Ist doch alles nichts Neues.
Ich habe mir schon vor Jahren abgewöhnt meine Arbeitsweise auf Apple-Software einzustellen. Safari nutze ich seit Leopard nicht mehr, da es mich nervte, dass man Updates nur mit einem neuen OS bekam. iPhoto habe ich auch nur anfangs genutzt, iWeb durch Webacapella ersetzt etc. etc.
Übriggeblieben sind bis dato nur Apple Mail und iTunes. Wobei ich seit einiger Zeit iTunes auch nicht mehr zur Musikverwaltung eingesetzt habe, sonder nur, um Musik auf mein iPhone zu bekommen und um Backups zu machen. Ab heute ist zum Glück auch das nicht mehr nötig.
Für mich ist es nichts Neues, dass man sich vor jedem großen Update erstmal schlau machen muss, welche Nachteile einem dadurch entstehen können. Mein hauptsächlich genutztes MBP läuft bewusst noch mit El Capitan, mein Mac Pro sogar bewusst noch mit Mountain Lion. Sierra habe ich nur auf meinem Notfallsystem, meinem Ersatz-MBP laufen und mag es bis heute nicht.
Das Ärgerliche bei Apple ist halt, dass man generell keine Planungssicherheit hat, gleichzeitig aber extrem hohe Summen investieren muss, wenn man seine komplette Umgebung auf Apple einstellt.
Ein paar Beispiele:
1) Die erste Air Port Express lässt sich schon lange nicht mehr mit dem aktuellen Dienstprogramm einrichten. Man wird also gezwungen eine neuere Hardware zu kaufen, obwohl diese nicht mehr Funktionen hat wie die alte.
2) Apple als Homeserver: Will man das Wartungstool nutzen, um seinen Server fernzuwarten, ist man gezwungen sowohl Server, als auch den Rechner auf dem das Wartungstool verwendet wird auf dem selben Stand zu halten. D.h. im schlimmsten Fall, dass einer der Rechner ersetzt werden muss, wenn er das neueste OS nicht mehr unterstützt.
3) neues iPhone, alter Rechner der die notwendige iTunes-Version nicht mehr unterstützt. Bedeutet im schlimmsten Fall, dass ein neues iPhone den Kauf eines neuen Mac bedingt.
etc. etc. das könnte man jetzt endlos fortführen, da es das Konzept von Apple ist, sich über Abwärtskompabilität keine Gedanken zu machen. Und das ist spätestens seit der Einführung des iMac G3 so, der ohne Diskettenlaufwerk und serielle Schnittstellen geliefert wurde, was damals für massenhafte Aufschreie sorgte.
Einzig, dass iOS-Geräte ziemlich lange mit Updates versorgt werden ist ein Punkt in dem Apple tatsächlich besser ist, als die Android-Konkurrenz.
Mir persöhnlich wird das alles auch zu unsicher und auf Dauer zu teuer. Zudem habe ich ein Hobby im Thema Hausautomation gefunden, wo ich den Teufel tun würde auf Homekit zu setzen, aus genau dem Grund: Planungssicherheit.
Sorry, aber ich sehe es so. Entweder man löst sich vom generellen Updatezwang, so lange es geht oder man lässt sich auf Apple ein und passt sich an. Oder man überlegt sich, ob nicht doch auch andere Mütter schöne Töchter haben und schaut sich mal die verhasste Konkurrenz an. Ich habe mich für die letzte Variante entschieden und das einzige was ich mir aktuell von Apple vielleicht noch anschaffen würde wäre ein neues iPhone, wobei ich da mit meinem 6s Plus aktuell noch keine Not sehe. iOS gefällt mir nunmal immer noch besser, als Android. Was OS X/Windows angeht konnte ich mich schnell umgewöhnen und konnte es größtenteils sogar an meine Gewohnheiten aus der Apple-Welt anpassen. Hier sehe ich für mich keine Einschränkungen, dafür aber eine erhöhte Planungssicherheit und deutlich geringere Kosten.
Aber Windows ist halt immer noch kein Out-Of-The-Box-System wie OS X/macOS man muss halt erstmal Zeit investieren, um es sich so einzurichten, dass man zufrieden ist. Aber diese Entwicklung wird bei Apple ja auch immer akuter, wie man an diesem Thread sieht, was die Option Windows oft eine immer leichtere Entscheidung werden lässt.
Und bevor hier einige jetzt sagen "Gut, dann wechselt alle und lasst uns in diesem Forum wieder einen Apple-Altar aufstellen!", auch wenn man sich gegen Apple entscheidet, ist es erlaubt Kritik an Apple zu äussern, solange sie auf Fakten beruht, denn ohne Kritik gibt es keine Änderung und es gab ja tatsächlich schon einige Fälle, wo Apple auf Kritik reagiert hat, wenn auch selten. Aber wie sollen sie reagieren, wenn jeder schluckt, was ihm nicht gefällt? Für mich fängt z.B. die berechtigte Kritik dort an, wo Veränderungen und das Abschneiden alter Zöpfe keine sichtliche Verbessung bringt, wie damals bspw. der Wechsel von Seriell und SCSI zu USB und Firewire.