haben wir theoretisch eine represäntative Demokratie - eben dass die von uns gewählten Politiker unsere Interessen repräsentieren und vertreten. Nur tun sie das nicht. Und das wissen wir doch alle.
Mag sein, das sie deine Interessen nicht repräsentieren, aber bei den meisten ist es so. Und diejenigen, die Du als Repräsentanten deiner Politikvorstellungen ansiehst, werden wiederum von vielen anderen als Nichtrepräsentanten angesehen. So ist nun mal das Parteiensystem: keine Partei repräsentiert alle und jeden, und man muss es auch ertragen, das viele Menschen sich anders repräsentiert fühlen, als man selber.
Insofern braucht es keine 'Öffentlichkeit', sondern mündige Bürger, die wieder das Steuer in die Hand nehmen
Und genau da hilft Whistleblowing, indem es dazu verhilft noch mündiger zu werden, da Probleme aufdeckt werden. Denn zur Mündigkeit gehört auch, sich auszukennen. Da hat das Whistleblowing die gleiche Funktion wie der klassische Journalismus.
wir haben die Zugänge zum Steuer in die Hände eben jener gegeben, die es für eigene Zwecke missbrauchen!
Das ist wieder die typische pauschale "Die Politiker sind so böse, und die normalen Menschen sind ach so gut" Gehabe, das mir gewaltig auf den Senkel geht. Das ist allerplatteste 'Stammtisch-Gesellschaftskritik', bei der man mit einem Wisch alle Differenzierungen vom Tisch fegt, und sich selber gleichzeitig als "Ich bin der große Durchblicker" darzustellen versucht.

Falls es denn so sein sollte, das die 'bösen Politiker' die Bevölkerung "missbraucht" und die Polizei nur für sich arbeiten lässt, was spricht denn dagegen, dass es Whistleblower gibt, die diesen 'Missbrauch' aufdecken könnten? Mir ist jedenfalls ein gewusster 'Missbrauch' immer lieber als ein nur vermuteter 'Missbrauch'.
 
Mir ist jedenfalls ein gewusster 'Missbrauch' immer lieber als ein nur vermuteter 'Missbrauch'.

Du bringst es wundervoll auf den Punkt. Du lässt dich lieber (be-) gewusst missbrauchen und verteidigst das missbrauchende System (du weißt ja drum) noch mit allem Einsatz eines aber Wegsehenden. Herrlich, donquichotte! Man könnte bald meinen, dein Nickname steht für das Bewusstsein von Kämpfen gegen Windmühlen, die man unternimmt, während man standesbewusst den Sancho Panza neben sich herreiten lässt... Herrlich. :)

PS: Ich benutze keinen 'Hitlervergleich'. Ich lege lediglich die Kritik der 68er nur auf uns selber an. Den Nachfolgegenerationen der 68er. Das wird ja wohl noch gestattet sein, oder... Oder übersteigt das deinen Horizont? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du lässte dich gewusst missbrauchen und verteidigst das missbrauchende System
Wenn Menschen nicht deine politische Ansicht teilen, lassen sie sich missbrauchen? Du hast ausgesprochen seltsame Vorstellungen von Missbrauch. Ein Missbrauch liegt nämlich nicht dann vor, wenn Du etwas für einen Missbrauch hältst.

Ich vermute auch, das Du weisst, was mit diesem Satz gemeint ist, nämlich nicht, das man sich bewusst missbrauchen lassen sollte, sondern das man nicht 'großzügig' mit Missbrauchsvorwürfen um sich werfen sollte, und allen Menschen ein missbraucht-werden unterstellen sollte, nur weil man (Du) ein anderes politisches Verständnis hast.

Wenn Du glaubst, ich würde mich bewusst missbrauchen lassen, wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir mal sagen würdest, wie und wo ich denn missbraucht werde?

Und diese Namenveralberung ist mit zu albern, um darauf einzugehen...
 
...ein Missbrauch liegt nämlich nicht dann vor, wenn Du etwas für einen Missbrauch hältst.

Der ist mal gut. Erzähl das Missbrauchten... Die lachen sich scheckig. Oder sind wahlweise schlicht schockiert über deine Ansicht, ob ein Missbrauch nicht stattfindet, wenn der Missbrauchte um den Missbrauch weiß... Lachhaft. Aber du weißt das bestimmt 9jährigen zu erzählen, die durchaus wissen, dass wenn Papa sie unsittlich anrührt, dass zwar Missbrauch ist, aber sie sich deswegen natürlich nicht missbraucht fühlen dürfen... Oder der Masse der Bevölkerung, die halt weiß, dass sie per System ausgezogen werden...

Und diese Namenveralberung ist mit zu albern, um darauf einzugehen...

Den Nicknamen hast du dir ausgesucht. Freudsch, muss ich mal feststellen. ;)
 
PS: Ich benutze keinen 'Hitlervergleich'. Ich lege lediglich die Kritik der 68er nur auf uns selber an. Den Nachfolgegenerationen der 68er. Das wird ja wohl noch gestattet sein, oder... Oder übersteigt das deinen Horizont?
Noch mal: bei dem Thema geht es nicht darum, das man etwas nicht wusste, sondern darum, das Gewusstes geleugnet wurde. Und Du argumentierst in etwa so: das man den Holocaust nicht mehr untersuchen und aufdecken musste, weil ja irgendwie eh alles schon davon gewusst hätten. Klar wussten das viele, aber dennoch ist es richtig, das man das auch im Detail und konkret aufgeckt, mit einem pauschalen "es gab den Holocaust" sollte man sich bricht zufrieden geben. Und das ist auch Aufgabe der Presse so etwas aufzudecken, und unter Umständen auch etwas, bei dem Whistleblowing helfen kann, so war es auch schon während und nach dem zweiten Weltkrieg.
 
Du lenkst von der offensichtlichen Intention meines Posts ab. Mehr nicht.

Mir ging es darum, dass es albern und überflüssig ist, sich mit Whistleblowing zu beschäftigen, wenn man um die Dinge, gegen die man jetzt vorgehen muss, bereits weiß!

Das meiste geschieht vor unseren Augen! Du willst Einzelheiten wissen?! Damit du deinen Enkelkindern erzählen kannst: Na ja, wir haben zwar nichts getan - aber wir wussten auch die Kleinigkeiten, weil sie uns 'geflüstert' worden sind?! Na, herrlich...
 
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